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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
wirt die volkommen sälikeit aller heiligen gantz veruolkomnet werden / welche nicht nun der seelen / sonder auch dem leib begegnen wirt. Es bezeügets auch S. Peter das daß heil durch Christum erworben / Zum ersten den seelen / verstand der heiligen / gleich nach dem tod deß leibs mitgeteilt werde / darnach dz die leyb der selbigen auch am end der wält / gleich wie anderer menschen leyb aufferweckt vnnd gericht werdind werden. Dann spricht er / es wirt der Herr die läbendigen vnnd die todten richten. Dann darzuo ist auch den todten das Euangelium geoffenbaret / auff das sie gerichtet werdind als andere menschen deß fleisches halb / aber im geist bey Gott läbind. Das ist / der tod Christi ist krefftig gewesen vnd nutz den vätteren so im glauben gestorben / also / das sie jetzund jrer seelen halben bey Gott läbend / vnd aber eben die selbigen werdend auch gleich wie andere menschen deß fleisches halb / das ist / an jren leyben / gerichtet werden / nammlich dennzuomal / so der Herr kommen wirt / zuo richten die läbendigen vnd die todten. Darumb so ist vnser sälikeit noch nicht veruolkomnet vnd volendet / wirt aber veruolkomnet vnd volendet werden am end der wält.

1553 Vber das weyter / so habend vnsere vätter keinen anderen angerüfft / dann den einigen Gott schöpffer aller dingen / vnd habend glaubt das der den menschen günstig vnd gnedig seye von wegen deß gebenedeyeten samens. Vnd wiewol jnen das anrüffen deß nammens Gottes durch den mittler vnnd vertretter Christum nicht so gemein ist gewesen wie vns / wie der Herr auch im Euangelio zeüget vnd spricht / Bißhär habend jr nützit begärt inn meinem nammen begärend so werdend jr empfahen / so ist jhnen doch Christus nicht gar vnwüssend gewesen / von deßwegen sie erhört sind. Daniel am neünten Capitel als er bättet / begärt er von Gott erhört zuo werden von deß Herren wegen / das ist von deß verheißnen Christi wegen. So offt auch die glöubigen gebättet vnd gesprochen / Biß ingedenck Abrahams Jsaacs vnd Jacobs / habend sie nicht auff die personen oder seelen der heiligen vätteren / sonder auff die verheissung jhnen beschehen / gesehen. Dieweil nun diß die verheissung ist / Es werdend in deinem samen gebenedeyet werden alle geschlächt der erden / vnd Paulus zeüget / das Christus der samen seye / so volget das die vätter hierinn auff den gebenedeyeten samen gesehen / vnd Gott gebätten habind / das er sie vonn Christi wegen erhöre. Also verheißt auch Gott an einem anderen ort dem Ezechia die erlösung / vnd spricht / Jch wil dise statt bewaren von meintwegen vnd von meines dieners Dauids wegen. Esaie aber vij. vnd xxviij. sicht man heiter das der statt von Christi wegen deß suns der jungfrawen / ist verschonet worden / welcher dz fundament vnd der grundstein ist der in Zion gelegt / welchen Ezechiel am xxxiiij. Capitel Dauiden / vnd das Euangelium den sun Dauids nennt.

1554 Zum letsten / das die alten auch die Sacrament gehept / die wir habend zeigt der heilig Apostel Paulus an / der anderßwo auch jre Sacrament nammlich die beschneidung vnd das Osterlamb vns zuoschreibt / als zun Col.ij. vnd j.Cor.v.cap. Jm x.Cap. der selben Epistel tröwt er den Corintheren ein grosse straff vom Herren / wo sie sich nit enthaltind von den götzenopfferen / vnd der Heidischen geilheit / vnd fürt deßhalb yn das exempel deß volcks Jsraels / vnd accommodiert es auff sein fürnemmen also / Jch wil euch nicht verhalten / das vnsere vätter die kirch vnd gmeind Gottes gewesen / vnd eben die Sacrament ghept wie auch wir. Dann sie sind alle vnder Mose / dz ist durch Mosen / oder durch den dienst Mosis getaufft worden in der wulcken vnd in dem meer. Dann die wulcken vnd dz meer sind zeichen gewesen deß tauffs. Sie habend auch all einerley geistlicher spyß gässen / vnd all einerley geistlich tranck getruncken. Dann sie trunckend von dem geistlichen velsen der hernach kam / welcher velß wz Christus. Dann das Manna vnd der velß warend ein vorbild der geistlichen speyß / mit welcher Christus der da ist

