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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sechs vnd zwentzigste

1384 Zum speyßopffer mögend auch die tranckopffer gezellt werden / da inn den opfferen weyn dem Herren außgossen ward / wie man sicht Exo.xvix. Leuit.vj. vnd Num.xxviij. Christus aber ist der wein / vnser tranck vnnd fröud zum ewigen läben. Der geüßt sich auß in die hertzen der glöubigen / das er sie mit fröuden übergiesse / vnd in jnen läbe vnd sie in jm. Darumb hat er auch die gedechtnuß seines bluots das er zuo verzeihung vnser sünden vergossen mit wein zuohalten yngesetzt vnd befolhen. Es mögend auch weyter zuo den speyßopfferen gezellt werden die opffer der erstlingen / Jtem der erstgebornen vnnd zähenden / deren im gesatzt allenthalben vil gedacht wirt / als Exod.xiij. vnd xxiij. Deut. xviij. Num. xviij. Christus aber ist der erstgeboren vnd der erstling aller / von dessen heiligkeit vnd verdienst wegen vns verschonet wirt / vnd durch den wir geheiliget / kinder vnd erben Gottes werdend. Dem sind wir als vnserem schöpfer vnd erlöser schuldig vnsere seelen / vnd alles guots das in vns ist. Es leert vns auch die danckbarkeit / das wir von vnseren jrdischen güteren / die wir von jhm habend / Gott reichlich mitteilind / zuo erhaltung deß rechten vnd waren diensts Gottes vnd aller armen.

1386 Das dritt geschlächt der opfferen ist das / so für die sünd geopfferet ward / vnd darumb Hattah / das ist buoßopffer / vnnd Ascham das ist sündopffer genennt ward / welchs wir mit eim wort mögend das versünung opffer nemmen. Dann es ward braucht vnd geopfferet für begangne sünd / so eintweders durch vnwüssenheit geschach (welchs in vilerley wäg geschach / nach dem vnnd die warend / denen es widerfaren / als so der oberst priester sündiget / oder die gantz gemeind / oder der oberer / oder einer auß der gemeind.) Oder die gleich mit wüssen vnd mit fleiß geschehen / aber nicht groß was. Oder auch für grosse hauptlaster / die durch kein vnwüssenheit mochtend entschuldiget werden. Die übung vnd ceremoni dises opffers streckt sich weyt auß / ist mengerley vnd weytlöuffig / das ichs auff diß mal wil vnderlassen in ein summ zuofassen. Eigentlich wirts beschriben mit allen zuogehörigen stucken Leuit. iiij. v. vj. vij. Vnd wie Christus in allen anderen opfferen / also ist kein zweyfel dann das er auch in dem seye für gestellt vnd bedeütet worden. Dann Christus ist das end deß gesatztes. Vnnd Esajas am xiij. Capitel spricht von jm / wiewol er kein vnrecht nie thon / vnnd kein trug in seinem mund gewesen ist / noch so hat jn der Herr also mit kranckheit wöllen zerschlahen / das so er sein seel oder läben für die sünd ein opffer machte (da wirt gesetzt das wörtli asm ascham) er ein langwirigen samen sehe / vnd der anschlag deß Herren sich glückete in seiner hand. Vnnd hiehär dienet auch die gantz disputation deß Apostels Pauli in der Epistel zun Hebreeren / darinn er anzeiget / das Christus das war versünung opffer für die sünd seye / das die gantze kirchen vnd alle sünden reinige. Mit der ceremoni sind zum teil die eigenschafften der sünden / vnd zum theil das leyden Christi / auch die krafft vnd würckung seines tods bedeütet worden.

1388 Vnd dise opffer für die sünd alle / geschahend nicht zuo gewüsser jarzeyt / sonder wie sie geopfferet wurdend von denen die gesündet hattend / also wurdend sie auch auff die selbig zeyt geopfferet / da sie gesündet / außgenommen eins / das was ein gesetzts bestimpts vnnd allgemeins opffer / welches beschriben wirt Leuit am. xvj. Capitel / vnd auch hiehär vnder die versünopfer gehört vnd gezellt sol werden. Dann am zehenden tag deß sibenden monats / ward mit järlicher solennitet ein allgemein versün oder sünden opffer für deß gantzen volcks sünd gehalten. Dessen brauch vnd übung wil ich hiezuogegen nit nach der lenge melden / dieweil das mencklichem heiter an jetz gedachtem ort / namlich Leuit.am xvj Cap. fürgestellt wirt / vnd ich auch jetz im außleggen der geheimnuß desselben / vmb etwas / so vil dann vonn nöten sein wirt dasselbig zuo entwerffen gesinnet

1384 Von tranck opfferen.
1386 Vom sünden opffer.
1388 Von dem järlichen vnd gemeinen versünung opffer
Die Sechs vnd zwentzigste

