Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Neün vnd zwentzigste 1564 Die Christenlich freyheit hanget an der vffhebung deß gsatztes als ein würckung vnd frucht der selben. Dise freyheit gibt dann auch gleich anlaß von der ergernuß vnd dem anstoß zuoreden. Von der Christenlichen freyheit aber / hat Paulus der h. Apostel Christi vil vnd fleißig disputiert / daruß man sicht / dz die betrachtung der Christenlichen freyheit / nit ein schlächts ding ist / vnd ein ding daran wenig gelegen. Besonders aber ist die tractation von der selbigen zuo vnseren zeiten notwendig / in deren vil die Christenlich freyheit eintweders nit verstond / oder aber boßlich mißbrauchend zuo erfüllen die begirden jres fleisches. Darumb wil ich anzeigen / wer der erlöser sey / der die menschen in die freyheit setzt. Jtem wän er freye / wo von auch vnd wie veer er frye / da dann so wir sölichs erduret / guot wirt sein zuosehen wz die Christenlich freyheit sey / vnd wz die gefryeten für ein art habind / wie sie sich so hefftig hütind / dz sie niemand yenerinn verergerind / noch jre fryheit mißbruchind. 1565So wirt vns nun kein anderer freymacher vnnd erlöser verheissen / gegeben vnd verkündet / dann Christus Jesus der sun Gottes. Dann es muoß der so andere erlösen sol / frey / vnd denen dingen nit vnderworffen sein / mit denen die behafftet vnd gfangen sind / die auff die freyheit hoffend vnd wartend. Nimmermer wirt aber ein sölicher funden weder im gantzen vmbkreiß der erden / noch im himmel selb / dann allein der sun Gottes / der darumb im Euangelio gesprochen / So eüch der sun frey machen wirt / so werdend jr waarlich frey sein. 1566 Es machet
aber der Herr die knächt fry / darumb fryet er vns von der knächtschafft / vnd
setzt vns in die fryheit der kinderen Gottes. Vnd fryet zwar alle knächt / schlüßt
da niemant vß / dann den / der sich selb vß eigner schuld / durch sein vnglauben
vnd vnghorsamme vßschlüßt. Dann es ist der sun Gottes kommen zuo erlösen alle die
in der knächtschafft verstrickt sind / vnd freyet vns vmb so vil vnd so weyt / so
weyt vnd veer wir knächt sind / dann die knächtschafft wirt der freyheit entgegen
gsetzt / also dz die selbig nit mag volkommenlich on die betrachtung der anderen
verstanden werden. Darumb wirt von der knächtschafft hie auch zuo reden von nöten
sein / so vil dann zuo vnserem fürnemmen dienet. 1567 Die selbig ist nichts
anders dann der knächten stand / knächt werdend aber eintweders knächt geboren
oder sonst zuo knächtschafft gebracht. Von den diensten vnnd im hauß erbornen
eignen leüten / werdend sie geboren. Sonst aber in knechtschafft werdend sie
gebracht / eintweders / durch gfencknuß / dahar sie dann bey den latinischen den
nammen Serui, dz ist eigentlich zvertütschen die behaltnen / genennt werdend. Dann
Pomponius spricht / Die Serui dz ist knächt oder behaltne / werdend dahar genennt
/ dz die hauptleüt die gefangnen hiessend verkauffen / vnd deßhalb behalten vnd
nit töden. Dahar sie auch Mancipia genennt wurdend / quod ab hostibus manu
caperentur, dz ist dz sie von fyenden mit der hand gefangen wurdend. Oder aber sie
werdend in knechtschafft gebracht / nach dem wältlichen rechten / so namlich ein
fryer / der elter ist dann zwentzig jar / sich laßt verkauffen / dz er deß gälts
teylhafftig werde. Deßhalb so habend sölliche knächt vnd eigenleüt alle freyheit
verloren / vnd sind gantz verstrickt vnder dz gheiß vnd den willen jrer Herren /
die jres läbens vnd tods / macht vnd gwalt habend. 1568 Es ist aber zweyerley
knächtschafft / ein vsserliche burgerliche / vnd ein geistliche. 1569 Die vsser burgerlich / hat der Herr mit seiner predig auß der gmeind der glöubigen
nit genommen noch auffgehept / das namlich keine knächt mer sein / oder jr ampt
vnd pflicht nit mer söllind leisten. Dann es spricht der Apostel Paulus1570 / Ein jetlicher wie
jnn der Herr berüfft hat / also wandle er / vnd also verordnen ichs in allen
gemeynden. Bist du ein knächt berüfft? sorg dich nit / Doch magst du frey werden
/ so brauch das vil lieber. Jtem an einem anderen ort1571 / Jr knächt sind gehorsam eüweren
leiblichen Herren / mit forcht vnd mit zitteren / in einfaltikeyt eüwers hertzens
/ als Christo / nit mit augen dienst / als den menschen zuo gefallen / sonder als
die knecht Christi / dz jr sölichen willen Gottes thügind von hertzen mit
guotwillikeit / 1564 Von der Christenlichen freyheit. 1565 Wer der freymacher sey. 1566 Wän er fry mache. 1567 Wz knächtschafft sey. 1568 Zweyerley knechtschaft. 1569 Von der lyblichen knächtschafft. 1570 1.Cor.7. 1571 Eph.6.
