Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Neün vnd zwentzigste
thuot / der kumpt an das liecht das seine werck offenbar werdind / dann sy sind in Gott gethon. Jtem weyter1617 / wer in mir bleipt / vnnd ich in jmm / der bringt vil frucht / dann on mich mögend jr nüt thuon. Jtem zuon Philipperen spricht der apostel1618 / eüch ist geben zethuon / das jr nitt allein in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leydind. Vnd noch heiterer1619 / Gott ists / der in eüch würckt beide das wellen vnd das thuon / darumb das er ein wolgefallen an eüch hatt. Also auch der heilig Apostel Jacobus / Alle guote gab vnd alle volkomne gab / kumpt von oben herab / von dem vatter der liechteren. Jtem Petrus schreibt alles das zuo guoten wercken gehört allein Gott zuo / vnd spricht1620 / Der Gott aller gnaden / der eüch berüfft hatt zuo seiner ewigen herrligkeit in Christo Jesu / der well eüch volbreiten / stercken / krefftigen / gründen. Dann wir sind nitt gschickt / wie auch S. Paulus sagt1621 / von vns selb ützit zuo gedencken / als vß vns selb / sonder all vnsere gschicklikeit ist auß Gott. Darumb bleipt Gott der einig brunn der guoten wercken / welcher durch die glöubigen aufquilt / vnnd rechtgschaffne guote werck herfür bringt.

1622 Doch müssend wir darbey / nütdestminder mercken / dz ob wol die guoten werck eigenlich zuoreden nit vnser / sonder Gottes vnd frücht deß geists vnd deß glaubens sind / denocht auch vnser / das ist / werck der glöubigen sind vnd genempt werdend / einßtheils das Gott die selben durch vns würckt / vnd vnsern dienst die selbigen zuo volbringen braucht / anders theils / das wir durch den glauben kinder Gottes / vnnd deßhalb brüder vnd mitterben Christi worden sind. Dann auß disem erbrächten fahend alle werck vnd gaben Gottes an / nit als frömbd / sonder als vnser eigen sein. Es gipt vns auch die heilig gschrifft die selbigen zuo / als rechten Ehlichen kinderen. Dann der Herr spricht im Euangelio / Der knecht bleipt nitt imm huß in die ewigkeit / der sun bleipt in die ewigkeit / darumb wie dem sun von erb vnd eigenschafft wegen / alles das wirt das in deß vatters huß ist / ob er dasselbig gleych wol nitt mitt seiner arbeit gewunnen / sonder von den elteren auß freyer gab empfangen hatt / Also werdend auch die werck vnd gaben Gottes / die er in vns vnd durch vns würckt / vnnd die wir von jmm habend / vnser gnempt / vnd sind auch vnser / dann wir sind rechte vnd aufgenomne kinder / vnd deßhalb die rechten erben. Darnäbend wäre es aber ein anzeigung eines vndanckbaren gemütes / wenn ein aufgenommens kind / vningedenck wäre der vätterlichen treuw vnd freygäbe / vnd sich rümen welte dz es diß ererbt guot alles mitt seim fleiß / mitt seiner arbeit vnnd seinem wachen verdient / überkommen vnd erlanget hette. Darumb spricht der Apostel Paulus recht1623 / was hast / das du nitt empfangen habist? hast du es aber empfangen / was rümpst du dich dann / als ob du es nitt empfangen hettist? Also hielt auch der heilig Marterer Cyprianus wol vnnd recht hieruon / der allweg sprach / wir söllend vns nienerinn rümen / dieweyl nüt vnser ist. Dahin dann auch dienet / das wir beym Esaia läsend 1624 / Rümpt sich auch die axt wider den / der damitt houwt? oder berümpt sich auch ein Sagen / wider den der sy fürt? Dann wir sind je werckzeüg Gottes / durch welche Gott würckt / Dann der Apostel spricht1625 / wir sind Gottes mittarbeiter / jr sind Gottes ackerwerck / vnd Gottes gebeüw nach der gnad Gottes / die mir gegeben ist. Darumb hatt der heilig Augustinus diser Apostolischen gschrifft nitt vngmeß gschriben / da er imm buoch de Gratia & libero Arbitrio amm vj. Cap. also schreipt / So vns die gnad gegeben wirt / so hebend an vnsere verdienst guot sein / doch auß gnaden / dann wo sich die selbig entzücht / so falt der mensch / vnd wirt nit auffgericht / sonder gestürtzt durch den freyen willen. Darumb wenn der mensch anfacht guote verdienst zuo haben / so sol er die selbigen nit jmm selb zuogeben sonder Gott / zuo welchem imm Psalmen geret wirt / Biß du mein hilff / vnd verlaß mich nitt. Das er spricht / verlaß mich nitt / da zeigt er an / das so er verlassen wurde /

1617 Joan.15.
1618 Phil.1.
1619 Phil.2.
1620 1.Pet.5.
