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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
1372 Zuo disen Sacramenten dienend auch die opffer / deren vil vnnd mengerley gewesen. Die sind aber nicht erst von Mose erfunden vnd angegeben / sonder vorhin vonn anfang der wält an / gebraucht worden. Dann Cain opfferet vonn den früchten der erden / Abel aber vom vich seiner härd zum brandopffer Gott dem Schöpffer aller dingen. Also habend auch Seth / Noe / Sem / Abraham / Jsaac vnd Jacob / vnnd alle vätter dem Herren geopfferet. Dieweil auch die opffer der Heiden vil gleicheit vnnd verwantnuß gehept mit den opfferen der Juden / wie die Heidischen scribenten selb bezeügend / so sicht es jhm nicht vngleich / das der gedachten Heiden vorelteren vnd vätter / sölichen brauch deß opfferens vonn jhren ersten elteren Sem / Japhet vnd Cham empfangen / jhren völckeren angeben / vnd bey jnen in übung bracht habind. So ist es auch vngezweyflet war / das die heiligen vätter hierinn nichts von jhnen selbs erdacht / sonder sölichs alles vonn Gott dem vrhab alles guoten empfangen habend. Moses aber hatt die geschlächter / die gestalten / vnnd gattungen der opfferen eigentlicher vnderscheiden / vnd inn ein gewüsse ordnung gebracht. Was er aber da thon / das hatt er auß Gott thon / dann Gott hat jms alles angegäben. Darumb zeüget das dritt buoch Mosis / (inn dem fürnemmlich alle geschlächter der opfferen beschriben werdend) gleich im anfang / das Moses von Gott berüfft seye / vnnd vonn jhm gelernet vnnd empfangen habe / alles das er hernach von dem brauch deß opfferens angegäben hatt. So läsend wir auch Num. am sibenden Capitel / vnnd wenn Mose inn die hütten deß bescheids gieng / so hort er die stimm mit jhm reden vonn dem gnadendeckel etc.

1373 Wie ich aber angefangen reden / so sind der opfferen vil vnd mengerley gewesen / welche wie wol sie von ein ander vnderscheiden / habend sie doch alle 1374 etwz gemeins das allen zuogehörig / vnder jnen gehept. Als wie dises gemein was allen opfferen / das sie nienen dann an einem ort geopfferet wurdend. Jtem / das sie auß glauben rechtgschaffen / nammlich nach dem wort Gottes soltend geopfferet werden / Jtem das man nicht mit frembdem feür / sonder allein mit dem heiligen feür opfferen dorfft. Dann es sind die sün Aarons / Nadab vnnd Abihu / vonn keiner anderen vrsach wegen zuogrund gangen / dann das sie gemeins vnd frembds feür zum Gottsdienst braucht hattend. Dann do die Jsraeliter oder Leuiten zum ersten im tabernackel nach dem befelch deß Herren opffertend / schickt Gott das feür vom himmel / vnnd bestätet damit den brauch also zuo opfferen. 1375 Darumb wirdt auch Leuit. am sechsten Capitel gebotten / das die priester ein stäts feür im tabernackel oder im tempel erhalten söllind. Welches die Heiden mit vnuerstand wöllen imitieren vnnd nach thuon / Wie dann die Virgines Vestales zuo Rom in empfäl hattend ein stätigs feür zuo erhalten. Mit dem stäten feür aber ward bedeütet / / die stäte jmmerwerende würckung deß heiligen geists inn der kirchen. Das feür sol man für vnnd für schüren vnnd erhalten / welches mit glöubigem gebätt / mitt auffrechter leer / vnnd rechtem bruch der heiligen Sacramenten beschicht. So was auch das allen opfferen gemeyn / das keine wilde oder vnreine thier geopfferet wurdend. Jtem man lißt auch Leuit. am zwey vnnd zwentzigsten Capitel / ein allgemeyne Regel der opfferen halb von dem Mose fürgeschriben mit disen worten / Was einer opfferen wil / das sol on prästen sein / vnnd kein fäl haben / Jst es blind / oder zerbrochen / oder wund / oder voller wartzen / oder grindig / oder schebig / so söllend sie sölichs dem Herren nicht opfferen / vnnd daruon kein opffer geben auff den Altar deß Herren. Dann so jemand ein söllichs opfer dem Herren opferet / der gab damit gnuogsamme anzeigung der verachtung Gottes / vnnd seiner grossen