Die Neün vnd zwentzigste 1564 Die Christenlich freyheit hanget an der vffhebung deß gsatztes als ein würckung vnd frucht der selben. Dise freyheit gibt dann auch gleich anlaß von der ergernuß vnd dem anstoß zuͦreden. Von der Christenlichen freyheit aber / hat Paulus der h. Apostel Christi vil vnd fleißig disputiert / daruß man sicht / dz die betrachtung der Christenlichen freyheit / nit ein schlaͤchts ding ist / vnd ein ding daran wenig gelegen. Besonders aber ist die tractation von der selbigen zuͦ vnseren zeiten notwendig / in deren vil die Christenlich freyheit eintweders nit verstond / oder aber boßlich mißbrauchend zuͦ erfüllen die begirden jres fleisches. Darumb wil ich anzeigen / wer der erloͤser sey / der die menschen in die freyheit setzt. Jtem waͤn er freye / wo von auch vnd wie veer er frye / da dann so wir soͤlichs erduret / guͦt wirt sein zuͦsehen wz die Christenlich freyheit sey / vnd wz die gefryeten für ein art habind / wie sie sich so hefftig huͤtind / dz sie niemand yenerinn verergerind / noch jre fryheit mißbruchind. 1565So wirt vns nun kein anderer freymacher vnnd erloͤser verheissen / gegeben vnd verkündet / dann Christus Jesus der sun Gottes. Dann es muͦß der so andere erloͤsen sol / frey / vnd denen dingen nit vnderworffen sein / mit denen die behafftet vnd gfangen sind / die auff die freyheit hoffend vnd wartend. Nimmermer wirt aber ein soͤlicher funden weder im gantzen vmbkreiß der erden / noch im himmel selb / dann allein der sun Gottes / der darumb im Euangelio gesprochen / So eüch der sun frey machen wirt / so werdend jr waarlich frey sein. 1566 Es machet
aber der Herr die knaͤcht fry / darumb fryet er vns von der knaͤchtschafft / vnd
setzt vns in die fryheit der kinderen Gottes. Vnd fryet zwar alle knaͤcht / schlüßt
da niemant vß / dann den / der sich selb vß eigner schuld / durch sein vnglauben
vnd vnghorsamme vßschlüßt. Dann es ist der sun Gottes kommen zuͦ erloͤsen alle die
in der knaͤchtschafft verstrickt sind / vnd freyet vns vmb so vil vnd so weyt / so
weyt vnd veer wir knaͤcht sind / dann die knaͤchtschafft wirt der freyheit entgegen
gsetzt / also dz die selbig nit mag volkommenlich on die betrachtung der anderen
verstanden werden. Darumb wirt von der knaͤchtschafft hie auch zuͦ reden von noͤten
sein / so vil dann zuͦ vnserem fürnemmen dienet. 1567 Die selbig ist nichts
anders dann der knaͤchten stand / knaͤcht werdend aber eintweders knaͤcht geboren
oder sonst zuͦ knaͤchtschafft gebracht. Von den diensten vnnd im hauß erbornen
eignen leüten / werdend sie geboren. Sonst aber in knechtschafft werdend sie
gebracht / eintweders / durch gfencknuß / dahar sie dann bey den latinischen den
nammen Serui, dz ist eigentlich zvertütschen die behaltnen / genennt werdend. Dann
Pomponius spricht / Die Serui dz ist knaͤcht oder behaltne / werdend dahar genennt
/ dz die hauptleüt die gefangnen hiessend verkauffen / vnd deßhalb behalten vnd
nit toͤden. Dahar sie auch Mancipia genennt wurdend / quͦd ab hostibus manu
caperentur, dz ist dz sie von fyenden mit der hand gefangen wurdend. Oder aber sie
werdend in knechtschafft gebracht / nach dem waͤltlichen rechten / so namlich ein
fryer / der elter ist dann zwentzig jar / sich laßt verkauffen / dz er deß gaͤlts
