Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Drey
vnd zwentzigste vnnd fahend an hie inn zeit deß zorns
Gottes durch so greüsenliche vrteil vnnd straffen empfinden / vnd
so sie dann von hinnen scheidend / so müssend sie erst im künfftigen läben / noch
vil grössers vnd grausammers ewigklich leiden vnd tragen.1105 Vnd ob sie gleich hie in zeit nichts übels noch widerwertigs empfindend vnd erfarend / so werdend sie doch dest wirs nach disem leben gestrafft werden. Wie man das heiter sicht inn der Euangelischen gleichnuß die yederman bekannt ist / von dem reichen schlemmer / welcher hie inn zeit gelebt hatt in grossem wollust / nach diser zeit aber ward er peiniget mit durst / vnd muoßt im hellischen feür ellendigklich brünnen vnd braten. Darumb ist der gottlosen wolstand hie in zeit nicht anders / dann die höchste arbeitsäligkeyt. Dann es spricht auch der heilig Apostel Jacobus1106 / Jhr habend wol geläbt auff erden / vnnd eüwere wollüst gehebt / vnd eüwere hertzen geweydet als auff einen schlacht tag. Es wirt eüch gon wil er sagen / wie dem gemesteten vich / das man zur schlachtung mestet. Von welchem auch Jeremias etwas heiterer redt / da er spricht1107 / O Herr du bist gerechter dann das ich mitt dir zancken sölle / ye doch so gönn mir das ich mitt dir rede / das mich billich dunckt / Wie gat es zuo / das der gottlosen fürnemmen so glückhafft ist? Vnnd das es allen denen die vnuerschampt überträttend / so wol gadt? Du pflantzest sie / sie wurtzlend / sie wachsend / vnnd bringend frucht. Vnd gleich darauff spricht er / Du aber Herr zuckest sie hin / wie man ein schaff zum schlachthauß fürt / vnnd schrämmest sie zum tag deß metzgens. Zuo disem dienet auch das Asaph nach langer vnd schöner beschreibung vnd erzellung deß wolstands der gottlosen / hernach ein söllichs darauff setzt.1108 Waarlich du hast sie häl vnd schlipfferig gestellt / dannen du sie herab stürtzest vnd verderbst / O wie schnäll werdend sie außgereütet / verderbt / vnnd mitt jamer außgemacht: Gleich als ein troum nach dem einer erwachet / also wirst du O Herr jhr bildtnuß auß der statt außreüten. So spricht auch Dauid1109 / Es ist noch vmb ein kleines zethuon / so wirt der gottloß niendert mer sein / vnd so du war wilt nemmen wo sein ort sey / wirt er nit mer vorhanden sein. Jtem / ich hab wol etwan gesehen / das der gottloß Tyrann eingewurtzet vnd starck auffgewachsen was wie ein gruonender Lorbeerbaum / aber sich / gleich schnäll was er niendert mer / vnd do ich jhn suocht / ward er niendert funden. Also bezeüget auch der Prophet Malachias1110 / dz am tag deß grichts gar ein grosser vnderscheid sein werde zwüschend dem der Gott ehret / vnd dem er jhn nit ehret / zwüschend dem gerechten vnd dem gottlosen / dann es werde der tag deß Herren kommen / der alle stoltzen fräfler / mit sampt allen denen die gottloßlich handlend mitt dem feür von himmel wie das strow verzeeren vnnd verflacken werde / das jnen weder zwyg noch wurtzel überbleibe. Darumb wer witzig ist / der wirt sich nicht ergeren an dem wolstand vnd glück der gottlosen / er wirt nit begären gnoß vnd theylhafft zewerden dises vnglückhafftigen glücks. Er wirt auch dest minder scheühen die trübsal vnnd das creütz / das er hört den gnädigen Gott seinen heiligen aufflegen / mit dem er sie probiert vnd bewärt / auch von dem schaum vnd den schlacken deß fleischs vnd diser vnreinen welt seüberet. Das sey nun geredt von den vrsachen der trübsalen. 1111 Nun wöllend wir lieben brüder auch besehen / wie sich
ein glöubiger vnd vffrechter diener Gottes in allerley trübsalen vnd
widerwertigkeyten halte. Zum ersten so wirt er nitt kleinmütig / sonder truckt
alle verzweiflung vnder die füß / vnd weißt das er dapfferlich alles übel im
glauben dulden vnd tragen sol / wapnet sich deßhalb mit hoffnung / mit gedullt vnd
mitt gebätt. Vil leüt sind / wenn sie ützit etwas ein wenig leiden söllend / so
sagend sie gleich wie dz gemeyn sprüchwort lautet / Es wäre wäger nie
geboren sein oder bald stärben / Das ist aber ein glaubloß wort/ das eim Christen
menschen übel anstadt. Vil gottloser aber 1105 Von der vnsäligkeit vnd ellenden stand der gottlosen. 1106 Jac.5. 1107 Jere.12. 1108 Psal.73. 1109 Psal.37. 1110 Mal.3. 1111 Wie sich die glöubigen in trübsalen
halten söllind.
