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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
spricht er / Was thuond die menschen / so sie ausserlich predigend? Ja was thuon ich yetz dieweyl ich reden? Jch tragen ein gethön der worten in ewere oren. Wo aber der / der da jnnen ist eüch nit erleüchtet / was ist mein sagen vnd reden? Der den baum pflantzet / ist der ausser / der Schöpffer aber der jnner etc. dz sagt Augustinus.

145 Wie aber nun der Herr erforderet / das wir seinem wort glaubind / dann auch der Prophet schryet vnd spricht146 / Hüt so jr sein stimm hören werdend / so verhertend ewere hertzen nit / Also erfordert er auch von allen zuohörern seines worts / das wir im gebätt nicht hinläßig sygind / dann wenn wir das wort Gottes hörend / so söllend wir bitten vmb die gab deß glaubens / dz der Herr vnsere hertzen auffthüye / vnsere seelen bekere / die hertigkeyt vnsers gemüts bräche vnd lindere / vnnd so er vns den glauben geben / das er den auch alle zeyt bey vnns wölle meeren. Exempel diser gebätten sind vil in der heiligen geschrifft / als da der Herr im Euangelio einen fragt147 / Magst du glauben / dem glaubenden ist es alles müglich / Antwortet er / Jch glaub Herr / aber kumm zehilff meinem vnglauben / So rüffend auch die Apostel den Herren an vnnd sprächend 148 / Herr meer vns den glauben. Wiewol das gebätt auch selb / mit dem wir bittend das vns Gott den glauben geben wölle / auß der gnad vnd gaab Gottes / nitt auß vnser eignen gerechtigkeit (die vor Gott nichts giltet) kompt. Darumb so volget gewiß vnd vngezweiflet / das der waar glaub ein lautere gaab Gottes sye / wölche von oben herab geben wirt in vnsere hertzen durch den heiligen geist / wirt vns aber fürgehalten in dem wort der warheit durch die leerer / so von Gott gesandt / vnd wirt erlanget durch vnabläßlichs vnd einbrünstigs gebätt. Darauß wir dann lernen söllend / das wir das wort Gottes vil vnnd fleißig hörind / vnd one vnderlaß bättind / auff das wir waaren glauben von Gott erlangind.

149 Das aber der glaub so vns von oben herab geben / vnnd auß dem wort der waarheyt geschöpfft wirt / das hertz deß menschen gwiß vnd sicher mache / das ist / das wir vest vnd one alles zweiflen vnd hindersich sehen die ding glaubind / die wir dann auß grund deß worts Gottes glaubend / vnnd gewiß sygind / das jmm allem also syge / wie dann der glaub söllichs glaubt / so wöllend wir söllichs erleütteren mit dem exempel deß glaubens Abrahe / wölches der heilig Apostel Paulus mit disen worten beschreibt zun Röm. am vierten Capitel / Vnnd Abraham hatt glaubt auff hoffnung da nichts zehoffen was / vnnd er ward nicht schwach im glauben / nam auch nicht war seines eygnen leybs / wölcher schon außgestorben / dieweyl er fast hundert järig was / auch nicht deß außgestorbnen leibs der Sara. Dann er zweiflet nit an der verheissung Gottes durch vnglauben / sonder ward starck im glauben / vnd gab Gott die ehr / vnd wußt vffs aller gwissest / dz der / ders verheissen hat / auch halten möchte. Jn wölchen worten deß Apostels / wir etliche heitere anzeigungen vnd notas habend / darinn wir sehend / dz der glaub / eins glöubigen menschen hertz vnd gmüt gantz gwiß machet vnd versicheret / vnd dz deßhalb der glaub ein wissenthafft vngezweiflets vertrauwen ist deren dingen die man glaubt / dz ist / dz der glaub nit ein schwäbends vnd fliegends ding ist in eins menschen gmüt / oder vnstät vnd wanckelbar / sonder dz er in Christum tieff eingwurtzlet / vest haffte in einem erlüchteten gmüt. Die anzeigungen vnd gmerck müssend wir wol mercken vnd behalten. Dann es spricht der Apostel zum ersten / Abraham hat glaubt auff hoffnung / da nützit zuo hoffen wz / dz ist / er hat in dem ding steiffe hoffnung gehebt / da aber nach der welt zerechnen nur nützit zehoffen wz. Hoffnung aber ist ein vests vngezweiflets warten vff die ding die wir glaubend. Darbey wir sehend / dz der h. Apostel den glauben erlütert mit dem wörtli Hoffnung / vnd durch die gwisse der hoffnung die sicherheyt deß glaubens außtruckt. Darnach setzt er weiter drauff / Abraham ist nit schwach worden im glauben / vnd hat nit zweiffelt an der verheissung Gottes durch vnglauben / sonder ist starck worden im glauben.

