Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite
Predig.

1344 Darauß wir dann auch das abnemmen könnend / das die gnad Gottes / vnd deß glöubigen menschen grächtmachung / nit an das zeichen ist angebunden gewesen / dann sonst wäre Abraham nit vor der beschneidung / sonder erst in der beschneidung grechtgmachet worden. Darzuo so hette auch Gott / der die menschen wil sälig machen / nit gebotten / dz die kind erst am achtenden tag söltind beschnitten werden. Dann vil kind sturbend vor dem achtenden tag / vnd kamend nit zuo der beschneidung / die doch nit verdampt wurdend. Dahin dienet auch / das Sara / Rebecca / Rahel / Jochabeth / vnd Maria Mosis schwöster mit sampt allen anderen vnzalbaren heiligen frauwen vnd jungkfrauwen nitt habend können beschnitten werden / vnd sind nichts destminder sälig worden durch die gnad Gottes im glauben des künfftigen Meßie. Darumb ist die gnad Gottes an dz Sacrament der beschneidung nit bunden gewesen. Aber es ist von den glöubigen der alten kirchen darumb nit verachtet noch übersehen / sonder braucht worden / zuo dem end darumb es dann eingesetzt / das es namlich 1345 ein zeügknuß vnd sigel wäre / der gnädigen grächtmachung in dem künfftigen Christo / der da geistlich one händ durch den heiligen geist beschneidet.

1346 Vber dz / so sammlet der Herr damit vßerlich vnd sichtbarlich die beschnittnen in ein gemeynd / auß welcher er jhm vorhin die außerwölten mit dem band seines geists vereinbaret hat. Dann S. Paul nennt darumb das volck das einer religion was / die beschneidung / wie wir sehend im xv. Capitel zun Römeren vnnd zun Philipperen am dritten. Vnnd hat deßhalb Gott durch die beschneidung sein volck von den vnglöubigen abgesünderet. Dahar auch der namm vnbeschnitten für ein grosse schand vnd vnleidenliche schmach / gleich wie bey vns dz wort 1347 hund / gehalten ward. Denn ein vnbeschnittner mensch / der noch die vorhaut hat / 1348 ward gehalten für ein vnreinen vnheiligen menschen / der weit von Gott vnd vom Testament Gottes wäre.

1349 Zuoletst so erinneret auch die beschneidung die beschnittnen jr gantz läbenlang jres ampts / das namlich ein yeder bey jhm selb gedächte / das er sich Gott ergeben / vnd das er das Sacrament Gottes an seinem leib trüge. Von der vrsach wegen wurdend auch den Jsraeliteren die nammen bey der beschneidung gegeben. Wie dann heiter anzeigt wirt bey dem Luca das Joanni dem Töuffer / deßgleich vnserem Heyland Jesu Christo jr namm in der beschneidung geben worden / wie auch Abrahamen der namm Abraham der vorhin Abram hieß / worden ist. Dz ermanet den beschnittnen seines ampts / dz er namlich sich an Gott seinen puntsherren ergeben / vnd yetz auffgeschriben wäre in das register oder in den rodel Gottes / dem er yetz zuogehörte. Deßhalb er nun auß pflicht vnd schuld sein läben nit nach seinem oder anderer willen vnd muotwillen / sonder nach dem willen vnd gefallen Gottes anrichten sölte. Dann dz erforderet dz geding deß punts / dz sich die beschnittnen nit mit abgöttery oder frömbden gottsdiensten vermaßgetind / das sie auch nit jre leib vnd seelen die yetz Gott geheiliget / mit vnreinigkeit deß läbens beflecktind / sonder dz sie im waaren glauben verharrende / der heiligkeyt sich flißind / buoßfertigkeit wurcktind / vnd Gott in allen dingen gehorsamm wärind. Dann also spricht Moses Deut.x . Beschneidend die vorhut üwers hertzens / vnd verhertend eüweren nacken fürhin nit mer. Auff welche wort auch Jeremias sicht / da er spricht cap. iiij Werdend beschnitten im Herren / vnd schneidend hin die vorhut eüwers hertzens. Vnd Stephanus der heilig marterer / als er die vnglöubigen Juden beschiltet / spricht er vnder anderem / Jr halßstarrigen vnd vnbeschnittnen an hertzen vnd oren / jr widersträbend allzeit dem heiligen geist. Darumb der h. Apostel Paulus zun Röm.am ij.cap. anzeigt dz 1350 zweyerley beschneidung sey / ein vsserliche / deß buochstabens / vnd fleisches / die mit menschen händen beschicht / vnd ein jnnere / deß hertzens vnnd geists / die durch den heiligen geist beschicht.