1621 2.Cor.3.
1622 Gottes werck werdend den menschen zuogerechnet.
1623 1.Cor.4.
1624 Esaia.10.
1625 1.Cor.3.

Die Neün vnd zwentzigste
thuͦt / der kumpt an das liecht das seine werck offenbar werdind / dann sy sind in Gott gethon. Jtem weyter1617 / wer in mir bleipt / vnnd ich in jmm / der bringt vil frucht / dann on mich moͤgend jr nüt thuͦn. Jtem zuͦn Philipperen spricht der apostel1618 / eüch ist geben zethuͦn / das jr nitt allein in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leydind. Vnd noch heiterer1619 / Gott ists / der in eüch würckt beide das wellen vnd das thuͦn / darumb das er ein wolgefallen an eüch hatt. Also auch der heilig Apostel Jacobus / Alle guͦte gab vnd alle volkomne gab / kumpt von oben herab / von dem vatter der liechteren. Jtem Petrus schreibt alles das zuͦ guͦten wercken gehoͤrt allein Gott zuͦ / vnd spricht1620 / Der Gott aller gnaden / der eüch beruͤfft hatt zuͦ seiner ewigen herrligkeit in Christo Jesu / der well eüch volbreiten / stercken / krefftigen / gründen. Dann wir sind nitt gschickt / wie auch S. Paulus sagt1621 / von vns selb ützit zuͦ gedencken / als vß vns selb / sonder all vnsere gschicklikeit ist auß Gott. Darumb bleipt Gott der einig brunn der guͦten wercken / welcher durch die gloͤubigen aufquilt / vnnd rechtgschaffne guͦte werck herfür bringt.

1622 Doch muͤssend wir darbey / nütdestminder mercken / dz ob wol die guͦten werck eigenlich zuͦreden nit vnser / sonder Gottes vnd frücht deß geists vnd deß glaubens sind / denocht auch vnser / das ist / werck der gloͤubigen sind vnd genempt werdend / einßtheils das Gott die selben durch vns würckt / vnd vnsern dienst die selbigen zuͦ volbringen braucht / anders theils / das wir durch den glauben kinder Gottes / vnnd deßhalb bruͤder vnd mitterben Christi worden sind. Dann auß disem erbraͤchten fahend alle werck vnd gaben Gottes an / nit als froͤmbd / sonder als vnser eigen sein. Es gipt vns auch die heilig gschrifft die selbigen zuͦ / als rechten Ehlichen kinderen. Dann der Herr spricht im Euangelio / Der knecht bleipt nitt imm huß in die ewigkeit / der sun bleipt in die ewigkeit / darumb wie dem sun von erb vnd eigenschafft wegen / alles das wirt das in deß vatters huß ist / ob er dasselbig gleych wol nitt mitt seiner arbeit gewunnen / sonder von den elteren auß freyer gab empfangen hatt / Also werdend auch die werck vnd gaben Gottes / die er in vns vnd durch vns würckt / vnnd die wir von jmm habend / vnser gnempt / vnd sind auch vnser / dann wir sind rechte vnd aufgenomne kinder / vnd deßhalb die rechten erben. Darnaͤbend waͤre es aber ein anzeigung eines vndanckbaren gemuͤtes / wenn ein aufgenommens kind / vningedenck waͤre der vaͤtterlichen treuw vnd freygaͤbe / vnd sich ruͤmen welte dz es diß ererbt guͦt alles mitt seim fleiß / mitt seiner arbeit vnnd seinem wachen verdient / überkommen vnd erlanget hette. Darumb spricht der Apostel Paulus recht1623 / was hast / das du nitt empfangen habist? hast du es aber empfangen / was ruͤmpst du dich dann / als ob du es nitt empfangen hettist? Also hielt auch der heilig Marterer Cyprianus wol vnnd recht hieruͦn / der allweg sprach / wir soͤllend vns nienerinn ruͤmen / dieweyl nüt vnser ist. Dahin dann auch dienet / das wir beym Esaia laͤsend 1624 / Ruͤmpt sich auch die axt wider den / der damitt houwt? oder beruͤmpt sich auch ein Sagen / wider den der sy fuͤrt? Dann wir sind je werckzeüg Gottes / durch welche Gott würckt / Dann der Apostel spricht1625 / wir sind Gottes mittarbeiter / jr sind Gottes ackerwerck / vnd Gottes gebeüw nach der gnad Gottes / die mir gegeben ist. Darumb hatt der heilig Augustinus diser Apostolischen gschrifft nitt vngmeß gschriben / da er imm buͦch de Gratia & libero Arbitrio amm vj. Cap. also schreipt / So vns die gnad gegeben wirt / so hebend an vnsere verdienst guͦt sein / doch auß gnaden / dann wo sich die selbig entzücht / so falt der mensch / vnd wirt nit auffgericht / sonder gestürtzt durch den freyen willen. Darumb wenn der mensch anfacht guͦte verdienst zuͦ haben / so sol er die selbigen nit jmm selb zuͦgeben sonder Gott / zuͦ welchem imm Psalmen geret wirt / Biß du mein hilff / vnd verlaß mich nitt. Das er spricht / verlaß mich nitt / da zeigt er an / das so er verlassen wurde /