145 Man soll bitten vmb den waaren glauben.
146 Psal.95.
147 Mar.9.
148 Luc.17.
149 Dz der glaub ein vngezweiflete sichere berednuß deß gemüts syge.

Predig.
spricht er / Was thuͦnd die menschen / so sie ausserlich predigend? Ja was thuͦn ich yetz dieweyl ich reden? Jch tragen ein gethoͤn der worten in ewere oren. Wo aber der / der da jnnen ist eüch nit erleüchtet / was ist mein sagen vnd reden? Der den baum pflantzet / ist der ausser / der Schoͤpffer aber der jnner ꝛc. dz sagt Augustinus.

145 Wie aber nun der Herr erforderet / das wir seinem wort glaubind / dann auch der Prophet schryet vnd spricht146 / Hüt so jr sein stimm hoͤren werdend / so verhertend ewere hertzen nit / Also erfordert er auch von allen zuͦhoͤrern seines worts / das wir im gebaͤtt nicht hinlaͤßig sygind / dann wenn wir das wort Gottes hoͤrend / so soͤllend wir bitten vmb die gab deß glaubens / dz der Herr vnsere hertzen auffthuͤye / vnsere seelen bekere / die hertigkeyt vnsers gemuͤts braͤche vnd lindere / vnnd so er vns den glauben geben / das er den auch alle zeyt bey vnns woͤlle meeren. Exempel diser gebaͤtten sind vil in der heiligen geschrifft / als da der Herr im Euangelio einen fragt147 / Magst du glauben / dem glaubenden ist es alles müglich / Antwortet er / Jch glaub Herr / aber kumm zehilff meinem vnglauben / So ruͤffend auch die Apostel den Herren an vnnd spraͤchend 148 / Herr meer vns den glauben. Wiewol das gebaͤtt auch selb / mit dem wir bittend das vns Gott den glauben geben woͤlle / auß der gnad vnd gaab Gottes / nitt auß vnser eignen gerechtigkeit (die vor Gott nichts giltet) kompt. Darumb so volget gewiß vnd vngezweiflet / das der waar glaub ein lautere gaab Gottes sye / woͤlche von oben herab geben wirt in vnsere hertzen durch den heiligen geist / wirt vns aber fürgehalten in dem wort der warheit durch die leerer / so von Gott gesandt / vnd wirt erlanget durch vnablaͤßlichs vnd einbrünstigs gebaͤtt. Darauß wir dann lernen soͤllend / das wir das wort Gottes vil vnnd fleißig hoͤrind / vnd one vnderlaß baͤttind / auff das wir waaren glauben von Gott erlangind.