1344 Das die gnad Gottes nicht an die beschneidung angebunden sey.
1345 Col.2.
1346 Die bschneidung sammlet die bschnittnen in ein volck.
1347 1.Sam.17
1348 Acto.11.
1349 Die bschneidung einneret den menschen seines ampts.
1350 Von zweyerley beschneidung deß geists vnnd buochstabens.
Predig.

1344 Darauß wir dann auch das abnemmen koͤnnend / das die gnad Gottes / vnd deß gloͤubigen menschen graͤchtmachung / nit an das zeichen ist angebunden gewesen / dann sonst waͤre Abraham nit vor der beschneidung / sonder erst in der beschneidung grechtgmachet worden. Darzuͦ so hette auch Gott / der die menschen wil saͤlig machen / nit gebotten / dz die kind erst am achtenden tag soͤltind beschnitten werden. Dann vil kind sturbend vor dem achtenden tag / vnd kamend nit zuͦ der beschneidung / die doch nit verdampt wurdend. Dahin dienet auch / das Sara / Rebecca / Rahel / Jochabeth / vnd Maria Mosis schwoͤster mit sampt allen anderen vnzalbaren heiligen frauwen vnd jungkfrauwen nitt habend koͤnnen beschnitten werden / vnd sind nichts destminder saͤlig worden durch die gnad Gottes im glauben des künfftigen Meßie. Darumb ist die gnad Gottes an dz Sacrament der beschneidung nit bunden gewesen. Aber es ist von den gloͤubigen der alten kirchen darumb nit verachtet noch übersehen / sonder braucht worden / zuͦ dem end darumb es dann eingesetzt / das es namlich 1345 ein zeügknuß vnd sigel waͤre / der gnaͤdigen graͤchtmachung in dem künfftigen Christo / der da geistlich one haͤnd durch den heiligen geist beschneidet.

1346 Vber dz / so sammlet der Herr damit vßerlich vnd sichtbarlich die beschnittnen in ein gemeynd / auß welcher er jhm vorhin die außerwoͤlten mit dem band seines geists vereinbaret hat. Dann S. Paul nennt darumb das volck das einer religion was / die beschneidung / wie wir sehend im xv. Capitel zun Roͤmeren vnnd zun Philipperen am dritten. Vnnd hat deßhalb Gott durch die beschneidung sein volck von den vngloͤubigen abgesünderet. Dahar auch der namm vnbeschnitten für ein grosse schand vnd vnleidenliche schmach / gleich wie bey vns dz wort 1347 hund / gehalten ward. Denn ein vnbeschnittner mensch / der noch die vorhaut hat / 1348 ward gehalten für ein vnreinen vnheiligen menschen / der weit von Gott vnd vom Testament Gottes waͤre.

1349 Zuͦletst so erinneret auch die beschneidung die beschnittnen jr gantz laͤbenlang jres ampts / das namlich ein yeder bey jhm selb gedaͤchte / das er sich Gott ergeben / vnd das er das Sacrament Gottes an seinem leib truͤge. Von der vrsach wegen wurdend auch den Jsraeliteren die nammen bey der beschneidung gegeben. Wie dann heiter anzeigt wirt bey dem Luca das Joanni dem Toͤuffer / deßgleich vnserem Heyland Jesu Christo jr namm in der beschneidung geben worden / wie auch Abrahamen der namm Abraham der vorhin Abram hieß / worden ist. Dz ermanet den beschnittnen seines ampts / dz er namlich sich an Gott seinen puntsherren ergeben / vnd yetz auffgeschriben waͤre in das register oder in den rodel Gottes / dem er yetz zuͦgehoͤrte. Deßhalb er nun auß pflicht vnd schuld sein laͤben nit nach seinem oder anderer willen vnd muͦtwillen / sonder nach dem willen vnd gefallen Gottes anrichten soͤlte. Dann dz erforderet dz geding deß punts / dz sich die beschnittnen nit mit abgoͤttery oder froͤmbden gottsdiensten vermaßgetind / das sie auch nit jre leib vnd seelen die yetz Gott geheiliget / mit vnreinigkeit deß laͤbens beflecktind / sonder dz sie im waaren glauben verharrende / der heiligkeyt sich flißind / buͦßfertigkeit wurcktind / vnd Gott in allen dingen gehorsamm waͤrind. Dann also spricht Moses Deut.x . Beschneidend die vorhut üwers hertzens / vnd verhertend eüweren nacken fürhin nit mer. Auff welche wort auch Jeremias sicht / da er spricht cap. iiij Werdend beschnitten im Herren / vnd schneidend hin die vorhut eüwers hertzens. Vnd Stephanus der heilig marterer / als er die vngloͤubigen Juden beschiltet / spricht er vnder anderem / Jr halßstarrigen vnd vnbeschnittnen an hertzen vnd oren / jr widerstraͤbend allzeit dem heiligen geist. Darumb der h. Apostel Paulus zun Roͤm.am ij.cap. anzeigt dz 1350 zweyerley beschneidung sey / ein vsserliche / deß buͦchstabens / vnd fleisches / die mit menschen haͤnden beschicht / vnd ein jnnere / deß hertzens vnnd geists / die durch den heiligen geist beschicht.

