Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Predig. die warheit ist? Darumb so kan kein luge grecht
sein etc. Hiergegen bedunckt aber etliche glerte lüt / Augustinus sey den liegen
in dem fal zuo gar vil feyend gwesen / vnd sind deßhalb wol etlich / die den
mitlen weg gond / vnd dz liegen deren / (deren exempel wir erst anzogen) nit gar
von aller sünd entschuldigend / Doch nit für ein schwäre sonder für ein ringe sünd
haltend. Welche nun hierinn jhnen selbs etwas zuogeben wöltind / die hütind sich
doch fleißig / das sie jren anfechtungen nit zuo vil zuogäbind / vnd das für ein
dienstbare lugen haltind / die aber im grund schädlich ist. 1212Dann das letst geschlecht der luginen / sind die
schädlichen luginen / die auß bösem willen entspringend / vnd zuo nachteil deines
nechsten / der nit übels verdient / reichend. Dise luge wirt in der gschrifft
allenthalben gscholten vnd verdampt / vnd ist je so vil böser / so vil grösser der
schad ist / der je daruß entspringt. Dann kein luge ist schädlicher dann so die
Theologi vnd leerer der kirchen liegend / als die mit jren luginen vnd falschen
leer die seelen der menschen vmbbringend / auch deren die sie verfürend leib vnd
guot / dem fluoch Gottes vnd vnzalbaren üblen vnderwärffend. Hiehär ghört auch die
gleißnery die vnser herr Jesus im Euangelio wunderbarlich schiltet vnd vßgat.
Dieselbig wirt aber nit nun in truglichen worten brucht / sonder
auch vil mer im gantzen läben vnd wandel / als da wir dz glichßnend vnd barend
/ daran aber nüt ist / damit wir denn Gott liegend
vnd vnsern nechsten betriegend.1213 Wyter wirt auch in disem gebott / alles
verschwätzen / vßrichten / nachreden / orenblasen / vnd böser
argwon / so dann hieruß gmeinlich entspringt / verbotten. Jtem es werdend hiemit
verdampt die muotwilligen gmüter / die jederman zuo schälten vnd
übels zuo reden wunderbarlich gerüst vnd geschickt sind. Deren du vil findst die
sich nüt schemmend mencklichem hohen vnd nideren / bsonderen vnd gmeinen personen
übels vnd nachzuoreden / schlahend den leüten schandzädel an / Machend
pasquillos / vnd schmächliche gemäld darzuo / vnd dunckend sich
selb mechtig verr anhin vnd wol beredt / wenn sie mit bitteren schmützworten
jederman schlötterli anhenckend / vnd
sölche vngezämpte fräche der zungen / vnnd vnuerschampts
gschwätz / wirt denn für ein feyne freyheit vnd dapferkeit zuo reden
gehalten. Sie sündend aber gar schwärlich / die in sölichem
lesteren ein wollust habend / das ist solche müler vmbher tragend / die so voller
bitterkeit / schältens vnnd boßheit sind / gleich wie auch die on sünd
nicht sind / die ein fröud drab habend / söliche gifftige
lesterungen zuo hören. 1214 Billiche klegten
vnd anklagungen aber sie geschehind muntlich oder gschrifftlich / deßgleich die
bescheltungen vnd straffen / so in den predgenen geschähend / zellend wir
nicht vnder die sünd vnnd schältwort. Dann welche also die laster
straffend vnnd verfolgend / die sehend auff kein ander end / dann auff die eer
Gottes vnd der seelen heil / die begärend sie in allweg zuo fürderen / nit
jr gallen außzuostossen / vnd jren bösen anfechtungen statt zuo thuon
. Das aber zuo reden vnd nachreden dem nechsten / der schwärsten grösten
lasteren eins seye / mag mit vil argumenten erwisen werden. 1215 Dann es ist kum ein laster das vns so gar entgstalte
als nachred / dann wir sind erschaffen nach der bildtnuß vnd gleichnuß Gottes /
das wir kinder Gottes seyend / nachred aber vnnd schmächwort machend vnns
auß kinderen Gottes zuo kinderen deß Teüffels. Vnd wiewol wir alle ein groß
abscheühen habend ab dem nammen Teüffel / noch wenn du dein nechsten
schmächst vnd lesterist mit nachred / so bist du eben das / das du
scheüchst. Dann der Teüffel hat sein nammen von der nachred / das er diabolus das
ist Teüffel heißt / welchs nichts anders ist dann ein lesterer / hinderreder
vnd falscher nachreder. So stat auch in weysen sprüchen Salomons / das Gott die
lesterer vnd hinderreder haße. Jtem wir läsend weyter Prou.