1617 Joan.15.
1618 Phil.1.
1619 Phil.2.
1620 1.Pet.5.
1621 2.Cor.3.
1622 Gottes werck werdend den menschen zuͦgerechnet.
1623 1.Cor.4.
1624 Esaia.10.
1625 1.Cor.3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0472" n="[190]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">N</hi>eün
                            vnd zwentzigste</hi></hi><lb/></fw>thu&#x0366;t / der kumpt an das liecht das
                   seine werck offenbar werdind / dann sy sind in Gott gethon. Jtem weyter<note place="foot" n="1617"> Joan.15.</note> / wer in mir bleipt
                   / vnnd ich in jmm / der bringt vil frucht / dann on mich mo&#x0364;gend jr nüt thu&#x0366;n. Jtem
                   zu&#x0366;n Philipperen spricht der apostel<note place="foot" n="1618">
                      Phil.1.</note> / eüch ist geben zethu&#x0366;n / das jr nitt allein in Christum
                   glaubind / sonder auch von seintwegen leydind. Vnd noch heiterer<note place="foot" n="1619"> Phil.2.</note> / Gott ists / der in
                   eüch würckt beide das wellen vnd das thu&#x0366;n / darumb das er ein wolgefallen an eüch
                   hatt. Also auch der heilig Apostel Jacobus / Alle gu&#x0366;te gab vnd alle volkomne gab
                   / kumpt von oben herab / von dem vatter der liechteren. Jtem Petrus schreibt alles
                   das zu&#x0366; gu&#x0366;ten wercken geho&#x0364;rt allein Gott zu&#x0366; / vnd spricht<note place="foot" n="1620"> 1.Pet.5.</note> / Der Gott aller gnaden / der eüch
                   beru&#x0364;fft hatt zu&#x0366; seiner ewigen herrligkeit in Christo Jesu / der well eüch
                   volbreiten / stercken / krefftigen / gründen. Dann wir sind nitt
                   gschickt / wie auch S. Paulus sagt<note place="foot" n="1621">
                      2.Cor.3.</note> / von vns selb ützit zu&#x0366; gedencken / als vß vns selb /
                   sonder all vnsere gschicklikeit ist auß Gott. Darumb bleipt Gott der einig brunn
                   der gu&#x0366;ten wercken / welcher durch die glo&#x0364;ubigen aufquilt / vnnd rechtgschaffne
                   gu&#x0366;te werck herfür bringt.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1622"> Gottes werck werdend den menschen
                      zu&#x0366;gerechnet.</note> Doch mu&#x0364;ssend wir darbey / nütdestminder mercken / dz ob
                   wol die gu&#x0366;ten werck eigenlich zu&#x0366;reden nit vnser / sonder Gottes vnd frücht deß
                   geists vnd deß glaubens sind / denocht auch vnser / das ist / werck der glo&#x0364;ubigen
                   sind vnd genempt werdend / einßtheils das Gott die selben durch vns würckt / vnd
                   vnsern dienst die selbigen zu&#x0366; volbringen braucht / anders theils / das wir durch
                   den glauben kinder Gottes / vnnd deßhalb bru&#x0364;der vnd mitterben Christi worden
                   sind. Dann auß disem erbra&#x0364;chten fahend alle werck vnd gaben Gottes an / nit als
                   fro&#x0364;mbd / sonder als vnser eigen sein. Es gipt vns auch die heilig gschrifft die
