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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd zwentzigste
gantz vnd gar auffgehept seye / gibt zuo erkennen / das Paulus auß Dauide anzeücht / der Herr hat geschworen / vnd wirt jn nit gereüwen / du bist priester inn ewigkeit / nach der ordnung Melchizedeck. Darumb so ist Christus allein der einig vnd ewig hoch priester / dessen priesterthumb vnwandelbar ist / vnnd auff keinen anderen mag kommen noch geerbt werden. Dann er ist jetzund zur gerechten deß vatters im himmel / in dem waren tempel / dessen schatten vnnd anbildung der tabernackel vnd Tempel zuo Jerusalem allein gewesen ist / vnd vertrittet vns / vnd thuot alles was eim waren priester zuo stat. Vonn welchem der heilig Apostel Christi Paulus wytlöuffig handlet in der epistel zun Hebreeren. Diser Christus vnser oberster priester / hatt jm jetz alle seine glöubigen zuo künigen vnd priesteren geweicht vnd geheiliget. Darnebend aber verordnet er auch diener seiner kirchen / die dieselbig mit der leer vnnd guotem vortragnem exempel vnderrichtind / vnd die Sacrament (nit die alten / sonder die er der Herr an statt der alten yngesetzt vnd verordnet hat) administrierind. Was sie aber leeren söllind / zeigt er heiter an. Die priesterlichen vnd bedeütlichen kleider hat er weder den Apostlen befolhen noch seiner kirchen gelassen / sonder die selben mit sampt anderen decreten (Welche die mittelwand deß zuns genennt werdend) auffgehept. Mit gerechtikeit vnd Eersammkeit hatt Paulus wöllen die hirten deß volcks bekleidet sein / vnd mit jhm auch vnser Herr Jesus Christus / welcher die kirchendiener heiter abschaffet von aller herschafft vnd wältlichen gschäfften. 1515 Gewüsse ynkommen hat er jnen wol verordnet / doch nicht söliche die im gsatzt gebotten / sonder die dem stand vnd wesen einer jeden kirchen gebürend vnd gelegen sind.

1516 So hat auch der Herr das ort deß Gottsdiensts vnnd der religion gefreyet / do er im Euangelio Johannis gesprochen1517 / Es wirt die zeyt kommen / vnd ist schon hie / das die waren anbätter den vatter weder auff disem berg / noch zuo Jerusalem anbätten werdend / sonder im geist vnd in der warheit. Dann Gott ist ein geist / vnd die jn anbättend / müssend jn im geist vnd in der warheit anbätten. Diser meinung deß Herren volget auch der Apostel / der da spricht1518 / Jch wil das die man bättind an allen orten / vnd auffhebind reine händ on zorn vnd widerwillen. Vnd darumb hat der Herr nit vergeben den Tempel lassen zerstören / wie ich erst erzellt hab / wie er auch mit seinem tod den vmbhang deß Tempels zerrissen hatt. Darnebend aber werdend die Christlichen gmeinden vnnd versammlungen nicht verdampt noch gescholten / vonn welchen ich geredt hab / als ich das gebott außgelegt / du solt den Sabbath heiligen. Dann der tabernackel vnd Tempel sind ein vorbild gewesen der allgemeinen kirchen Gottes / aussert welcher Gott kein gebätt noch opffer angenäm ist. Die kirchen aber streckt sich auß biß ans end der wält. Doch sind darumb nicht alle die in der kirchen / die in der wält sind / sonder die sind in der kirchen / die durch waren glauben in der gmeinschafft Christi / vnd durch einhällikeit der leer / durch die liebe vnd durch den brauch der Sacramenten (wo sie nicht durch grosse notwendikeit daran verhinderet werdend) in der gemeinschafft vnd gesellschafft der heiligen sind. 1519 Die röuchend aber vnd opferend auff den höhinen / die ein ander opffer habend dann Christum / vnd durch einen anderen jhre gebätt Gott opfferend dann durch Christum / vnd im bätten vnd opfferen ein andere weiß bruchend / dann durch dz wort deß hirten der kirchen angegeben seye. Es bedarff auch die kirchen Christi fürohin keiner punts laden / keines tischs / keiner schowbroten / keines guldinen lüchters / keines röuch noch brandopffer altars / keins ehrinen kessels. Dann diß alles ist allein der einig Christus seiner allgemeinen kirchen / welche diß alles geistlich vnd krefftig in Christo hatt / vnnd inn anderen nützit suocht / dermaß das sie auch alle die schiltet vnd verflücht so dise vnd dergleichen

1515 1.Corin.9. Math.10.
1516 Das daß ort der religion gefreyet.
1517 Joh.4.
1518 1.Tim.2.
1519 Was es sye auff den höhinen opfferen.