Die Drey
vnd zwentzigste vnnd fahend an hie inn zeit deß zorns
Gottes durch so greüsenliche vrteil vnnd straffen empfinden / vnd
so sie dann von hinnen scheidend / so muͤssend sie erst im künfftigen laͤben / noch
vil groͤssers vnd grausammers ewigklich leiden vnd tragen.1105 Vnd ob sie gleich hie in zeit nichts übels noch widerwertigs empfindend vnd erfarend / so werdend sie doch dest wirs nach disem leben gestrafft werden. Wie man das heiter sicht inn der Euangelischen gleichnuß die yederman bekannt ist / von dem reichen schlemmer / welcher hie inn zeit gelebt hatt in grossem wollust / nach diser zeit aber ward er peiniget mit durst / vnd muͦßt im hellischen feür ellendigklich brünnen vnd braten. Darumb ist der gottlosen wolstand hie in zeit nicht anders / dann die hoͤchste arbeitsaͤligkeyt. Dann es spricht auch der heilig Apostel Jacobus1106 / Jhr habend wol gelaͤbt auff erden / vnnd eüwere wollüst gehebt / vnd eüwere hertzen geweydet als auff einen schlacht tag. Es wirt eüch gon wil er sagen / wie dem gemesteten vich / das man zur schlachtung mestet. Von welchem auch Jeremias etwas heiterer redt / da er spricht1107 / O Herr du bist gerechter dann das ich mitt dir zancken soͤlle / ye doch so goͤnn mir das ich mitt dir rede / das mich billich dunckt / Wie gat es zuͦ / das der gottlosen fürnemmen so glückhafft ist? Vnnd das es allen denen die vnuerschampt übertraͤttend / so wol gadt? Du pflantzest sie / sie wurtzlend / sie wachsend / vnnd bringend frucht. Vnd gleich darauff spricht er / Du aber Herr zuckest sie hin / wie man ein schaff zum schlachthauß fuͤrt / vnnd schraͤmmest sie zum tag deß metzgens. Zuͦ disem dienet auch das Asaph nach langer vnd schoͤner beschreibung vnd erzellung deß wolstands der gottlosen / hernach ein soͤllichs darauff setzt.1108 Waarlich du hast sie haͤl vnd schlipfferig gestellt / dannen du sie herab stürtzest vnd verderbst / O wie schnaͤll werdend sie außgereütet / verderbt / vnnd mitt jamer außgemacht: Gleich als ein troum nach dem einer erwachet / also wirst du O Herr jhr bildtnuß auß der statt außreüten. So spricht auch Dauid1109 / Es ist noch vmb ein kleines zethuͦn / so wirt der gottloß niendert mer sein / vnd so du war wilt nemmen wo sein ort sey / wirt er nit mer vorhanden sein. Jtem / ich hab wol etwan gesehen / das der gottloß Tyrann eingewurtzet vnd starck auffgewachsen was wie ein gruͦnender Lorbeerbaum / aber sich / gleich schnaͤll was er niendert mer / vnd do ich jhn suͦcht / ward er niendert funden. Also bezeüget auch der Prophet Malachias1110 / dz am tag deß grichts gar ein grosser vnderscheid sein werde zwüschend dem der Gott ehret / vnd dem er jhn nit ehret / zwüschend dem gerechten vnd dem gottlosen / dann es werde der tag deß Herren kommen / der alle stoltzen fraͤfler / mit sampt allen denen die gottloßlich handlend mitt dem feür von himmel wie das strow verzeeren vnnd verflacken werde / das jnen weder zwyg noch wurtzel überbleibe. Darumb wer witzig ist / der wirt sich nicht ergeren an dem wolstand vnd glück der gottlosen / er wirt nit begaͤren gnoß vnd theylhafft zewerden dises vnglückhafftigen glücks. Er wirt auch dest minder scheühen die truͤbsal vnnd das creütz / das er hoͤrt den gnaͤdigen Gott seinen heiligen aufflegen / mit dem er sie probiert vnd bewaͤrt / auch von dem schaum vnd den schlacken deß fleischs vnd diser vnreinen welt seüberet. Das sey nun geredt von den vrsachen der truͤbsalen. 1111 Nun woͤllend wir lieben bruͤder auch besehen / wie sich