                   selbigen zu&#x0366; / als rechten Ehlichen kinderen. Dann der Herr spricht im Euangelio /
                   Der knecht bleipt nitt imm huß in die ewigkeit / der sun bleipt in die ewigkeit /
                   darumb wie dem sun von erb vnd eigenschafft wegen / alles das wirt das in deß
                   vatters huß ist / ob er dasselbig gleych wol nitt mitt seiner arbeit gewunnen /
                   sonder von den elteren auß freyer gab empfangen hatt / Also werdend auch die werck
                   vnd gaben Gottes / die er in vns vnd durch vns würckt / vnnd die wir von jmm
                   habend / vnser gnempt / vnd sind auch vnser / dann wir sind rechte vnd
                   aufgenomne kinder / vnd deßhalb die rechten erben. Darna&#x0364;bend wa&#x0364;re es aber ein
                   anzeigung eines vndanckbaren gemu&#x0364;tes / wenn ein aufgenommens kind / vningedenck
                   wa&#x0364;re der va&#x0364;tterlichen treuw vnd freyga&#x0364;be / vnd sich ru&#x0364;men welte dz es diß ererbt
                   gu&#x0366;t alles mitt seim fleiß / mitt seiner arbeit vnnd seinem wachen verdient /
                   überkommen vnd erlanget hette. Darumb spricht der Apostel Paulus recht<note place="foot" n="1623"> 1.Cor.4.</note> / was hast / das du
                   nitt empfangen habist? hast du es aber empfangen / was ru&#x0364;mpst du dich dann / als
                   ob du es nitt empfangen hettist? Also hielt auch der heilig Marterer Cyprianus wol
                   vnnd recht hieru&#x0366;n / der allweg sprach / wir so&#x0364;llend vns nienerinn ru&#x0364;men /
                   dieweyl nüt vnser ist. Dahin dann auch dienet / das wir beym Esaia la&#x0364;send <note place="foot" n="1624"> Esaia.10.</note> / Ru&#x0364;mpt sich auch
                   die axt wider den / der damitt houwt? oder beru&#x0364;mpt sich auch ein Sagen / wider
                   den der sy fu&#x0364;rt? Dann wir sind je werckzeüg Gottes / durch welche Gott würckt /
                   Dann der Apostel spricht<note place="foot" n="1625">
                      1.Cor.3.</note> / wir sind Gottes mittarbeiter / jr sind Gottes ackerwerck /
                   vnd Gottes gebeüw nach der gnad Gottes / die mir gegeben ist. Darumb hatt der
                   heilig Augustinus diser Apostolischen gschrifft nitt vngmeß gschriben / da er imm
                   bu&#x0366;ch de Gratia &amp; libero Arbitrio amm vj. Cap. also schreipt / So vns die gnad
                   gegeben wirt / so hebend an vnsere verdienst gu&#x0366;t sein / doch auß gnaden / dann wo
                   sich die selbig entzücht / so falt der mensch / vnd wirt nit auffgericht / sonder
                   gestürtzt durch den freyen willen. Darumb wenn der mensch anfacht gu&#x0366;te verdienst
                   zu&#x0366; haben / so sol er die selbigen nit jmm selb zu&#x0366;geben sonder Gott / zu&#x0366; welchem
                   imm Psalmen geret wirt / Biß du mein hilff / vnd verlaß mich nitt.