1553 Dz die alten äben gebättet wie wir.
1554 Dz die alten äben die Sacrament gehept wie wir.

Predig.
wirt die volkommen saͤlikeit aller heiligen gantz veruͦlkomnet werden / welche nicht nun der seelen / sonder auch dem leib begegnen wirt. Es bezeügets auch S. Peter das daß heil durch Christum erworben / Zum ersten den seelen / verstand der heiligen / gleich nach dem tod deß leibs mitgeteilt werde / darnach dz die leyb der selbigen auch am end der waͤlt / gleich wie anderer menschen leyb aufferweckt vnnd gericht werdind werden. Dann spricht er / es wirt der Herr die laͤbendigen vnnd die todten richten. Dann darzuͦ ist auch den todten das Euangelium geoffenbaret / auff das sie gerichtet werdind als andere menschen deß fleisches halb / aber im geist bey Gott laͤbind. Das ist / der tod Christi ist krefftig gewesen vnd nutz den vaͤtteren so im glauben gestorben / also / das sie jetzund jrer seelen halben bey Gott laͤbend / vnd aber eben die selbigen werdend auch gleich wie andere menschen deß fleisches halb / das ist / an jren leyben / gerichtet werden / nammlich dennzuͦmal / so der Herr kommen wirt / zuͦ richten die laͤbendigen vnd die todten. Darumb so ist vnser saͤlikeit noch nicht veruͦlkomnet vnd volendet / wirt aber veruͦlkomnet vnd volendet werden am end der waͤlt.

1553 Vber das weyter / so habend vnsere vaͤtter keinen anderen angeruͤfft / dann den einigen Gott schoͤpffer aller dingen / vnd habend glaubt das der den menschen günstig vnd gnedig seye von wegen deß gebenedeyeten samens. Vnd wiewol jnen das anruͤffen deß nammens Gottes durch den mittler vnnd vertretter Christum nicht so gemein ist gewesen wie vns / wie der Herr auch im Euangelio zeüget vnd spricht / Bißhaͤr habend jr nützit begaͤrt inn meinem nammen begaͤrend so werdend jr empfahen / so ist jhnen doch Christus nicht gar vnwüssend gewesen / von deßwegen sie erhoͤrt sind. Daniel am neünten Capitel als er baͤttet / begaͤrt er von Gott erhoͤrt zuͦ werden von deß Herren wegen / das ist von deß verheißnen Christi wegen. So offt auch die gloͤubigen gebaͤttet vnd gesprochen / Biß ingedenck Abrahams Jsaacs vnd Jacobs / habend sie nicht auff die personen oder seelen der heiligen vaͤtteren / sonder auff die verheissung jhnen beschehen / gesehen. Dieweil nun diß die verheissung ist / Es werdend in deinem samen gebenedeyet werden alle geschlaͤcht der erden / vnd Paulus zeüget / das Christus der samen seye / so volget das die vaͤtter hierinn auff den gebenedeyeten samen gesehen / vnd Gott gebaͤtten habind / das er sie vonn Christi wegen erhoͤre. Also verheißt auch Gott an einem anderen ort dem Ezechia die erloͤsung / vnd spricht / Jch wil dise statt bewaren von meintwegen vnd von meines dieners Dauids wegen. Esaie aber vij. vnd xxviij. sicht man heiter das der statt von Christi wegen deß suns der jungfrawen / ist verschonet worden / welcher dz fundament vnd der grundstein ist der in Zion gelegt / welchen Ezechiel am xxxiiij. Capitel Dauiden / vnd das Euangelium den sun Dauids nennt.

1554 Zum letsten / das die alten auch die Sacrament gehept / die wir habend zeigt der heilig Apostel Paulus an / der anderßwo auch jre Sacrament nammlich die beschneidung vnd das Osterlamb vns zuͦschreibt / als zun Col.ij. vnd j.Cor.v.cap. Jm x.Cap. der selben Epistel troͤwt er den Corintheren ein grosse straff vom Herren / wo sie sich nit enthaltind von den goͤtzenopfferen / vnd der Heidischen geilheit / vnd fuͤrt deßhalb yn das exempel deß volcks Jsraels / vnd accommodiert es auff sein fürnemmen also / Jch wil euch nicht verhalten / das vnsere vaͤtter die kirch vnd gmeind Gottes gewesen / vnd eben die Sacrament ghept wie auch wir. Dann sie sind alle vnder Mose / dz ist durch Mosen / oder durch den dienst Mosis getaufft worden in der wulcken vnd in dem meer. Dann die wulcken vnd dz meer sind zeichen gewesen deß tauffs. Sie habend auch all einerley geistlicher spyß gaͤssen / vnd all einerley geistlich tranck getruncken. Dann sie trunckend von dem geistlichen velsen der hernach kam / welcher velß wz Christus. Dann das Manna vnd der velß warend ein vorbild der geistlichen speyß / mit welcher Christus der da ist

