Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
vnd vnsere volkommenheyt ist. Nach welcher volg vnd nach welchem anlaß das gsatzt ein wäg vnd anleitung ist / vnd ja als ein zuchtmeister den menschen von Gott gegeben / der vns abfüre von allem vertruwen vnserer eignen krefften vnd wercken / vnd von allen Creaturen / vnd richtig leite durch den glauben zuo Christo / welcher vns wie erst geredt / von Gott gemachet ist zur grächtikeit / zur heiligung vnd zur erlösung / aussert welchem vnder der Sonnen kein heyl ist. 1481 Darumb so hat Moses nit allein das gsatzt getriben / sonder hat auch Christum verkündet / vnd das läben in jm. Dann der Herr spricht im Euangelio zuo den Juden / Jr söllend nit meynen das ich eüch werde verklagen bey dem vatter. Es ist einer der eüch verklagt / Moses namlich / in den jr hoffend / dann so jr Mosi glaubtind / so glaubtind jr auch mir / dann er hatt von mir geschriben. Jtem Paulus zun Galateren1482 / So ein gsatzt gegeben wäre / das möchte läbendig machen / so wäre die gerächtikeit waarlich auß dem gsatzt / aber die gschrifft hatt es alles vnnder die sünd verschlossen / auff das die verheissung durch den glauben Jesu Christi gegeben wurde denen die glaubend. Ee aber der glaub kam / wurdend wir vnder dem gesatzt verwaret vnd verschlossen auff den glauben / der da solt geoffenbaret werden / Also ist das gsatzt vnser zuchtmeister gewesen auff Christum / dz wir durch den glauben grächtgmachet wurdind. Sich was könte heiterers geredt werden / dann das dz gsatzt alles vnder die sünd verschlossen. Aber warzuo? das die verheissung durch den glauben Jesu Christi gegeben wurde denen die glaubend. Jtem / ee dann der glaub kam / das ist / der / in den vnser glaub gerichtet ist / vnd auff den er sich laßt / wurdend wir vnder dem gsatzt verwaret. Wie aber? verschlossen (spricht er) vff den glauben / der da solt geoffenbaret werden. Darumb so warend die vätter verschlossen vnder dem gesatzt / das sie nit etwan außbrächind / vnd das heil vnd läben anderßwo dann in Christo suochtind. Darumb so fürt vns das gsatzt richtig zuo Christo durch den glauben. Vnnd noch heiterer spricht er / das gsatzt ist vnser zuchtmeister gewesen auff Christum. Sich das gsatzt fürt auch vff Christum. Vnd widerumb stat darauff / Das wir durch den glauben grächtgmachet wurdind. Darumb so fürderet dz gsatzt die waar leer von der grächtmachung / vnd leert heiter / das wir durch den glauben in Christum / vnnd nit durch vnsere werck gerächt werdind. Da es sich dann heiter mit dem Euangelio vermischt / vnd dz ampt deß Euangelij an sich nimpt. Welches kein wunder ist / dieweil mancher auß seiner schuld machet / das jmme im gegenteil auch das Euangelium selb zum buochstaben wirt. Vber dz so spricht auch der Apostel weiter an einem anderen ort / dz in den opferen gedächtnuß der sünden beschehen sey / in welchem wir doch auch wüssend die versünung vorbildet sein / Darumb so habend auch die Ceremonischen gsatzt auff Christum gfürt / dz ist / anzeiget vnd bezüget dz er vns allein reinige von allen sünden. Darumb so beschliessend wir nun / das dises Mosis ampt gewesen sey / vnd noch sey vns die sünd vnd vnsere verdamnuß offnen / darzwüschend aber auch durch disen anlaß füren zuo Christo / vnd nit nun allein verdammen.

