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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Zehende
vnd werdend auch durch die liebe Gott zuogethon vnd vereinbaret / wie S. Johans sagt / Gott ist die liebe vnd wär in der liebe bleibt der bleibt inn Gott vnd Gott in jhm. Darnach so hangend wir auch Gott also an / als dem einigen ewigen vnd höchsten guot / in welchem wir vns von hertzen belustigend vnd erfröwend. Auff jn sind wir auch gelassen vnd ergeben / dann wir wüssend das außert jhm kein guot ist / vnd aber dargegen in jm alles guot funden wirt. Darumb liebend wir außert Gott kein anders guot / sonder vil mehr so verachtend vnd vernütend wir alles ander das in der wält möcht guot genent werden / von wegen deß einigen vnd geliebten guots.470 Ja es vberwindet auch in vns die liebe Gottes / alles das vbel das man sonst für vnüberwintlich achtet / wie Paulus sölichs mit grossem geist meldet vnnd anzeigt Rom. viij. Da er also spricht / wer wil vns scheiden von der liebe Gottes inn Christo Jesu / trübsal? angst? verfolgung? hunger? blöße? gefärligkeit oder schwärt? wie geschriben stat vmb deinetwillen werdend wir getödtet den gantzen tag / wir sind gerechnet wie die schlachtschaff. Aber in dem allem vberwindend wir vmb deß willen der vns geliebet hatt. Dann ich bin gewüß / das weder tod noch läben / noch engel / noch fürstenthumb / noch gewalt / noch gegenwirtigs noch zuokünfftigs noch hochs / noch tieffs / noch kein andere creatur vns scheiden mag von der liebe Gottes / die in Christo Jesu ist vnserem Herren / das sind alles wort S. Pauli.

471 Zuo dem allem ( wie gemeldet ) so machet auch die liebe Gottes / das wir vns gantz vnd gar nach dessen willen vnd gefallen richtend / den wir also von hertzen liebend. Darumb ist einem der Gott liebet / nichts lieblichers vnnd lustigers / dann das thuon / das er weißt seinem Gott wolgefellig sein. Darzuo so hatt auch dz gemüt deß liebhabenden ein stäts auffsehen auff den den es liebet / Es wendet seine augen nicht von jhm / hatt in allen dingen allweg allein ein begierd nach jhm. Also hatt auch der der Gott liebet / ein lust vnd fröud offt mit Gott zuo reden / vnd dargegen auch zuo hören die wort Gottes / die er mit vns redt inn der heiligen geschrifft. Dann also sagt der Herr im Euangelio472 / wer mich liebet / der wirt mein wort halten / wer mich nit liebet / der haltet mein wort nit. Jtem473 / Bleibend in meiner liebe / So jr meine gebott haltend / so bleibend jhr in meiner liebe / gleich wie ich meines vatters gebott gehalten hab / vnd bleib in seiner liebe. Jtem weiter spricht er474 / wer mich liebet / der wirt mein wort halten / vnnd mein vatter wirdt jhn lieben / vnd wir werdend zuo jm kommen / vnd wonung bey jm machen etc.

475 Nun wöllend wir auch besehen auß Mose / wie man Gott lieben müße / vnd wie groß die liebe bey den außerwelten sein sölle / dann er erleüteret vnnd leert söllichs gar fein da er spricht476 / du solt lieben den Herren deinen Gott von gantzem deinem hertzen / von gantzer deiner seel / vnnd vonn allen deinen krefften. Welche wort auch vom Herren Christo im Euangelio wider gäferet werdend / da er spricht477 / du solt lieben den Herren deinen Gott von gantzem deinem hertzen / vnd von gantzer deiner seel / von allen deinen krefften / vnd von gantzem deinem gemüt. Darauß wir sehend das Gott zuo lieben die aller höchst liebe von vns erforderet wirdt / dann darzuo wirt erforderet der gantz mensch mit allem dem dz er ist vnnd hatt. Dann in dem gemüt stat der verstand deß menschen / Jm hertzen ist der will mit allen begirden vnd anfechtungen. Die krefft deß menschen sind / alles dz er vermag / mit worten / wercken / rath vnd that / hab vnd reichtumb / vnd allem das er hatt / So ist das läben in der seel. Das wirt aber alles vonn vns erforderet / das wir es anwendind an die liebe Gottes / da vns gebotten wirdt das wir Gott lieben söllind vonn gantzer seel / vonn allen krefften / auß gantzem gemüt vnd hertzen. Da ist nun nützit außgelassen / dz da nit vergriffen sey. Dann wir sind ie gantz vnnd überal Gottes / so wir deßhalb auch

470 Durch die liebe Gottes wirt alles übel vberwunden.
471 Die liebe Gottes macht vns gleichförmig dem willen Gottes.
472 Johan.14.
473 Johan.15.
474 Joh.14.
475 Wie groß die liebe Gotts sein soll.
476 Deut.6.
477 Mat.22.

