Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite
Predig.

Wir wöllend aber auch die wort dises artickels besehen. 330 So sprechend wir nun / Er ist auffgefaren. Wer ist auffgefaren? Der namlich / der von Maria der junckfrawen geboren / creützget gestorben vnd begraben / vnnd widerumb von todten aufferstanden ist. Der ist auffgefaren / namlich mit seinem leib vnd seiner seel. Wohin ist er aber gefaren? da stat. Zuo den himmlen / 331 das wörtli himmel / wirdt in der geschrifft nit allweg auff gleiche art gebraucht. Etwan wirdt es genommen für das gantz firmament vnd für den vnderschlacht oder veste die ob vns ist / daran dz gestirn ist / welches man nent die zierd der himmlen / oder das himmelisch heer. Etwan aber wirts genommen für den lufft der ob vns ist / darinnen die vögel hin vnd wider fliegend. Dann David spricht332 / du bist mit liecht gleich als mit einem kleid geziert / du spannest den himmel auß wie ein blachen. Jtem333 / Jch wil beschawen die himmel / die ein gemächt sind deiner fingeren / den Mon vnd die sternen die du so ordenlich bereitet hast. Jtem334 / der den himmel mit wolcken deckt / das er der erden rägen rüste. Vnnd weiter335 / die allmechtigkeit Gottes erzellend vnd kündend auß die himmel / vnnd das firmament verkündet seiner händen werck. Demnach so wirdt auch das wörtli himmel genommen für den stuol oder wonung Gottes / vnd für das ort / den sitz vnnd die wonung der säligen / da sich Gott seinen glöubigen zuo sähen vnnd zuo niessen gibt. dauon Dauid auch zeüget vnd spricht336 / Der Herr hat sein stuol im himmel gerüst. Vnnd der Herr im Euangelio337 / Jr söllend nicht schweeren beim himmel / dann er ist Gottes stuol. Vnd Paulus338 / wir wüssend / wenn vnser irdisch hauß diser hütten zerbrochen wirdt / das wir ein baw habend vonn Gott / ein hauß nit mit händen gemacht / sonder ein Ewigs im himmel. Jn disem verstand wirdt der himmel genommen für das reich Gottes / für das reich deß vatters / für die ewige fröud vnd säligkeit / ja für die ewige ruow / für den ewigen friden / vnd für das ewig läben. Vnnd wiewol Gott mit keinem ort mag vmbzilet werden / wie er dann spricht339 / der himmel ist mein thron / vnnd die erden ein schämmel meiner füssen / so wirdt jm doch zuogeben das er im himmel wone / darumb das im himmel sonderlich sein herrligkeit erscheint / vnnd er sich inn himmlen seinen glöubigen zuo sehen vnnd zuo niessen gibt / wie die schrifft redt340 / wir werdend jhn sehen wie er ist / Jtem341 niemandt wirdt mich sehen vnd läben spricht der Herr. Es wirdt auch Christus der Herr nach seiner Gottheit mit keinem gewüssen ort vmbzilet noch begriffen / Aber nach seiner menschlichen natur / welche er gen himmel gefürt hat / ist er in himmlen an eim gewüssen ort / vnd nit hieniden auff erden oder allenthalben leiblich / sonder mit seinem leib ist er von vns abgescheiden vnd auffgefaren zuo himmel. 342 Denn das heißt auffaren / wenn einer das verlaßt das da vnden ist / vnnd fart zuo dem das da oben ist. Also hat Christus die erden verlassen / vnnd hat seinem leib einen sitz gemachet vber alle himmel / nit dz er vber alle himmel vßgefaren / sonder dz er auffgefaren in den eüssersten vnd obersten himmel / da die säligen vnd außerwelten jr wonung habend. Welchs Paulus gar eigentlich außtruckt da er spricht343 / vnser burgerschafft ist in himmlen / von dannen wir auch wartend deß heilands etc. So spricht auch der heilig Euangelist Lucas344 / vnd als er sie sägnet / trat er von jhnen / vnd fuor auff gen himmel.