1553 Dz die alten aͤben gebaͤttet wie wir.
1554 Dz die alten aͤben die Sacrament gehept wie wir.
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[CLXXXII./0455] Predig. wirt die volkommen saͤlikeit aller heiligen gantz veruͦlkomnet werden / welche nicht nun der seelen / sonder auch dem leib begegnen wirt. Es bezeügets auch S. Peter das daß heil durch Christum erworben / Zum ersten den seelen / verstand der heiligen / gleich nach dem tod deß leibs mitgeteilt werde / darnach dz die leyb der selbigen auch am end der waͤlt / gleich wie anderer menschen leyb aufferweckt vnnd gericht werdind werden. Dann spricht er / es wirt der Herr die laͤbendigen vnnd die todten richten. Dann darzuͦ ist auch den todten das Euangelium geoffenbaret / auff das sie gerichtet werdind als andere menschen deß fleisches halb / aber im geist bey Gott laͤbind. Das ist / der tod Christi ist krefftig gewesen vnd nutz den vaͤtteren so im glauben gestorben / also / das sie jetzund jrer seelen halben bey Gott laͤbend / vnd aber eben die selbigen werdend auch gleich wie andere menschen deß fleisches halb / das ist / an jren leyben / gerichtet werden / nammlich dennzuͦmal / so der Herr kommen wirt / zuͦ richten die laͤbendigen vnd die todten. Darumb so ist vnser saͤlikeit noch nicht veruͦlkomnet vnd volendet / wirt aber veruͦlkomnet vnd volendet werden am end der waͤlt. 1553 Vber das weyter / so habend vnsere vaͤtter keinen anderen angeruͤfft / dann den einigen Gott schoͤpffer aller dingen / vnd habend glaubt das der den menschen günstig vnd gnedig seye von wegen deß gebenedeyeten samens. Vnd wiewol jnen das anruͤffen deß nammens Gottes durch den mittler vnnd vertretter Christum nicht so gemein ist gewesen wie vns / wie der Herr auch im Euangelio zeüget vnd spricht / Bißhaͤr habend jr nützit begaͤrt inn meinem nammen begaͤrend so werdend jr empfahen / so ist jhnen doch Christus nicht gar vnwüssend gewesen / von deßwegen sie erhoͤrt sind. Daniel am neünten Capitel als er baͤttet / begaͤrt er von Gott erhoͤrt zuͦ werden von deß Herren wegen / das ist von deß verheißnen Christi wegen. So offt auch die gloͤubigen gebaͤttet vnd gesprochen / Biß ingedenck Abrahams Jsaacs vnd Jacobs / habend sie nicht auff die personen oder seelen der heiligen vaͤtteren / sonder auff die verheissung jhnen beschehen / gesehen. Dieweil nun diß die verheissung ist / Es werdend in deinem samen gebenedeyet werden alle geschlaͤcht der erden / vnd Paulus zeüget / das Christus der samen seye / so volget das die vaͤtter hierinn auff den gebenedeyeten samen gesehen / vnd Gott gebaͤtten habind / das er sie vonn Christi wegen erhoͤre. Also verheißt auch Gott an einem anderen ort dem Ezechia die erloͤsung / vnd spricht / Jch wil dise statt bewaren von meintwegen vnd von meines dieners Dauids wegen. Esaie aber vij. vnd xxviij. sicht man heiter das der statt von Christi wegen deß suns der jungfrawen / ist verschonet worden / welcher dz fundament vnd der grundstein ist der in Zion gelegt / welchen Ezechiel am xxxiiij. Capitel Dauiden / vnd das Euangelium den sun Dauids nennt. 1554 Zum letsten / das die alten auch die Sacrament gehept / die wir habend zeigt der heilig Apostel Paulus an / der anderßwo auch jre Sacrament nammlich die beschneidung vnd das Osterlamb vns zuͦschreibt / als zun Col.ij. vnd j.Cor.v.cap. Jm x.Cap. der selben Epistel troͤwt er den Corintheren ein grosse straff vom Herren / wo sie sich nit enthaltind von den goͤtzenopfferen / vnd der Heidischen geilheit / vnd fuͤrt deßhalb yn das exempel deß volcks Jsraels / vnd accommodiert es auff sein fürnemmen also / Jch wil euch nicht verhalten / das vnsere vaͤtter die kirch vnd gmeind Gottes gewesen / vnd eben die Sacrament ghept wie auch wir. Dann sie sind alle vnder Mose / dz ist durch Mosen / oder durch den dienst Mosis getaufft worden in der wulcken vnd in dem meer. Dann die wulcken vnd dz meer sind zeichen gewesen deß tauffs. Sie habend auch all einerley geistlicher spyß gaͤssen / vnd all einerley geistlich tranck getruncken. Dann sie trunckend von dem geistlichen velsen der hernach kam / welcher velß wz Christus. Dann das Manna vnd der velß warend ein vorbild der geistlichen speyß / mit welcher Christus der da ist 1553 Dz die alten aͤben gebaͤttet wie wir. 1554 Dz die alten aͤben die Sacrament gehept wie wir.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLXXXII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/455>, abgerufen am 25.11.2024.