teylhafftig werde. Deßhalb so habend soͤlliche knaͤcht vnd eigenleüt alle freyheit
verloren / vnd sind gantz verstrickt vnder dz gheiß vnd den willen jrer Herren /
die jres laͤbens vnd tods / macht vnd gwalt habend. 1568 Es ist aber zweyerley
knaͤchtschafft / ein vsserliche burgerliche / vnd ein geistliche. 1569 Die vsser burgerlich / hat der Herr mit seiner predig auß der gmeind der gloͤubigen
nit genommen noch auffgehept / das namlich keine knaͤcht mer sein / oder jr ampt
vnd pflicht nit mer soͤllind leisten. Dann es spricht der Apostel Paulus1570 / Ein jetlicher wie
jnn der Herr beruͤfft hat / also wandle er / vnd also verordnen ichs in allen
gemeynden. Bist du ein knaͤcht beruͤfft? sorg dich nit / Doch magst du frey werden
/ so brauch das vil lieber. Jtem an einem anderen ort1571 / Jr knaͤcht sind gehorsam eüweren
leiblichen Herren / mit forcht vnd mit zitteren / in einfaltikeyt eüwers hertzens
/ als Christo / nit mit augen dienst / als den menschen zuͦ gefallen / sonder als
die knecht Christi / dz jr soͤlichen willen Gottes thuͤgind von hertzen mit
guͦtwillikeit / 1564 Von der Christenlichen freyheit. 1565 Wer der freymacher sey. 1566 Waͤn er fry mache. 1567 Wz knaͤchtschafft sey. 1568 Zweyerley knechtschaft. 1569 Von der lyblichen knaͤchtschafft. 1570 1.Cor.7. 1571 Eph.6.
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Darumb wil ich anzeigen / wer der erloͤser sey / der die menschen in die freyheit setzt. Jtem waͤn er freye / wo von auch vnd wie veer er frye / da dann so wir soͤlichs erduret / guͦt wirt sein zuͦsehen wz die Christenlich freyheit sey / vnd wz die gefryeten für ein art habind / wie sie sich so hefftig huͤtind / dz sie niemand yenerinn verergerind / noch jre fryheit mißbruchind.</p><lb/> <p><note place="foot" n="1565"> Wer der freymacher sey.</note>So wirt vns nun kein anderer freymacher vnnd erloͤser verheissen / gegeben vnd verkündet / dann Christus Jesus der sun Gottes. Dann es muͦß der so andere erloͤsen sol / frey / vnd denen dingen nit vnderworffen sein / mit denen die behafftet vnd gfangen sind / die auff die freyheit hoffend vnd wartend. Nimmermer wirt aber ein soͤlicher funden weder im gantzen vmbkreiß der erden / noch im himmel selb / dann allein der sun Gottes / der darumb im Euangelio gesprochen / So eüch der sun frey machen wirt / so werdend jr waarlich frey sein. </p><lb/> <p><note place="foot" n="1566"> Waͤn er fry mache.</note> Es machet aber der Herr die knaͤcht fry / darumb fryet er vns von der knaͤchtschafft / vnd setzt vns in die fryheit der kinderen Gottes. Vnd fryet zwar alle knaͤcht / schlüßt da niemant vß / dann den / der sich selb vß eigner schuld / durch sein vnglauben vnd vnghorsamme vßschlüßt. Dann es ist der sun Gottes kommen zuͦ erloͤsen alle die in der knaͤchtschafft verstrickt sind / vnd freyet vns vmb so vil vnd so weyt / so weyt vnd veer wir knaͤcht sind / dann die knaͤchtschafft wirt der freyheit entgegen gsetzt / also dz die selbig nit mag volkommenlich on die betrachtung der anderen verstanden werden. Darumb wirt von der knaͤchtschafft hie auch zuͦ reden von noͤten sein / so vil dann zuͦ vnserem fürnemmen dienet. <note place="foot" n="1567"> Wz knaͤchtschafft sey.