Die Acht vnd zwentzigste
gantz vnd gar auffgehept seye / gibt zuͦ erkennen / das Paulus auß Dauide anzeücht / der Herr hat geschworen / vnd wirt jn nit gereüwen / du bist priester inn ewigkeit / nach der ordnung Melchizedeck. Darumb so ist Christus allein der einig vnd ewig hoch priester / dessen priesterthumb vnwandelbar ist / vnnd auff keinen anderen mag kommen noch geerbt werden. Dann er ist jetzund zur gerechten deß vatters im himmel / in dem waren tempel / dessen schatten vnnd anbildung der tabernackel vnd Tempel zuͦ Jerusalem allein gewesen ist / vnd vertrittet vns / vnd thuͦt alles was eim waren priester zuͦ stat. Vonn welchem der heilig Apostel Christi Paulus wytloͤuffig handlet in der epistel zun Hebreeren. Diser Christus vnser oberster priester / hatt jm jetz alle seine gloͤubigen zuͦ künigen vnd priesteren geweicht vnd geheiliget. Darnebend aber verordnet er auch diener seiner kirchen / die dieselbig mit der leer vnnd guͦtem vortragnem exempel vnderrichtind / vnd die Sacrament (nit die alten / sonder die er der Herr an statt der alten yngesetzt vnd verordnet hat) administrierind. Was sie aber leeren soͤllind / zeigt er heiter an. Die priesterlichen vnd bedeütlichen kleider hat er weder den Apostlen befolhen noch seiner kirchen gelassen / sonder die selben mit sampt anderen decreten (Welche die mittelwand deß zuns genennt werdend) auffgehept. Mit gerechtikeit vnd Eersammkeit hatt Paulus woͤllen die hirten deß volcks bekleidet sein / vnd mit jhm auch vnser Herr Jesus Christus / welcher die kirchendiener heiter abschaffet von aller herschafft vnd waͤltlichen gschaͤfften. 1515 Gewüsse ynkommen hat er jnen wol verordnet / doch nicht soͤliche die im gsatzt gebotten / sonder die dem stand vnd wesen einer jeden kirchen gebürend vnd gelegen sind.

1516 So hat auch der Herr das ort deß Gottsdiensts vnnd der religion gefreyet / do er im Euangelio Johannis gesprochen1517 / Es wirt die zeyt kommen / vnd ist schon hie / das die waren anbaͤtter den vatter weder auff disem berg / noch zuͦ Jerusalem anbaͤtten werdend / sonder im geist vnd in der warheit. Dann Gott ist ein geist / vnd die jn anbaͤttend / muͤssend jn im geist vnd in der warheit anbaͤtten. Diser meinung deß Herren volget auch der Apostel / der da spricht1518 / Jch wil das die man baͤttind an allen orten / vnd auffhebind reine haͤnd on zorn vnd widerwillen. Vnd darumb hat der Herr nit vergeben den Tempel lassen zerstoͤren / wie ich erst erzellt hab / wie er auch mit seinem tod den vmbhang deß Tempels zerrissen hatt. Darnebend aber werdend die Christlichen gmeinden vnnd versammlungen nicht verdampt noch gescholten / vonn welchen ich geredt hab / als ich das gebott außgelegt / du solt den Sabbath heiligen. Dann der tabernackel vnd Tempel sind ein vorbild gewesen der allgemeinen kirchen Gottes / aussert welcher Gott kein gebaͤtt noch opffer angenaͤm ist. Die kirchen aber streckt sich auß biß ans end der waͤlt. Doch sind darumb nicht alle die in der kirchen / die in der waͤlt sind / sonder die sind in der kirchen / die durch waren glauben in der gmeinschafft Christi / vnd durch einhaͤllikeit der leer / durch die liebe vnd durch den brauch der Sacramenten (wo sie nicht durch grosse notwendikeit daran verhinderet werdend) in der gemeinschafft vnd gesellschafft der heiligen sind. 1519 Die roͤuchend aber vnd opferend auff den hoͤhinen / die ein ander opffer habend dann Christum / vnd durch einen anderen jhre gebaͤtt Gott opfferend dann durch Christum / vnd im baͤtten vnd opfferen ein andere weiß bruchend / dann durch dz wort deß hirten der kirchen angegeben seye. Es bedarff auch die kirchen Christi fürohin keiner punts laden / keines tischs / keiner schowbroten / keines guldinen lüchters / keines roͤuch noch brandopffer altars / keins ehrinen kessels. Dann diß alles ist allein der einig Christus seiner allgemeinen kirchen / welche diß alles geistlich vnd krefftig in Christo hatt / vnnd inn anderen nützit suͦcht / dermaß das sie auch alle die schiltet vnd verfluͤcht so dise vnd dergleichen