ein gloͤubiger vnd vffrechter diener Gottes in allerley truͤbsalen vnd
widerwertigkeyten halte. Zum ersten so wirt er nitt kleinmuͤtig / sonder truckt
alle verzweiflung vnder die fuͤß / vnd weißt das er dapfferlich alles übel im
glauben dulden vnd tragen sol / wapnet sich deßhalb mit hoffnung / mit gedullt vnd
mitt gebaͤtt. Vil leüt sind / wenn sie ützit etwas ein wenig leiden soͤllend / so
sagend sie gleich wie dz gemeyn sprüchwort lautet / Es waͤre waͤger nie
geboren sein oder bald staͤrben / Das ist aber ein glaubloß wort/ das eim Christen
menschen übel anstadt. Vil gottloser aber 1105 Von der vnsaͤligkeit vnd ellenden stand der gottlosen. 1106 Jac.5. 1107 Jere.12. 1108 Psal.73. 1109 Psal.37. 1110 Mal.3. 1111 Wie sich die gloͤubigen in truͤbsalen
halten soͤllind.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0344" n="[126]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">D</hi>rey vnd zwentzigste</hi></hi><lb/></fw>vnnd fahend an hie inn zeit deß zorns Gottes durch so greüsenliche vrteil vnnd straffen empfinden / vnd so sie dann von hinnen scheidend / so muͤssend sie erst im künfftigen laͤben / noch vil groͤssers vnd grausammers ewigklich leiden vnd tragen.</p><lb/> <p><note place="foot" n="1105"> Von der vnsaͤligkeit vnd ellenden stand der gottlosen.</note> Vnd ob sie gleich hie in zeit nichts übels noch widerwertigs empfindend vnd erfarend / so werdend sie doch dest wirs nach disem leben gestrafft werden. Wie man das heiter sicht inn der Euangelischen gleichnuß die yederman bekannt ist / von dem reichen schlemmer / welcher hie inn zeit gelebt hatt in grossem wollust / nach diser zeit aber ward er peiniget mit durst / vnd muͦßt im hellischen feür ellendigklich brünnen vnd braten. Darumb ist der gottlosen wolstand hie in zeit nicht anders / dann die hoͤchste arbeitsaͤligkeyt. Dann es spricht auch der heilig Apostel Jacobus<note place="foot" n="1106"> Jac.5.</note> / Jhr habend wol gelaͤbt auff erden / vnnd eüwere wollüst gehebt / vnd eüwere hertzen geweydet als auff einen schlacht tag. Es wirt eüch gon wil er sagen / wie dem gemesteten vich / das man zur schlachtung mestet. Von welchem auch Jeremias etwas heiterer redt / da er spricht<note place="foot" n="1107"> Jere.12.</note> / O Herr du bist gerechter dann das ich mitt dir zancken soͤlle / ye doch so goͤnn mir das ich mitt dir rede / das mich billich dunckt / Wie gat es zuͦ / das der gottlosen fürnemmen so glückhafft ist? Vnnd das es allen denen die vnuerschampt übertraͤttend / so wol gadt? Du pflantzest sie / sie wurtzlend / sie wachsend / vnnd bringend frucht. Vnd gleich darauff spricht er / Du aber Herr zuckest sie hin / wie man ein schaff zum schlachthauß fuͤrt / vnnd schraͤmmest sie zum tag deß metzgens. Zuͦ disem dienet auch das Asaph nach langer vnd schoͤner beschreibung vnd erzellung deß wolstands der gottlosen / hernach ein soͤllichs darauff setzt.