1372 Von den opfferen vnd jrem vrsprung.
1373 Das alle opffer etliche gemeine vnd ettliche besondere eigenschafften habind.
1374 Von den gemeinen eigenschafften aller opfferen.
1375 Von dem stäten jmmerwärenden / auch vom frembden feür.

Predig.
1372 Zuͦ disen Sacramenten dienend auch die opffer / deren vil vnnd mengerley gewesen. Die sind aber nicht erst von Mose erfunden vnd angegeben / sonder vorhin vonn anfang der waͤlt an / gebraucht worden. Dann Cain opfferet vonn den früchten der erden / Abel aber vom vich seiner haͤrd zum brandopffer Gott dem Schoͤpffer aller dingen. Also habend auch Seth / Noe / Sem / Abraham / Jsaac vnd Jacob / vnnd alle vaͤtter dem Herren geopfferet. Dieweil auch die opffer der Heiden vil gleicheit vnnd verwantnuß gehept mit den opfferen der Juden / wie die Heidischen scribenten selb bezeügend / so sicht es jhm nicht vngleich / das der gedachten Heiden vorelteren vnd vaͤtter / soͤlichen brauch deß opfferens vonn jhren ersten elteren Sem / Japhet vnd Cham empfangen / jhren voͤlckeren angeben / vnd bey jnen in uͤbung bracht habind. So ist es auch vngezweyflet war / das die heiligen vaͤtter hierinn nichts von jhnen selbs erdacht / sonder soͤlichs alles vonn Gott dem vrhab alles guͦten empfangen habend. Moses aber hatt die geschlaͤchter / die gestalten / vnnd gattungen der opfferen eigentlicher vnderscheiden / vnd inn ein gewüsse ordnung gebracht. Was er aber da thon / das hatt er auß Gott thon / dann Gott hat jms alles angegaͤben. Darumb zeüget das dritt buͦch Mosis / (inn dem fürnemmlich alle geschlaͤchter der opfferen beschriben werdend) gleich im anfang / das Moses von Gott beruͤfft seye / vnnd vonn jhm gelernet vnnd empfangen habe / alles das er hernach von dem brauch deß opfferens angegaͤben hatt. So laͤsend wir auch Num. am sibenden Capitel / vnnd wenn Mose inn die hütten deß bescheids gieng / so hort er die stimm mit jhm reden vonn dem gnadendeckel ꝛc.

1373 Wie ich aber angefangen reden / so sind der opfferen vil vnd mengerley gewesen / welche wie wol sie von ein ander vnderscheiden / habend sie doch alle 1374 etwz gemeins das allen zuͦgehoͤrig / vnder jnen gehept. Als wie dises gemein was allen opfferen / das sie nienen dann an einem ort geopfferet wurdend. Jtem / das sie auß glauben rechtgschaffen / nammlich nach dem wort Gottes soltend geopfferet werden / Jtem das man nicht mit frembdem feür / sonder allein mit dem heiligen feür opfferen dorfft. Dann es sind die sün Aarons / Nadab vnnd Abihu / vonn keiner anderen vrsach wegen zuͦgrund gangen / dann das sie gemeins vnd frembds feür zum Gottsdienst braucht hattend. Dann do die Jsraeliter oder Leuiten zum ersten im tabernackel nach dem befelch deß Herren opffertend / schickt Gott das feür vom himmel / vnnd bestaͤtet damit den brauch also zuͦ opfferen. 