1483 Auß welchem man auch dz lernet / dz vns dz gsatzt nit nur schuolerstückli von der gerächtikeit leert / sonder ware vnd volkomne grächtikeit / dann Moses spricht heiter / dz er ein volkomne leer gegeben habe / als in deren tod vnd läben sey. Vber das spricht auch der Apostel1484 / dz vns dz gsatzt füre vff Christum / vff dz wir durch den glauben gerächt werdind. Die grächtikeit aber deß glaubens ist ein volkomne grächtigkeit. 1485 Dz aber etwan die stuck deß gsatztes gnennt werdend / elementa mundi, dz ist vßerliche anfahende leerstückli / dz geschicht fürnemlich von zweyer vrsachen wegen. Die ein / das die selben gleich sind als anfürungen vnd erste vnderrichtungen / die hernach durch die leer deß Euangelij vervolkomnet werdend / vnd deßhalb denn dem volkömneren weichend. Die ander / dz die Ceremonien in ausseren

1481 Moses fürt auch zuo Christo.
1482 Gal.3.
1483 Das gsatzt lert volkomne gerechtigkeit.
1484 Gal.4. Col.2.
1485 Elementa mundi.

Predig.
vnd vnsere volkommenheyt ist. Nach welcher volg vnd nach welchem anlaß das gsatzt ein waͤg vnd anleitung ist / vnd ja als ein zuchtmeister den menschen von Gott gegeben / der vns abfuͤre von allem vertruwen vnserer eignen krefften vnd wercken / vnd von allen Creaturen / vnd richtig leite durch den glauben zuͦ Christo / welcher vns wie erst geredt / von Gott gemachet ist zur graͤchtikeit / zur heiligung vnd zur erloͤsung / aussert welchem vnder der Sonnen kein heyl ist. 1481 Darumb so hat Moses nit allein das gsatzt getriben / sonder hat auch Christum verkündet / vnd das laͤben in jm. Dann der Herr spricht im Euangelio zuͦ den Juden / Jr soͤllend nit meynen das ich eüch werde verklagen bey dem vatter. Es ist einer der eüch verklagt / Moses namlich / in den jr hoffend / dann so jr Mosi glaubtind / so glaubtind jr auch mir / dann er hatt von mir geschriben. Jtem Paulus zun Galateren1482 / So ein gsatzt gegeben waͤre / das moͤchte laͤbendig machen / so waͤre die geraͤchtikeit waarlich auß dem gsatzt / aber die gschrifft hatt es alles vnnder die sünd verschlossen / auff das die verheissung durch den glauben Jesu Christi gegeben wurde denen die glaubend. Ee aber der glaub kam / wurdend wir vnder dem gesatzt verwaret vnd verschlossen auff den glauben / der da solt geoffenbaret werden / Also ist das gsatzt vnser zuchtmeister gewesen auff Christum / dz wir durch den glauben graͤchtgmachet wurdind. Sich was koͤnte heiterers geredt werden / dann das dz gsatzt alles vnder die sünd verschlossen. Aber warzuͦ? das die verheissung durch den glauben Jesu Christi gegeben wurde denen die glaubend. Jtem / ee dann der glaub kam / das ist / der / in den vnser glaub gerichtet ist / vnd auff den er sich laßt / wurdend wir vnder dem gsatzt verwaret. Wie aber? verschlossen (spricht er) vff den glauben / der da solt geoffenbaret werden. Darumb so warend die vaͤtter verschlossen vnder dem gesatzt / das sie nit etwan außbraͤchind / vnd das heil vnd laͤben anderßwo dann in Christo suͦchtind. Darumb so fuͤrt vns das gsatzt richtig zuͦ Christo durch den glauben. Vnnd noch heiterer spricht er / das gsatzt ist vnser zuchtmeister gewesen auff Christum. Sich das gsatzt fuͤrt auch vff Christum. Vnd widerumb stat darauff / Das wir durch den glauben graͤchtgmachet wurdind. Darumb so fürderet dz gsatzt die waar leer von der graͤchtmachung / vnd leert heiter / das wir durch den glauben in Christum / vnnd nit durch vnsere werck geraͤcht werdind. Da es sich dann heiter mit dem Euangelio vermischt / vnd dz ampt deß Euangelij an sich nimpt. Welches kein wunder ist / dieweil mancher auß seiner schuld machet / das jmme im gegenteil auch das Euangelium selb zum buͦchstaben wirt. Vber dz so spricht auch der Apostel weiter an einem anderen ort / dz in den opferen gedaͤchtnuß der sünden beschehen sey / in welchem wir doch auch wüssend die versuͤnung vorbildet sein / Darumb so habend auch die Ceremonischen gsatzt auff Christum gfuͤrt / dz ist / anzeiget vnd bezüget dz er vns allein reinige von allen sünden. Darumb so beschliessend wir nun / das dises Mosis ampt gewesen sey / vnd noch sey vns die sünd vnd vnsere verdamnuß offnen / darzwüschend aber auch durch disen anlaß fuͤren zuͦ Christo / vnd nit nun allein verdammen.