<note place="foot" n="1108"> Psal.73.</note> Waarlich du hast sie haͤl vnd schlipfferig gestellt / dannen du sie herab stürtzest vnd verderbst / O wie schnaͤll werdend sie außgereütet / verderbt / vnnd mitt jamer außgemacht: Gleich als ein troum nach dem einer erwachet / also wirst du O Herr jhr bildtnuß auß der statt außreüten. So spricht auch Dauid<note place="foot" n="1109"> Psal.37.</note> / Es ist noch vmb ein kleines zethuͦn / so wirt der gottloß niendert mer sein / vnd so du war wilt nemmen wo sein ort sey / wirt er nit mer vorhanden sein. Jtem / ich hab wol etwan gesehen / das der gottloß Tyrann eingewurtzet vnd starck auffgewachsen was wie ein gruͦnender Lorbeerbaum / aber sich / gleich schnaͤll was er niendert mer / vnd do ich jhn suͦcht / ward er niendert funden. Also bezeüget auch der Prophet Malachias<note place="foot" n="1110"> Mal.3.</note> / dz am tag deß grichts gar ein grosser vnderscheid sein werde zwüschend dem der Gott ehret / vnd dem er jhn nit ehret / zwüschend dem gerechten vnd dem gottlosen / dann es werde der tag deß Herren kommen / der alle stoltzen fraͤfler / mit sampt allen denen die gottloßlich handlend mitt dem feür von himmel wie das strow verzeeren vnnd verflacken werde / das jnen weder zwyg noch wurtzel überbleibe. Darumb wer witzig ist / der wirt sich nicht ergeren an dem wolstand vnd glück der gottlosen / er wirt nit begaͤren gnoß vnd theylhafft zewerden dises vnglückhafftigen glücks. Er wirt auch dest minder scheühen die truͤbsal vnnd das creütz / das er hoͤrt den gnaͤdigen Gott seinen heiligen aufflegen / mit dem er sie probiert vnd bewaͤrt / auch von dem schaum vnd den schlacken deß fleischs vnd diser vnreinen welt seüberet. Das sey nun geredt von den vrsachen der truͤbsalen.</p><lb/> <p><note place="foot" n="1111"> Wie sich die gloͤubigen in truͤbsalen halten soͤllind.</note> Nun woͤllend wir lieben bruͤder auch besehen / wie sich ein gloͤubiger vnd vffrechter diener Gottes in allerley truͤbsalen vnd widerwertigkeyten halte. Zum ersten so wirt er nitt kleinmuͤtig / sonder truckt alle verzweiflung vnder die fuͤß / vnd weißt das er dapfferlich alles übel im glauben dulden vnd tragen sol / wapnet sich deßhalb mit hoffnung / mit gedullt vnd mitt gebaͤtt. Vil leüt sind / wenn sie ützit etwas ein wenig leiden soͤllend / so sagend sie gleich wie dz gemeyn sprüchwort lautet / Es waͤre waͤger nie geboren sein oder bald staͤrben / Das ist aber ein glaubloß wort/ das eim Christen menschen übel anstadt. Vil gottloser aber<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[126]/0344]
Die Drey vnd zwentzigste
vnnd fahend an hie inn zeit deß zorns Gottes durch so greüsenliche vrteil vnnd straffen empfinden / vnd so sie dann von hinnen scheidend / so muͤssend sie erst im künfftigen laͤben / noch vil groͤssers vnd grausammers ewigklich leiden vnd tragen.