345 Was darffs aber vil außlegens / dieweil in volgenden worten deß glaubens sölichs selbs heiter außgelegt vnd erleüteret wirdt. Dann es volget also / sitzt zuo der gerechten Gottes deß allmechtigen vatters / auß welchen worten wir wol verstond / was der himmel für ein ort sey / vnd was Christus in himmlen thüge. Es gebürt sich wol nit vnser blödigkeit / wöllen die heimligkeiten der himmlen erfüntelen vnd ergründen / darnebend aber so ist nit vnrecht / dem nachforschen / dz was in der schrifft wirt fürgestelt / vnd dz wir es auch also haltind vnd glaubind /

330 Ist auffgefaren zuo den himmlen.
331 Vom himmel.
332 Psal.104.
333 Psal.8.
334 Psal.146.
335 Psal.19.
336 Psal.103.
337 Mat.5.
338 2.Cor.5.
339 Esa.66.
340 1.Joh.3.
341 Exod.33.
342 Christus ist vber alle himmel gefaren.
343 Phil.3.
344 Luc.24.
345 Sitzet zur gerechten Gottes.
Predig.

Wir woͤllend aber auch die wort dises artickels besehen. 330 So sprechend wir nun / Er ist auffgefaren. Wer ist auffgefaren? Der namlich / der von Maria der junckfrawen geboren / creützget gestorben vnd begraben / vnnd widerumb von todten aufferstanden ist. Der ist auffgefaren / namlich mit seinem leib vnd seiner seel. Wohin ist er aber gefaren? da stat. Zuͦ den himmlen / 331 das woͤrtli himmel / wirdt in der geschrifft nit allweg auff gleiche art gebraucht. Etwan wirdt es genommen für das gantz firmament vnd für den vnderschlacht oder veste die ob vns ist / daran dz gestirn ist / welches man nent die zierd der himmlen / oder das himmelisch heer. Etwan aber wirts genommen für den lufft der ob vns ist / darinnen die voͤgel hin vnd wider fliegend. Dann David spricht332 / du bist mit liecht gleich als mit einem kleid geziert / du spannest den himmel auß wie ein blachen. Jtem333 / Jch wil beschawen die himmel / die ein gemaͤcht sind deiner fingeren / den Mon vnd die sternen die du so ordenlich bereitet hast. Jtem334 / der den himmel mit wolcken deckt / das er der erden raͤgen rüste. Vnnd weiter335 / die allmechtigkeit Gottes erzellend vnd kündend auß die himmel / vnnd das firmament verkündet seiner haͤnden werck. Demnach so wirdt auch das woͤrtli himmel genommen für den stuͦl oder wonung Gottes / vnd für das ort / den sitz vnnd die wonung der saͤligen / da sich Gott seinen gloͤubigen zuͦ saͤhen vnnd zuͦ niessen gibt. dauon Dauid auch zeüget vnd spricht336 / Der Herr hat sein stuͦl im himmel gerüst. Vnnd der Herr im Euangelio337 / Jr soͤllend nicht schweeren beim himmel / dann er ist Gottes stuͦl. Vnd Paulus338 / wir wüssend / wenn vnser irdisch hauß diser hütten zerbrochen wirdt / das wir ein baw habend vonn Gott / ein hauß nit mit haͤnden gemacht / sonder ein Ewigs im himmel. Jn disem verstand wirdt der himmel genommen für das reich Gottes / für das reich deß vatters / für die ewige froͤud vnd saͤligkeit / ja für die ewige ruͦw / für den ewigen friden / vnd für das ewig laͤben. Vnnd wiewol Gott mit keinem ort mag vmbzilet werden / wie er dann spricht339 / der himmel ist mein thron / vnnd die erden ein schaͤmmel meiner fuͤssen / so wirdt jm doch zuͦgeben das er im himmel wone / darumb das im himmel sonderlich sein herrligkeit erscheint / vnnd er sich inn himmlen seinen gloͤubigen zuͦ sehen vnnd zuͦ niessen gibt / wie die schrifft redt340 / wir werdend jhn sehen wie er ist / Jtem341 niemandt wirdt mich sehen vnd laͤben spricht der Herr. Es wirdt auch Christus der Herr nach seiner Gottheit mit keinem gewüssen ort vmbzilet noch begriffen / Aber nach seiner menschlichen natur / welche er gen himmel gefuͤrt hat / ist er in himmlen an eim gewüssen ort / vnd nit hieniden auff erden oder allenthalben leiblich / sonder mit seinem leib ist er von vns abgescheiden vnd auffgefaren zuͦ himmel. 342 Denn das heißt auffaren / wenn einer das verlaßt das da vnden ist / vnnd fart zuͦ dem das da oben ist. Also hat Christus die erden verlassen / vnnd hat seinem leib einen sitz gemachet vber alle himmel / nit dz er vber alle himmel vßgefaren / sonder dz er auffgefaren in den eüssersten vnd obersten himmel / da die saͤligen vnd außerwelten jr wonung habend. Welchs Paulus gar eigentlich außtruckt da er spricht343 / vnser burgerschafft ist in himmlen / von dannen wir auch wartend deß heilands ꝛc. So spricht auch der heilig Euangelist Lucas344 / vnd als er sie saͤgnet / trat er von jhnen / vnd fuͦr auff gen himmel.