1483 Auß welchem man auch dz lernet / dz vns dz gsatzt nit nur schuͦlerstückli von der geraͤchtikeit leert / sonder ware vnd volkomne graͤchtikeit / dann Moses spricht heiter / dz er ein volkomne leer gegeben habe / als in deren tod vnd laͤben sey. Vber das spricht auch der Apostel1484 / dz vns dz gsatzt fuͤre vff Christum / vff dz wir durch den glauben geraͤcht werdind. Die graͤchtikeit aber deß glaubens ist ein volkomne graͤchtigkeit. 1485 Dz aber etwan die stuck deß gsatztes gnennt werdend / elementa mundi, dz ist vßerliche anfahende leerstückli / dz geschicht fürnemlich von zweyer vrsachen wegen. Die ein / das die selben gleich sind als anfuͤrungen vnd erste vnderrichtungen / die hernach durch die leer deß Euangelij vervolkomnet werdend / vnd deßhalb denn dem volkoͤmneren weichend. Die ander / dz die Ceremonien in ausseren

1481 Moses fuͤrt auch zuͦ Christo.
1482 Gal.3.
1483 Das gsatzt lert volkomne gerechtigkeit.
1484 Gal.4. Col.2.
1485 Elementa mundi.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0429" n="CLXIX."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>vnd
                   vnsere volkommenheyt ist. Nach welcher volg vnd nach welchem anlaß das gsatzt ein
                   wa&#x0364;g vnd anleitung ist / vnd ja als ein zuchtmeister den menschen von Gott
                   gegeben / der vns abfu&#x0364;re von allem vertruwen vnserer eignen krefften vnd
                   wercken / vnd von allen Creaturen / vnd richtig leite durch den glauben zu&#x0366;
                   Christo / welcher vns wie erst geredt / von Gott gemachet ist zur
                   gra&#x0364;chtikeit / zur heiligung vnd zur erlo&#x0364;sung / aussert welchem
                   vnder der Sonnen kein heyl ist. <note place="foot" n="1481">
                      Moses fu&#x0364;rt auch zu&#x0366; Christo.</note> Darumb so hat Moses nit allein das
                   gsatzt getriben / sonder hat auch Christum verkündet / vnd das la&#x0364;ben in
                   jm. Dann der Herr spricht im Euangelio zu&#x0366; den Juden / Jr so&#x0364;llend nit
                   meynen das ich eüch werde verklagen bey dem vatter. Es ist einer der eüch verklagt
                   / Moses namlich / in den jr hoffend / dann so jr Mosi glaubtind / so glaubtind jr
                   auch mir / dann er hatt von mir geschriben. Jtem Paulus zun Galateren<note place="foot" n="1482"> Gal.3.</note> / So ein gsatzt
                   gegeben wa&#x0364;re / das mo&#x0364;chte la&#x0364;bendig machen / so
                   wa&#x0364;re die gera&#x0364;chtikeit waarlich auß dem gsatzt / aber die gschrifft
                   hatt es alles vnnder die sünd verschlossen / auff das die verheissung durch den
                   glauben Jesu Christi gegeben wurde denen die glaubend. Ee aber der glaub kam /
                   wurdend wir vnder dem gesatzt verwaret vnd verschlossen auff den glauben / der da
                   solt geoffenbaret werden / Also ist das gsatzt vnser zuchtmeister gewesen auff
                   Christum / dz wir durch den glauben gra&#x0364;chtgmachet wurdind. Sich was
                   ko&#x0364;nte heiterers geredt werden / dann das dz gsatzt alles vnder die sünd
                   verschlossen. Aber warzu&#x0366;? das die verheissung durch den glauben Jesu Christi
                   gegeben wurde denen die glaubend. Jtem / ee dann der glaub kam / das ist / der /
                   in den vnser glaub gerichtet ist / vnd auff den er sich laßt / wurdend wir vnder
                   dem gsatzt verwaret. Wie aber? verschlossen (spricht er) vff den glauben / der da
                   solt geoffenbaret werden. Darumb so warend die va&#x0364;tter verschlossen vnder
                   dem gesatzt / das sie nit etwan außbra&#x0364;chind / vnd das heil vnd
                   la&#x0364;ben anderßwo dann in Christo su&#x0366;chtind. Darumb so fu&#x0364;rt vns das
                   gsatzt richtig zu&#x0366; Christo durch den glauben. Vnnd noch heiterer spricht er / das
                   gsatzt ist vnser zuchtmeister gewesen auff Christum. Sich das gsatzt fu&#x0364;rt auch vff Christum. Vnd
                   widerumb stat darauff / Das wir durch den glauben gra&#x0364;chtgmachet wurdind.
