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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
abgötterey vnd frömbden gottsdiensten die er in Jsrael auffgericht hat. Also gleich nach jm gadt auch zegrund dz gantz geschlecht deß Künigs Baasa. Also wirt auch inn boden außgereütet dz gantz hauß Achabs / vnd wirt zeletst dz gantz volck Jsraels gefangen hinweg gfürt in Assyrien. Also ward Salomon der aller gwaltigest / reichest / weisest / vnd glückhafftigest Künig Juda / von wegen der abgötterey vnd deß frömbden gottsdienst gächling zenichte. Was auch seinem sun Roboam / Jtem dem sun Josaphats / dem Achas / dem Manasse / dem Jehoiachim vnd dem Zedechia von wegen der abgötterey vnd deß falschen gottsdienst begegnet sey / das weißt yederman / er wüsse dann die Biblischen Historien nicht. Darumb so lassend vns das eigentlich vnd wol behalten vnd mercken / das Gottes tröwungen waarhafft sind / vnd das Gott ein grimmiger aber gerechter rächer vnd straffer ist der abgötterey / vnd aller deren die die selbig treibend / es sey mit frembden götten oder falschen gottsdiensten / ja auch aller andern lastern der menschen. Vnd ob schon Gott sich ein weil ansehen laßt / als ob er schlaffe / so erwachet er doch zur rechten zeit / vnd widergiltet den gottlosen nach jrer gottlose. 598 Er ist langmütig / vergißt aber der frommen vnd vndergetruckten darumb nicht / er ist der gottlose vnnd den gottlosen drumb nit günstig / sonder gibt jnen also zeit sich zebessern. Welche nun söllichs nit thuond / die werdend darnach dester ein grössere straff empfahen / wie Paulus spricht / warumb verachtest du die reichthum seiner gütigkeit / gedult vnd langmütigkeit? weist du nit das dich Gottes güte zur buoß leitet / Du aber nach deinem verstockten vnd vnbuoßfertigen hertzen / samlest dir selbs einen schatz deß zorns / auff dem tag deß zorns vnnd der offenbarung deß gerechten gerichts Gottes / welcher geben wirt einem yeden nach seinen wercken etc.

600 Dargegen so verheißt aber auch der gabreich Gott / grosse ding vnd alles guots / denen die jn vor augen habend / vnd inn waarem glauben vnd gottsforcht beständigklich verharrend. Dann er spricht / vnd ich thuon barmhertzigkeit oder wolthat in vil tausent. Da wir sehend dz er in dem stuck fürtrifft / dann so er erzürnt / so strafft er allein biß in das dritt vnd viert geschlecht / sein barmhertzigkeit vnd wolthat aber übt er inn vil tausent / Dann seine güte vnd seine wolthaten habend kein maß / noch kein end / vnd sein barmhertzigkeyt ist über alle seine werck. Daran henckt aber Gott widerumb / deren die mich liebend vnd meine gebott haltend. Darinn sind zwey stückli / die Gott erforderet von den seinen / Das erst ist / das sie Gott liebind vnd jn für jren Gott haltind / so das geschicht so nemmend sie kein frömbden Gott an. Dz ander / dz sie Gott gehorsammind / vnd wandlind in den gebotten Gottes / vnd so das auch geschicht / so gond alle götzen vnd alle falsche gotsdienst zegrund / vnd regiert Gott durch sein wort in den hertzen deß gleübigen menschens / den er auch nach seiner güte mit allerley sägen überschüttet. Vnd dises stückli dienet auch fürnemlich auff diß gegenwirtig gebott / doch darbey auch auff alle andere gebott / wie wir auß den wortten Gottes selbs sollichs sehend. Darumb wir das steiff halten vnd wüssen sollend / das denen grosse belonungen von Gott bereittet sind / die in dem gsatzt deß Herren wandlend.

601 Diß hab ich auff diß mal eüwer lieb wellen fürhalten von disen zweyen gebotten der ersten Tafel / das ich nun nit wider äferen wil / von wegen dz die zeyt hin / vnd sich fast anderthalb stund verlüffen. Jch hoff aber es sey alles dermaß heiter / ordenlich vnd einfalt / dz es keins wider äferens dörffe / jr habinds sonst wol behalten vnd verstanden. Lassend vns yetz den Herren loben / vnnd seiner güte danck sagen / mit welcher er vns seine weg geoffenbaret vnd zeuerstan geben hat. Lassend vns jn auch darbey anrüffen vnd bitten / das er vns gnad verleihe recht darinn zuo wandlen / damit wir kömmind zuo der himmlischen fröud / Durch vnseren Herren Jesum Christum / Amen.