xxiiij. Der vermässen fräuel deß toren ist sünd / vnd der
lesterer ist ein grüwel der menschen. Dann wie auch Salomon zeüget / so ist ein
guoter namm vnd lümbd ein kostlicher schatz. Darumb wenn deß menschen guoter
lümbd durch nachred vnd 1212 3 1213 Von nachred vnd bösen
gifftigen zungen. 1214
Billiche vnd rechte straff wirt nicht gescholten. 1215 Was grossen schandlichen lasters nachred seye.
Predig. die warheit ist? Darumb so kan kein luge grecht
sein ꝛc. Hiergegen bedunckt aber etliche glerte lüt / Augustinus sey den liegen
in dem fal zuͦ gar vil feyend gwesen / vnd sind deßhalb wol etlich / die den
mitlen weg gond / vnd dz liegen deren / (deren exempel wir erst anzogen) nit gar
von aller sünd entschuldigend / Doch nit für ein schwaͤre sonder für ein ringe sünd
haltend. Welche nun hierinn jhnen selbs etwas zuͦgeben woͤltind / die huͤtind sich
doch fleißig / das sie jren anfechtungen nit zuͦ vil zuͦgaͤbind / vnd das für ein
dienstbare lugen haltind / die aber im grund schaͤdlich ist. 1212Dann das letst geschlecht der luginen / sind die
schaͤdlichen luginen / die auß boͤsem willen entspringend / vnd zuͦ nachteil deines
nechsten / der nit übels verdient / reichend. Dise luge wirt in der gschrifft
allenthalben gscholten vnd verdampt / vnd ist je so vil boͤser / so vil groͤsser der
schad ist / der je daruß entspringt. Dann kein luge ist schaͤdlicher dann so die
Theologi vnd leerer der kirchen liegend / als die mit jren luginen vnd falschen
leer die seelen der menschen vmbbringend / auch deren die sie verfuͤrend leib vnd
guͦt / dem fluͦch Gottes vnd vnzalbaren üblen vnderwaͤrffend. Hiehaͤr ghoͤrt auch die
gleißnery die vnser herr Jesus im Euangelio wunderbarlich schiltet vnd vßgat.
Dieselbig wirt aber nit nun in truglichen worten brucht / sonder
auch vil mer im gantzen laͤben vnd wandel / als da wir dz glichßnend vnd barend
/ daran aber nüt ist / damit wir denn Gott liegend
vnd vnsern nechsten betriegend.1213 Wyter wirt auch in disem gebott / alles
verschwaͤtzen / vßrichten / nachreden / orenblasen / vnd boͤser
argwon / so dann hieruß gmeinlich entspringt / verbotten. Jtem es werdend hiemit
verdampt die muͦtwilligen gmuͤter / die jederman zuͦ schaͤlten vnd
übels zuͦ reden wunderbarlich gerüst vnd geschickt sind. Deren du vil findst die
sich nüt schemmend mencklichem hohen vnd nideren / bsonderen vnd gmeinen personen
übels vnd nachzuͦreden / schlahend den leüten schandzaͤdel an / Machend
pasquillos / vnd schmaͤchliche gemaͤld darzuͦ / vnd dunckend sich
selb mechtig verr anhin vnd wol beredt / wenn sie mit bitteren schmützworten
jederman schloͤtterli anhenckend / vnd
soͤlche vngezaͤmpte fraͤche der zungen / vnnd vnuerschampts
gschwaͤtz / wirt denn für ein feyne freyheit vnd dapferkeit zuͦ reden
gehalten. Sie sündend aber gar schwaͤrlich / die in soͤlichem
lesteren ein wollust habend / das ist solche müler vmbher tragend / die so voller
bitterkeit / schaͤltens vnnd boßheit sind / gleich wie auch die on sünd
nicht sind / die ein froͤud drab habend / soͤliche gifftige
lesterungen zuͦ hoͤren. 1214 Billiche klegten
vnd anklagungen aber sie geschehind muntlich oder gschrifftlich / deßgleich die
bescheltungen vnd straffen / so in den predgenen geschaͤhend / zellend wir