1344 Das die gnad Gottes nicht an die beschneidung angebunden sey.
1345 Col.2.
1346 Die bschneidung sammlet die bschnittnen in ein volck.
1347 1.Sam.17
1348 Acto.11.
1349 Die bschneidung einneret den menschen seines ampts.
1350 Von zweyerley beschneidung deß geists vnnd buͦchstabens.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0395" n="CLII."/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi> </hi><lb/>
          </fw>
          <p><note place="foot" n="1344"> Das die gnad Gottes nicht an die beschneidung angebunden sey.</note> Darauß wir dann auch das abnemmen ko&#x0364;nnend / das die gnad Gottes / vnd deß glo&#x0364;ubigen menschen gra&#x0364;chtmachung / nit an das zeichen ist angebunden gewesen / dann sonst wa&#x0364;re Abraham nit vor der beschneidung / sonder erst in der beschneidung grechtgmachet worden. Darzu&#x0366; so hette auch Gott / der die menschen wil sa&#x0364;lig machen / nit gebotten / dz die kind erst am achtenden tag so&#x0364;ltind beschnitten werden. Dann vil kind sturbend vor dem achtenden tag / vnd kamend nit zu&#x0366; der beschneidung / die doch nit verdampt wurdend. Dahin dienet auch / das Sara / Rebecca / Rahel / Jochabeth / vnd Maria Mosis schwo&#x0364;ster mit sampt allen anderen vnzalbaren heiligen frauwen vnd jungkfrauwen nitt habend ko&#x0364;nnen beschnitten werden / vnd sind nichts destminder sa&#x0364;lig worden durch die gnad Gottes im glauben des künfftigen Meßie. Darumb ist die gnad Gottes an dz Sacrament der beschneidung nit bunden gewesen. Aber es ist von den glo&#x0364;ubigen der alten kirchen darumb nit verachtet noch übersehen / sonder braucht worden / zu&#x0366; dem end darumb es dann eingesetzt / das es namlich <note place="foot" n="1345"> Col.2.</note> ein zeügknuß vnd sigel wa&#x0364;re / der gna&#x0364;digen gra&#x0364;chtmachung in dem künfftigen Christo / der da geistlich one ha&#x0364;nd durch den heiligen geist beschneidet.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1346"> Die bschneidung sammlet die bschnittnen in ein volck.</note> Vber dz / so sammlet der Herr damit vßerlich vnd sichtbarlich die beschnittnen in ein gemeynd / auß welcher er jhm vorhin die außerwo&#x0364;lten mit dem band seines geists vereinbaret hat. Dann S. Paul nennt darumb das volck das einer religion was / die beschneidung / wie wir sehend im xv. Capitel zun Ro&#x0364;meren vnnd zun Philipperen am dritten. Vnnd hat deßhalb Gott durch die beschneidung sein volck von den vnglo&#x0364;ubigen abgesünderet. Dahar auch der namm vnbeschnitten für ein grosse schand vnd vnleidenliche schmach / gleich wie bey vns dz wort <note place="foot" n="1347"> 1.Sam.17</note> hund / gehalten ward. Denn ein vnbeschnittner mensch / der noch die vorhaut hat / <note place="foot" n="1348"> Acto.11.</note> ward gehalten für ein vnreinen vnheiligen menschen / der weit von Gott vnd vom Testament Gottes wa&#x0364;re.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1349"> Die bschneidung einneret den
                      menschen seines ampts.</note> Zu&#x0366;letst so erinneret auch die beschneidung die
                   beschnittnen jr gantz la&#x0364;benlang jres ampts / das namlich ein yeder bey jhm selb
                   geda&#x0364;chte / das er sich Gott ergeben / vnd das er das Sacrament Gottes an seinem
                   leib tru&#x0364;ge. Von der vrsach wegen wurdend auch den Jsraeliteren die nammen bey der
                   beschneidung gegeben. Wie dann heiter anzeigt wirt bey dem Luca das Joanni dem
                   To&#x0364;uffer / deßgleich vnserem Heyland Jesu Christo jr namm in der beschneidung geben
                   worden / wie auch Abrahamen der namm Abraham der vorhin Abram hieß / worden ist.