1105 Vnd ob sie gleich hie in zeit nichts übels noch widerwertigs empfindend vnd erfarend / so werdend sie doch dest wirs nach disem leben gestrafft werden. Wie man das heiter sicht inn der Euangelischen gleichnuß die yederman bekannt ist / von dem reichen schlemmer / welcher hie inn zeit gelebt hatt in grossem wollust / nach diser zeit aber ward er peiniget mit durst / vnd muͦßt im hellischen feür ellendigklich brünnen vnd braten. Darumb ist der gottlosen wolstand hie in zeit nicht anders / dann die hoͤchste arbeitsaͤligkeyt. Dann es spricht auch der heilig Apostel Jacobus 1106 / Jhr habend wol gelaͤbt auff erden / vnnd eüwere wollüst gehebt / vnd eüwere hertzen geweydet als auff einen schlacht tag. Es wirt eüch gon wil er sagen / wie dem gemesteten vich / das man zur schlachtung mestet. Von welchem auch Jeremias etwas heiterer redt / da er spricht 1107 / O Herr du bist gerechter dann das ich mitt dir zancken soͤlle / ye doch so goͤnn mir das ich mitt dir rede / das mich billich dunckt / Wie gat es zuͦ / das der gottlosen fürnemmen so glückhafft ist? Vnnd das es allen denen die vnuerschampt übertraͤttend / so wol gadt? Du pflantzest sie / sie wurtzlend / sie wachsend / vnnd bringend frucht. Vnd gleich darauff spricht er / Du aber Herr zuckest sie hin / wie man ein schaff zum schlachthauß fuͤrt / vnnd schraͤmmest sie zum tag deß metzgens. Zuͦ disem dienet auch das Asaph nach langer vnd schoͤner beschreibung vnd erzellung deß wolstands der gottlosen / hernach ein soͤllichs darauff setzt. 1108 Waarlich du hast sie haͤl vnd schlipfferig gestellt / dannen du sie herab stürtzest vnd verderbst / O wie schnaͤll werdend sie außgereütet / verderbt / vnnd mitt jamer außgemacht: Gleich als ein troum nach dem einer erwachet / also wirst du O Herr jhr bildtnuß auß der statt außreüten. So spricht auch Dauid 1109 / Es ist noch vmb ein kleines zethuͦn / so wirt der gottloß niendert mer sein / vnd so du war wilt nemmen wo sein ort sey / wirt er nit mer vorhanden sein. Jtem / ich hab wol etwan gesehen / das der gottloß Tyrann eingewurtzet vnd starck auffgewachsen was wie ein gruͦnender Lorbeerbaum / aber sich / gleich schnaͤll was er niendert mer / vnd do ich jhn suͦcht / ward er niendert funden. Also bezeüget auch der Prophet Malachias 1110 / dz am tag deß grichts gar ein grosser vnderscheid sein werde zwüschend dem der Gott ehret / vnd dem er jhn nit ehret / zwüschend dem gerechten vnd dem gottlosen / dann es werde der tag deß Herren kommen / der alle stoltzen fraͤfler / mit sampt allen denen die gottloßlich handlend mitt dem feür von himmel wie das strow verzeeren vnnd verflacken werde / das jnen weder zwyg noch wurtzel überbleibe. Darumb wer witzig ist / der wirt sich nicht ergeren an dem wolstand vnd glück der gottlosen / er wirt nit begaͤren gnoß vnd theylhafft zewerden dises vnglückhafftigen glücks. Er wirt auch dest minder scheühen die truͤbsal vnnd das creütz / das er hoͤrt den gnaͤdigen Gott seinen heiligen aufflegen / mit dem er sie probiert vnd bewaͤrt / auch von dem schaum vnd den schlacken deß fleischs vnd diser vnreinen welt seüberet. Das sey nun geredt von den vrsachen der truͤbsalen.
1111 Nun woͤllend wir lieben bruͤder auch besehen / wie sich ein gloͤubiger vnd vffrechter diener Gottes in allerley truͤbsalen vnd widerwertigkeyten halte. Zum ersten so wirt er nitt kleinmuͤtig / sonder truckt alle verzweiflung vnder die fuͤß / vnd weißt das er dapfferlich alles übel im glauben dulden vnd tragen sol / wapnet sich deßhalb mit hoffnung / mit gedullt vnd mitt gebaͤtt. Vil leüt sind / wenn sie ützit etwas ein wenig leiden soͤllend / so sagend sie gleich wie dz gemeyn sprüchwort lautet / Es waͤre waͤger nie geboren sein oder bald staͤrben / Das ist aber ein glaubloß wort/ das eim Christen menschen übel anstadt. Vil gottloser aber
1105 Von der vnsaͤligkeit vnd ellenden stand der gottlosen.
1106 Jac.5.
1107 Jere.12.
1108 Psal.73.
1109 Psal.37.
1110 Mal.3.
1111 Wie sich die gloͤubigen in truͤbsalen halten soͤllind.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2014-03-16T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44)
(2014-03-12T12:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |