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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
damit nit wider den Herren. Aber durch mißbrauch vndanckbarkeit vnd vnmäßigkeyt deren dingen versündiget man sich. Dann was Eeleüten hierinn nachgelassen sey / hab ich doben in diser Predig erklärt / das es nicht von nöten ist hie widerumb zuo äferen. Salomon spricht944 / Fröuw dich mitt dem Eeweib / das du in deiner jugent genommen hast / die sol dir sein wie ein geliebte außerwölte Hind / vnd wie ein lieblich Reech / jre brüst söllend dich settigen alle zeit / in jrer liebe solt du stäts behafft sein etc. Darbey aber sol sich ein yeder enthalten von allem mißbrauch vnnd vnmäßigkeit / vnd wo es die notturfft erforderet / so söllend auch eeleüt von einanderen liggen / nach dem rath S. Pauli / vnd deß Propheten Johels945 der also spricht / Gebietend ein fasten / berüffend ein gmeynd / vnd versamlend das volck etc. Der Breütgam gange auß seiner kammer / vnd die Braut von jrem fürhang.

946 So vil aber die bekleidung belangt / so söllend die selben sein sauber vnd ersamm nach eins yedens lands brauch / es wäre dann sach das es ein vnerbarer brauch wäre / Decken söllend sie den menschen vnnd zieren / nichts sol daran vnratsamm vnd vnflätig / oder gleichßnerisch / frömbd / leichtferig vnd vngebürlich sein. Es habend sich die fürnembsten Apostel vnsers Herren Jesu Christi Petrus vnd Paulus947 nit geschämpt lange gebott fürzeschreiben von der geziert vnd bekleidung der weibern / dieweil die selbigen in disem stuck besonders gern hoffart treibend. Da sol nun ein yeder glöubiger bedencken was jm zimme vnd wol anstande / nit allein seins stats stands vnd wäsens / sonder fürnemlich seins glaubens halb / überflussz vnd vnmaß stat Christen leüten inn allen dingen übel an / Vnd besonders / warzuo dienet es doch / die kleider / so gmachet werdend den leib deß menschen zuobedecken / also zuo zerhauwen / dann dz man auß dem vngeschickten vnerberen zerfätzen einem yeden anzeigt vnd zuo verston gibt / wie wir dainnen in vnseren hertzen gstaltet sygind / zerhauwen namlich / zerfätzet / zerlemppet / vnstandthafft / eitel vnd leichtferig? Darzuo so bedeckt vnd ziert ein leinin oder wullin kleid den menschen eben so wol / als ein Dammastin oder Sammetins. Ja welche kleider so vngebürlich vnnd überflüßig sind / die beschwärend vnd verungstaltend dich mer dann daß sie dich zierind.

948 Darnach so vil das buwen belangt / da wirt nit verbotten das man sauber vnd nach notturfft buwe / sonder da man allein auff schöne buwt / vnnd mit vnmaß / dann es werdend auch gemeynlich die köstlichen beüw nitt auffgerichtet one vndertruckung der armen / vnd one grosse vngerechtigkeit. Jeremias fürt den Herren yn wider den küng Juda also redende949 / Wee dem der sein hauß mit vngerechtigkeit buwet / vnd seine summerlauben nit mit recht / der seinem nechsten nichts vmb sein arbeit gibt / vnd jm sein taglon nit bezalt / der in jm selb gedenckt / Jch wil mir ein weit hauß bauwen / vnd kostlich Säl / laßt jhm fänster darein hauwen / vnd machet getäflete bogen auß Cedern / vnd streichts auß mit Zinnober / Meynest du wöllest yetz regieren / so du mit Cederholtz zuo eyfer vnd verbunst tratzist? Hat nicht dein vatter / do er billich vnnd recht gehandlet hat / auch gässen vnd truncken vnd was jm wol? etc. Darumb sol jm niemand kostliche grosse heüser bauwen auß raub / vnd auß dem schweiß der armen. Wone ein yeder in einem söllichen hauß / das seinem glauben / ampt / stand vnd wäsen zimme. S. Hieronymus schiltet auch den überflussz der beüwen an den Templen vnd kirchen. So sich ich auch nit / was auß kostlichen schönen heüseren vnd beüwen dem menschen guots volge vnnd entstande / wir scheidend gar vngern auß söllichen Pallästen / vnnd fürchtend den todt vil dest wirß. Die heiligen Ertzvätter haben inn hütten gewonet / vnd damit anzeigt das sie hie bilgerin vnnd frömbdling auff erden wärind / vnnd deßhalb ein anders / namlich das himmlisch vatterland suochtind.

944 Pro.5.
945 Joel 2.
946 Bescheydenheit vnd maß in kleidungen.
947 1.Pet.3. 1.Tim.2. Tit.2.
948 Maß vnnd bescheidenheyt inn buwen.
949 Jere.22.

Predig.
damit nit wider den Herren. Aber durch mißbrauch vndanckbarkeit vnd vnmaͤßigkeyt deren dingen versündiget man sich. Dann was Eeleüten hierinn nachgelassen sey / hab ich doben in diser Predig erklaͤrt / das es nicht von noͤten ist hie widerumb zuͦ aͤferen. Salomon spricht944 / Froͤuw dich mitt dem Eeweib / das du in deiner jugent genommen hast / die sol dir sein wie ein geliebte außerwoͤlte Hind / vnd wie ein lieblich Reech / jre brüst soͤllend dich settigen alle zeit / in jrer liebe solt du staͤts behafft sein ꝛc. Darbey aber sol sich ein yeder enthalten von allem mißbrauch vnnd vnmaͤßigkeit / vnd wo es die notturfft erforderet / so soͤllend auch eeleüt von einanderen liggen / nach dem rath S. Pauli / vnd deß Propheten Johels945 der also spricht / Gebietend ein fasten / beruͤffend ein gmeynd / vnd versamlend das volck ꝛc. Der Breütgam gange auß seiner kammer / vnd die Braut von jrem fürhang.

946 So vil aber die bekleidung belangt / so soͤllend die selben sein sauber vnd ersamm nach eins yedens lands brauch / es waͤre dann sach das es ein vnerbarer brauch waͤre / Decken soͤllend sie den menschen vnnd zieren / nichts sol daran vnratsamm vnd vnflaͤtig / oder gleichßnerisch / froͤmbd / leichtferig vnd vngebürlich sein. Es habend sich die fürnembsten Apostel vnsers Herren Jesu Christi Petrus vnd Paulus947 nit geschaͤmpt lange gebott fürzeschreiben von der geziert vnd bekleidung der weibern / dieweil die selbigen in disem stuck besonders gern hoffart treibend. Da sol nun ein yeder gloͤubiger bedencken was jm zimme vnd wol anstande / nit allein seins stats stands vnd waͤsens / sonder fürnemlich seins glaubens halb / überflussz vnd vnmaß stat Christen leüten inn allen dingen übel an / Vnd besonders / warzuͦ dienet es doch / die kleider / so gmachet werdend den leib deß menschen zuͦbedecken / also zuͦ zerhauwen / dann dz man auß dem vngeschickten vnerberen zerfaͤtzen einem yeden anzeigt vnd zuͦ verston gibt / wie wir dainnen in vnseren hertzen gstaltet sygind / zerhauwen namlich / zerfaͤtzet / zerlemppet / vnstandthafft / eitel vnd leichtferig? Darzuͦ so bedeckt vnd ziert ein leinin oder wullin kleid den menschen eben so wol / als ein Dammastin oder Sammetins. Ja welche kleider so vngebürlich vnnd überflüßig sind / die beschwaͤrend vnd verungstaltend dich mer dann daß sie dich zierind.

948 Darnach so vil das buwen belangt / da wirt nit verbotten das man sauber vnd nach notturfft buwe / sonder da man allein auff schoͤne buwt / vnnd mit vnmaß / dann es werdend auch gemeynlich die koͤstlichen beüw nitt auffgerichtet one vndertruckung der armen / vnd one grosse vngerechtigkeit. Jeremias fuͤrt den Herren yn wider den küng Juda also redende949 / Wee dem der sein hauß mit vngerechtigkeit buwet / vnd seine summerlauben nit mit recht / der seinem nechsten nichts vmb sein arbeit gibt / vnd jm sein taglon nit bezalt / der in jm selb gedenckt / Jch wil mir ein weit hauß bauwen / vnd kostlich Saͤl / laßt jhm faͤnster darein hauwen / vnd machet getaͤflete bogen auß Cedern / vnd streichts auß mit Zinnober / Meynest du woͤllest yetz regieren / so du mit Cederholtz zuͦ eyfer vnd verbunst tratzist? Hat nicht dein vatter / do er billich vnnd recht gehandlet hat / auch gaͤssen vnd truncken vnd was jm wol? ꝛc. Darumb sol jm niemand kostliche grosse heüser bauwen auß raub / vnd auß dem schweiß der armen. Wone ein yeder in einem soͤllichen hauß / das seinem glauben / ampt / stand vnd waͤsen zimme. S. Hieronymus schiltet auch den überflussz der beüwen an den Templen vnd kirchen. So sich ich auch nit / was auß kostlichen schoͤnen heüseren vnd beüwen dem menschen guͦts volge vnnd entstande / wir scheidend gar vngern auß soͤllichen Pallaͤsten / vnnd fürchtend den todt vil dest wirß. Die heiligen Ertzvaͤtter haben inn hütten gewonet / vnd damit anzeigt das sie hie bilgerin vnnd froͤmbdling auff erden waͤrind / vnnd deßhalb ein anders / namlich das himmlisch vatterland suͦchtind.