                   Dz ermanet den beschnittnen seines ampts / dz er namlich sich an Gott seinen
                   puntsherren ergeben / vnd yetz auffgeschriben wa&#x0364;re in das register oder in den
                   rodel Gottes / dem er yetz zu&#x0366;geho&#x0364;rte. Deßhalb er nun auß pflicht vnd schuld
                   sein la&#x0364;ben nit nach seinem oder anderer willen vnd mu&#x0366;twillen / sonder nach dem
                   willen vnd gefallen Gottes anrichten so&#x0364;lte. Dann dz erforderet dz geding deß punts
                   / dz sich die beschnittnen nit mit abgo&#x0364;ttery oder fro&#x0364;mbden gottsdiensten
                   vermaßgetind / das sie auch nit jre leib vnd seelen die yetz Gott
                   geheiliget / mit vnreinigkeit deß la&#x0364;bens beflecktind / sonder dz sie im waaren
                   glauben verharrende / der heiligkeyt sich flißind / bu&#x0366;ßfertigkeit wurcktind / vnd
                   Gott in allen dingen gehorsamm wa&#x0364;rind. Dann also spricht Moses Deut.x .
                   Beschneidend die vorhut üwers hertzens / vnd verhertend eüweren nacken fürhin nit
                   mer. Auff welche wort auch Jeremias sicht / da er spricht cap. iiij Werdend
                   beschnitten im Herren / vnd schneidend hin die vorhut eüwers hertzens. Vnd
                   Stephanus der heilig marterer / als er die vnglo&#x0364;ubigen Juden beschiltet / spricht
                   er vnder anderem / Jr halßstarrigen vnd vnbeschnittnen an hertzen vnd oren / jr
                   widerstra&#x0364;bend allzeit dem heiligen geist. Darumb der h. Apostel Paulus zun Ro&#x0364;m.am
                   ij.cap. anzeigt dz <note place="foot" n="1350"> Von zweyerley
                      beschneidung deß geists vnnd bu&#x0366;chstabens.</note> zweyerley beschneidung sey /
                   ein vsserliche / deß bu&#x0366;chstabens / vnd fleisches / die mit menschen ha&#x0364;nden
                   beschicht / vnd ein jnnere / deß hertzens vnnd geists / die durch den heiligen
                   geist beschicht.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CLII./0395] Predig. 1344 Darauß wir dann auch das abnemmen koͤnnend / das die gnad Gottes / vnd deß gloͤubigen menschen graͤchtmachung / nit an das zeichen ist angebunden gewesen / dann sonst waͤre Abraham nit vor der beschneidung / sonder erst in der beschneidung grechtgmachet worden. Darzuͦ so hette auch Gott / der die menschen wil saͤlig machen / nit gebotten / dz die kind erst am achtenden tag soͤltind beschnitten werden. Dann vil kind sturbend vor dem achtenden tag / vnd kamend nit zuͦ der beschneidung / die doch nit verdampt wurdend. Dahin dienet auch / das Sara / Rebecca / Rahel / Jochabeth / vnd Maria Mosis schwoͤster mit sampt allen anderen vnzalbaren heiligen frauwen vnd jungkfrauwen nitt habend koͤnnen beschnitten werden / vnd sind nichts destminder saͤlig worden durch die gnad Gottes im glauben des künfftigen Meßie. Darumb ist die gnad Gottes an dz Sacrament der beschneidung nit bunden gewesen. Aber es ist von den gloͤubigen der alten kirchen darumb nit verachtet noch übersehen / sonder braucht worden / zuͦ dem end darumb es dann eingesetzt / das es namlich 1345 ein zeügknuß vnd sigel waͤre / der gnaͤdigen graͤchtmachung in dem künfftigen Christo / der da geistlich one haͤnd durch den heiligen geist beschneidet. 