1375 Darumb wirdt auch Leuit. am sechsten Capitel gebotten / das die priester ein staͤts feür im tabernackel oder im tempel erhalten soͤllind. Welches die Heiden mit vnuerstand woͤllen imitieren vnnd nach thuͦn / Wie dann die Virgines Vestales zuͦ Rom in empfaͤl hattend ein staͤtigs feür zuͦ erhalten. Mit dem staͤten feür aber ward bedeütet / / die staͤte jmmerwerende würckung deß heiligen geists inn der kirchen. Das feür sol man für vnnd für schüren vnnd erhalten / welches mit gloͤubigem gebaͤtt / mitt auffrechter leer / vnnd rechtem bruch der heiligen Sacramenten beschicht. So was auch das allen opfferen gemeyn / das keine wilde oder vnreine thier geopfferet wurdend. Jtem man lißt auch Leuit. am zwey vnnd zwentzigsten Capitel / ein allgemeyne Regel der opfferen halb von dem Mose fürgeschriben mit disen worten / Was einer opfferen wil / das sol on praͤsten sein / vnnd kein faͤl haben / Jst es blind / oder zerbrochen / oder wund / oder voller wartzen / oder grindig / oder schebig / so soͤllend sie soͤlichs dem Herren nicht opfferen / vnnd daruͦn kein opffer geben auff den Altar deß Herren. Dann so jemand ein soͤllichs opfer dem Herren opferet / der gab damit gnuͦgsamme anzeigung der verachtung Gottes / vnnd seiner grossen

1372 Von den opfferen vnd jrem vrsprung.
1373 Das alle opffer etliche gemeine vnd ettliche besondere eigenschafften habind.
1374 Von den gemeinen eigenschafften aller opfferen.
1375 Von dem staͤten jmmerwaͤrenden / auch vom frembden feür.
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                   den früchten der erden / Abel aber vom vich seiner ha&#x0364;rd zum brandopffer Gott dem
                   Scho&#x0364;pffer aller dingen. Also habend auch Seth / Noe / Sem / Abraham / Jsaac vnd
                   Jacob / vnnd alle va&#x0364;tter dem Herren geopfferet. Dieweil auch die opffer der Heiden
                   vil gleicheit vnnd verwantnuß gehept mit den opfferen der Juden / wie die
                   Heidischen scribenten selb bezeügend / so sicht es jhm nicht vngleich / das der gedachten Heiden vorelteren vnd va&#x0364;tter / so&#x0364;lichen brauch
                   deß opfferens vonn jhren ersten elteren Sem / Japhet vnd Cham empfangen / jhren
                   vo&#x0364;lckeren angeben / vnd bey jnen in u&#x0364;bung bracht habind. So ist es auch
                   vngezweyflet war / das die heiligen va&#x0364;tter hierinn nichts von jhnen selbs erdacht
                   / sonder so&#x0364;lichs alles vonn Gott dem vrhab alles gu&#x0366;ten empfangen
                   habend. Moses aber hatt die geschla&#x0364;chter / die gestalten / vnnd gattungen der
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                   aber da thon / das hatt er auß Gott thon / dann Gott hat jms alles angega&#x0364;ben.
