Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
ein mässigung zuo / besonders dennzemal / wenn man besorgen muoß / daß auß der straaff zerstörung vnnd nit erbauwung der kirchen volge. Welche sorg villeicht eytel oder überig seyn / geachtet werden möchte / wenn nit der vorgedacht apostel / der den huorer / der seines vatters weyb hatt / dem teüfel hat geheissen übergäben / in seiner nachgenden epistel zun Corintheren auch gesagt hette:3923 Jch förchten / aber wenn ich komme / daß ich euch nit finde wie ich wil / vnd müsse leid tragen über vil / die vorhin gesündet / vnd nit buoß gethon habend für die vnreinigkeit vnd huorey / vnd geilheit / die sy getriben habend / etc. Denen tröuwet er zwar hefftig / daß er jren nit schonen wölle: dieweyl er aber sach / daß es zuo zerrüttung / vnd nit zur zuosamenhaltung der kirchen gedienet / wenn er sy all / wie den vorgemälten huorer / dem teüfel übergäben hette / so braucht er ein mässigung darzuo / nach dem gebott deß Herren / der da spricht:3924 Lassend sy beide mit einanderen wachsen / auff das jr nit auch den weitzen außrauffind / so jr das vnkraut außjättend. Darumb darffs eines guoten heiligen vrteils / daß man weder mit zvil nachlassung noch mit zvil reühe sünde. Es sol auch in denen die sich besserend zeytliche versünung gälten. Der heilig Paulus spricht:3925 Es ist gnuog daß diser mensch also gestraafft ist. Es hort der heilig Petrus / der doch den Herren so schandtlich verlaugnet hatt / daß jm gleych am tag der vrstende deß Herren das Euangelium wider von den weyberen durch die engel verkündt ward. Daß aber auch die Oberkeit in der kirchen seye / vnd der gwalt die übelthäter mit dem schwärdt zuo straaffen: dz auch die Oberkeit die mit dem schwärdt richtet vnd straafft / nichtsdesterminder vnder die waren glider der kirchen gezelt werde: ja daß die Oberkeit mit jrem ampt der kirchen gantz nutzlich seye / hab ich hieuor in der 17. vnd 18. Predig angezeigt.

3926 Besonderbare ordnungen Gottes aber in der kirchen sind dise / die yetzund volgend. Namlich die Ee / welche nit die wenigist ist vnder den ordnungen Gottes / die gar schöne vnd vnzalbare frucht in der kirchen Gottes bringt / so sy recht gehalten wirt: dargegen / so güßt sy aber vnendtliche ergernussen vnd verderbliche übel von jren auß in die kirchen / so sy nit recht gehalten wirdt. Dann die vrteilend recht / die da sprechend / Daß auß vil wol angerichteten haußgsinden / ein heilige vnd wol angerichtete kirchen gesamlet werde: dargegen auß vil gottlosen haußgsinden / werde ein gottlose kirchen. Darumb vnderrichtet Gott die Eelüt in seinem wort gar fleyssig / vnd ziert die Ee gar schön. Aber es ist nit mein fürnemmen hiezuogegen ein lob deß Eestands zuo beschreyben. Das ist gnuog / dz wir wüssind / daß Gott ein vrhab deß Eestands ist / vnd daß er den selbigen im Paradeyß eyngesetzt / vnd auff das end hin / dz der mensch kommlich vnd wol bey einem mitgsellen vnd behilffen läbe: daß auch er selbs die ersten Eeleüt zuosamen gäben / vnd sy demnach gesägnet habe. Dz auch in disem stand geläbt habind die aller heiligisten freünd Gottes / die Ertzuätter / die Fürsten / Propheten / Künig / hohen Priester / die weysen / vnd die gemeinen Priester. Dahär villeicht Paulus geredt hat3927 / Die Ee ist eerlich bey yederman / vnd das bett der Eeleüten vnbefleckt. Der selbig Paulus nennet auch an einem anderen ort3928 / die leer / die da verbütet eelich zewerden / ein leer der teüflen. Dann es ist offenbar / daß auch die jünger vnd apostel Christi in der Ee geläbt / vnnd daß sy jre Eeweyber nit verstossen (wie etlich mit grosser vnuerschampte erdenckend) do sy das predigampt außgericht vnd geübt. Dann es ist ye heiter vnnd offenbar / daß der Apostel von einem Bischoff oder Priester erforderet3929 / daß er eines weybs mann seye: item3930 / daß er an einem anderen ort3931 mit klaren worten das recht vnnd den gwalt ein Christenlich Eeweyb im apostelampt härumb zefüren schirmpt / vnd auch jm selbs vnd dem Barnaba zuogibt. Jch gschwyg erst / daß auch im Concilio zuo Nicea

3923 2.Cor.12.