345 Was darffs aber vil außlegens / dieweil in volgenden worten deß glaubens soͤlichs selbs heiter außgelegt vnd erleüteret wirdt. Dann es volget also / sitzt zuͦ der gerechten Gottes deß allmechtigen vatters / auß welchen worten wir wol verstond / was der himmel für ein ort sey / vnd was Christus in himmlen thuͤge. Es gebürt sich wol nit vnser bloͤdigkeit / woͤllen die heimligkeiten der himmlen erfüntelen vnd ergründen / darnebend aber so ist nit vnrecht / dem nachforschen / dz was in der schrifft wirt fürgestelt / vnd dz wir es auch also haltind vnd glaubind /

330 Ist auffgefaren zuͦ den himmlen.
331 Vom himmel.
332 Psal.104.
333 Psal.8.
334 Psal.146.
335 Psal.19.
336 Psal.103.
337 Mat.5.
338 2.Cor.5.
339 Esa.66.
340 1.Joh.3.
341 Exod.33.
342 Christus ist vber alle himmel gefaren.
343 Phil.3.
344 Luc.24.
345 Sitzet zur gerechten Gottes.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0155" n="XXXII."/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi> </hi><lb/>
          </fw>
          <p>Wir wo&#x0364;llend aber auch die wort dises artickels besehen. <note place="foot" n="330"> Ist auffgefaren zu&#x0366; den himmlen.</note> So sprechend wir nun / Er ist auffgefaren. Wer ist auffgefaren? Der namlich / der von Maria der junckfrawen geboren / creützget gestorben vnd begraben / vnnd widerumb von todten aufferstanden ist. Der ist auffgefaren / namlich mit seinem leib vnd seiner seel.  Wohin ist er aber gefaren? da stat. Zu&#x0366; den himmlen / <note place="foot" n="331"> Vom himmel.</note> das wo&#x0364;rtli himmel / wirdt in der geschrifft nit allweg auff gleiche art gebraucht. Etwan wirdt es genommen für das gantz firmament vnd für den vnderschlacht oder veste die ob vns ist / daran dz gestirn ist / welches man nent die zierd der himmlen / oder das himmelisch heer. Etwan aber wirts genommen für den lufft der ob vns ist / darinnen die vo&#x0364;gel hin vnd wider fliegend. Dann David spricht<note place="foot" n="332"> Psal.104.</note>  / du bist mit liecht gleich als mit einem kleid geziert / du spannest den himmel auß wie ein blachen. Jtem<note place="foot" n="333"> Psal.8.</note>  / Jch wil beschawen die himmel / die ein gema&#x0364;cht sind deiner fingeren / den Mon vnd die sternen die du so ordenlich bereitet hast. Jtem<note place="foot" n="334"> Psal.146.</note>  / der den himmel mit wolcken deckt / das er der erden ra&#x0364;gen rüste. Vnnd weiter<note place="foot" n="335"> Psal.19.</note>  / die allmechtigkeit Gottes erzellend vnd kündend auß die himmel / vnnd das firmament verkündet seiner ha&#x0364;nden werck. Demnach so wirdt auch das wo&#x0364;rtli himmel genommen für den stu&#x0366;l oder wonung Gottes / vnd für das ort / den sitz vnnd die wonung der sa&#x0364;ligen / da sich Gott seinen glo&#x0364;ubigen zu&#x0366; sa&#x0364;hen vnnd zu&#x0366; niessen gibt. dauon Dauid auch zeüget vnd spricht<note place="foot" n="336"> Psal.103.</note>  / Der Herr hat sein stu&#x0366;l im himmel gerüst. Vnnd der Herr im Euangelio<note place="foot" n="337"> Mat.5.</note>  / Jr so&#x0364;llend nicht schweeren beim himmel / dann er ist Gottes stu&#x0366;l.  Vnd Paulus<note place="foot" n="338"> 2.Cor.5.</note>  / wir wüssend / wenn vnser irdisch hauß diser hütten zerbrochen wirdt / das wir ein baw habend vonn Gott / ein hauß nit mit ha&#x0364;nden gemacht / sonder ein Ewigs im himmel.  Jn disem verstand wirdt der himmel genommen für das reich Gottes / für das reich deß vatters / für die ewige fro&#x0364;ud vnd sa&#x0364;ligkeit / ja für die ewige ru&#x0366;w / für den ewigen friden / vnd für das ewig la&#x0364;ben. Vnnd wiewol Gott mit keinem ort mag vmbzilet werden / wie er dann spricht<note place="foot" n="339"> Esa.66.