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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
dieweil doch auch der fürtreffenlich Prophet Abakuk / den auch der h. Apostel Paulus anzeücht vnd rümpt / also von jnen schreibt / Was wirt dz bild hälffen / das sein gestalter geschnitzet hat / vnd das gegossen bild das luginen leert vnd falsch weißt / auff das sich sein gstalter vertröstet so er stumme götzen machet? Wee dem der zum holtz spricht / wach auff / vnd zum stummen stein / stand auff. Mag der etwas berichts geben? Nimm war es ist mitt silber vnd gold eingefasset / vnd kein athem ist in jhm / der Herr aber in seinem heiligen Tempel ist der / vor dem alle welt still sein sol. Was köndte heitterers vnd waarhaffters geredt werden? Die bilder sind lugenhafft. Wie köndte aber das offentlich die luge ist / die waarheyt leeren? Die gemäl vnd bildtnussen habend weder bewegnuß noch läben / noch geist / Gott aber sitzt vnd regiert in dem Tempel seiner heiligkeyt / vnd leert durch seinen geist vnd mit seinem wort alles das zur waaren Gottsäligkeit dienet / vnd lebt in den hertzen seiner heiligen vnd außerwölten. Darumb sollend vor jhm schweigen vnd still sein die zungen aller deren inn der gantzen welt / die da vnderstond die abgötterey zuo schirmen vnd zevertädingen.

592 Im dritten teyl diß gebotts handlet der Herr mancherley. Zum ersten / so zeigt er an das die menschen kein billiche vnd rechtmäßige vrsach habind / das sie sich von dem waaren Gott keerind / vnd jnen selb frömbde götter erwellind / oder dz sie Gott verehrind anderst dann er wil verehret sein. Darumb spricht er / Jch bin der Herr dein Gott ein starcker Gott / als wölte er sagen / Bin ich der Herr / so dienest du mir billich / so bist mir billich gehorsam / vnd ehrest mich billich / ja auch also ehrest du mich billich / wie du weist das ich verehret wil sein. Bin ich dann Gott / so bin ich die volle gnuogsamme aller dingen. Was ist dann das dir an mir mangle / vnd das du bey mir nit findest? Warumb woltest du dich dann zuo frömbden götten keeren? du hast sein doch kein einige vrsach. Darzuo so bin ich ein starcker / gwaltiger vnd allmächtiger Gott. Vnd du wirst kein gwaltigern oder reichern Herren finden / der dich möchte mitt seiner krafft auß meinen händen erretten / oder der dir alles guots überflüßiger könne zuodienen / dann ich auß dem schatz meiner gütteren vnnd meines überflusses / dann ich bin allein der waar / ewig / vnüberwintlich vnd allmächtig Herr der gantzen welt / der waar vnnd einig hälffer vnnd erlöser / ein reichlicher freygäber mittheyler aller gütteren. Darzuo so bin ich dein Herr / vnnd dein Gott / Meine gütter sind dein / dann ich bin auch selbs dein / dein schützer vnd schirmer wider alles übel. So bist du mein / Jch hab dich erschaffen / ich läb in dir / vnd erhalten dich / warumb woltest du dich dann zuo andern vnd frembden götten keeren / was bedarffst du dann der bilderen? Du selbs bist ein Tempel Gottes / empfindest nit das ich in deinem hertzen wonen? vnd was gemeynschafft hat doch der Tempel Gottes mit den bilderen?

593 Demnach so setzt er aber auch billiche vnnd erschrockliche tröw wort drauff / dann er spricht / Jch bin ein eyferiger Gott. Das mag man auff zwen weg verstan / vnnd ist doch entwäderer verstand dem anderen zuo wider. Erstlich / als wölte er sagen / Jch wil nit das du andere götter suochest / oder frembden gottsdienst auffrichtist / vrsach / Jch bin ein eyferiger Gott / ich eyferen / vnnd mag schlächtlich vnnd kurtzumb keinen anderen nebend mir leiden / Jch wil das du mich allein lieb habist vnd verehrist / vnd das auch auff kein andere weiß / dann wie ich dirs fürgeschriben hab. Dann es braucht der Herr hie / wie auch sonst gemeynlich in der geschrifft die gleichnuß der Eeleütten / mitt welcher er außtrucken wil die vereinbarung vnnd verknüpffung / mitt deren wir Gott durch den glauben verknüpfft vnd verbunden sind / wie dann auch die religion a religando, das ist von dem verknüpffen vnd verbinden den nammen hat. Dann Gott ist gleich als vnser Eeman / vnd Breütigam / wir sind sein gmahel vnnd Braut. Ein fromme vnd treüwe Eefrauw aber / die volget allein jres manns stimm / sie