3924 Matth.13.
3925 1.Corinth.1.
3926 Vom Christenlichen Eestand.
3927 Hebr.13.
3928 1.Tim.4.
3929 1.Timoth.3.
3930 Titi 1.
3931 1.Corinth.9.

Predig.
ein maͤssigung zuͦ / besonders dennzemal / wenn man besorgen muͦß / daß auß der straaff zerstoͤrung vnnd nit erbauwung der kirchen volge. Welche sorg villeicht eytel oder überig seyn / geachtet werden moͤchte / wenn nit der vorgedacht apostel / der den huͦrer / der seines vatters weyb hatt / dem teüfel hat geheissen übergaͤben / in seiner nachgenden epistel zun Corintheren auch gesagt hette:3923 Jch foͤrchten / aber wenn ich komme / daß ich euch nit finde wie ich wil / vnd muͤsse leid tragen über vil / die vorhin gesündet / vnd nit buͦß gethon habend für die vnreinigkeit vnd huͦrey / vnd geilheit / die sy getriben habend / ꝛc. Denen troͤuwet er zwar hefftig / daß er jren nit schonen woͤlle: dieweyl er aber sach / daß es zuͦ zerrüttung / vnd nit zur zuͦsamenhaltung der kirchen gedienet / wenn er sy all / wie den vorgemaͤlten huͦrer / dem teüfel übergaͤben hette / so braucht er ein maͤssigung darzuͦ / nach dem gebott deß Herren / der da spricht:3924 Lassend sy beide mit einanderen wachsen / auff das jr nit auch den weitzen außrauffind / so jr das vnkraut außjaͤttend. Darumb darffs eines guͦten heiligen vrteils / daß man weder mit zvil nachlassung noch mit zvil reühe sünde. Es sol auch in denen die sich besserend zeytliche versuͤnung gaͤlten. Der heilig Paulus spricht:3925 Es ist gnuͦg daß diser mensch also gestraafft ist. Es hort der heilig Petrus / der doch den Herren so schandtlich verlaugnet hatt / daß jm gleych am tag der vrstende deß Herren das Euangelium wider von den weyberen durch die engel verkündt ward. Daß aber auch die Oberkeit in der kirchen seye / vnd der gwalt die übelthaͤter mit dem schwaͤrdt zuͦ straaffen: dz auch die Oberkeit die mit dem schwaͤrdt richtet vnd straafft / nichtsdesterminder vnder die waren glider der kirchen gezelt werde: ja daß die Oberkeit mit jrem ampt der kirchen gantz nutzlich seye / hab ich hieuͦr in der 17. vnd 18. Predig angezeigt.

3926 Besonderbare ordnungen Gottes aber in der kirchen sind dise / die yetzund volgend. Namlich die Ee / welche nit die wenigist ist vnder den ordnungen Gottes / die gar schoͤne vnd vnzalbare frucht in der kirchen Gottes bringt / so sy recht gehalten wirt: dargegen / so güßt sy aber vnendtliche ergernussen vnd verderbliche übel von jren auß in die kirchen / so sy nit recht gehalten wirdt. Dann die vrteilend recht / die da sprechend / Daß auß vil wol angerichteten haußgsinden / ein heilige vnd wol angerichtete kirchen gesamlet werde: dargegen auß vil gottlosen haußgsinden / werde ein gottlose kirchen. Darumb vnderrichtet Gott die Eelüt in seinem wort gar fleyssig / vnd ziert die Ee gar schoͤn. Aber es ist nit mein fürnemmen hiezuͦgegen ein lob deß Eestands zuͦ beschreyben. Das ist gnuͦg / dz wir wüssind / daß Gott ein vrhab deß Eestands ist / vnd daß er den selbigen im Paradeyß eyngesetzt / vnd auff das end hin / dz der mensch kommlich vnd wol bey einem mitgsellen vnd behilffen laͤbe: daß auch er selbs die ersten Eeleüt zuͦsamen gaͤben / vnd sy demnach gesaͤgnet habe. Dz auch in disem stand gelaͤbt habind die aller heiligisten freünd Gottes / die Ertzuaͤtter / die Fürsten / Propheten / Künig / hohen Priester / die weysen / vnd die gemeinen Priester. Dahaͤr villeicht Paulus geredt hat3927 / Die Ee ist eerlich bey yederman / vnd das bett der Eeleüten vnbefleckt. Der selbig Paulus nennet auch an einem anderen ort3928 / die leer / die da verbütet eelich zewerden / ein leer der teüflen. Dann es ist offenbar / daß auch die jünger vnd apostel Christi in der Ee gelaͤbt / vnnd daß sy jre Eeweyber nit verstossen (wie etlich mit grosser vnuerschampte erdenckend) do sy das predigampt außgericht vnd geuͤbt. Dann es ist ye heiter vnnd offenbar / daß der Apostel von einem Bischoff oder Priester erforderet3929 / daß er eines weybs mann seye: item3930 / daß er an einem anderen ort3931 mit klaren worten das recht vnnd den gwalt ein Christenlich Eeweyb im apostelampt haͤrumb zefuͤren schirmpt / vnd auch jm selbs vnd dem Barnaba zuͦgibt. Jch gschwyg erst / daß auch im Concilio zuͦ Nicea

3923 2.Cor.12.
