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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd zwentzigste
gerecht. Dann es ist gewüß / das vns das läben vnd das heil gleich also mitteilt vnd geben wirt / wie vorzyten die gesuntheit vnd das läben den kinderen Jsrael in der wüste gegeben ward / die durch der brünnenden schlangen gifft verlezt warend. Denen ward aber die gesuntheit durch keine werck / sonder allein durch das ansehen vnd anschauwen deß ehrinen schlangens gegeben. Darumb wirt auch vns das läben allein durch den glauben / welcher das war ansehen vnnd anschauwen Christi ist / gegeben. Gleich wie Moses den schlangen inn der wüste erhöcht / spricht der Herr / also muoß der sun deß menschen erhöcht werden / auff das ein jeder der in jn glaubt / nit verderb / sonder habe dz ewig läben. Vnd Paulus / Auß gnaden sind jr sälig worden durch den glauben / vnd das nit auß euch / es ist Gottes geschenck / nit auß den wercken / auff dz sich niemands rümete. Mit diser Euangelischen vnd Apostolischen leer stimmend auch etlicher leereren der kirchen zeügnussen / die ich E.L. vorläsen wil / nit das es an den zeügnussen der heiligen gschrifft nit gnuog seye / sonder das man sehe / dz wir kein nüwe leer hie erdacht. Wie wol das nit neüw sein kan / dz vß der Euangelischen vnd Apostolischen leer genommen wirt / ob gleich alle leerer der kirchen dem selbigen widersprächind. Nun erzeigend vnd erweysend aber auch etliche fürtreffenliche auß den selbigen heiter / schreibend vnd redends nicht nun einfaltig / das allein der glaub gerecht mache.

1653 Origenes imm iij. cap. der Epistel Pauli zun Römeren / ein gar alter leerer / schreibt also. Paulus spricht / die gerechtmachung deß einigen glaubens / seye gnuogsam / also / dz einer der allein glaube / grecht gmachet werde / ob er gleich keine werck erfüllt habe. So wir aber dessen ein exempel forderend / wär one werck / allein durch den glauben sey grechtgmachet worden / da achten ich gnuogsam sein den mörder / der mit Christo creütziget / vom crütz geschrüwen hat / Herr Jesu biß mein indenck / so du kumpst in dein reich. Von dem wirt sonst kein guot werck in den Euangelijs beschriben / sonder von wegen diß einigen glaubens / sprach Jesus zuo jm / warlich sag ich dir / heüt wirst du by mir im Paradyß sein. Darumb so ist diser mörder durch den glauben grechtgmachet worden on die werck deß gsatztes. Dann über dises hat der Herr nit gfraget / wz wercken er vorhin thon habe / hat auch nit gwartet / wz er noch thuon vnd erfüllen wurde nach dem er glaubt / sonder hat jn auff dise einige bekantnuß hin grechtgmachet / vnd zum gferten genommen als er jetz in dz Paradyß yngon wolt. Also hat er auch zum weyb /(deren mäldung geschicht im Euangelio Luce) von keines werck deß gsatztes / sonder allein von deß glaubens wegen gesprochen / dir werdend deine sünd verzigen. Jtem / dein glaub hatt dir geholffen / gang hin im friden. So läsend wir auch / dz der Herr an vil orten im Euangelio dise wort braucht / dz er den glauben deß glöubigen / nennt ein vrsach sein seines heils. Vnd bald hernach spricht er weyter. Der Apostel spricht / Es seye verr / das ich mich rüme anderst / dann in dem creütz vnsers Herren Jesu Christi / durch welches mir die wält creützget ist / vnd ich der wält. Da sichst du / das der Apostel sich nit rümpt ob seiner gerechtikeit / ob seiner reinikeit / ob seiner weyßheit / oder ob anderen seinen tugenden vnd thaten / sonder dz er heiter anzeiget vnd spricht / wer sich rümpt / der rüme sich im Herren / vnd also ist der ruom außgeschlossen. Vnd wz daselbst weyter vnd meer auff dise meinung volget.

1654 Der h. Ambrosius in der außlegung der Epistel Pauli zun Röm. am iij. vnd iiij. cap. schreibt also / Sie sind grechtgmachet auß gnaden / spricht Paulus / dann sie habend nichts thon / noch vergolten / sonder sind allein durch den glauben auß Gottes gschenck grechtgmachet worden. Nach dem fürsatz der gnaden Gottes / spricht Paulus / seye es also von Gott verordnet / dz so das gsatzt auffhorte / er allein den glauben in die gnad Gottes erforderte zur sälikeit. Vnd dises bewert er mit dem exempel deß Propheten / der die sälikeit deß menschen dem zuogibt / dem Gott die grechtikeit