1515 1.Corin.9. Math.10.
1516 Das daß ort der religion gefreyet.
1517 Joh.4.
1518 1.Tim.2.
1519 Was es sye auff den hoͤhinen opfferen.
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[[174]/0440] Die Acht vnd zwentzigste gantz vnd gar auffgehept seye / gibt zuͦ erkennen / das Paulus auß Dauide anzeücht / der Herr hat geschworen / vnd wirt jn nit gereüwen / du bist priester inn ewigkeit / nach der ordnung Melchizedeck. Darumb so ist Christus allein der einig vnd ewig hoch priester / dessen priesterthumb vnwandelbar ist / vnnd auff keinen anderen mag kommen noch geerbt werden. Dann er ist jetzund zur gerechten deß vatters im himmel / in dem waren tempel / dessen schatten vnnd anbildung der tabernackel vnd Tempel zuͦ Jerusalem allein gewesen ist / vnd vertrittet vns / vnd thuͦt alles was eim waren priester zuͦ stat. Vonn welchem der heilig Apostel Christi Paulus wytloͤuffig handlet in der epistel zun Hebreeren. Diser Christus vnser oberster priester / hatt jm jetz alle seine gloͤubigen zuͦ künigen vnd priesteren geweicht vnd geheiliget. Darnebend aber verordnet er auch diener seiner kirchen / die dieselbig mit der leer vnnd guͦtem vortragnem exempel vnderrichtind / vnd die Sacrament (nit die alten / sonder die er der Herr an statt der alten yngesetzt vnd verordnet hat) administrierind. Was sie aber leeren soͤllind / zeigt er heiter an. Die priesterlichen vnd bedeütlichen kleider hat er weder den Apostlen befolhen noch seiner kirchen gelassen / sonder die selben mit sampt anderen decreten (Welche die mittelwand deß zuns genennt werdend) auffgehept. Mit gerechtikeit vnd Eersammkeit hatt Paulus woͤllen die hirten deß volcks bekleidet sein / vnd mit jhm auch vnser Herr Jesus Christus / welcher die kirchendiener heiter abschaffet von aller herschafft vnd waͤltlichen gschaͤfften. 1515 Gewüsse ynkommen hat er jnen wol verordnet / doch nicht soͤliche die im gsatzt gebotten / sonder die dem stand vnd wesen einer jeden kirchen gebürend vnd gelegen sind. 1516 So hat auch der Herr das ort deß Gottsdiensts vnnd der religion gefreyet / do er im Euangelio Johannis gesprochen 1517 / Es wirt die zeyt kommen / vnd ist schon hie / das die waren anbaͤtter den vatter weder auff disem berg / noch zuͦ Jerusalem anbaͤtten werdend / sonder im geist vnd in der warheit. Dann Gott ist ein geist / vnd die jn anbaͤttend / muͤssend jn im geist vnd in der warheit anbaͤtten. Diser meinung deß Herren volget auch der Apostel / der da spricht 1518 / Jch wil das die man baͤttind an allen orten / vnd auffhebind reine haͤnd on zorn vnd widerwillen. Vnd darumb hat der Herr nit vergeben den Tempel lassen zerstoͤren / wie ich erst erzellt hab / wie er auch mit seinem tod den vmbhang deß Tempels zerrissen hatt. Darnebend aber werdend die Christlichen gmeinden vnnd versammlungen nicht verdampt noch gescholten / vonn welchen ich geredt hab / als ich das gebott außgelegt / du solt den Sabbath heiligen. Dann der tabernackel vnd Tempel sind ein vorbild gewesen der allgemeinen kirchen Gottes / aussert welcher Gott kein gebaͤtt noch opffer angenaͤm ist. Die kirchen aber streckt sich auß biß ans end der waͤlt. Doch sind darumb nicht alle die in der kirchen / die in der waͤlt sind / sonder die sind in der kirchen / die durch waren glauben in der gmeinschafft Christi / vnd durch einhaͤllikeit der leer / durch die liebe vnd durch den brauch der Sacramenten (wo sie nicht durch grosse notwendikeit daran verhinderet werdend) in der gemeinschafft vnd gesellschafft der heiligen sind. 1519 Die roͤuchend aber vnd opferend auff den hoͤhinen / die ein ander opffer habend dann Christum / vnd durch einen anderen jhre gebaͤtt Gott opfferend dann durch Christum / vnd im baͤtten vnd opfferen ein andere weiß bruchend / dann durch dz wort deß hirten der kirchen angegeben seye. Es bedarff auch die kirchen Christi fürohin keiner punts laden / keines tischs / keiner schowbroten / keines guldinen lüchters / keines roͤuch noch brandopffer altars / keins ehrinen kessels. Dann diß alles ist allein der einig Christus seiner allgemeinen kirchen / welche diß alles geistlich vnd krefftig in Christo hatt / vnnd inn anderen nützit suͦcht / dermaß das sie auch alle die schiltet vnd verfluͤcht so dise vnd dergleichen 1515 1.Corin.9. Math.10. 1516 Das daß ort der religion gefreyet. 1517 Joh.4. 1518 1.Tim.2. 1519 Was es sye auff den hoͤhinen opfferen.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [174]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/440>, abgerufen am 25.11.2024.