</note>  / der himmel ist mein thron / vnnd die erden ein scha&#x0364;mmel meiner fu&#x0364;ssen / so wirdt jm doch zu&#x0366;geben das er im himmel wone / darumb das im himmel sonderlich sein herrligkeit erscheint / vnnd er sich inn himmlen seinen glo&#x0364;ubigen zu&#x0366; sehen vnnd zu&#x0366; niessen gibt / wie die schrifft redt<note place="foot" n="340"> 1.Joh.3.</note> / wir werdend jhn sehen wie er ist / Jtem<note place="foot" n="341"> Exod.33.</note>  niemandt wirdt mich sehen vnd la&#x0364;ben spricht der Herr. Es wirdt auch Christus der Herr nach seiner Gottheit mit keinem gewüssen ort vmbzilet noch begriffen / Aber nach seiner menschlichen natur / welche er gen himmel gefu&#x0364;rt hat / ist er in himmlen an eim gewüssen ort / vnd nit hieniden auff erden oder allenthalben leiblich / sonder mit seinem leib ist er von vns abgescheiden vnd auffgefaren zu&#x0366; himmel. <note place="foot" n="342"> Christus ist vber alle himmel gefaren.</note> Denn das heißt auffaren / wenn einer das verlaßt das da vnden ist / vnnd fart zu&#x0366; dem das da oben ist. Also hat Christus die erden verlassen / vnnd hat seinem leib einen sitz gemachet vber alle himmel / nit dz er vber alle himmel vßgefaren / sonder dz er auffgefaren in den eüssersten vnd obersten himmel / da die sa&#x0364;ligen vnd außerwelten jr wonung habend. Welchs Paulus gar eigentlich außtruckt da er spricht<note place="foot" n="343"> Phil.3.</note>  / vnser burgerschafft ist in himmlen / von dannen wir auch wartend deß heilands &#xA75B;c. So spricht auch der heilig Euangelist Lucas<note place="foot" n="344"> Luc.24.</note>  / vnd als er sie sa&#x0364;gnet / trat er von jhnen / vnd fu&#x0366;r auff gen himmel.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="345"> Sitzet zur gerechten Gottes.</note>
                   Was darffs aber vil außlegens / dieweil in volgenden worten deß glaubens so&#x0364;lichs
                   selbs heiter außgelegt vnd erleüteret wirdt. Dann es volget also / sitzt zu&#x0366; der
                   gerechten Gottes deß allmechtigen vatters / auß welchen worten wir wol verstond /
                   was der himmel für ein ort sey / vnd was Christus in himmlen thu&#x0364;ge. Es gebürt
                   sich wol nit vnser blo&#x0364;digkeit / wo&#x0364;llen die heimligkeiten der himmlen erfüntelen
                   vnd ergründen / darnebend aber so ist nit vnrecht / dem nachforschen / dz was in
                   der schrifft wirt fürgestelt / vnd dz wir es auch also haltind vnd glaubind /<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[XXXII./0155] Predig. Wir woͤllend aber auch die wort dises artickels besehen. 330 So sprechend wir nun / Er ist auffgefaren. Wer ist auffgefaren? Der namlich / der von Maria der junckfrawen geboren / creützget gestorben vnd begraben / vnnd widerumb von todten aufferstanden ist. Der ist auffgefaren / namlich mit seinem leib vnd seiner seel. Wohin ist er aber gefaren? da stat. Zuͦ den himmlen / 331 das woͤrtli himmel / wirdt in der geschrifft nit allweg auff gleiche art gebraucht. Etwan wirdt es genommen für das gantz firmament vnd für den vnderschlacht oder veste die ob vns ist / daran dz gestirn ist / welches man nent die zierd der himmlen / oder das himmelisch heer. Etwan aber wirts genommen für den lufft der ob vns ist / darinnen die voͤgel hin vnd wider fliegend. Dann David spricht 332 / du bist mit liecht gleich als mit einem kleid geziert / du spannest den himmel auß wie ein blachen. Jtem 333 / Jch wil beschawen