nicht vnder die sünd vnnd schaͤltwort. Dann welche also die laster
straffend vnnd verfolgend / die sehend auff kein ander end / dann auff die eer
Gottes vnd der seelen heil / die begaͤrend sie in allweg zuͦ fürderen / nit
jr gallen außzuͦstossen / vnd jren boͤsen anfechtungen statt zuͦ thuͦn
. Das aber zuͦ reden vnd nachreden dem nechsten / der schwaͤrsten groͤsten
lasteren eins seye / mag mit vil argumenten erwisen werden. 1215 Dann es ist kum ein laster das vns so gar entgstalte
als nachred / dann wir sind erschaffen nach der bildtnuß vnd gleichnuß Gottes /
das wir kinder Gottes seyend / nachred aber vnnd schmaͤchwort machend vnns
auß kinderen Gottes zuͦ kinderen deß Teüffels. Vnd wiewol wir alle ein groß
abscheühen habend ab dem nammen Teüffel / noch wenn du dein nechsten
schmaͤchst vnd lesterist mit nachred / so bist du eben das / das du
scheüchst. Dann der Teüffel hat sein nammen von der nachred / das er diabolus das
ist Teüffel heißt / welchs nichts anders ist dann ein lesterer / hinderreder
vnd falscher nachreder. So stat auch in weysen sprüchen Salomons / das Gott die
lesterer vnd hinderreder haße. Jtem wir laͤsend weyter Prou.
xxiiij. Der vermaͤssen fraͤuel deß toren ist sünd / vnd der
lesterer ist ein grüwel der menschen. Dann wie auch Salomon zeüget / so ist ein
guͦter namm vnd lümbd ein kostlicher schatz. Darumb wenn deß menschen guͦter
lümbd durch nachred vnd 1212 3 1213 Von nachred vnd boͤsen
gifftigen zungen. 1214
Billiche vnd rechte straff wirt nicht gescholten. 1215 Was grossen schandlichen lasters nachred seye.
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Predig.
die warheit ist? Darumb so kan kein luge grecht sein ꝛc. Hiergegen bedunckt aber etliche glerte lüt / Augustinus sey den liegen in dem fal zuͦ gar vil feyend gwesen / vnd sind deßhalb wol etlich / die den mitlen weg gond / vnd dz liegen deren / (deren exempel wir erst anzogen) nit gar von aller sünd entschuldigend / Doch nit für ein schwaͤre sonder für ein ringe sünd haltend. Welche nun hierinn jhnen selbs etwas zuͦgeben woͤltind / die huͤtind sich doch fleißig / das sie jren anfechtungen nit zuͦ vil zuͦgaͤbind / vnd das für ein dienstbare lugen haltind / die aber im grund schaͤdlich ist. 1212Dann das letst geschlecht der luginen / sind die schaͤdlichen luginen / die auß boͤsem willen entspringend / vnd zuͦ nachteil deines nechsten / der nit übels verdient / reichend. Dise luge wirt in der gschrifft allenthalben gscholten vnd verdampt / vnd ist je so vil boͤser / so vil groͤsser der schad ist / der je daruß entspringt. Dann kein luge ist schaͤdlicher dann so die Theologi vnd leerer der kirchen liegend / als die mit jren luginen vnd falschen leer die seelen der menschen vmbbringend / auch deren die sie verfuͤrend leib vnd guͦt / dem fluͦch Gottes vnd vnzalbaren üblen vnderwaͤrffend. Hiehaͤr ghoͤrt auch die gleißnery die vnser herr Jesus im Euangelio wunderbarlich schiltet vnd vßgat. Dieselbig wirt aber nit nun in truglichen worten brucht / sonder auch vil mer im gantzen laͤben vnd wandel / als da wir dz glichßnend vnd barend / daran aber nüt ist / damit wir denn Gott liegend vnd vnsern nechsten betriegend.