149 Das aber der glaub so vns von oben herab geben / vnnd auß dem wort der waarheyt geschoͤpfft wirt / das hertz deß menschen gwiß vnd sicher mache / das ist / das wir vest vnd one alles zweiflen vnd hindersich sehen die ding glaubind / die wir dann auß grund deß worts Gottes glaubend / vnnd gewiß sygind / das jmm allem also syge / wie dann der glaub soͤllichs glaubt / so woͤllend wir soͤllichs erleütteren mit dem exempel deß glaubens Abrahe / woͤlches der heilig Apostel Paulus mit disen worten beschreibt zun Roͤm. am vierten Capitel / Vnnd Abraham hatt glaubt auff hoffnung da nichts zehoffen was / vnnd er ward nicht schwach im glauben / nam auch nicht war seines eygnen leybs / woͤlcher schon außgestorben / dieweyl er fast hundert jaͤrig was / auch nicht deß außgestorbnen leibs der Sara. Dann er zweiflet nit an der verheissung Gottes durch vnglauben / sonder ward starck im glauben / vnd gab Gott die ehr / vnd wußt vffs aller gwissest / dz der / ders verheissen hat / auch halten moͤchte. Jn woͤlchen worten deß Apostels / wir etliche heitere anzeigungen vnd notas habend / darinn wir sehend / dz der glaub / eins gloͤubigen menschen hertz vnd gmuͤt gantz gwiß machet vnd versicheret / vnd dz deßhalb der glaub ein wissenthafft vngezweiflets vertrauwen ist deren dingen die man glaubt / dz ist / dz der glaub nit ein schwaͤbends vnd fliegends ding ist in eins menschen gmuͤt / oder vnstaͤt vnd wanckelbar / sonder dz er in Christum tieff eingwurtzlet / vest haffte in einem erlüchteten gmuͤt. Die anzeigungen vnd gmerck muͤssend wir wol mercken vnd behalten. Dann es spricht der Apostel zum ersten / Abraham hat glaubt auff hoffnung / da nützit zuͦ hoffen wz / dz ist / er hat in dem ding steiffe hoffnung gehebt / da aber nach der welt zerechnen nur nützit zehoffen wz. Hoffnung aber ist ein vests vngezweiflets warten vff die ding die wir glaubend. Darbey wir sehend / dz der h. Apostel den glauben erlütert mit dem woͤrtli Hoffnung / vnd durch die gwisse der hoffnung die sicherheyt deß glaubens außtruckt. Darnach setzt er weiter drauff / Abraham ist nit schwach worden im glauben / vnd hat nit zweiffelt an der verheissung Gottes durch vnglauben / sonder ist starck worden im glauben.