Die Zehende
vnd werdend auch durch die liebe Gott zuͦgethon vnd vereinbaret / wie S. Johans sagt / Gott ist die liebe vnd waͤr in der liebe bleibt der bleibt inn Gott vnd Gott in jhm. Darnach so hangend wir auch Gott also an / als dem einigen ewigen vnd hoͤchsten guͦt / in welchem wir vns von hertzen belustigend vnd erfroͤwend. Auff jn sind wir auch gelassen vnd ergeben / dann wir wüssend das außert jhm kein guͦt ist / vnd aber dargegen in jm alles guͦt funden wirt. Darumb liebend wir außert Gott kein anders guͦt / sonder vil mehr so verachtend vnd vernütend wir alles ander das in der waͤlt moͤcht guͦt genent werden / von wegen deß einigen vnd geliebten guͦts.470 Ja es vberwindet auch in vns die liebe Gottes / alles das vbel das man sonst für vnüberwintlich achtet / wie Paulus soͤlichs mit grossem geist meldet vnnd anzeigt Rom. viij. Da er also spricht / wer wil vns scheiden von der liebe Gottes inn Christo Jesu / truͤbsal? angst? verfolgung? hunger? bloͤße? gefaͤrligkeit oder schwaͤrt? wie geschriben stat vmb deinetwillen werdend wir getoͤdtet den gantzen tag / wir sind gerechnet wie die schlachtschaff. Aber in dem allem vberwindend wir vmb deß willen der vns geliebet hatt. Dann ich bin gewüß / das weder tod noch laͤben / noch engel / noch fürstenthumb / noch gewalt / noch gegenwirtigs noch zuͦkünfftigs noch hochs / noch tieffs / noch kein andere creatur vns scheiden mag von der liebe Gottes / die in Christo Jesu ist vnserem Herren / das sind alles wort S. Pauli.

471 Zuͦ dem allem ( wie gemeldet ) so machet auch die liebe Gottes / das wir vns gantz vnd gar nach dessen willen vnd gefallen richtend / den wir also von hertzen liebend. Darumb ist einem der Gott liebet / nichts lieblichers vnnd lustigers / dann das thuͦn / das er weißt seinem Gott wolgefellig sein. Darzuͦ so hatt auch dz gemuͤt deß liebhabenden ein staͤts auffsehen auff den den es liebet / Es wendet seine augen nicht von jhm / hatt in allen dingen allweg allein ein begierd nach jhm. Also hatt auch der der Gott liebet / ein lust vnd froͤud offt mit Gott zuͦ reden / vnd dargegen auch zuͦ hoͤren die wort Gottes / die er mit vns redt inn der heiligen geschrifft. Dann also sagt der Herr im Euangelio472 / wer mich liebet / der wirt mein wort halten / wer mich nit liebet / der haltet mein wort nit. Jtem473 / Bleibend in meiner liebe / So jr meine gebott haltend / so bleibend jhr in meiner liebe / gleich wie ich meines vatters gebott gehalten hab / vnd bleib in seiner liebe. Jtem weiter spricht er474 / wer mich liebet / der wirt mein wort halten / vnnd mein vatter wirdt jhn lieben / vnd wir werdend zuͦ jm kommen / vnd wonung bey jm machen ꝛc.

475 Nun woͤllend wir auch besehen auß Mose / wie man Gott lieben muͤße / vnd wie groß die liebe bey den außerwelten sein soͤlle / dann er erleüteret vnnd leert soͤllichs gar fein da er spricht476 / du solt lieben den Herren deinen Gott von gantzem deinem hertzen / von gantzer deiner seel / vnnd vonn allen deinen krefften. Welche wort auch vom Herren Christo im Euangelio wider gaͤferet werdend / da er spricht477 / du solt lieben den Herren deinen Gott von gantzem deinem hertzen / vnd von gantzer deiner seel / von allen deinen krefften / vnd von gantzem deinem gemuͤt. Darauß wir sehend das Gott zuͦ lieben die aller hoͤchst liebe von vns erforderet wirdt / dann darzuͦ wirt erforderet der gantz mensch mit allem dem dz er ist vnnd hatt. Dann in dem gemuͤt stat der verstand deß menschen / Jm hertzen ist der will mit allen begirden vnd anfechtungen. Die krefft deß menschen sind / alles dz er vermag / mit worten / wercken / rath vnd that / hab vnd reichtumb / vnd allem das er hatt / So ist das laͤben in der seel. Das wirt aber alles vonn vns erforderet / das wir es anwendind an die liebe Gottes / da vns gebotten wirdt das wir Gott lieben soͤllind vonn gantzer seel / vonn allen krefften / auß gantzem gemuͤt vnd hertzen. Da ist nun nützit außgelassen / dz da nit vergriffen sey. Dann wir sind ie gantz vnnd überal Gottes / so wir deßhalb auch

470 Durch die liebe Gottes wirt alles übel vberwunden.
471 Die liebe Gottes macht vns gleichfoͤrmig dem willen Gottes.
472 Johan.14.
473 Johan.15.
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476 Deut.6.
477 Mat.22.
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[[42]/0176] Die Zehende vnd werdend auch durch die liebe Gott zuͦgethon vnd vereinbaret / wie S. Johans sagt / Gott ist die liebe vnd waͤr in der liebe bleibt der bleibt inn Gott vnd Gott in jhm. Darnach so hangend wir auch Gott also an / als dem einigen ewigen vnd hoͤchsten guͦt / in welchem wir vns von hertzen belustigend vnd erfroͤwend. Auff jn sind wir auch gelassen vnd ergeben / dann wir wüssend das außert jhm kein guͦt ist / vnd aber dargegen in jm alles guͦt funden wirt. Darumb liebend wir außert Gott kein anders guͦt / sonder vil mehr so verachtend vnd vernütend wir alles ander das in der waͤlt moͤcht guͦt genent werden / von wegen deß einigen vnd geliebten guͦts. 470 Ja es vberwindet auch in vns die liebe Gottes / alles das vbel das man sonst für vnüberwintlich achtet / wie Paulus soͤlichs mit grossem geist meldet vnnd anzeigt Rom. viij. Da er also spricht / wer wil vns scheiden von der liebe Gottes inn Christo Jesu / truͤbsal? angst? verfolgung? hunger? bloͤße? gefaͤrligkeit oder schwaͤrt? wie geschriben stat vmb deinetwillen werdend wir getoͤdtet den gantzen tag / wir sind gerechnet wie die schlachtschaff. Aber in dem allem vberwindend wir vmb deß willen der vns geliebet hatt. Dann ich bin gewüß / das weder tod noch laͤben / noch engel / noch fürstenthumb / noch gewalt / noch gegenwirtigs noch zuͦkünfftigs noch hochs / noch tieffs / noch kein andere creatur vns scheiden mag von der liebe Gottes / die in Christo Jesu ist vnserem Herren / das sind alles wort S. Pauli. 471 Zuͦ dem allem ( wie gemeldet ) so machet auch die liebe Gottes / das wir vns gantz vnd gar nach dessen willen vnd gefallen richtend / den wir also von hertzen liebend. Darumb ist einem der Gott liebet / nichts lieblichers vnnd lustigers / dann das thuͦn / das er weißt seinem Gott wolgefellig sein. Darzuͦ so hatt auch dz gemuͤt deß liebhabenden ein staͤts auffsehen auff den den es liebet / Es wendet seine augen nicht von jhm / hatt in allen dingen allweg allein ein begierd nach jhm. Also hatt auch der der Gott liebet / ein lust vnd froͤud offt mit Gott zuͦ reden / vnd dargegen auch zuͦ hoͤren die wort Gottes / die er mit vns redt inn der heiligen geschrifft. Dann also sagt der Herr im Euangelio 472 / wer mich liebet / der wirt mein wort halten / wer mich nit liebet / der haltet mein wort nit. Jtem 473 / Bleibend in meiner liebe / So jr meine gebott haltend / so bleibend jhr in meiner liebe / gleich wie ich meines vatters gebott gehalten hab / vnd bleib in seiner liebe. Jtem weiter spricht er 474 / wer mich liebet / der wirt mein wort halten / vnnd mein vatter wirdt jhn lieben / vnd wir werdend zuͦ jm kommen / vnd wonung bey jm machen ꝛc. 475 Nun woͤllend wir auch besehen auß Mose / wie man Gott lieben muͤße / vnd wie groß die liebe bey den außerwelten sein soͤlle / dann er erleüteret vnnd leert soͤllichs gar fein da er spricht 476 / du solt lieben den Herren deinen Gott von gantzem deinem hertzen / von gantzer deiner seel / vnnd vonn allen deinen krefften. Welche wort auch vom Herren Christo im Euangelio wider gaͤferet werdend / da er spricht 477 / du solt lieben den Herren deinen Gott von gantzem deinem hertzen / vnd von gantzer deiner seel / von allen deinen krefften / vnd von gantzem deinem gemuͤt. Darauß wir sehend das Gott zuͦ lieben die aller hoͤchst liebe von vns erforderet wirdt / dann darzuͦ wirt erforderet der gantz mensch mit allem dem dz er ist vnnd hatt. Dann in dem gemuͤt stat der verstand deß menschen / Jm hertzen ist der will mit allen begirden vnd anfechtungen. Die krefft deß menschen sind / alles dz er vermag / mit worten / wercken / rath vnd that / hab vnd reichtumb / vnd allem das er hatt / So ist das laͤben in der seel. Das wirt aber alles vonn vns erforderet / das wir es anwendind an die liebe Gottes / da vns gebotten wirdt das wir Gott lieben soͤllind vonn gantzer seel / vonn allen krefften / auß gantzem gemuͤt vnd hertzen. Da ist nun nützit außgelassen / dz da nit vergriffen sey. Dann wir sind ie gantz vnnd überal Gottes / so wir deßhalb auch 470 Durch die liebe Gottes wirt alles übel vberwunden. 471 Die liebe Gottes macht vns gleichfoͤrmig dem willen Gottes. 472 Johan.14. 473 Johan.15. 474 Joh.14. 475 Wie groß die liebe Gotts sein soll. 476 Deut.6. 477 Mat.22.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/176>, abgerufen am 28.11.2024.