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                   das man nicht mit frembdem feür / sonder allein mit dem heiligen feür opfferen
                   dorfft. Dann es sind die sün Aarons / Nadab vnnd Abihu / vonn keiner anderen
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[CLV./0401] Predig. 1372 Zuͦ disen Sacramenten dienend auch die opffer / deren vil vnnd mengerley gewesen. Die sind aber nicht erst von Mose erfunden vnd angegeben / sonder vorhin vonn anfang der waͤlt an / gebraucht worden. Dann Cain opfferet vonn den früchten der erden / Abel aber vom vich seiner haͤrd zum brandopffer Gott dem Schoͤpffer aller dingen. Also habend auch Seth / Noe / Sem / Abraham / Jsaac vnd Jacob / vnnd alle vaͤtter dem Herren geopfferet. Dieweil auch die opffer der Heiden vil gleicheit vnnd verwantnuß gehept mit den opfferen der Juden / wie die Heidischen scribenten selb bezeügend / so sicht es jhm nicht vngleich / das der gedachten Heiden vorelteren vnd vaͤtter / soͤlichen brauch deß opfferens vonn jhren ersten elteren Sem / Japhet vnd Cham empfangen / jhren voͤlckeren angeben / vnd bey jnen in uͤbung bracht habind. So ist es auch vngezweyflet war / das die heiligen vaͤtter hierinn nichts von jhnen selbs erdacht / sonder soͤlichs alles vonn Gott dem vrhab alles guͦten empfangen habend. Moses aber hatt die geschlaͤchter / die gestalten / vnnd gattungen der opfferen eigentlicher vnderscheiden / vnd inn ein gewüsse ordnung gebracht. Was er aber da thon / das hatt er auß Gott thon / dann Gott hat jms alles angegaͤben. Darumb zeüget das dritt buͦch Mosis / (inn dem fürnemmlich alle geschlaͤchter der opfferen beschriben werdend) gleich im anfang / das Moses von Gott beruͤfft seye / vnnd vonn jhm gelernet vnnd empfangen habe / alles das er hernach von dem brauch deß opfferens angegaͤben hatt. So laͤsend wir auch Num. am sibenden Capitel / vnnd wenn Mose inn die hütten deß bescheids gieng / so hort er die stimm mit jhm reden vonn dem gnadendeckel ꝛc. 1373 Wie ich aber angefangen reden / so sind der opfferen vil vnd mengerley gewesen / welche wie wol sie von ein ander vnderscheiden / habend sie doch alle 1374 etwz gemeins das allen zuͦgehoͤrig / vnder jnen gehept. Als wie dises gemein was allen opfferen / das sie nienen dann an einem ort geopfferet wurdend. Jtem / das sie auß glauben rechtgschaffen / nammlich nach dem wort Gottes soltend geopfferet werden / Jtem das man nicht mit frembdem feür / sonder allein mit dem heiligen feür opfferen dorfft. Dann es sind die sün Aarons / Nadab vnnd Abihu / vonn keiner anderen vrsach wegen zuͦgrund gangen / dann das sie gemeins vnd frembds feür zum Gottsdienst braucht hattend. Dann do die Jsraeliter oder Leuiten zum ersten im tabernackel nach dem befelch deß Herren opffertend / schickt Gott das feür vom himmel / vnnd bestaͤtet damit den brauch also zuͦ opfferen. 1375 Darumb wirdt auch Leuit. am sechsten Capitel gebotten / das die priester ein staͤts feür im tabernackel oder im tempel erhalten soͤllind. Welches die Heiden mit vnuerstand woͤllen imitieren vnnd nach thuͦn / Wie dann die Virgines Vestales zuͦ Rom in empfaͤl hattend ein staͤtigs feür zuͦ erhalten. Mit dem staͤten feür aber ward bedeütet / / die staͤte jmmerwerende würckung deß heiligen geists inn der kirchen. Das feür sol man für vnnd für schüren vnnd erhalten / welches mit gloͤubigem gebaͤtt / mitt auffrechter leer / vnnd rechtem bruch der heiligen Sacramenten beschicht. So was auch das allen opfferen gemeyn / das keine wilde oder vnreine thier geopfferet wurdend. Jtem man lißt auch Leuit. am zwey vnnd zwentzigsten Capitel / ein allgemeyne Regel der opfferen halb von dem Mose fürgeschriben mit disen worten / Was einer opfferen wil / das sol on praͤsten sein / vnnd kein faͤl haben / Jst es blind / oder zerbrochen / oder wund / oder voller wartzen / oder grindig / oder schebig / so soͤllend sie soͤlichs dem Herren nicht opfferen / vnnd daruͦn kein opffer geben auff den Altar deß Herren. Dann so jemand ein soͤllichs opfer dem Herren opferet / der gab damit gnuͦgsamme anzeigung der verachtung Gottes / vnnd seiner grossen 1372 Von den opfferen vnd jrem vrsprung. 1373 Das alle opffer etliche gemeine vnd ettliche besondere eigenschafften habind. 1374 Von den gemeinen eigenschafften aller opfferen. 1375 Von dem staͤten jmmerwaͤrenden / auch vom frembden feür.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/401>, abgerufen am 25.11.2024.