                   Darumb so fürderet dz gsatzt die waar leer von der gra&#x0364;chtmachung / vnd
                   leert heiter / das wir durch den glauben in Christum / vnnd nit durch vnsere werck
                   gera&#x0364;cht werdind. Da es sich dann heiter mit dem Euangelio vermischt / vnd
                   dz ampt deß Euangelij an sich nimpt. Welches kein wunder ist / dieweil mancher auß
                   seiner schuld machet / das jmme im gegenteil auch das Euangelium selb zum
                   bu&#x0366;chstaben wirt. Vber dz so spricht auch der Apostel weiter an einem anderen ort
                   / dz in den opferen geda&#x0364;chtnuß der sünden beschehen sey / in welchem wir
                   doch auch wüssend die versu&#x0364;nung vorbildet sein / Darumb so habend auch die
                   Ceremonischen gsatzt auff Christum gfu&#x0364;rt / dz ist / anzeiget vnd bezüget
                   dz er vns allein reinige von allen sünden. Darumb so beschliessend wir nun / das
                   dises Mosis ampt gewesen sey / vnd noch sey vns die sünd vnd vnsere verdamnuß
                   offnen / darzwüschend aber auch durch disen anlaß fu&#x0364;ren zu&#x0366;
                   Christo / vnd nit nun allein verdammen.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1483"> Das gsatzt lert volkomne
                      gerechtigkeit.</note> Auß welchem man auch dz lernet / dz vns dz gsatzt nit nur
                   schu&#x0366;lerstückli von der gera&#x0364;chtikeit leert / sonder ware vnd volkomne
                   gra&#x0364;chtikeit / dann Moses spricht heiter / dz er ein volkomne leer gegeben habe /
                   als in deren tod vnd la&#x0364;ben sey. Vber das spricht auch der Apostel<note place="foot" n="1484"> Gal.4. Col.2.</note> / dz vns dz gsatzt
                   fu&#x0364;re vff Christum / vff dz wir durch den glauben gera&#x0364;cht werdind. Die gra&#x0364;chtikeit
                   aber deß glaubens ist ein volkomne gra&#x0364;chtigkeit. <note place="foot" n="1485"><hi rendition="#aq">Elementa mundi.</hi></note> Dz aber etwan die stuck deß gsatztes gnennt werdend / elementa mundi,
                   dz ist vßerliche anfahende leerstückli / dz geschicht fürnemlich von zweyer
                   vrsachen wegen. Die ein / das die selben gleich sind als anfu&#x0364;rungen vnd erste
                   vnderrichtungen / die hernach durch die leer deß Euangelij vervolkomnet werdend /
                   vnd deßhalb denn dem volko&#x0364;mneren weichend. Die ander / dz die Ceremonien in ausseren<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CLXIX./0429] Predig. vnd vnsere volkommenheyt ist. Nach welcher volg vnd nach welchem anlaß das gsatzt ein waͤg vnd anleitung ist / vnd ja als ein zuchtmeister den menschen von Gott gegeben / der vns abfuͤre von allem vertruwen vnserer eignen krefften vnd wercken / vnd von allen Creaturen / vnd richtig leite durch den glauben zuͦ Christo / welcher vns wie erst geredt / von Gott gemachet ist zur graͤchtikeit / zur heiligung vnd zur erloͤsung / aussert welchem vnder der Sonnen kein heyl ist. 1481 Darumb so hat Moses nit allein das gsatzt getriben / sonder hat auch Christum verkündet / vnd das laͤben in jm. Dann der Herr spricht im Euangelio zuͦ den Juden / Jr soͤllend nit meynen das ich eüch werde verklagen bey dem vatter. Es ist einer der eüch verklagt / Moses namlich / in den jr hoffend / dann so jr Mosi glaubtind / so glaubtind jr auch mir / dann er hatt von mir geschriben. Jtem