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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
redlich / Die redlikeit stat in glauben hoffnung vnd liebe / darinn alles das begriffen wirt / das heiligen puntsgenossen Gottes zuostat vnd zuogehört. Darumb so leert diß ander geding deß punts / was die puntsgehörigen thuon söllind / wie sie sich söllind vor Gott tragen / namlich den Gott für jren Gott haben / vnd dem allein anhangen / der die volkommen gnüge ist / jhn allein anrüffen / jhn allein verehren / vnd von dem Meßia hoffen die heiligung vnd das ewig läben. Das warend die artickel vnd die geding deß punts / welchen die vile der Ceremonien noch nit zuogethon was / die hernach vnder Mose erst darzuo kommen ist.

1339 Disem pundt hatt nun der Herr ein zeichen oder sigel angehenckt / namlich die beschneidung. Sigel werdend an die brieff zuo zeügknuß vnd bestätigung der selben gehänckt / die brieff aber haltend inn vnd truckend auß alle vmbständ deß pundts. Darumb so ist die beschneidung dem pundt angehänckt / an statt brieff vnd siglen. Darumb wirt sie auch der pundt selb genennt / gleich wie auch wir in vnser sprach die puntsbrieff gmeinlich die pündt nennend / das ist den pundt selb / so sie doch anders nichts sind / dann pundtsbrieff / in denen alle vmbständ der pündten begriffen / vnnd mit dem sigel bestätiget werdend. Dann es ist gemeyn das die zeichen die nammen empfahend der dingen deren zeichen sie sind / das es deßhalb kein wunder das auch die beschneidung der pundt genennt wirt / so doch der pundt eigentlich ist / die gemeynschafft vnnd verwantnuß die wir mitt Gott habend. Gen. am xvij. cap. redt Gott von disem zeichen also / Das ist mein pundt den jr halten söllend zwüschend mir vnd eüch / vnd deinem samen nach dir. Alles was männlich ist vnder eüch sol beschnitten werden / jhr söllend aber die vorhaut an eüwerem fleisch beschneiden / das selb sol ein zeichen sein deß pundts zwüschend mir vnnd eüch etc. Sich da wirt die beschneidung in disen worten deß Herren zum ersten heiter der pundt selb genennt. Darnach aber damit mans verstünde / wirt sie auch ein zeichen deß pundts genent. Vnnd auff dise weiß hatt sie auch S.Steffan im buoch der Apostel geschichten am sibenden capitel das Testament genennt.

1340 Es wirt auch die form vnnd weiß der beschneidung angezeigt. Jhr söllend spricht er / die vorhaut eüwers fleisches beschneiden / dann das männlich glid / hat ein haut / mit deren es vmbgeben vnd bedeckt wirt / die gat etwas für / vnd wirt darumb vorhaut genennt / darumb das sie fürgat. Dise haut schnittend sie mit einem steininen mässer ab / das die ruoten vor ploß was. Dises abschneiden vnd abhouwen / ist beschneidung genennt worden. Wär aber ye dise haut abgeschnitten / wirt nit außtruckt / wiewol gnuogsam erscheint / das vor dem gsatzt allweg ye die achtbaristen in einem yeden hauß oder geschlächt / als der erstgeboren / oder der haußvatter / vnder dem gsatzt aber die priester beschnitten habind. Das Zipora Mosis haußfrauw auch beschnitten hat / Exo. am iiij.Cap. das ist ein besonders. Zuo dem so wirt auch die zeit der beschneidung genammset / namlich der achtend tag / so das neüwgeboren kind yetzund etwas erstarcket. Das sie es aber nit mitt ysenen / sonder mitt steininen mässeren beschnitten habind / nemmend wir ab auß dem v. Capitel deß buochs Josue / da der Herr die kinder Jsraels außtruckenlich heißt beschneiden mit steininen mässeren. Das aber Gott nützit in den Ceremonien der Sacramenten ändere / ist offenbar auß dem brauch der Sacramenten. Darumb ist darauß wol zuo vermuoten das auch Abraham kein andere dann steinene mässer hierzuo gebrucht habe / besonders dieweil auch von Zipora der haußfrauwen Mosis geläsen wirdt das sie jren sun mit einem stein beschnitten habe. Der Juden fantasey aber vnd tantmäre die sie hie brauchend / laß ich mit fleiß vnderwegen / dann sie nit wärt sind / das man daruon rede / darzuo habend sie auch kein geheymnuß hinder jnen / das steine mässer aber dienet wol die geheymnuß der beschneidung zuo erklären.