1384 Zum speyßopffer moͤgend auch die tranckopffer gezellt werden / da inn den opfferen weyn dem Herren außgossen ward / wie man sicht Exo.xvix. Leuit.vj. vnd Num.xxviij. Christus aber ist der wein / vnser tranck vnnd froͤud zum ewigen laͤben. Der geüßt sich auß in die hertzen der gloͤubigen / das er sie mit froͤuden übergiesse / vnd in jnen laͤbe vnd sie in jm. Darumb hat er auch die gedechtnuß seines bluͦts das er zuͦ verzeihung vnser sünden vergossen mit wein zuͦhalten yngesetzt vnd befolhen. Es moͤgend auch weyter zuͦ den speyßopfferen gezellt werden die opffer der erstlingen / Jtem der erstgebornen vnnd zaͤhenden / deren im gesatzt allenthalben vil gedacht wirt / als Exod.xiij. vnd xxiij. Deut. xviij. Num. xviij. Christus aber ist der erstgeboren vnd der erstling aller / von dessen heiligkeit vnd verdienst wegen vns verschonet wirt / vnd durch den wir geheiliget / kinder vnd erben Gottes werdend. Dem sind wir als vnserem schoͤpfer vnd erloͤser schuldig vnsere seelen / vnd alles guͦts das in vns ist. Es leert vns auch die danckbarkeit / das wir von vnseren jrdischen guͤteren / die wir von jhm habend / Gott reichlich mitteilind / zuͦ erhaltung deß rechten vnd waren diensts Gottes vnd aller armen.

1386 Das dritt geschlaͤcht der opfferen ist das / so für die sünd geopfferet ward / vnd darumb Hattah / das ist buͦßopffer / vnnd Ascham das ist sündopffer genennt ward / welchs wir mit eim wort moͤgend das versuͤnung opffer nemmen. Dann es ward braucht vnd geopfferet für begangne sünd / so eintweders durch vnwüssenheit geschach (welchs in vilerley waͤg geschach / nach dem vnnd die warend / denen es widerfaren / als so der oberst priester sündiget / oder die gantz gemeind / oder der oberer / oder einer auß der gemeind.) Oder die gleich mit wüssen vnd mit fleiß geschehen / aber nicht groß was. Oder auch für grosse hauptlaster / die durch kein vnwüssenheit mochtend entschuldiget werden. Die uͤbung vnd ceremoni dises opffers streckt sich weyt auß / ist mengerley vnd weytloͤuffig / das ichs auff diß mal wil vnderlassen in ein summ zuͦfassen. Eigentlich wirts beschriben mit allen zuͦgehoͤrigen stucken Leuit. iiij. v. vj. vij. Vnd wie Christus in allen anderen opfferen / also ist kein zweyfel dann das er auch in dem seye für gestellt vnd bedeütet worden. Dann Christus ist das end deß gesatztes. Vnnd Esajas am xiij. Capitel spricht von jm / wiewol er kein vnrecht nie thon / vnnd kein trug in seinem mund gewesen ist / noch so hat jn der Herr also mit kranckheit woͤllen zerschlahen / das so er sein seel oder laͤben für die sünd ein opffer machte (da wirt gesetzt das woͤrtli asm ascham) er ein langwirigen samen sehe / vnd der anschlag deß Herren sich glückete in seiner hand. Vnnd hiehaͤr dienet auch die gantz disputation deß Apostels Pauli in der Epistel zun Hebreeren / darinn er anzeiget / das Christus das war versuͤnung opffer für die sünd seye / das die gantze kirchen vnd alle sünden reinige. Mit der ceremoni sind zum teil die eigenschafften der sünden / vnd zum theil das leyden Christi / auch die krafft vnd würckung seines tods bedeütet worden.

1388 Vnd dise opffer für die sünd alle / geschahend nicht zuͦ gewüsser jarzeyt / sonder wie sie geopfferet wurdend von denen die gesündet hattend / also wurdend sie auch auff die selbig zeyt geopfferet / da sie gesündet / außgenommen eins / das was ein gesetzts bestimpts vnnd allgemeins opffer / welches beschriben wirt Leuit am. xvj. Capitel / vnd auch hiehaͤr vnder die versuͤnopfer gehoͤrt vnd gezellt sol werden. Dann am zehenden tag deß sibenden monats / ward mit jaͤrlicher solennitet ein allgemein versuͤn oder sünden opffer für deß gantzen volcks sünd gehalten. Dessen brauch vnd uͤbung wil ich hiezuͦgegen nit nach der lenge melden / dieweil das mencklichem heiter an jetz gedachtem ort / namlich Leuit.am xvj Cap. fürgestellt wirt / vnd ich auch jetz im außleggen der geheimnuß desselben / vmb etwas / so vil dann vonn noͤten sein wirt dasselbig zuͦ entwerffen gesinnet