598 Gottes langmüttigkeit.
600 Gott verheißt grosse belonungen den frommen vnd die jhn vor augen habend.
601 Beschlussz.

Predig.
abgoͤtterey vnd froͤmbden gottsdiensten die er in Jsrael auffgericht hat. Also gleich nach jm gadt auch zegrund dz gantz geschlecht deß Künigs Baasa. Also wirt auch inn boden außgereütet dz gantz hauß Achabs / vnd wirt zeletst dz gantz volck Jsraels gefangen hinweg gfuͤrt in Assyrien. Also ward Salomon der aller gwaltigest / reichest / weisest / vnd glückhafftigest Künig Juda / von wegen der abgoͤtterey vnd deß froͤmbden gottsdienst gaͤchling zenichte. Was auch seinem sun Roboam / Jtem dem sun Josaphats / dem Achas / dem Manasse / dem Jehoiachim vnd dem Zedechia von wegen der abgoͤtterey vnd deß falschen gottsdienst begegnet sey / das weißt yederman / er wüsse dann die Biblischen Historien nicht. Darumb so lassend vns das eigentlich vnd wol behalten vnd mercken / das Gottes troͤwungen waarhafft sind / vnd das Gott ein grimmiger aber gerechter raͤcher vnd straffer ist der abgoͤtterey / vnd aller deren die die selbig treibend / es sey mit frembden goͤtten oder falschen gottsdiensten / ja auch aller andern lastern der menschen. Vnd ob schon Gott sich ein weil ansehen laßt / als ob er schlaffe / so erwachet er doch zur rechten zeit / vnd widergiltet den gottlosen nach jrer gottlose. 598 Er ist langmuͤtig / vergißt aber der frommen vnd vndergetruckten darumb nicht / er ist der gottlose vnnd den gottlosen drumb nit günstig / sonder gibt jnen also zeit sich zebessern. Welche nun soͤllichs nit thuͦnd / die werdend darnach dester ein groͤssere straff empfahen / wie Paulus spricht / warumb verachtest du die reichthum seiner guͤtigkeit / gedult vnd langmuͤtigkeit? weist du nit das dich Gottes guͤte zur buͦß leitet / Du aber nach deinem verstockten vnd vnbuͦßfertigen hertzen / samlest dir selbs einen schatz deß zorns / auff dem tag deß zorns vnnd der offenbarung deß gerechten gerichts Gottes / welcher geben wirt einem yeden nach seinen wercken ꝛc.

600 Dargegen so verheißt aber auch der gabreich Gott / grosse ding vnd alles guͦts / denen die jn vor augen habend / vnd inn waarem glauben vnd gottsforcht bestaͤndigklich verharrend. Dann er spricht / vnd ich thuͦn barmhertzigkeit oder wolthat in vil tausent. Da wir sehend dz er in dem stuck fürtrifft / dann so er erzürnt / so strafft er allein biß in das dritt vnd viert geschlecht / sein barmhertzigkeit vnd wolthat aber uͤbt er inn vil tausent / Dann seine guͤte vnd seine wolthaten habend kein maß / noch kein end / vnd sein barmhertzigkeyt ist über alle seine werck. Daran henckt aber Gott widerumb / deren die mich liebend vnd meine gebott haltend. Darinn sind zwey stückli / die Gott erforderet von den seinen / Das erst ist / das sie Gott liebind vnd jn für jren Gott haltind / so das geschicht so nemmend sie kein froͤmbden Gott an. Dz ander / dz sie Gott gehorsammind / vnd wandlind in den gebotten Gottes / vnd so das auch geschicht / so gond alle goͤtzen vnd alle falsche gotsdienst zegrund / vnd regiert Gott durch sein wort in den hertzen deß gleübigen menschens / den er auch nach seiner guͤte mit allerley saͤgen überschüttet. Vnd dises stückli dienet auch fürnemlich auff diß gegenwirtig gebott / doch darbey auch auff alle andere gebott / wie wir auß den wortten Gottes selbs sollichs sehend. Darumb wir das steiff halten vnd wüssen sollend / das denen grosse belonungen von Gott bereittet sind / die in dem gsatzt deß Herren wandlend.

601 Diß hab ich auff diß mal eüwer lieb wellen fürhalten von disen zweyen gebotten der ersten Tafel / das ich nun nit wider aͤferen wil / von wegen dz die zeyt hin / vnd sich fast anderthalb stund verlüffen. Jch hoff aber es sey alles dermaß heiter / ordenlich vnd einfalt / dz es keins wider aͤferens doͤrffe / jr habinds sonst wol behalten vnd verstanden. Lassend vns yetz den Herren loben / vnnd seiner guͤte danck sagen / mit welcher er vns seine weg geoffenbaret vnd zeuerstan geben hat. Lassend vns jn auch darbey anruͤffen vnd bitten / das er vns gnad verleihe recht darinn zuͦ wandlen / damit wir koͤmmind zuͦ der himmlischen froͤud / Durch vnseren Herren Jesum Christum / Amen.