3924 Matth.13.
3925 1.Corinth.1.
3926 Vom Christenlichen Eestand.
3927 Hebr.13.
3928 1.Tim.4.
3929 1.Timoth.3.
3930 Titi 1.
3931 1.Corinth.9.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1037" n="CCCCLXXIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>ein ma&#x0364;ssigung zu&#x0366; / besonders dennzemal / wenn
                   man besorgen mu&#x0366;ß / daß auß der straaff zersto&#x0364;rung vnnd nit erbauwung der kirchen
                   volge. Welche sorg villeicht eytel oder überig seyn / geachtet werden mo&#x0364;chte /
                   wenn nit der vorgedacht apostel / der den hu&#x0366;rer / der seines vatters weyb hatt /
                   dem teüfel hat geheissen überga&#x0364;ben / in seiner nachgenden epistel zun Corintheren
                   auch gesagt hette:<note place="foot" n="3923"> 2.Cor.12.</note> Jch fo&#x0364;rchten / aber wenn ich komme / daß ich euch nit finde
                   wie ich wil / vnd mu&#x0364;sse leid tragen über vil / die vorhin gesündet / vnd nit bu&#x0366;ß
                   gethon habend für die vnreinigkeit vnd hu&#x0366;rey / vnd geilheit / die sy getriben
                   habend / &#xA75B;c. Denen tro&#x0364;uwet er zwar hefftig / daß er jren nit schonen wo&#x0364;lle:
                   dieweyl er aber sach / daß es zu&#x0366; zerrüttung / vnd nit zur zu&#x0366;samenhaltung der
                   kirchen gedienet / wenn er sy all / wie den vorgema&#x0364;lten hu&#x0366;rer / dem teüfel
                   überga&#x0364;ben hette / so braucht er ein ma&#x0364;ssigung darzu&#x0366; / nach dem gebott deß Herren
                   / der da spricht:<note place="foot" n="3924">
                      Matth.13.</note> Lassend sy beide mit einanderen wachsen / auff das jr nit
                   auch den weitzen außrauffind / so jr das vnkraut außja&#x0364;ttend. Darumb darffs eines
                   gu&#x0366;ten heiligen vrteils / daß man weder mit zvil nachlassung noch
                   mit zvil reühe sünde. Es sol auch in denen die sich besserend
                   zeytliche versu&#x0364;nung ga&#x0364;lten. Der heilig Paulus spricht:<note place="foot" n="3925"> 1.Corinth.1.</note> Es ist gnu&#x0366;g daß diser mensch also
                   gestraafft ist. Es hort der heilig Petrus / der doch den Herren so schandtlich
                   verlaugnet hatt / daß jm gleych am tag der vrstende deß Herren das
                   Euangelium wider von den weyberen durch die engel verkündt ward. Daß aber auch die
                   Oberkeit in der kirchen seye / vnd der gwalt die übeltha&#x0364;ter mit dem schwa&#x0364;rdt zu&#x0366;
                   straaffen: dz auch die Oberkeit die mit dem schwa&#x0364;rdt richtet vnd straafft /
                   nichtsdesterminder vnder die waren glider der kirchen gezelt werde: ja daß die
                   Oberkeit mit jrem ampt der kirchen gantz nutzlich seye / hab ich hieu&#x0366;r in der 17.
                   vnd 18. Predig angezeigt.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3926"> Vom Christenlichen Eestand.</note>
                   Besonderbare ordnungen Gottes aber in der kirchen sind dise / die yetzund volgend.