944 Pro.5.
945 Joel 2.
946 Bescheydenheit vnd maß in kleidungen.
947 1.Pet.3. 1.Tim.2. Tit.2.
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949 Jere.22.
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[CVII./0305] Predig. damit nit wider den Herren. Aber durch mißbrauch vndanckbarkeit vnd vnmaͤßigkeyt deren dingen versündiget man sich. Dann was Eeleüten hierinn nachgelassen sey / hab ich doben in diser Predig erklaͤrt / das es nicht von noͤten ist hie widerumb zuͦ aͤferen. Salomon spricht 944 / Froͤuw dich mitt dem Eeweib / das du in deiner jugent genommen hast / die sol dir sein wie ein geliebte außerwoͤlte Hind / vnd wie ein lieblich Reech / jre brüst soͤllend dich settigen alle zeit / in jrer liebe solt du staͤts behafft sein ꝛc. Darbey aber sol sich ein yeder enthalten von allem mißbrauch vnnd vnmaͤßigkeit / vnd wo es die notturfft erforderet / so soͤllend auch eeleüt von einanderen liggen / nach dem rath S. Pauli / vnd deß Propheten Johels 945 der also spricht / Gebietend ein fasten / beruͤffend ein gmeynd / vnd versamlend das volck ꝛc. Der Breütgam gange auß seiner kammer / vnd die Braut von jrem fürhang. 946 So vil aber die bekleidung belangt / so soͤllend die selben sein sauber vnd ersamm nach eins yedens lands brauch / es waͤre dann sach das es ein vnerbarer brauch waͤre / Decken soͤllend sie den menschen vnnd zieren / nichts sol daran vnratsamm vnd vnflaͤtig / oder gleichßnerisch / froͤmbd / leichtferig vnd vngebürlich sein. Es habend sich die fürnembsten Apostel vnsers Herren Jesu Christi Petrus vnd Paulus 947 nit geschaͤmpt lange gebott fürzeschreiben von der geziert vnd bekleidung der weibern / dieweil die selbigen in disem stuck besonders gern hoffart treibend. Da sol nun ein yeder gloͤubiger bedencken was jm zimme vnd wol anstande / nit allein seins stats stands vnd waͤsens / sonder fürnemlich seins glaubens halb / überflussz vnd vnmaß stat Christen leüten inn allen dingen übel an / Vnd besonders / warzuͦ dienet es doch / die kleider / so gmachet werdend den leib deß menschen zuͦbedecken / also zuͦ zerhauwen / dann dz man auß dem vngeschickten vnerberen zerfaͤtzen einem yeden anzeigt vnd zuͦ verston gibt / wie wir dainnen in vnseren hertzen gstaltet sygind / zerhauwen namlich / zerfaͤtzet / zerlemppet / vnstandthafft / eitel vnd leichtferig? Darzuͦ so bedeckt vnd ziert ein leinin oder wullin kleid den menschen eben so wol / als ein Dammastin oder Sammetins. Ja welche kleider so vngebürlich vnnd überflüßig sind / die beschwaͤrend vnd verungstaltend dich mer dann daß sie dich zierind. 948 Darnach so vil das buwen belangt / da wirt nit verbotten das man sauber vnd nach notturfft buwe / sonder da man allein auff schoͤne buwt / vnnd mit vnmaß / dann es werdend auch gemeynlich die koͤstlichen beüw nitt auffgerichtet one vndertruckung der armen / vnd one grosse vngerechtigkeit. Jeremias fuͤrt den Herren yn wider den küng Juda also redende 949 / Wee dem der sein hauß mit vngerechtigkeit buwet / vnd seine summerlauben nit mit recht / der seinem nechsten nichts vmb sein arbeit gibt / vnd jm sein taglon nit bezalt / der in jm selb gedenckt / Jch wil mir ein weit hauß bauwen / vnd kostlich Saͤl / laßt jhm faͤnster darein hauwen / vnd machet getaͤflete bogen auß Cedern / vnd streichts auß mit Zinnober / Meynest du woͤllest yetz regieren / so du mit Cederholtz zuͦ eyfer vnd verbunst tratzist? Hat nicht dein vatter / do er billich vnnd recht gehandlet hat / auch gaͤssen vnd truncken vnd was jm wol? ꝛc. Darumb sol jm niemand kostliche grosse heüser bauwen auß raub / vnd auß dem schweiß der armen. Wone ein yeder in einem soͤllichen hauß / das seinem glauben / ampt / stand vnd waͤsen zimme. S. Hieronymus schiltet auch den überflussz der beüwen an den Templen vnd kirchen. So sich ich auch nit / was auß kostlichen schoͤnen heüseren vnd beüwen dem menschen guͦts volge vnnd entstande / wir scheidend gar vngern auß soͤllichen Pallaͤsten / vnnd fürchtend den todt vil dest wirß. Die heiligen Ertzvaͤtter haben inn hütten gewonet / vnd damit anzeigt das sie hie bilgerin vnnd froͤmbdling auff erden waͤrind / vnnd deßhalb ein anders / namlich das himmlisch vatterland suͦchtind. 944 Pro.5. 945 Joel 2. 946 Bescheydenheit vnd maß in kleidungen. 947 1.Pet.3. 1.Tim.2. Tit.2. 948 Maß vnnd bescheidenheyt inn buwen. 949 Jere.22.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/305>, abgerufen am 28.11.2024.