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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
der althalben in den zeiten seines fleisches / kommlicher glegenheit der zeit gefaret hat / vnd jmmerdar geäferet / sein stund sey noch nit kommen / vnd als die zeit yetz hie was / das er sterben solt / sprach er / yetzund wäre sein stund vorhanden. Mitt seinem stärben aber hat er den bock / ja die sünd der gantzen wält hingefürt.

Nach dem aber sölichs also vollendet / wuosch sich der hoch priester abermals / vnd zoch die gmeynen kleider vß / vnd legt die hohenpriester kleidung an. Da bedütet dz vilfaltig vnd mancherley wäschen diser ceremoni die volkommen verzeihung der sünden / wie auch die änderung deß kleids die glori vnd herrlikeit Christi. Welches heiterer ersehen wirt Zacharie am iij.cap . Also ist Christus herrlich gmachet / in sein glori eingangen / in die himmel / dz er daselbst allweg vor dem angsicht Gottes für vns erschine / als ein einigs vnd ewig krefftigs vnd würckends opffer. Vnd darumb opfferet Aaron den Wider zum brandopffer / dann Christus ist dz ewig wärend vnd reingende opffer. Es schickt auch Aaron den farren vnd den anderen bock an ein heiligs ort vssert dem läger / dz sie da gar vnd gantz verbrennt wurdind / Welches Paulus außlegt vnnd spricht / Welcher thieren bluot getragen wirt durch den hohen priester in das heilig für die sünd / der selben leib werdend verbrennt aussert dem heerläger / Darumb auch Jesus / auff das er heiligete das volck durch sein eigen bluot / hat er gelitten daussen vor dem thor / Heb xiij.

Wiewol ich nun in dem dz ich also bißhar hieuon anzogen / auch etlicher maß das end vnd die frucht diser Ceremoni angezeigt hab / wil ich mich doch nit verdriessen lassen die selbigen eigentlicher zuo erzellen / dieweil ich sich das der h.geist diß mit sölichen trüwen vnd sölichem fleiß in der h.gschrifft so offt mäldet vnd einpleüwet. So ist nun das end dessen alles / das alle sünden / ja alle sünden der gantzen gmeynd Gottes mit einem einigen opffer / dz allein ein mal geopfferet ist worden / vffgehebt vnd gereiniget sygind worden. Vnd darumb wöllend wir hören die heiteren vßtruckten wort deß h.geists der in der h.gschrifft1393 also redt. 1 Vnd es sol Aaron bekennen vff den bock alle missethat der kindern Jsraels / vnd alle jre überträttung / vnd alle jre sünden. 2 Vnd der bock sol tragen all jre missethat vff jm in die wüste. 3 An disem tag geschicht eüwer versünung dz jr gereiniget werdind vnd rein sygind von allen üwern sünden vor dem Herren. 4 Das sol üch ein ewigs recht sein / dz jr die kinder Jsraels versünind von allen jren sünden im jar ein mal. Wär ist aber so doll vnd vnuerständig / dz er meyne / das mitt dem bluot der thieren alle sünden deß volcks abgwäschen sygind? dann der Apostel spricht / so dise opffer ein mal volkommenlich die sünden versünt hettend / so hettend sie vffghört geopfferet zuo werden. Darumb ist mit denen / die gheymnuß deß künfftigen Christi einem jeden einplüwt / vnd also eines yeden augen järlich ein mal fürgstellt worden. Dann vß diser ceremoni hat Zacharias sein weissagung genommen / die am iij. cap. seiner weissagung stat / also lautende. Nimm war ich wil meinen diener den Zwyg bringen / vnd sihe den stein / den ich vor Jehoschuah gelegt hab / auff einem stein werdend siben augen sein. Sihe ich wil jnn vßgraben vnd vßhauwen / spricht der Herr der herscharen / vnd wil die mißthat deß lands an einem tag hinweg nemmen. Da verheißt Gott den Meßiam / welcher durch die priester / besonders aber durch den obersten priester Jehoschuah vorbildet wz. Vnd Christus ist der stein / vff den aller menschen augen als vff den einigen heiland gerichtet sind / der wirt gehowen vnd gegraben in seinem leiden / vnd mit dem dz er ein mal gestorben vnd gelitten / versünt er die sünd der gantzen wält. Auß diser Ceremoni vnd auß disem ort der heiligen gschrifft nimpt der heilig Apostel Christi Paulus gar nach sein gantze disputation / die er fürt in der Epistel zun Hebreeren von dem opffer Christi dz allein einmal für die sünd der gantzen wält auffgeopfferet ist / in welicher er so offt auß dem gesatzt diß sein wörtli Semel, das ist ein mal / äferet vnd einblüwet.

Deßhalb nun andere priester machen / Jtem andere zeit vnd weiß für die sünd zuo

1393 Leuit.16.

Predig.
der althalben in den zeiten seines fleisches / kommlicher glegenheit der zeit gefaret hat / vnd jmmerdar geaͤferet / sein stund sey noch nit kommen / vnd als die zeit yetz hie was / das er sterben solt / sprach er / yetzund waͤre sein stund vorhanden. Mitt seinem staͤrben aber hat er den bock / ja die sünd der gantzen waͤlt hingefuͤrt.

Nach dem aber soͤlichs also vollendet / wuͦsch sich der hoch priester abermals / vnd zoch die gmeynen kleider vß / vnd legt die hohenpriester kleidung an. Da bedütet dz vilfaltig vnd mancherley waͤschen diser ceremoni die volkommen verzeihung der sünden / wie auch die aͤnderung deß kleids die glori vnd herrlikeit Christi. Welches heiterer ersehen wirt Zacharie am iij.cap . Also ist Christus herrlich gmachet / in sein glori eingangen / in die himmel / dz er daselbst allweg vor dem angsicht Gottes für vns erschine / als ein einigs vnd ewig krefftigs vnd würckends opffer. Vnd darumb opfferet Aaron den Wider zum brandopffer / dann Christus ist dz ewig waͤrend vnd reingende opffer. Es schickt auch Aaron den farren vnd den anderen bock an ein heiligs ort vssert dem laͤger / dz sie da gar vnd gantz verbrennt wurdind / Welches Paulus außlegt vnnd spricht / Welcher thieren bluͦt getragen wirt durch den hohen priester in das heilig für die sünd / der selben leib werdend verbrennt aussert dem heerlaͤger / Darumb auch Jesus / auff das er heiligete das volck durch sein eigen bluͦt / hat er gelitten daussen vor dem thor / Heb xiij.

Wiewol ich nun in dem dz ich also bißhar hieuon anzogen / auch etlicher maß das end vnd die frucht diser Ceremoni angezeigt hab / wil ich mich doch nit verdriessen lassen die selbigen eigentlicher zuͦ erzellen / dieweil ich sich das der h.geist diß mit soͤlichen trüwen vnd soͤlichem fleiß in der h.gschrifft so offt maͤldet vnd einpleüwet. So ist nun das end dessen alles / das alle sünden / ja alle sünden der gantzen gmeynd Gottes mit einem einigen opffer / dz allein ein mal geopfferet ist worden / vffgehebt vnd gereiniget sygind worden. Vnd darumb woͤllend wir hoͤren die heiteren vßtruckten wort deß h.geists der in der h.gschrifft1393 also redt. 1 Vnd es sol Aaron bekennen vff den bock alle missethat der kindern Jsraels / vnd alle jre übertraͤttung / vnd alle jre sünden. 2 Vnd der bock sol tragen all jre missethat vff jm in die wuͤste. 3 An disem tag geschicht eüwer versuͤnung dz jr gereiniget werdind vnd rein sygind von allen üwern sünden vor dem Herren. 4 Das sol üch ein ewigs recht sein / dz jr die kinder Jsraels versuͤnind von allen jren sünden im jar ein mal. Waͤr ist aber so doll vnd vnuerstaͤndig / dz er meyne / das mitt dem bluͦt der thieren alle sünden deß volcks abgwaͤschen sygind? dann der Apostel spricht / so dise opffer ein mal volkommenlich die sünden versuͤnt hettend / so hettend sie vffghoͤrt geopfferet zuͦ werden. Darumb ist mit denen / die gheymnuß deß künfftigen Christi einem jeden einplüwt / vnd also eines yeden augen jaͤrlich ein mal fürgstellt worden. Dann vß diser ceremoni hat Zacharias sein weissagung genommen / die am iij. cap. seiner weissagung stat / also lautende. Nimm war ich wil meinen diener den Zwyg bringen / vnd sihe den stein / den ich vor Jehoschuah gelegt hab / auff einem stein werdend siben augen sein. Sihe ich wil jnn vßgraben vnd vßhauwen / spricht der Herr der herscharen / vnd wil die mißthat deß lands an einem tag hinweg nemmen. Da verheißt Gott den Meßiam / welcher durch die priester / besonders aber durch den obersten priester Jehoschuah vorbildet wz. Vnd Christus ist der stein / vff den aller menschen augen als vff den einigen heiland gerichtet sind / der wirt gehowen vnd gegraben in seinem leiden / vnd mit dem dz er ein mal gestorben vnd gelitten / versuͤnt er die sünd der gantzen waͤlt. Auß diser Ceremoni vnd auß disem ort der heiligen gschrifft nimpt der heilig Apostel Christi Paulus gar nach sein gantze disputation / die er fuͤrt in der Epistel zun Hebreeren von dem opffer Christi dz allein einmal für die sünd der gantzen waͤlt auffgeopfferet ist / in welicher er so offt auß dem gesatzt diß sein woͤrtli Semel, das ist ein mal / aͤferet vnd einbluͤwet.

Deßhalb nun andere priester machen / Jtem andere zeit vnd weiß für die sünd zuͦ

1393 Leuit.16.
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[CLVIII./0407] Predig. der althalben in den zeiten seines fleisches / kommlicher glegenheit der zeit gefaret hat / vnd jmmerdar geaͤferet / sein stund sey noch nit kommen / vnd als die zeit yetz hie was / das er sterben solt / sprach er / yetzund waͤre sein stund vorhanden. Mitt seinem staͤrben aber hat er den bock / ja die sünd der gantzen waͤlt hingefuͤrt. Nach dem aber soͤlichs also vollendet / wuͦsch sich der hoch priester abermals / vnd zoch die gmeynen kleider vß / vnd legt die hohenpriester kleidung an. Da bedütet dz vilfaltig vnd mancherley waͤschen diser ceremoni die volkommen verzeihung der sünden / wie auch die aͤnderung deß kleids die glori vnd herrlikeit Christi. Welches heiterer ersehen wirt Zacharie am iij.cap . Also ist Christus herrlich gmachet / in sein glori eingangen / in die himmel / dz er daselbst allweg vor dem angsicht Gottes für vns erschine / als ein einigs vnd ewig krefftigs vnd würckends opffer. Vnd darumb opfferet Aaron den Wider zum brandopffer / dann Christus ist dz ewig waͤrend vnd reingende opffer. Es schickt auch Aaron den farren vnd den anderen bock an ein heiligs ort vssert dem laͤger / dz sie da gar vnd gantz verbrennt wurdind / Welches Paulus außlegt vnnd spricht / Welcher thieren bluͦt getragen wirt durch den hohen priester in das heilig für die sünd / der selben leib werdend verbrennt aussert dem heerlaͤger / Darumb auch Jesus / auff das er heiligete das volck durch sein eigen bluͦt / hat er gelitten daussen vor dem thor / Heb xiij. Wiewol ich nun in dem dz ich also bißhar hieuon anzogen / auch etlicher maß das end vnd die frucht diser Ceremoni angezeigt hab / wil ich mich doch nit verdriessen lassen die selbigen eigentlicher zuͦ erzellen / dieweil ich sich das der h.geist diß mit soͤlichen trüwen vnd soͤlichem fleiß in der h.gschrifft so offt maͤldet vnd einpleüwet. So ist nun das end dessen alles / das alle sünden / ja alle sünden der gantzen gmeynd Gottes mit einem einigen opffer / dz allein ein mal geopfferet ist worden / vffgehebt vnd gereiniget sygind worden. Vnd darumb woͤllend wir hoͤren die heiteren vßtruckten wort deß h.geists der in der h.gschrifft 1393 also redt. 1 Vnd es sol Aaron bekennen vff den bock alle missethat der kindern Jsraels / vnd alle jre übertraͤttung / vnd alle jre sünden. 2 Vnd der bock sol tragen all jre missethat vff jm in die wuͤste. 3 An disem tag geschicht eüwer versuͤnung dz jr gereiniget werdind vnd rein sygind von allen üwern sünden vor dem Herren. 4 Das sol üch ein ewigs recht sein / dz jr die kinder Jsraels versuͤnind von allen jren sünden im jar ein mal. Waͤr ist aber so doll vnd vnuerstaͤndig / dz er meyne / das mitt dem bluͦt der thieren alle sünden deß volcks abgwaͤschen sygind? dann der Apostel spricht / so dise opffer ein mal volkommenlich die sünden versuͤnt hettend / so hettend sie vffghoͤrt geopfferet zuͦ werden. Darumb ist mit denen / die gheymnuß deß künfftigen Christi einem jeden einplüwt / vnd also eines yeden augen jaͤrlich ein mal fürgstellt worden. Dann vß diser ceremoni hat Zacharias sein weissagung genommen / die am iij. cap. seiner weissagung stat / also lautende. Nimm war ich wil meinen diener den Zwyg bringen / vnd sihe den stein / den ich vor Jehoschuah gelegt hab / auff einem stein werdend siben augen sein. Sihe ich wil jnn vßgraben vnd vßhauwen / spricht der Herr der herscharen / vnd wil die mißthat deß lands an einem tag hinweg nemmen. Da verheißt Gott den Meßiam / welcher durch die priester / besonders aber durch den obersten priester Jehoschuah vorbildet wz. Vnd Christus ist der stein / vff den aller menschen augen als vff den einigen heiland gerichtet sind / der wirt gehowen vnd gegraben in seinem leiden / vnd mit dem dz er ein mal gestorben vnd gelitten / versuͤnt er die sünd der gantzen waͤlt. Auß diser Ceremoni vnd auß disem ort der heiligen gschrifft nimpt der heilig Apostel Christi Paulus gar nach sein gantze disputation / die er fuͤrt in der Epistel zun Hebreeren von dem opffer Christi dz allein einmal für die sünd der gantzen waͤlt auffgeopfferet ist / in welicher er so offt auß dem gesatzt diß sein woͤrtli Semel, das ist ein mal / aͤferet vnd einbluͤwet. Deßhalb nun andere priester machen / Jtem andere zeit vnd weiß für die sünd zuͦ 1393 Leuit.16.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/407>, abgerufen am 25.11.2024.