                   Namlich die Ee / welche nit die wenigist ist vnder den ordnungen Gottes / die gar
                   scho&#x0364;ne vnd vnzalbare frucht in der kirchen Gottes bringt / so sy recht gehalten
                   wirt: dargegen / so güßt sy aber vnendtliche ergernussen vnd verderbliche übel von
                   jren auß in die kirchen / so sy nit recht gehalten wirdt. Dann die vrteilend recht
                   / die da sprechend / Daß auß vil wol angerichteten haußgsinden / ein heilige vnd
                   wol angerichtete kirchen gesamlet werde: dargegen auß vil gottlosen haußgsinden /
                   werde ein gottlose kirchen. Darumb vnderrichtet Gott die Eelüt in seinem wort gar
                   fleyssig / vnd ziert die Ee gar scho&#x0364;n. Aber es ist nit mein fürnemmen hiezu&#x0366;gegen
                   ein lob deß Eestands zu&#x0366; beschreyben. Das ist gnu&#x0366;g / dz wir wüssind / daß Gott
                   ein vrhab deß Eestands ist / vnd daß er den selbigen im Paradeyß eyngesetzt / vnd
                   auff das end hin / dz der mensch kommlich vnd wol bey einem mitgsellen vnd
                   behilffen la&#x0364;be: daß auch er selbs die ersten Eeleüt zu&#x0366;samen ga&#x0364;ben / vnd sy
                   demnach gesa&#x0364;gnet habe. Dz auch in disem stand gela&#x0364;bt habind die aller heiligisten
                   freünd Gottes / die Ertzua&#x0364;tter / die Fürsten / Propheten / Künig / hohen Priester
                   / die weysen / vnd die gemeinen Priester. Daha&#x0364;r villeicht Paulus geredt hat<note place="foot" n="3927"> Hebr.13.</note> / Die Ee ist eerlich
                   bey yederman / vnd das bett der Eeleüten vnbefleckt. Der selbig Paulus nennet auch
                   an einem anderen ort<note place="foot" n="3928">
                      1.Tim.4.</note> / die leer / die da verbütet eelich zewerden / ein leer
                   der teüflen. Dann es ist offenbar / daß auch die jünger vnd apostel Christi in der
                   Ee gela&#x0364;bt / vnnd daß sy jre Eeweyber nit verstossen (wie etlich mit grosser
                   vnuerschampte erdenckend) do sy das predigampt außgericht vnd geu&#x0364;bt. Dann es ist
                   ye heiter vnnd offenbar / daß der Apostel von einem Bischoff oder Priester
                      erforderet<note place="foot" n="3929"> 1.Timoth.3.</note> /
                   daß er eines weybs mann seye: item<note place="foot" n="3930">
                      Titi 1.</note> / daß er an einem anderen ort<note place="foot" n="3931"> 1.Corinth.9.</note> mit klaren worten das recht vnnd den
                   gwalt ein Christenlich Eeweyb im apostelampt ha&#x0364;rumb zefu&#x0364;ren schirmpt / vnd auch
                   jm selbs vnd dem Barnaba zu&#x0366;gibt. Jch gschwyg erst / daß auch im Concilio zu&#x0366; Nicea<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCCCLXXIII./1037] Predig. ein maͤssigung zuͦ / besonders dennzemal / wenn man besorgen muͦß / daß auß der straaff zerstoͤrung vnnd nit erbauwung der kirchen volge. Welche sorg villeicht eytel oder überig seyn / geachtet werden moͤchte / wenn nit der vorgedacht apostel / der den huͦrer / der seines vatters weyb hatt / dem teüfel hat geheissen übergaͤben / in seiner nachgenden epistel zun Corintheren auch gesagt hette: 3923 Jch foͤrchten / aber wenn ich komme / daß ich euch nit finde wie ich wil / vnd muͤsse leid tragen über vil / die vorhin gesündet / vnd nit buͦß gethon habend für die vnreinigkeit vnd huͦrey / vnd geilheit / die sy getriben habend / ꝛc. Denen troͤuwet er zwar hefftig / daß er jren nit schonen woͤlle: dieweyl er