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[[156]/0404] Die Sechs vnd zwentzigste 1384 Zum speyßopffer moͤgend auch die tranckopffer gezellt werden / da inn den opfferen weyn dem Herren außgossen ward / wie man sicht Exo.xvix. Leuit.vj. vnd Num.xxviij. Christus aber ist der wein / vnser tranck vnnd froͤud zum ewigen laͤben. Der geüßt sich auß in die hertzen der gloͤubigen / das er sie mit froͤuden übergiesse / vnd in jnen laͤbe vnd sie in jm. Darumb hat er auch die gedechtnuß seines bluͦts das er zuͦ verzeihung vnser sünden vergossen mit wein zuͦhalten yngesetzt vnd befolhen. Es moͤgend auch weyter zuͦ den speyßopfferen gezellt werden die opffer der erstlingen / Jtem der erstgebornen vnnd zaͤhenden / deren im gesatzt allenthalben vil gedacht wirt / als Exod.xiij. vnd xxiij. Deut. xviij. Num. xviij. Christus aber ist der erstgeboren vnd der erstling aller / von dessen heiligkeit vnd verdienst wegen vns verschonet wirt / vnd durch den wir geheiliget / kinder vnd erben Gottes werdend. Dem sind wir als vnserem schoͤpfer vnd erloͤser schuldig vnsere seelen / vnd alles guͦts das in vns ist. Es leert vns auch die danckbarkeit / das wir von vnseren jrdischen guͤteren / die wir von jhm habend / Gott reichlich mitteilind / zuͦ erhaltung deß rechten vnd waren diensts Gottes vnd aller armen. 1386 Das dritt geschlaͤcht der opfferen ist das / so für die sünd geopfferet ward / vnd darumb Hattah / das ist buͦßopffer / vnnd Ascham das ist sündopffer genennt ward / welchs wir mit eim wort moͤgend das versuͤnung opffer nemmen. Dann es ward braucht vnd geopfferet für begangne sünd / so eintweders durch vnwüssenheit geschach (welchs in vilerley waͤg geschach / nach dem vnnd die warend / denen es widerfaren / als so der oberst priester sündiget / oder die gantz gemeind / oder der oberer / oder einer auß der gemeind.) Oder die gleich mit wüssen vnd mit fleiß geschehen / aber nicht groß was. Oder auch für grosse hauptlaster / die durch kein vnwüssenheit mochtend entschuldiget werden. Die uͤbung vnd ceremoni dises opffers streckt sich weyt auß / ist mengerley vnd weytloͤuffig / das ichs auff diß mal wil vnderlassen in ein summ zuͦfassen. Eigentlich wirts beschriben mit allen zuͦgehoͤrigen stucken Leuit. iiij. v. vj. vij. Vnd wie Christus in allen anderen opfferen / also ist kein zweyfel dann das er auch in dem seye für gestellt vnd bedeütet worden. Dann Christus ist das end deß gesatztes. Vnnd Esajas am xiij. Capitel spricht von jm / wiewol er kein vnrecht nie thon / vnnd kein trug in seinem mund gewesen ist / noch so hat jn der Herr also mit kranckheit woͤllen zerschlahen / das so er sein seel oder laͤben für die sünd ein opffer machte (da wirt gesetzt das woͤrtli asm ascham) er ein langwirigen samen sehe / vnd der anschlag deß Herren sich glückete in seiner hand. Vnnd hiehaͤr dienet auch die gantz disputation deß Apostels Pauli in der Epistel zun Hebreeren / darinn er anzeiget / das Christus das war versuͤnung opffer für die sünd seye / das die gantze kirchen vnd alle sünden reinige. Mit der ceremoni sind zum teil die eigenschafften der sünden / vnd zum theil das leyden Christi / auch die krafft vnd würckung seines tods bedeütet worden. 1388 Vnd dise opffer für die sünd alle / geschahend nicht zuͦ gewüsser jarzeyt / sonder wie sie geopfferet wurdend von denen die gesündet hattend / also wurdend sie auch auff die selbig zeyt geopfferet / da sie gesündet / außgenommen eins / das was ein gesetzts bestimpts vnnd allgemeins opffer / welches beschriben wirt Leuit am. xvj. Capitel / vnd auch hiehaͤr vnder die versuͤnopfer gehoͤrt vnd gezellt sol werden. Dann am zehenden tag deß sibenden monats / ward mit jaͤrlicher solennitet ein allgemein versuͤn oder sünden opffer für deß gantzen volcks sünd gehalten. Dessen brauch vnd uͤbung wil ich hiezuͦgegen nit nach der lenge melden / dieweil das mencklichem heiter an jetz gedachtem ort / namlich Leuit.am xvj Cap. fürgestellt wirt / vnd ich auch jetz im außleggen der geheimnuß desselben / vmb etwas / so vil dann vonn noͤten sein wirt dasselbig zuͦ entwerffen gesinnet 1384 Von tranck opfferen. 1386 Vom sünden opffer. 1388 Von dem jaͤrlichen vnd gemeinen versuͤnung opffer

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [156]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/404>, abgerufen am 25.11.2024.