598 Gottes langmuͤttigkeit.
600 Gott verheißt grosse belonungen den frommen vnd die jhn vor augen habend.
601 Beschlussz.
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                die mich liebend vnd meine gebott haltend. Darinn sind zwey stückli / die Gott
                erforderet von den seinen / Das erst ist / das sie Gott liebind vnd jn für jren Gott
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[LVI./0203] Predig. abgoͤtterey vnd froͤmbden gottsdiensten die er in Jsrael auffgericht hat. Also gleich nach jm gadt auch zegrund dz gantz geschlecht deß Künigs Baasa. Also wirt auch inn boden außgereütet dz gantz hauß Achabs / vnd wirt zeletst dz gantz volck Jsraels gefangen hinweg gfuͤrt in Assyrien. Also ward Salomon der aller gwaltigest / reichest / weisest / vnd glückhafftigest Künig Juda / von wegen der abgoͤtterey vnd deß froͤmbden gottsdienst gaͤchling zenichte. Was auch seinem sun Roboam / Jtem dem sun Josaphats / dem Achas / dem Manasse / dem Jehoiachim vnd dem Zedechia von wegen der abgoͤtterey vnd deß falschen gottsdienst begegnet sey / das weißt yederman / er wüsse dann die Biblischen Historien nicht. Darumb so lassend vns das eigentlich vnd wol behalten vnd mercken / das Gottes troͤwungen waarhafft sind / vnd das Gott ein grimmiger aber gerechter raͤcher vnd straffer ist der abgoͤtterey / vnd aller deren die die selbig treibend / es sey mit frembden goͤtten oder falschen gottsdiensten / ja auch aller andern lastern der menschen. Vnd ob schon Gott sich ein weil ansehen laßt / als ob er schlaffe / so erwachet er doch zur rechten zeit / vnd widergiltet den gottlosen nach jrer gottlose. 598 Er ist langmuͤtig / vergißt aber der frommen vnd vndergetruckten darumb nicht / er ist der gottlose vnnd den gottlosen drumb nit günstig / sonder gibt jnen also zeit sich zebessern. Welche nun soͤllichs nit thuͦnd / die werdend darnach dester ein groͤssere straff empfahen / wie Paulus spricht / warumb verachtest du die reichthum seiner guͤtigkeit / gedult vnd langmuͤtigkeit? weist du nit das dich Gottes guͤte zur buͦß leitet / Du aber nach deinem verstockten vnd vnbuͦßfertigen hertzen / samlest dir selbs einen schatz deß zorns / auff dem tag deß zorns vnnd der offenbarung deß gerechten gerichts Gottes / welcher geben wirt einem yeden nach seinen wercken ꝛc. 600 Dargegen so verheißt aber auch der gabreich Gott / grosse ding vnd alles guͦts / denen die jn vor augen habend / vnd inn waarem glauben vnd gottsforcht bestaͤndigklich verharrend. Dann er spricht / vnd ich thuͦn barmhertzigkeit oder wolthat in vil tausent. Da wir sehend dz er in dem stuck fürtrifft / dann so er erzürnt / so strafft er allein biß in das dritt vnd viert geschlecht / sein barmhertzigkeit vnd wolthat aber uͤbt er inn vil tausent / Dann seine guͤte vnd seine wolthaten habend kein maß / noch kein end / vnd sein barmhertzigkeyt ist über alle seine werck. Daran henckt aber Gott widerumb / deren die mich liebend vnd meine gebott haltend. Darinn sind zwey stückli / die Gott erforderet von den seinen / Das erst ist / das sie Gott liebind vnd jn für jren Gott haltind / so das geschicht so nemmend sie kein froͤmbden Gott an. Dz ander / dz sie Gott gehorsammind / vnd wandlind in den gebotten Gottes / vnd so das auch geschicht / so gond alle goͤtzen vnd alle falsche gotsdienst zegrund / vnd regiert Gott durch sein wort in den hertzen deß gleübigen menschens / den er auch nach seiner guͤte mit allerley saͤgen überschüttet. Vnd dises stückli dienet auch fürnemlich auff diß gegenwirtig gebott / doch darbey auch auff alle andere gebott / wie wir auß den wortten Gottes selbs sollichs sehend. Darumb wir das steiff halten vnd wüssen sollend / das denen grosse belonungen von Gott bereittet sind / die in dem gsatzt deß Herren wandlend. 601 Diß hab ich auff diß mal eüwer lieb wellen fürhalten von disen zweyen gebotten der ersten Tafel / das ich nun nit wider aͤferen wil / von wegen dz die zeyt hin / vnd sich fast anderthalb stund verlüffen. Jch hoff aber es sey alles dermaß heiter / ordenlich vnd einfalt / dz es keins wider aͤferens doͤrffe / jr habinds sonst wol behalten vnd verstanden. Lassend vns yetz den Herren loben / vnnd seiner guͤte danck sagen / mit welcher er vns seine weg geoffenbaret vnd zeuerstan geben hat. Lassend vns jn auch darbey anruͤffen vnd bitten / das er vns gnad verleihe recht darinn zuͦ wandlen / damit wir koͤmmind zuͦ der himmlischen froͤud / Durch vnseren Herren Jesum Christum / Amen. 598 Gottes langmuͤttigkeit. 600 Gott verheißt grosse belonungen den frommen vnd die jhn vor augen habend. 601 Beschlussz.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/203>, abgerufen am 24.11.2024.