aber sach / daß es zuͦ zerrüttung / vnd nit zur zuͦsamenhaltung der kirchen gedienet / wenn er sy all / wie den vorgemaͤlten huͦrer / dem teüfel übergaͤben hette / so braucht er ein maͤssigung darzuͦ / nach dem gebott deß Herren / der da spricht: 3924 Lassend sy beide mit einanderen wachsen / auff das jr nit auch den weitzen außrauffind / so jr das vnkraut außjaͤttend. Darumb darffs eines guͦten heiligen vrteils / daß man weder mit zvil nachlassung noch mit zvil reühe sünde. Es sol auch in denen die sich besserend zeytliche versuͤnung gaͤlten. Der heilig Paulus spricht: 3925 Es ist gnuͦg daß diser mensch also gestraafft ist. Es hort der heilig Petrus / der doch den Herren so schandtlich verlaugnet hatt / daß jm gleych am tag der vrstende deß Herren das Euangelium wider von den weyberen durch die engel verkündt ward. Daß aber auch die Oberkeit in der kirchen seye / vnd der gwalt die übelthaͤter mit dem schwaͤrdt zuͦ straaffen: dz auch die Oberkeit die mit dem schwaͤrdt richtet vnd straafft / nichtsdesterminder vnder die waren glider der kirchen gezelt werde: ja daß die Oberkeit mit jrem ampt der kirchen gantz nutzlich seye / hab ich hieuͦr in der 17. vnd 18. Predig angezeigt. 3926 Besonderbare ordnungen Gottes aber in der kirchen sind dise / die yetzund volgend. Namlich die Ee / welche nit die wenigist ist vnder den ordnungen Gottes / die gar schoͤne vnd vnzalbare frucht in der kirchen Gottes bringt / so sy recht gehalten wirt: dargegen / so güßt sy aber vnendtliche ergernussen vnd verderbliche übel von jren auß in die kirchen / so sy nit recht gehalten wirdt. Dann die vrteilend recht / die da sprechend / Daß auß vil wol angerichteten haußgsinden / ein heilige vnd wol angerichtete kirchen gesamlet werde: dargegen auß vil gottlosen haußgsinden / werde ein gottlose kirchen. Darumb vnderrichtet Gott die Eelüt in seinem wort gar fleyssig / vnd ziert die Ee gar schoͤn. Aber es ist nit mein fürnemmen hiezuͦgegen ein lob deß Eestands zuͦ beschreyben. Das ist gnuͦg / dz wir wüssind / daß Gott ein vrhab deß Eestands ist / vnd daß er den selbigen im Paradeyß eyngesetzt / vnd auff das end hin / dz der mensch kommlich vnd wol bey einem mitgsellen vnd behilffen laͤbe: daß auch er selbs die ersten Eeleüt zuͦsamen gaͤben / vnd sy demnach gesaͤgnet habe. Dz auch in disem stand gelaͤbt habind die aller heiligisten freünd Gottes / die Ertzuaͤtter / die Fürsten / Propheten / Künig / hohen Priester / die weysen / vnd die gemeinen Priester. Dahaͤr villeicht Paulus geredt hat 3927 / Die Ee ist eerlich bey yederman / vnd das bett der Eeleüten vnbefleckt. Der selbig Paulus nennet auch an einem anderen ort 3928 / die leer / die da verbütet eelich zewerden / ein leer der teüflen. Dann es ist offenbar / daß auch die jünger vnd apostel Christi in der Ee gelaͤbt / vnnd daß sy jre Eeweyber nit verstossen (wie etlich mit grosser vnuerschampte erdenckend) do sy das predigampt außgericht vnd geuͤbt. Dann es ist ye heiter vnnd offenbar / daß der Apostel von einem Bischoff oder Priester erforderet 3929 / daß er eines weybs mann seye: item 3930 / daß er an einem anderen ort 3931 mit klaren worten das recht vnnd den gwalt ein Christenlich Eeweyb im apostelampt haͤrumb zefuͤren schirmpt / vnd auch jm selbs vnd dem Barnaba zuͦgibt. Jch gschwyg erst / daß auch im Concilio zuͦ Nicea 3923 2.Cor.12. 3924 Matth.13. 3925 1.Corinth.1. 3926 Vom Christenlichen Eestand. 3927 Hebr.13. 3928 1.Tim.4. 3929 1.Timoth.3. 3930 Titi 1. 3931 1.Corinth.9.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1037
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCLXXIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1037>, abgerufen am 24.11.2024.