592 Das wir kein vrsach habind vns frömbde götter zuo erwellen.
593 Gott mag keinen andern näbend jm leiden.

Predig.
dieweil doch auch der fürtreffenlich Prophet Abakuk / den auch der h. Apostel Paulus anzeücht vnd ruͤmpt / also von jnen schreibt / Was wirt dz bild haͤlffen / das sein gestalter geschnitzet hat / vnd das gegossen bild das luginen leert vnd falsch weißt / auff das sich sein gstalter vertroͤstet so er stumme goͤtzen machet? Wee dem der zum holtz spricht / wach auff / vnd zum stummen stein / stand auff. Mag der etwas berichts geben? Nimm war es ist mitt silber vnd gold eingefasset / vnd kein athem ist in jhm / der Herr aber in seinem heiligen Tempel ist der / vor dem alle welt still sein sol. Was koͤndte heitterers vnd waarhaffters geredt werden? Die bilder sind lugenhafft. Wie koͤndte aber das offentlich die luge ist / die waarheyt leeren? Die gemaͤl vnd bildtnussen habend weder bewegnuß noch laͤben / noch geist / Gott aber sitzt vnd regiert in dem Tempel seiner heiligkeyt / vnd leert durch seinen geist vnd mit seinem wort alles das zur waaren Gottsaͤligkeit dienet / vnd lebt in den hertzen seiner heiligen vnd außerwoͤlten. Darumb sollend vor jhm schweigen vnd still sein die zungen aller deren inn der gantzen welt / die da vnderstond die abgoͤtterey zuͦ schirmen vnd zevertaͤdingen.

592 Im dritten teyl diß gebotts handlet der Herr mancherley. Zum ersten / so zeigt er an das die menschen kein billiche vnd rechtmaͤßige vrsach habind / das sie sich von dem waaren Gott keerind / vnd jnen selb froͤmbde goͤtter erwellind / oder dz sie Gott verehrind anderst dann er wil verehret sein. Darumb spricht er / Jch bin der Herr dein Gott ein starcker Gott / als woͤlte er sagen / Bin ich der Herr / so dienest du mir billich / so bist mir billich gehorsam / vnd ehrest mich billich / ja auch also ehrest du mich billich / wie du weist das ich verehret wil sein. Bin ich dann Gott / so bin ich die volle gnuͦgsamme aller dingen. Was ist dann das dir an mir mangle / vnd das du bey mir nit findest? Warumb woltest du dich dann zuͦ froͤmbden goͤtten keeren? du hast sein doch kein einige vrsach. Darzuͦ so bin ich ein starcker / gwaltiger vnd allmaͤchtiger Gott. Vnd du wirst kein gwaltigern oder reichern Herren finden / der dich moͤchte mitt seiner krafft auß meinen haͤnden erretten / oder der dir alles guͦts überflüßiger koͤnne zuͦdienen / dann ich auß dem schatz meiner guͤtteren vnnd meines überflusses / dann ich bin allein der waar / ewig / vnüberwintlich vnd allmaͤchtig Herr der gantzen welt / der waar vnnd einig haͤlffer vnnd erloͤser / ein reichlicher freygaͤber mittheyler aller guͤtteren. Darzuͦ so bin ich dein Herr / vnnd dein Gott / Meine guͤtter sind dein / dann ich bin auch selbs dein / dein schützer vnd schirmer wider alles übel. So bist du mein / Jch hab dich erschaffen / ich laͤb in dir / vnd erhalten dich / warumb woltest du dich dann zuͦ andern vnd frembden goͤtten keeren / was bedarffst du dann der bilderen? Du selbs bist ein Tempel Gottes / empfindest nit das ich in deinem hertzen wonen? vnd was gemeynschafft hat doch der Tempel Gottes mit den bilderen?

593 Demnach so setzt er aber auch billiche vnnd erschrockliche troͤw wort drauff / dann er spricht / Jch bin ein eyferiger Gott. Das mag man auff zwen weg verstan / vnnd ist doch entwaͤderer verstand dem anderen zuͦ wider. Erstlich / als woͤlte er sagen / Jch wil nit das du andere goͤtter suͦchest / oder frembden gottsdienst auffrichtist / vrsach / Jch bin ein eyferiger Gott / ich eyferen / vnnd mag schlaͤchtlich vnnd kurtzumb keinen anderen nebend mir leiden / Jch wil das du mich allein lieb habist vnd verehrist / vnd das auch auff kein andere weiß / dann wie ich dirs fürgeschriben hab. Dann es braucht der Herr hie / wie auch sonst gemeynlich in der geschrifft die gleichnuß der Eeleütten / mitt welcher er außtrucken wil die vereinbarung vnnd verknüpffung / mitt deren wir Gott durch den glauben verknüpfft vnd verbunden sind / wie dann auch die religion à religando, das ist von dem verknüpffen vnd verbinden den nammen hat. Dann Gott ist gleich als vnser Eeman / vnd Breütigam / wir sind sein gmahel vnnd Braut. Ein fromme vnd treüwe Eefrauw aber / die volget allein jres manns stimm / sie