1653 Origenes in 3.Cap.ad Romanos.
1654 Ambrosius.

Die Neün vnd zwentzigste
gerecht. Dann es ist gewüß / das vns das laͤben vnd das heil gleich also mitteilt vnd geben wirt / wie vorzyten die gesuntheit vnd das laͤben den kinderen Jsrael in der wuͤste gegeben ward / die durch der brünnenden schlangen gifft verlezt warend. Denen ward aber die gesuntheit durch keine werck / sonder allein durch das ansehen vnd anschauwen deß ehrinen schlangens gegeben. Darumb wirt auch vns das laͤben allein durch den glauben / welcher das war ansehen vnnd anschauwen Christi ist / gegeben. Gleich wie Moses den schlangen inn der wuͤste erhoͤcht / spricht der Herr / also muͦß der sun deß menschen erhoͤcht werden / auff das ein jeder der in jn glaubt / nit verderb / sonder habe dz ewig laͤben. Vnd Paulus / Auß gnaden sind jr saͤlig worden durch den glauben / vnd das nit auß euch / es ist Gottes geschenck / nit auß den wercken / auff dz sich niemands ruͤmete. Mit diser Euangelischen vnd Apostolischen leer stimmend auch etlicher leereren der kirchen zeügnussen / die ich E.L. vorlaͤsen wil / nit das es an den zeügnussen der heiligen gschrifft nit gnuͦg seye / sonder das man sehe / dz wir kein nüwe leer hie erdacht. Wie wol das nit neüw sein kan / dz vß der Euangelischen vnd Apostolischen leer genommen wirt / ob gleich alle leerer der kirchen dem selbigen widerspraͤchind. Nun erzeigend vnd erweysend aber auch etliche fürtreffenliche auß den selbigen heiter / schreibend vnd redends nicht nun einfaltig / das allein der glaub gerecht mache.

1653 Origenes imm iij. cap. der Epistel Pauli zun Roͤmeren / ein gar alter leerer / schreibt also. Paulus spricht / die gerechtmachung deß einigen glaubens / seye gnuͦgsam / also / dz einer der allein glaube / grecht gmachet werde / ob er gleich keine werck erfüllt habe. So wir aber dessen ein exempel forderend / waͤr one werck / allein durch den glauben sey grechtgmachet worden / da achten ich gnuͦgsam sein den moͤrder / der mit Christo creütziget / vom crütz geschrüwen hat / Herr Jesu biß mein indenck / so du kumpst in dein reich. Von dem wirt sonst kein guͦt werck in den Euangelijs beschriben / sonder von wegen diß einigen glaubens / sprach Jesus zuͦ jm / warlich sag ich dir / heüt wirst du by mir im Paradyß sein. Darumb so ist diser moͤrder durch den glauben grechtgmachet worden on die werck deß gsatztes. Dann über dises hat der Herr nit gfraget / wz wercken er vorhin thon habe / hat auch nit gwartet / wz er noch thuͦn vnd erfüllen wurde nach dem er glaubt / sonder hat jn auff dise einige bekantnuß hin grechtgmachet / vnd zum gferten genommen als er jetz in dz Paradyß yngon wolt. Also hat er auch zum weyb /(deren maͤldung geschicht im Euangelio Luce) von keines werck deß gsatztes / sonder allein von deß glaubens wegen gesprochen / dir werdend deine sünd verzigen. Jtem / dein glaub hatt dir geholffen / gang hin im friden. So laͤsend wir auch / dz der Herr an vil orten im Euangelio dise wort braucht / dz er den glauben deß gloͤubigen / nennt ein vrsach sein seines heils. Vnd bald hernach spricht er weyter. Der Apostel spricht / Es seye verr / das ich mich ruͤme anderst / dann in dem creütz vnsers Herren Jesu Christi / durch welches mir die waͤlt creützget ist / vnd ich der waͤlt. Da sichst du / das der Apostel sich nit ruͤmpt ob seiner gerechtikeit / ob seiner reinikeit / ob seiner weyßheit / oder ob anderen seinen tugenden vnd thaten / sonder dz er heiter anzeiget vnd spricht / wer sich ruͤmpt / der ruͤme sich im Herren / vnd also ist der ruͦm außgeschlossen. Vnd wz daselbst weyter vnd meer auff dise meinung volget.

1654 Der h. Ambrosius in der außlegung der Epistel Pauli zun Roͤm. am iij. vnd iiij. cap. schreibt also / Sie sind grechtgmachet auß gnaden / spricht Paulus / dann sie habend nichts thon / noch vergolten / sonder sind allein durch den glauben auß Gottes gschenck grechtgmachet worden. Nach dem fürsatz der gnaden Gottes / spricht Paulus / seye es also von Gott verordnet / dz so das gsatzt auffhorte / er allein den glauben in die gnad Gottes erforderte zur saͤlikeit. Vnd dises bewert er mit dem exempel deß Propheten / der die saͤlikeit deß menschen dem zuͦgibt / dem Gott die grechtikeit

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1654 Ambrosius.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [194]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/480>, abgerufen am 25.11.2024.