</note> Die selbig ist nichts anders dann der knaͤchten stand / knaͤcht werdend aber eintweders knaͤcht geboren oder sonst zuͦ knaͤchtschafft gebracht. Von den diensten vnnd im hauß erbornen eignen leüten / werdend sie geboren. Sonst aber in knechtschafft werdend sie gebracht / eintweders / durch gfencknuß / dahar sie dann bey den latinischen den nammen Serui, dz ist eigentlich zvertütschen die behaltnen / genennt werdend. Dann Pomponius spricht / Die Serui dz ist knaͤcht oder behaltne / werdend dahar genennt / dz die hauptleüt die gefangnen hiessend verkauffen / vnd deßhalb behalten vnd nit toͤden. Dahar sie auch Mancipia genennt wurdend / quͦd ab hostibus manu caperentur, dz ist dz sie von fyenden mit der hand gefangen wurdend. Oder aber sie werdend in knechtschafft gebracht / nach dem waͤltlichen rechten / so namlich ein fryer / der elter ist dann zwentzig jar / sich laßt verkauffen / dz er deß gaͤlts teylhafftig werde. Deßhalb so habend soͤlliche knaͤcht vnd eigenleüt alle freyheit verloren / vnd sind gantz verstrickt vnder dz gheiß vnd den willen jrer Herren / die jres laͤbens vnd tods / macht vnd gwalt habend. <note place="foot" n="1568"> Zweyerley knechtschaft.</note> Es ist aber zweyerley knaͤchtschafft / ein vsserliche burgerliche / vnd ein geistliche. <note place="foot" n="1569"> Von der lyblichen knaͤchtschafft.</note> Die vsser burgerlich / hat der Herr mit seiner predig auß der gmeind der gloͤubigen nit genommen noch auffgehept / das namlich keine knaͤcht mer sein / oder jr ampt vnd pflicht nit mer soͤllind leisten. Dann es spricht der Apostel Paulus<note place="foot" n="1570"> 1.Cor.7.</note> / Ein jetlicher wie jnn der Herr beruͤfft hat / also wandle er / vnd also verordnen ichs in allen gemeynden. Bist du ein knaͤcht beruͤfft? sorg dich nit / Doch magst du frey werden / so brauch das vil lieber. Jtem an einem anderen ort<note place="foot" n="1571"> Eph.6.</note> / Jr knaͤcht sind gehorsam eüweren leiblichen Herren / mit forcht vnd mit zitteren / in einfaltikeyt eüwers hertzens / als Christo / nit mit augen dienst / als den menschen zuͦ gefallen / sonder als die knecht Christi / dz jr soͤlichen willen Gottes thuͤgind von hertzen mit guͦtwillikeit /<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[184]/0460]
Die Neün vnd zwentzigste
1564 Die Christenlich freyheit hanget an der vffhebung deß gsatztes als ein würckung vnd frucht der selben. Dise freyheit gibt dann auch gleich anlaß von der ergernuß vnd dem anstoß zuͦreden. Von der Christenlichen freyheit aber / hat Paulus der h. Apostel Christi vil vnd fleißig disputiert / daruß man sicht / dz die betrachtung der Christenlichen freyheit / nit ein schlaͤchts ding ist / vnd ein ding daran wenig gelegen. Besonders aber ist die tractation von der selbigen zuͦ vnseren zeiten notwendig / in deren vil die Christenlich freyheit eintweders nit verstond / oder aber boßlich mißbrauchend zuͦ erfüllen die begirden jres fleisches. Darumb wil ich anzeigen / wer der erloͤser sey / der die menschen in die freyheit setzt. Jtem waͤn er freye / wo von auch vnd wie veer er frye / da dann so wir soͤlichs erduret / guͦt wirt sein zuͦsehen wz die Christenlich freyheit sey / vnd wz die gefryeten für ein art habind / wie sie sich so hefftig huͤtind / dz sie niemand yenerinn verergerind / noch jre fryheit mißbruchind.