                   Das er spricht / verlaß mich nitt / da zeigt er an / das so er verlassen wurde /<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[190]/0472] Die Neün vnd zwentzigste thuͦt / der kumpt an das liecht das seine werck offenbar werdind / dann sy sind in Gott gethon. Jtem weyter 1617 / wer in mir bleipt / vnnd ich in jmm / der bringt vil frucht / dann on mich moͤgend jr nüt thuͦn. Jtem zuͦn Philipperen spricht der apostel 1618 / eüch ist geben zethuͦn / das jr nitt allein in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leydind. Vnd noch heiterer 1619 / Gott ists / der in eüch würckt beide das wellen vnd das thuͦn / darumb das er ein wolgefallen an eüch hatt. Also auch der heilig Apostel Jacobus / Alle guͦte gab vnd alle volkomne gab / kumpt von oben herab / von dem vatter der liechteren. Jtem Petrus schreibt alles das zuͦ guͦten wercken gehoͤrt allein Gott zuͦ / vnd spricht 1620 / Der Gott aller gnaden / der eüch beruͤfft hatt zuͦ seiner ewigen herrligkeit in Christo Jesu / der well eüch volbreiten / stercken / krefftigen / gründen. Dann wir sind nitt gschickt / wie auch S. Paulus sagt 1621 / von vns selb ützit zuͦ gedencken / als vß vns selb / sonder all vnsere gschicklikeit ist auß Gott. Darumb bleipt Gott der einig brunn der guͦten wercken / welcher durch die gloͤubigen aufquilt / vnnd rechtgschaffne guͦte werck herfür bringt. 1622 Doch muͤssend wir darbey / nütdestminder mercken / dz ob wol die guͦten werck eigenlich zuͦreden nit vnser / sonder Gottes vnd frücht deß geists vnd deß glaubens sind / denocht auch vnser / das ist / werck der gloͤubigen sind vnd genempt werdend / einßtheils das Gott die selben durch vns würckt / vnd vnsern dienst die selbigen zuͦ volbringen braucht / anders theils / das wir durch den glauben kinder Gottes / vnnd deßhalb bruͤder vnd mitterben Christi worden sind. Dann auß disem erbraͤchten fahend alle werck vnd gaben Gottes an / nit als froͤmbd / sonder als vnser eigen sein. Es gipt vns auch die heilig gschrifft die selbigen zuͦ / als rechten Ehlichen kinderen. Dann der Herr spricht im Euangelio / Der knecht bleipt nitt imm huß in die ewigkeit / der sun bleipt in die ewigkeit / darumb wie dem sun von erb vnd eigenschafft wegen / alles das wirt das in deß vatters huß ist / ob er dasselbig gleych wol nitt mitt seiner arbeit gewunnen / sonder von den elteren auß freyer gab empfangen hatt / Also werdend auch die werck vnd gaben Gottes / die er in vns vnd durch vns würckt / vnnd die wir von jmm habend / vnser gnempt / vnd sind auch vnser / dann wir sind rechte vnd aufgenomne kinder / vnd deßhalb die rechten erben. Darnaͤbend waͤre es aber ein anzeigung eines vndanckbaren gemuͤtes / wenn ein aufgenommens kind / vningedenck waͤre der vaͤtterlichen treuw vnd freygaͤbe / vnd sich ruͤmen welte dz es diß ererbt guͦt alles mitt seim fleiß / mitt seiner arbeit vnnd seinem wachen verdient / überkommen vnd erlanget hette. Darumb spricht der Apostel Paulus recht 1623 / was hast / das du nitt empfangen habist? hast du es aber empfangen / was ruͤmpst du dich dann / als ob du es nitt empfangen hettist? Also hielt auch der heilig Marterer Cyprianus wol vnnd recht hieruͦn / der allweg sprach / wir soͤllend vns nienerinn ruͤmen / dieweyl nüt vnser ist. Dahin dann auch dienet / das wir beym Esaia laͤsend 1624 / Ruͤmpt sich auch die axt wider den / der damitt houwt? oder beruͤmpt sich auch ein Sagen / wider den der sy fuͤrt? Dann wir sind je werckzeüg Gottes / durch welche Gott würckt / Dann der Apostel spricht 1625 / wir sind Gottes mittarbeiter / jr sind Gottes ackerwerck / vnd Gottes gebeüw nach der gnad Gottes / die mir gegeben ist. Darumb hatt der heilig Augustinus diser Apostolischen gschrifft nitt vngmeß gschriben / da er imm buͦch de Gratia & libero Arbitrio amm vj. Cap. also schreipt / So vns die gnad gegeben wirt / so hebend an vnsere verdienst guͦt sein / doch auß gnaden / dann wo sich die selbig entzücht / so falt der mensch / vnd wirt nit auffgericht / sonder gestürtzt durch den freyen willen. Darumb wenn der mensch anfacht guͦte verdienst zuͦ haben / so sol er die selbigen nit jmm selb zuͦgeben sonder Gott / zuͦ welchem imm Psalmen geret wirt / Biß du mein hilff / vnd verlaß mich nitt. Das er spricht / verlaß mich nitt / da zeigt er an / das so er verlassen wurde / 1617 Joan.15. 1618 Phil.1. 1619 Phil.2. 1620 1.Pet.5. 1621 2.Cor.3. 1622 Gottes werck werdend den menschen zuͦgerechnet. 1623 1.Cor.4. 1624 Esaia.10. 1625 1.Cor.3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/472
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [190]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/472>, abgerufen am 25.11.2024.