592 Das wir kein vrsach habind vns froͤmbde goͤtter zuͦ erwellen.
593 Gott mag keinen andern naͤbend jm leiden.
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                   berichts geben? Nimm war es ist mitt silber vnd gold eingefasset / vnd kein athem
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[LV./0201] Predig. dieweil doch auch der fürtreffenlich Prophet Abakuk / den auch der h. Apostel Paulus anzeücht vnd ruͤmpt / also von jnen schreibt / Was wirt dz bild haͤlffen / das sein gestalter geschnitzet hat / vnd das gegossen bild das luginen leert vnd falsch weißt / auff das sich sein gstalter vertroͤstet so er stumme goͤtzen machet? Wee dem der zum holtz spricht / wach auff / vnd zum stummen stein / stand auff. Mag der etwas berichts geben? Nimm war es ist mitt silber vnd gold eingefasset / vnd kein athem ist in jhm / der Herr aber in seinem heiligen Tempel ist der / vor dem alle welt still sein sol. Was koͤndte heitterers vnd waarhaffters geredt werden? Die bilder sind lugenhafft. Wie koͤndte aber das offentlich die luge ist / die waarheyt leeren? Die gemaͤl vnd bildtnussen habend weder bewegnuß noch laͤben / noch geist / Gott aber sitzt vnd regiert in dem Tempel seiner heiligkeyt / vnd leert durch seinen geist vnd mit seinem wort alles das zur waaren Gottsaͤligkeit dienet / vnd lebt in den hertzen seiner heiligen vnd außerwoͤlten. Darumb sollend vor jhm schweigen vnd still sein die zungen aller deren inn der gantzen welt / die da vnderstond die abgoͤtterey zuͦ schirmen vnd zevertaͤdingen. 592 Im dritten teyl diß gebotts handlet der Herr mancherley. Zum ersten / so zeigt er an das die menschen kein billiche vnd rechtmaͤßige vrsach habind / das sie sich von dem waaren Gott keerind / vnd jnen selb froͤmbde goͤtter erwellind / oder dz sie Gott verehrind anderst dann er wil verehret sein. Darumb spricht er / Jch bin der Herr dein Gott ein starcker Gott / als woͤlte er sagen / Bin ich der Herr / so dienest du mir billich / so bist mir billich gehorsam / vnd ehrest mich billich / ja auch also ehrest du mich billich / wie du weist das ich verehret wil sein. Bin ich dann Gott / so bin ich die volle gnuͦgsamme aller dingen. Was ist dann das dir an mir mangle / vnd das du bey mir nit findest? Warumb woltest du dich dann zuͦ froͤmbden goͤtten keeren? du hast sein doch kein einige vrsach. Darzuͦ so bin ich ein starcker / gwaltiger vnd allmaͤchtiger Gott. Vnd du wirst kein gwaltigern oder reichern Herren finden / der dich moͤchte mitt seiner krafft auß meinen haͤnden erretten / oder der dir alles guͦts überflüßiger koͤnne zuͦdienen / dann ich auß dem schatz meiner guͤtteren vnnd meines überflusses / dann ich bin allein der waar / ewig / vnüberwintlich vnd allmaͤchtig Herr der gantzen welt / der waar vnnd einig haͤlffer vnnd erloͤser / ein reichlicher freygaͤber mittheyler aller guͤtteren. Darzuͦ so bin ich dein Herr / vnnd dein Gott / Meine guͤtter sind dein / dann ich bin auch selbs dein / dein schützer vnd schirmer wider alles übel. So bist du mein / Jch hab dich erschaffen / ich laͤb in dir / vnd erhalten dich / warumb woltest du dich dann zuͦ andern vnd frembden goͤtten keeren / was bedarffst du dann der bilderen? Du selbs bist ein Tempel Gottes / empfindest nit das ich in deinem hertzen wonen? vnd was gemeynschafft hat doch der Tempel Gottes mit den bilderen? 593 Demnach so setzt er aber auch billiche vnnd erschrockliche troͤw wort drauff / dann er spricht / Jch bin ein eyferiger Gott. Das mag man auff zwen weg verstan / vnnd ist doch entwaͤderer verstand dem anderen zuͦ wider. Erstlich / als woͤlte er sagen / Jch wil nit das du andere goͤtter suͦchest / oder frembden gottsdienst auffrichtist / vrsach / Jch bin ein eyferiger Gott / ich eyferen / vnnd mag schlaͤchtlich vnnd kurtzumb keinen anderen nebend mir leiden / Jch wil das du mich allein lieb habist vnd verehrist / vnd das auch auff kein andere weiß / dann wie ich dirs fürgeschriben hab. Dann es braucht der Herr hie / wie auch sonst gemeynlich in der geschrifft die gleichnuß der Eeleütten / mitt welcher er außtrucken wil die vereinbarung vnnd verknüpffung / mitt deren wir Gott durch den glauben verknüpfft vnd verbunden sind / wie dann auch die religion à religando, das ist von dem verknüpffen vnd verbinden den nammen hat. Dann Gott ist gleich als vnser Eeman / vnd Breütigam / wir sind sein gmahel vnnd Braut. Ein fromme vnd treüwe Eefrauw aber / die volget allein jres manns stimm / sie 592 Das wir kein vrsach habind vns froͤmbde goͤtter zuͦ erwellen. 593 Gott mag keinen andern naͤbend jm leiden.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/201>, abgerufen am 24.11.2024.