145 Man soll bitten vmb den waaren glauben.
146 Psal.95.
147 Mar.9.
148 Luc.17.
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[XV./0121] Predig. spricht er / Was thuͦnd die menschen / so sie ausserlich predigend? Ja was thuͦn ich yetz dieweyl ich reden? Jch tragen ein gethoͤn der worten in ewere oren. Wo aber der / der da jnnen ist eüch nit erleüchtet / was ist mein sagen vnd reden? Der den baum pflantzet / ist der ausser / der Schoͤpffer aber der jnner ꝛc. dz sagt Augustinus. 145 Wie aber nun der Herr erforderet / das wir seinem wort glaubind / dann auch der Prophet schryet vnd spricht 146 / Hüt so jr sein stimm hoͤren werdend / so verhertend ewere hertzen nit / Also erfordert er auch von allen zuͦhoͤrern seines worts / das wir im gebaͤtt nicht hinlaͤßig sygind / dann wenn wir das wort Gottes hoͤrend / so soͤllend wir bitten vmb die gab deß glaubens / dz der Herr vnsere hertzen auffthuͤye / vnsere seelen bekere / die hertigkeyt vnsers gemuͤts braͤche vnd lindere / vnnd so er vns den glauben geben / das er den auch alle zeyt bey vnns woͤlle meeren. Exempel diser gebaͤtten sind vil in der heiligen geschrifft / als da der Herr im Euangelio einen fragt 147 / Magst du glauben / dem glaubenden ist es alles müglich / Antwortet er / Jch glaub Herr / aber kumm zehilff meinem vnglauben / So ruͤffend auch die Apostel den Herren an vnnd spraͤchend 148 / Herr meer vns den glauben. Wiewol das gebaͤtt auch selb / mit dem wir bittend das vns Gott den glauben geben woͤlle / auß der gnad vnd gaab Gottes / nitt auß vnser eignen gerechtigkeit (die vor Gott nichts giltet) kompt. Darumb so volget gewiß vnd vngezweiflet / das der waar glaub ein lautere gaab Gottes sye / woͤlche von oben herab geben wirt in vnsere hertzen durch den heiligen geist / wirt vns aber fürgehalten in dem wort der warheit durch die leerer / so von Gott gesandt / vnd wirt erlanget durch vnablaͤßlichs vnd einbrünstigs gebaͤtt. Darauß wir dann lernen soͤllend / das wir das wort Gottes vil vnnd fleißig hoͤrind / vnd one vnderlaß baͤttind / auff das wir waaren glauben von Gott erlangind. 149 Das aber der glaub so vns von oben herab geben / vnnd auß dem wort der waarheyt geschoͤpfft wirt / das hertz deß menschen gwiß vnd sicher mache / das ist / das wir vest vnd one alles zweiflen vnd hindersich sehen die ding glaubind / die wir dann auß grund deß worts Gottes glaubend / vnnd gewiß sygind / das jmm allem also syge / wie dann der glaub soͤllichs glaubt / so woͤllend wir soͤllichs erleütteren mit dem exempel deß glaubens Abrahe / woͤlches der heilig Apostel Paulus mit disen worten beschreibt zun Roͤm. am vierten Capitel / Vnnd Abraham hatt glaubt auff hoffnung da nichts zehoffen was / vnnd er ward nicht schwach im glauben / nam auch nicht war seines eygnen leybs / woͤlcher schon außgestorben / dieweyl er fast hundert jaͤrig was / auch nicht deß außgestorbnen leibs der Sara. Dann er zweiflet nit an der verheissung Gottes durch vnglauben / sonder ward starck im glauben / vnd gab Gott die ehr / vnd wußt vffs aller gwissest / dz der / ders verheissen hat / auch halten moͤchte. Jn woͤlchen worten deß Apostels / wir etliche heitere anzeigungen vnd notas habend / darinn wir sehend / dz der glaub / eins gloͤubigen menschen hertz vnd gmuͤt gantz gwiß machet vnd versicheret / vnd dz deßhalb der glaub ein wissenthafft vngezweiflets vertrauwen ist deren dingen die man glaubt / dz ist / dz der glaub nit ein schwaͤbends vnd fliegends ding ist in eins menschen gmuͤt / oder vnstaͤt vnd wanckelbar / sonder dz er in Christum tieff eingwurtzlet / vest haffte in einem erlüchteten gmuͤt. Die anzeigungen vnd gmerck muͤssend wir wol mercken vnd behalten. Dann es spricht der Apostel zum ersten / Abraham hat glaubt auff hoffnung / da nützit zuͦ hoffen wz / dz ist / er hat in dem ding steiffe hoffnung gehebt / da aber nach der welt zerechnen nur nützit zehoffen wz. Hoffnung aber ist ein vests vngezweiflets warten vff die ding die wir glaubend. Darbey wir sehend / dz der h. Apostel den glauben erlütert mit dem woͤrtli Hoffnung / vnd durch die gwisse der hoffnung die sicherheyt deß glaubens außtruckt. Darnach setzt er weiter drauff / Abraham ist nit schwach worden im glauben / vnd hat nit zweiffelt an der verheissung Gottes durch vnglauben / sonder ist starck worden im glauben. 145 Man soll bitten vmb den waaren glauben. 146 Psal.95. 147 Mar.9. 148 Luc.17. 149 Dz der glaub ein vngezweiflete sichere berednuß deß gemuͤts syge.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/121>, abgerufen am 12.12.2024.