1213 Wyter wirt auch in disem gebott / alles verschwaͤtzen / vßrichten / nachreden / orenblasen / vnd boͤser argwon / so dann hieruß gmeinlich entspringt / verbotten. Jtem es werdend hiemit verdampt die muͦtwilligen gmuͤter / die jederman zuͦ schaͤlten vnd übels zuͦ reden wunderbarlich gerüst vnd geschickt sind. Deren du vil findst die sich nüt schemmend mencklichem hohen vnd nideren / bsonderen vnd gmeinen personen übels vnd nachzuͦreden / schlahend den leüten schandzaͤdel an / Machend pasquillos / vnd schmaͤchliche gemaͤld darzuͦ / vnd dunckend sich selb mechtig verr anhin vnd wol beredt / wenn sie mit bitteren schmützworten jederman schloͤtterli anhenckend / vnd soͤlche vngezaͤmpte fraͤche der zungen / vnnd vnuerschampts gschwaͤtz / wirt denn für ein feyne freyheit vnd dapferkeit zuͦ reden gehalten. Sie sündend aber gar schwaͤrlich / die in soͤlichem lesteren ein wollust habend / das ist solche müler vmbher tragend / die so voller bitterkeit / schaͤltens vnnd boßheit sind / gleich wie auch die on sünd nicht sind / die ein froͤud drab habend / soͤliche gifftige lesterungen zuͦ hoͤren. 1214 Billiche klegten vnd anklagungen aber sie geschehind muntlich oder gschrifftlich / deßgleich die bescheltungen vnd straffen / so in den predgenen geschaͤhend / zellend wir nicht vnder die sünd vnnd schaͤltwort. Dann welche also die laster straffend vnnd verfolgend / die sehend auff kein ander end / dann auff die eer Gottes vnd der seelen heil / die begaͤrend sie in allweg zuͦ fürderen / nit jr gallen außzuͦstossen / vnd jren boͤsen anfechtungen statt zuͦ thuͦn . Das aber zuͦ reden vnd nachreden dem nechsten / der schwaͤrsten groͤsten lasteren eins seye / mag mit vil argumenten erwisen werden. 1215 Dann es ist kum ein laster das vns so gar entgstalte als nachred / dann wir sind erschaffen nach der bildtnuß vnd gleichnuß Gottes / das wir kinder Gottes seyend / nachred aber vnnd schmaͤchwort machend vnns auß kinderen Gottes zuͦ kinderen deß Teüffels. Vnd wiewol wir alle ein groß abscheühen habend ab dem nammen Teüffel / noch wenn du dein nechsten schmaͤchst vnd lesterist mit nachred / so bist du eben das / das du scheüchst. Dann der Teüffel hat sein nammen von der nachred / das er diabolus das ist Teüffel heißt / welchs nichts anders ist dann ein lesterer / hinderreder vnd falscher nachreder. So stat auch in weysen sprüchen Salomons / das Gott die lesterer vnd hinderreder haße. Jtem wir laͤsend weyter Prou. xxiiij. Der vermaͤssen fraͤuel deß toren ist sünd / vnd der lesterer ist ein grüwel der menschen. Dann wie auch Salomon zeüget / so ist ein guͦter namm vnd lümbd ein kostlicher schatz. Darumb wenn deß menschen guͦter lümbd durch nachred vnd
1212 3
1213 Von nachred vnd boͤsen gifftigen zungen.
1214 Billiche vnd rechte straff wirt nicht gescholten.
1215 Was grossen schandlichen lasters nachred seye.
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(2014-03-16T11:00:00Z)
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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
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