1346 Vber dz / so sammlet der Herr damit vßerlich vnd sichtbarlich die beschnittnen in ein gemeynd / auß welcher er jhm vorhin die außerwoͤlten mit dem band seines geists vereinbaret hat. Dann S. Paul nennt darumb das volck das einer religion was / die beschneidung / wie wir sehend im xv. Capitel zun Roͤmeren vnnd zun Philipperen am dritten. Vnnd hat deßhalb Gott durch die beschneidung sein volck von den vngloͤubigen abgesünderet. Dahar auch der namm vnbeschnitten für ein grosse schand vnd vnleidenliche schmach / gleich wie bey vns dz wort 1347 hund / gehalten ward. Denn ein vnbeschnittner mensch / der noch die vorhaut hat / 1348 ward gehalten für ein vnreinen vnheiligen menschen / der weit von Gott vnd vom Testament Gottes waͤre. 1349 Zuͦletst so erinneret auch die beschneidung die beschnittnen jr gantz laͤbenlang jres ampts / das namlich ein yeder bey jhm selb gedaͤchte / das er sich Gott ergeben / vnd das er das Sacrament Gottes an seinem leib truͤge. Von der vrsach wegen wurdend auch den Jsraeliteren die nammen bey der beschneidung gegeben. Wie dann heiter anzeigt wirt bey dem Luca das Joanni dem Toͤuffer / deßgleich vnserem Heyland Jesu Christo jr namm in der beschneidung geben worden / wie auch Abrahamen der namm Abraham der vorhin Abram hieß / worden ist. Dz ermanet den beschnittnen seines ampts / dz er namlich sich an Gott seinen puntsherren ergeben / vnd yetz auffgeschriben waͤre in das register oder in den rodel Gottes / dem er yetz zuͦgehoͤrte. Deßhalb er nun auß pflicht vnd schuld sein laͤben nit nach seinem oder anderer willen vnd muͦtwillen / sonder nach dem willen vnd gefallen Gottes anrichten soͤlte. Dann dz erforderet dz geding deß punts / dz sich die beschnittnen nit mit abgoͤttery oder froͤmbden gottsdiensten vermaßgetind / das sie auch nit jre leib vnd seelen die yetz Gott geheiliget / mit vnreinigkeit deß laͤbens beflecktind / sonder dz sie im waaren glauben verharrende / der heiligkeyt sich flißind / buͦßfertigkeit wurcktind / vnd Gott in allen dingen gehorsamm waͤrind. Dann also spricht Moses Deut.x . Beschneidend die vorhut üwers hertzens / vnd verhertend eüweren nacken fürhin nit mer. Auff welche wort auch Jeremias sicht / da er spricht cap. iiij Werdend beschnitten im Herren / vnd schneidend hin die vorhut eüwers hertzens. Vnd Stephanus der heilig marterer / als er die vngloͤubigen Juden beschiltet / spricht er vnder anderem / Jr halßstarrigen vnd vnbeschnittnen an hertzen vnd oren / jr widerstraͤbend allzeit dem heiligen geist. Darumb der h. Apostel Paulus zun Roͤm.am ij.cap. anzeigt dz 1350 zweyerley beschneidung sey / ein vsserliche / deß buͦchstabens / vnd fleisches / die mit menschen haͤnden beschicht / vnd ein jnnere / deß hertzens vnnd geists / die durch den heiligen geist beschicht. 1344 Das die gnad Gottes nicht an die beschneidung angebunden sey. 1345 Col.2. 1346 Die bschneidung sammlet die bschnittnen in ein volck. 1347 1.Sam.17 1348 Acto.11. 1349 Die bschneidung einneret den menschen seines ampts. 1350 Von zweyerley beschneidung deß geists vnnd buͦchstabens.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/395
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/395>, abgerufen am 25.11.2024.