die himmel / die ein gemaͤcht sind deiner fingeren / den Mon vnd die sternen die du so ordenlich bereitet hast. Jtem 334 / der den himmel mit wolcken deckt / das er der erden raͤgen rüste. Vnnd weiter 335 / die allmechtigkeit Gottes erzellend vnd kündend auß die himmel / vnnd das firmament verkündet seiner haͤnden werck. Demnach so wirdt auch das woͤrtli himmel genommen für den stuͦl oder wonung Gottes / vnd für das ort / den sitz vnnd die wonung der saͤligen / da sich Gott seinen gloͤubigen zuͦ saͤhen vnnd zuͦ niessen gibt. dauon Dauid auch zeüget vnd spricht 336 / Der Herr hat sein stuͦl im himmel gerüst. Vnnd der Herr im Euangelio 337 / Jr soͤllend nicht schweeren beim himmel / dann er ist Gottes stuͦl. Vnd Paulus 338 / wir wüssend / wenn vnser irdisch hauß diser hütten zerbrochen wirdt / das wir ein baw habend vonn Gott / ein hauß nit mit haͤnden gemacht / sonder ein Ewigs im himmel. Jn disem verstand wirdt der himmel genommen für das reich Gottes / für das reich deß vatters / für die ewige froͤud vnd saͤligkeit / ja für die ewige ruͦw / für den ewigen friden / vnd für das ewig laͤben. Vnnd wiewol Gott mit keinem ort mag vmbzilet werden / wie er dann spricht 339 / der himmel ist mein thron / vnnd die erden ein schaͤmmel meiner fuͤssen / so wirdt jm doch zuͦgeben das er im himmel wone / darumb das im himmel sonderlich sein herrligkeit erscheint / vnnd er sich inn himmlen seinen gloͤubigen zuͦ sehen vnnd zuͦ niessen gibt / wie die schrifft redt 340 / wir werdend jhn sehen wie er ist / Jtem 341 niemandt wirdt mich sehen vnd laͤben spricht der Herr. Es wirdt auch Christus der Herr nach seiner Gottheit mit keinem gewüssen ort vmbzilet noch begriffen / Aber nach seiner menschlichen natur / welche er gen himmel gefuͤrt hat / ist er in himmlen an eim gewüssen ort / vnd nit hieniden auff erden oder allenthalben leiblich / sonder mit seinem leib ist er von vns abgescheiden vnd auffgefaren zuͦ himmel. 342 Denn das heißt auffaren / wenn einer das verlaßt das da vnden ist / vnnd fart zuͦ dem das da oben ist. Also hat Christus die erden verlassen / vnnd hat seinem leib einen sitz gemachet vber alle himmel / nit dz er vber alle himmel vßgefaren / sonder dz er auffgefaren in den eüssersten vnd obersten himmel / da die saͤligen vnd außerwelten jr wonung habend. Welchs Paulus gar eigentlich außtruckt da er spricht 343 / vnser burgerschafft ist in himmlen / von dannen wir auch wartend deß heilands ꝛc. So spricht auch der heilig Euangelist Lucas 344 / vnd als er sie saͤgnet / trat er von jhnen / vnd fuͦr auff gen himmel. 345 Was darffs aber vil außlegens / dieweil in volgenden worten deß glaubens soͤlichs selbs heiter außgelegt vnd erleüteret wirdt. Dann es volget also / sitzt zuͦ der gerechten Gottes deß allmechtigen vatters / auß welchen worten wir wol verstond / was der himmel für ein ort sey / vnd was Christus in himmlen thuͤge. Es gebürt sich wol nit vnser bloͤdigkeit / woͤllen die heimligkeiten der himmlen erfüntelen vnd ergründen / darnebend aber so ist nit vnrecht / dem nachforschen / dz was in der schrifft wirt fürgestelt / vnd dz wir es auch also haltind vnd glaubind / 330 Ist auffgefaren zuͦ den himmlen. 331 Vom himmel. 332 Psal.104. 333 Psal.8. 334 Psal.146. 335 Psal.19. 336 Psal.103. 337 Mat.5. 338 2.Cor.5. 339 Esa.66. 340 1.Joh.3. 341 Exod.33. 342 Christus ist vber alle himmel gefaren. 343 Phil.3. 344 Luc.24. 345 Sitzet zur gerechten Gottes.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/155
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XXXII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/155>, abgerufen am 28.11.2024.