1339 Die bschnydung ist ein zeichen deß pundts.
1340 Von der Ceremoni vnd dem brauch der beschneidung.

Predig.
redlich / Die redlikeit stat in glauben hoffnung vnd liebe / darinn alles das begriffen wirt / das heiligen puntsgenossen Gottes zuͦstat vnd zuͦgehoͤrt. Darumb so leert diß ander geding deß punts / was die puntsgehoͤrigen thuͦn soͤllind / wie sie sich soͤllind vor Gott tragen / namlich den Gott für jren Gott haben / vnd dem allein anhangen / der die volkommen gnuͤge ist / jhn allein anruͤffen / jhn allein verehren / vnd von dem Meßia hoffen die heiligung vnd das ewig laͤben. Das warend die artickel vnd die geding deß punts / welchen die vile der Ceremonien noch nit zuͦgethon was / die hernach vnder Mose erst darzuͦ kommen ist.

1339 Disem pundt hatt nun der Herr ein zeichen oder sigel angehenckt / namlich die beschneidung. Sigel werdend an die brieff zuͦ zeügknuß vnd bestaͤtigung der selben gehaͤnckt / die brieff aber haltend inn vnd truckend auß alle vmbstaͤnd deß pundts. Darumb so ist die beschneidung dem pundt angehaͤnckt / an statt brieff vnd siglen. Darumb wirt sie auch der pundt selb genennt / gleich wie auch wir in vnser sprach die puntsbrieff gmeinlich die pündt nennend / das ist den pundt selb / so sie doch anders nichts sind / dann pundtsbrieff / in denen alle vmbstaͤnd der pündten begriffen / vnnd mit dem sigel bestaͤtiget werdend. Dann es ist gemeyn das die zeichen die nammen empfahend der dingen deren zeichen sie sind / das es deßhalb kein wunder das auch die beschneidung der pundt genennt wirt / so doch der pundt eigentlich ist / die gemeynschafft vnnd verwantnuß die wir mitt Gott habend. Gen. am xvij. cap. redt Gott von disem zeichen also / Das ist mein pundt den jr halten soͤllend zwüschend mir vnd eüch / vnd deinem samen nach dir. Alles was maͤnnlich ist vnder eüch sol beschnitten werden / jhr soͤllend aber die vorhaut an eüwerem fleisch beschneiden / das selb sol ein zeichen sein deß pundts zwüschend mir vnnd eüch ꝛc. Sich da wirt die beschneidung in disen worten deß Herren zum ersten heiter der pundt selb genennt. Darnach aber damit mans verstuͤnde / wirt sie auch ein zeichen deß pundts genent. Vnnd auff dise weiß hatt sie auch S.Steffan im buͦch der Apostel geschichten am sibenden capitel das Testament genennt.

1340 Es wirt auch die form vnnd weiß der beschneidung angezeigt. Jhr soͤllend spricht er / die vorhaut eüwers fleisches beschneiden / dann das maͤnnlich glid / hat ein haut / mit deren es vmbgeben vnd bedeckt wirt / die gat etwas für / vnd wirt darumb vorhaut genennt / darumb das sie fürgat. Dise haut schnittend sie mit einem steininen maͤsser ab / das die ruͦten vor ploß was. Dises abschneiden vnd abhouwen / ist beschneidung genennt worden. Waͤr aber ye dise haut abgeschnitten / wirt nit außtruckt / wiewol gnuͦgsam erscheint / das vor dem gsatzt allweg ye die achtbaristen in einem yeden hauß oder geschlaͤcht / als der erstgeboren / oder der haußvatter / vnder dem gsatzt aber die priester beschnitten habind. Das Zipora Mosis haußfrauw auch beschnitten hat / Exo. am iiij.Cap. das ist ein besonders. Zuͦ dem so wirt auch die zeit der beschneidung genammset / namlich der achtend tag / so das neüwgeboren kind yetzund etwas erstarcket. Das sie es aber nit mitt ysenen / sonder mitt steininen maͤsseren beschnitten habind / nemmend wir ab auß dem v. Capitel deß buͦchs Josue / da der Herr die kinder Jsraels außtruckenlich heißt beschneiden mit steininen maͤsseren. Das aber Gott nützit in den Ceremonien der Sacramenten aͤndere / ist offenbar auß dem brauch der Sacramenten. Darumb ist darauß wol zuͦ vermuͦten das auch Abraham kein andere dann steinene maͤsser hierzuͦ gebrucht habe / besonders dieweil auch von Zipora der haußfrauwen Mosis gelaͤsen wirdt das sie jren sun mit einem stein beschnitten habe. Der Juden fantasey aber vnd tantmaͤre die sie hie brauchend / laß ich mit fleiß vnderwegen / dann sie nit waͤrt sind / das man daruͦn rede / darzuͦ habend sie auch kein geheymnuß hinder jnen / das steine maͤsser aber dienet wol die geheymnuß der beschneidung zuͦ erklaͤren.