1565So wirt vns nun kein anderer freymacher vnnd erloͤser verheissen / gegeben vnd verkündet / dann Christus Jesus der sun Gottes. Dann es muͦß der so andere erloͤsen sol / frey / vnd denen dingen nit vnderworffen sein / mit denen die behafftet vnd gfangen sind / die auff die freyheit hoffend vnd wartend. Nimmermer wirt aber ein soͤlicher funden weder im gantzen vmbkreiß der erden / noch im himmel selb / dann allein der sun Gottes / der darumb im Euangelio gesprochen / So eüch der sun frey machen wirt / so werdend jr waarlich frey sein.
1566 Es machet aber der Herr die knaͤcht fry / darumb fryet er vns von der knaͤchtschafft / vnd setzt vns in die fryheit der kinderen Gottes. Vnd fryet zwar alle knaͤcht / schlüßt da niemant vß / dann den / der sich selb vß eigner schuld / durch sein vnglauben vnd vnghorsamme vßschlüßt. Dann es ist der sun Gottes kommen zuͦ erloͤsen alle die in der knaͤchtschafft verstrickt sind / vnd freyet vns vmb so vil vnd so weyt / so weyt vnd veer wir knaͤcht sind / dann die knaͤchtschafft wirt der freyheit entgegen gsetzt / also dz die selbig nit mag volkommenlich on die betrachtung der anderen verstanden werden. Darumb wirt von der knaͤchtschafft hie auch zuͦ reden von noͤten sein / so vil dann zuͦ vnserem fürnemmen dienet. 1567 Die selbig ist nichts anders dann der knaͤchten stand / knaͤcht werdend aber eintweders knaͤcht geboren oder sonst zuͦ knaͤchtschafft gebracht. Von den diensten vnnd im hauß erbornen eignen leüten / werdend sie geboren. Sonst aber in knechtschafft werdend sie gebracht / eintweders / durch gfencknuß / dahar sie dann bey den latinischen den nammen Serui, dz ist eigentlich zvertütschen die behaltnen / genennt werdend. Dann Pomponius spricht / Die Serui dz ist knaͤcht oder behaltne / werdend dahar genennt / dz die hauptleüt die gefangnen hiessend verkauffen / vnd deßhalb behalten vnd nit toͤden. Dahar sie auch Mancipia genennt wurdend / quͦd ab hostibus manu caperentur, dz ist dz sie von fyenden mit der hand gefangen wurdend. Oder aber sie werdend in knechtschafft gebracht / nach dem waͤltlichen rechten / so namlich ein fryer / der elter ist dann zwentzig jar / sich laßt verkauffen / dz er deß gaͤlts teylhafftig werde. Deßhalb so habend soͤlliche knaͤcht vnd eigenleüt alle freyheit verloren / vnd sind gantz verstrickt vnder dz gheiß vnd den willen jrer Herren / die jres laͤbens vnd tods / macht vnd gwalt habend. 1568 Es ist aber zweyerley knaͤchtschafft / ein vsserliche burgerliche / vnd ein geistliche. 1569 Die vsser burgerlich / hat der Herr mit seiner predig auß der gmeind der gloͤubigen nit genommen noch auffgehept / das namlich keine knaͤcht mer sein / oder jr ampt vnd pflicht nit mer soͤllind leisten. Dann es spricht der Apostel Paulus 1570 / Ein jetlicher wie jnn der Herr beruͤfft hat / also wandle er / vnd also verordnen ichs in allen gemeynden. Bist du ein knaͤcht beruͤfft? sorg dich nit / Doch magst du frey werden / so brauch das vil lieber. Jtem an einem anderen ort 1571 / Jr knaͤcht sind gehorsam eüweren leiblichen Herren / mit forcht vnd mit zitteren / in einfaltikeyt eüwers hertzens / als Christo / nit mit augen dienst / als den menschen zuͦ gefallen / sonder als die knecht Christi / dz jr soͤlichen willen Gottes thuͤgind von hertzen mit guͦtwillikeit /
1564 Von der Christenlichen freyheit.
1565 Wer der freymacher sey.
1566 Waͤn er fry mache.
1567 Wz knaͤchtschafft sey.
1568 Zweyerley knechtschaft.
1569 Von der lyblichen knaͤchtschafft.
1570 1.Cor.7.
1571 Eph.6.
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(2014-03-16T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44)
(2014-03-12T12:00:00Z)
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