Paulus zun Galateren 1482 / So ein gsatzt gegeben waͤre / das moͤchte laͤbendig machen / so waͤre die geraͤchtikeit waarlich auß dem gsatzt / aber die gschrifft hatt es alles vnnder die sünd verschlossen / auff das die verheissung durch den glauben Jesu Christi gegeben wurde denen die glaubend. Ee aber der glaub kam / wurdend wir vnder dem gesatzt verwaret vnd verschlossen auff den glauben / der da solt geoffenbaret werden / Also ist das gsatzt vnser zuchtmeister gewesen auff Christum / dz wir durch den glauben graͤchtgmachet wurdind. Sich was koͤnte heiterers geredt werden / dann das dz gsatzt alles vnder die sünd verschlossen. Aber warzuͦ? das die verheissung durch den glauben Jesu Christi gegeben wurde denen die glaubend. Jtem / ee dann der glaub kam / das ist / der / in den vnser glaub gerichtet ist / vnd auff den er sich laßt / wurdend wir vnder dem gsatzt verwaret. Wie aber? verschlossen (spricht er) vff den glauben / der da solt geoffenbaret werden. Darumb so warend die vaͤtter verschlossen vnder dem gesatzt / das sie nit etwan außbraͤchind / vnd das heil vnd laͤben anderßwo dann in Christo suͦchtind. Darumb so fuͤrt vns das gsatzt richtig zuͦ Christo durch den glauben. Vnnd noch heiterer spricht er / das gsatzt ist vnser zuchtmeister gewesen auff Christum. Sich das gsatzt fuͤrt auch vff Christum. Vnd widerumb stat darauff / Das wir durch den glauben graͤchtgmachet wurdind. Darumb so fürderet dz gsatzt die waar leer von der graͤchtmachung / vnd leert heiter / das wir durch den glauben in Christum / vnnd nit durch vnsere werck geraͤcht werdind. Da es sich dann heiter mit dem Euangelio vermischt / vnd dz ampt deß Euangelij an sich nimpt. Welches kein wunder ist / dieweil mancher auß seiner schuld machet / das jmme im gegenteil auch das Euangelium selb zum buͦchstaben wirt. Vber dz so spricht auch der Apostel weiter an einem anderen ort / dz in den opferen gedaͤchtnuß der sünden beschehen sey / in welchem wir doch auch wüssend die versuͤnung vorbildet sein / Darumb so habend auch die Ceremonischen gsatzt auff Christum gfuͤrt / dz ist / anzeiget vnd bezüget dz er vns allein reinige von allen sünden. Darumb so beschliessend wir nun / das dises Mosis ampt gewesen sey / vnd noch sey vns die sünd vnd vnsere verdamnuß offnen / darzwüschend aber auch durch disen anlaß fuͤren zuͦ Christo / vnd nit nun allein verdammen. 1483 Auß welchem man auch dz lernet / dz vns dz gsatzt nit nur schuͦlerstückli von der geraͤchtikeit leert / sonder ware vnd volkomne graͤchtikeit / dann Moses spricht heiter / dz er ein volkomne leer gegeben habe / als in deren tod vnd laͤben sey. Vber das spricht auch der Apostel 1484 / dz vns dz gsatzt fuͤre vff Christum / vff dz wir durch den glauben geraͤcht werdind. Die graͤchtikeit aber deß glaubens ist ein volkomne graͤchtigkeit. 1485 Dz aber etwan die stuck deß gsatztes gnennt werdend / elementa mundi, dz ist vßerliche anfahende leerstückli / dz geschicht fürnemlich von zweyer vrsachen wegen. Die ein / das die selben gleich sind als anfuͤrungen vnd erste vnderrichtungen / die hernach durch die leer deß Euangelij vervolkomnet werdend / vnd deßhalb denn dem volkoͤmneren weichend. Die ander / dz die Ceremonien in ausseren 1481 Moses fuͤrt auch zuͦ Christo. 1482 Gal.3. 1483 Das gsatzt lert volkomne gerechtigkeit. 1484 Gal.4. Col.2. 1485 Elementa mundi.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/429
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLXIX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/429>, abgerufen am 22.11.2024.