1339 Die bschnydung ist ein zeichen deß pundts.
1340 Von der Ceremoni vnd dem brauch der beschneidung.
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[CLI./0393] Predig. redlich / Die redlikeit stat in glauben hoffnung vnd liebe / darinn alles das begriffen wirt / das heiligen puntsgenossen Gottes zuͦstat vnd zuͦgehoͤrt. Darumb so leert diß ander geding deß punts / was die puntsgehoͤrigen thuͦn soͤllind / wie sie sich soͤllind vor Gott tragen / namlich den Gott für jren Gott haben / vnd dem allein anhangen / der die volkommen gnuͤge ist / jhn allein anruͤffen / jhn allein verehren / vnd von dem Meßia hoffen die heiligung vnd das ewig laͤben. Das warend die artickel vnd die geding deß punts / welchen die vile der Ceremonien noch nit zuͦgethon was / die hernach vnder Mose erst darzuͦ kommen ist. 1339 Disem pundt hatt nun der Herr ein zeichen oder sigel angehenckt / namlich die beschneidung. Sigel werdend an die brieff zuͦ zeügknuß vnd bestaͤtigung der selben gehaͤnckt / die brieff aber haltend inn vnd truckend auß alle vmbstaͤnd deß pundts. Darumb so ist die beschneidung dem pundt angehaͤnckt / an statt brieff vnd siglen. Darumb wirt sie auch der pundt selb genennt / gleich wie auch wir in vnser sprach die puntsbrieff gmeinlich die pündt nennend / das ist den pundt selb / so sie doch anders nichts sind / dann pundtsbrieff / in denen alle vmbstaͤnd der pündten begriffen / vnnd mit dem sigel bestaͤtiget werdend. Dann es ist gemeyn das die zeichen die nammen empfahend der dingen deren zeichen sie sind / das es deßhalb kein wunder das auch die beschneidung der pundt genennt wirt / so doch der pundt eigentlich ist / die gemeynschafft vnnd verwantnuß die wir mitt Gott habend. Gen. am xvij. cap. redt Gott von disem zeichen also / Das ist mein pundt den jr halten soͤllend zwüschend mir vnd eüch / vnd deinem samen nach dir. Alles was maͤnnlich ist vnder eüch sol beschnitten werden / jhr soͤllend aber die vorhaut an eüwerem fleisch beschneiden / das selb sol ein zeichen sein deß pundts zwüschend mir vnnd eüch ꝛc. Sich da wirt die beschneidung in disen worten deß Herren zum ersten heiter der pundt selb genennt. Darnach aber damit mans verstuͤnde / wirt sie auch ein zeichen deß pundts genent. Vnnd auff dise weiß hatt sie auch S.Steffan im buͦch der Apostel geschichten am sibenden capitel das Testament genennt. 1340 Es wirt auch die form vnnd weiß der beschneidung angezeigt. Jhr soͤllend spricht er / die vorhaut eüwers fleisches beschneiden / dann das maͤnnlich glid / hat ein haut / mit deren es vmbgeben vnd bedeckt wirt / die gat etwas für / vnd wirt darumb vorhaut genennt / darumb das sie fürgat. Dise haut schnittend sie mit einem steininen maͤsser ab / das die ruͦten vor ploß was. Dises abschneiden vnd abhouwen / ist beschneidung genennt worden. Waͤr aber ye dise haut abgeschnitten / wirt nit außtruckt / wiewol gnuͦgsam erscheint / das vor dem gsatzt allweg ye die achtbaristen in einem yeden hauß oder geschlaͤcht / als der erstgeboren / oder der haußvatter / vnder dem gsatzt aber die priester beschnitten habind. Das Zipora Mosis haußfrauw auch beschnitten hat / Exo. am iiij.Cap. das ist ein besonders. Zuͦ dem so wirt auch die zeit der beschneidung genammset / namlich der achtend tag / so das neüwgeboren kind yetzund etwas erstarcket. Das sie es aber nit mitt ysenen / sonder mitt steininen maͤsseren beschnitten habind / nemmend wir ab auß dem v. Capitel deß buͦchs Josue / da der Herr die kinder Jsraels außtruckenlich heißt beschneiden mit steininen maͤsseren. Das aber Gott nützit in den Ceremonien der Sacramenten aͤndere / ist offenbar auß dem brauch der Sacramenten. Darumb ist darauß wol zuͦ vermuͦten das auch Abraham kein andere dann steinene maͤsser hierzuͦ gebrucht habe / besonders dieweil auch von Zipora der haußfrauwen Mosis gelaͤsen wirdt das sie jren sun mit einem stein beschnitten habe. Der Juden fantasey aber vnd tantmaͤre die sie hie brauchend / laß ich mit fleiß vnderwegen / dann sie nit waͤrt sind / das man daruͦn rede / darzuͦ habend sie auch kein geheymnuß hinder jnen / das steine maͤsser aber dienet wol die geheymnuß der beschneidung zuͦ erklaͤren. 1339 Die bschnydung ist ein zeichen deß pundts. 1340 Von der Ceremoni vnd dem brauch der beschneidung.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/393>, abgerufen am 25.11.2024.