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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.

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Cap. 2. Vom Verlust bei der Seefahrt etc.
der Grossen Averei. Aber nun wird der Wehrt der
geworfenen Güter so gut, als existirten sie noch, und
der Wehrt des Schiffes in dem Zustande, in welchem
es aus der See kömmt, in Eine Summe mit den
durch den Averei-Fall geretteten Gütern gezogen.
Gesezt nun jene 2000 Tahler betrügen 10 p. C.
von dieser Total-Summe; so gehen diese an den ver-
möge der Berechnung den Gütern oder dem Schiffe
zu ersezenden 2000 Tahlern ab.

Die Billigkeit dieser Regel ist einleuchtend, wenn
man bedenkt, daß, wenn nicht so gerechnet würde,
die Eigner des beschädigten Schiffes oder der gewor-
fenen Güter eben durch den Unfall auf Unkosten der
übrigen in der Gemeinschaft stehenden gewinnen
würden. Der volle Ersaz würde ihnen den ganzen
Wehrt der beschädigten oder verlohrnen Sache wie-
der geben, da alle übrige in der Gemeinschaft bis
dahin stehende Güter im Verhältnis ihres Wehrts
verlören. Da auch die billige Regel gilt, daß ein
Schiff, wenn es mit Ueberlegung zu bestmöglicher
Rettung des Ganzen auf den Strand gesezt wird,
Ersaz bekömmt, so läge darin eine Veranlassung mehr
für den nicht ehrlichen Schiffer, ein schlechtes Schiff
auf den Strand zu sezen, und der ehrliche mögte
wenigstens dies mit einigem Leichtsinn ohne dringende
Noht tuhn, wenn er den ganzen Ersaz für sich oder

Cap. 2. Vom Verluſt bei der Seefahrt ꝛc.
der Groſſen Averei. Aber nun wird der Wehrt der
geworfenen Guͤter ſo gut, als exiſtirten ſie noch, und
der Wehrt des Schiffes in dem Zuſtande, in welchem
es aus der See koͤmmt, in Eine Summe mit den
durch den Averei-Fall geretteten Guͤtern gezogen.
Geſezt nun jene 2000 Tahler betruͤgen 10 p. C.
von dieſer Total-Summe; ſo gehen dieſe an den ver-
moͤge der Berechnung den Guͤtern oder dem Schiffe
zu erſezenden 2000 Tahlern ab.

Die Billigkeit dieſer Regel iſt einleuchtend, wenn
man bedenkt, daß, wenn nicht ſo gerechnet wuͤrde,
die Eigner des beſchaͤdigten Schiffes oder der gewor-
fenen Guͤter eben durch den Unfall auf Unkoſten der
uͤbrigen in der Gemeinſchaft ſtehenden gewinnen
wuͤrden. Der volle Erſaz wuͤrde ihnen den ganzen
Wehrt der beſchaͤdigten oder verlohrnen Sache wie-
der geben, da alle uͤbrige in der Gemeinſchaft bis
dahin ſtehende Guͤter im Verhaͤltnis ihres Wehrts
verloͤren. Da auch die billige Regel gilt, daß ein
Schiff, wenn es mit Ueberlegung zu beſtmoͤglicher
Rettung des Ganzen auf den Strand geſezt wird,
Erſaz bekoͤmmt, ſo laͤge darin eine Veranlaſſung mehr
fuͤr den nicht ehrlichen Schiffer, ein ſchlechtes Schiff
auf den Strand zu ſezen, und der ehrliche moͤgte
wenigſtens dies mit einigem Leichtſinn ohne dringende
Noht tuhn, wenn er den ganzen Erſaz fuͤr ſich oder

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[43/0051] Cap. 2. Vom Verluſt bei der Seefahrt ꝛc. der Groſſen Averei. Aber nun wird der Wehrt der geworfenen Guͤter ſo gut, als exiſtirten ſie noch, und der Wehrt des Schiffes in dem Zuſtande, in welchem es aus der See koͤmmt, in Eine Summe mit den durch den Averei-Fall geretteten Guͤtern gezogen. Geſezt nun jene 2000 Tahler betruͤgen 10 p. C. von dieſer Total-Summe; ſo gehen dieſe an den ver- moͤge der Berechnung den Guͤtern oder dem Schiffe zu erſezenden 2000 Tahlern ab. Die Billigkeit dieſer Regel iſt einleuchtend, wenn man bedenkt, daß, wenn nicht ſo gerechnet wuͤrde, die Eigner des beſchaͤdigten Schiffes oder der gewor- fenen Guͤter eben durch den Unfall auf Unkoſten der uͤbrigen in der Gemeinſchaft ſtehenden gewinnen wuͤrden. Der volle Erſaz wuͤrde ihnen den ganzen Wehrt der beſchaͤdigten oder verlohrnen Sache wie- der geben, da alle uͤbrige in der Gemeinſchaft bis dahin ſtehende Guͤter im Verhaͤltnis ihres Wehrts verloͤren. Da auch die billige Regel gilt, daß ein Schiff, wenn es mit Ueberlegung zu beſtmoͤglicher Rettung des Ganzen auf den Strand geſezt wird, Erſaz bekoͤmmt, ſo laͤge darin eine Veranlaſſung mehr fuͤr den nicht ehrlichen Schiffer, ein ſchlechtes Schiff auf den Strand zu ſezen, und der ehrliche moͤgte wenigſtens dies mit einigem Leichtſinn ohne dringende Noht tuhn, wenn er den ganzen Erſaz fuͤr ſich oder

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/51>, abgerufen am 22.11.2024.