Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 5. In Ansehung des Zwischenhandels. zum Behuf des ganzen Europa, aber auch zu seinemeigenen Gewinn, das Uebergewicht über alle jezige handelnde Staaten gehabt, weil die Solidität der Bank dieser Stadt unbezweifelt war. Unbezweifelt, sage ich, weil man von ihrer eigentlichen Verfassung so wenig wußte, oder sie nicht untersuchte, und kein Vorfall einen Beweis gab, daß Verlegenheit für sie entstehen konnten. Einen solchen Beweis zu geben hat die Direction im J. 1790 sich genötigt gesehen, da sie den originellen Preis des Silbers um 10 p. C. erhöhete. Die Folgen davon werden ihr um so viel mehr bemerkbar werden, da gerade eben um diese Zeit ihre vielleicht zu klein geachtete Neben-Buhlerin, die Hamburgische Bank, ihre so vorzügliche Einrich- tung ganz vollendet, und sich nun auf den Fuß ge- sezt hatte, daß, wenn nicht ganz unabsehbare Revo- lutionen eintreten, der Urenkel des jeztlebenden Kauf- manns im ganzen Europa in seinen Umsäzen mit Hamburg auf eben den Silberwehrt in der Hambur- gischen Bank wird hinausrechnen können, auf wel- chen jezt sein Ahnherr rechnet. Man sehe mein Wort zu seiner Zeit über die Hamburgische Bank von S. 450--494. im 3. B. unsrer Handl. Bbthek. Eine Zettelbank tuht nicht eben diese Dienste, C. 5. In Anſehung des Zwiſchenhandels. zum Behuf des ganzen Europa, aber auch zu ſeinemeigenen Gewinn, das Uebergewicht uͤber alle jezige handelnde Staaten gehabt, weil die Soliditaͤt der Bank dieſer Stadt unbezweifelt war. Unbezweifelt, ſage ich, weil man von ihrer eigentlichen Verfaſſung ſo wenig wußte, oder ſie nicht unterſuchte, und kein Vorfall einen Beweis gab, daß Verlegenheit fuͤr ſie entſtehen konnten. Einen ſolchen Beweis zu geben hat die Direction im J. 1790 ſich genoͤtigt geſehen, da ſie den originellen Preis des Silbers um 10 p. C. erhoͤhete. Die Folgen davon werden ihr um ſo viel mehr bemerkbar werden, da gerade eben um dieſe Zeit ihre vielleicht zu klein geachtete Neben-Buhlerin, die Hamburgiſche Bank, ihre ſo vorzuͤgliche Einrich- tung ganz vollendet, und ſich nun auf den Fuß ge- ſezt hatte, daß, wenn nicht ganz unabſehbare Revo- lutionen eintreten, der Urenkel des jeztlebenden Kauf- manns im ganzen Europa in ſeinen Umſaͤzen mit Hamburg auf eben den Silberwehrt in der Hambur- giſchen Bank wird hinausrechnen koͤnnen, auf wel- chen jezt ſein Ahnherr rechnet. Man ſehe mein Wort zu ſeiner Zeit uͤber die Hamburgiſche Bank von S. 450—494. im 3. B. unſrer Handl. Bbthek. Eine Zettelbank tuht nicht eben dieſe Dienſte, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0263" n="255"/><fw place="top" type="header">C. 5. In Anſehung des Zwiſchenhandels.</fw><lb/> zum Behuf des ganzen Europa, aber auch zu ſeinem<lb/> eigenen Gewinn, das Uebergewicht uͤber alle jezige<lb/> handelnde Staaten gehabt, weil die Soliditaͤt der<lb/> Bank dieſer Stadt unbezweifelt war. Unbezweifelt,<lb/> ſage ich, weil man von ihrer eigentlichen Verfaſſung<lb/> ſo wenig wußte, oder ſie nicht unterſuchte, und kein<lb/> Vorfall einen Beweis gab, daß Verlegenheit fuͤr ſie<lb/> entſtehen konnten. Einen ſolchen Beweis zu geben<lb/> hat die Direction im J. 1790 ſich genoͤtigt geſehen, da<lb/> ſie den originellen Preis des Silbers um 10 p. C.<lb/> erhoͤhete. Die Folgen davon werden ihr um ſo viel<lb/> mehr bemerkbar werden, da gerade eben um dieſe Zeit<lb/> ihre vielleicht zu klein geachtete Neben-Buhlerin,<lb/> die Hamburgiſche Bank, ihre ſo vorzuͤgliche Einrich-<lb/> tung ganz vollendet, und ſich nun auf den Fuß ge-<lb/> ſezt hatte, daß, wenn nicht ganz unabſehbare Revo-<lb/> lutionen eintreten, der Urenkel des jeztlebenden Kauf-<lb/> manns im ganzen Europa in ſeinen Umſaͤzen mit<lb/> Hamburg auf eben den Silberwehrt in der Hambur-<lb/> giſchen Bank wird hinausrechnen koͤnnen, auf wel-<lb/> chen jezt ſein Ahnherr rechnet. Man ſehe mein <hi rendition="#g">Wort<lb/> zu ſeiner Zeit uͤber die Hamburgiſche Bank</hi><lb/> von S. 450—494. im 3. B. unſrer <hi rendition="#g">Handl. Bbthek</hi>.</p><lb/> <p>Eine Zettelbank tuht nicht eben dieſe Dienſte,<lb/> auch wenn ſie in dem beſten Beſtande iſt, und ihre<lb/> Papiere dem baaren Gelde gleich gelten. Doch iſt<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [255/0263]
C. 5. In Anſehung des Zwiſchenhandels.
zum Behuf des ganzen Europa, aber auch zu ſeinem
eigenen Gewinn, das Uebergewicht uͤber alle jezige
handelnde Staaten gehabt, weil die Soliditaͤt der
Bank dieſer Stadt unbezweifelt war. Unbezweifelt,
ſage ich, weil man von ihrer eigentlichen Verfaſſung
ſo wenig wußte, oder ſie nicht unterſuchte, und kein
Vorfall einen Beweis gab, daß Verlegenheit fuͤr ſie
entſtehen konnten. Einen ſolchen Beweis zu geben
hat die Direction im J. 1790 ſich genoͤtigt geſehen, da
ſie den originellen Preis des Silbers um 10 p. C.
erhoͤhete. Die Folgen davon werden ihr um ſo viel
mehr bemerkbar werden, da gerade eben um dieſe Zeit
ihre vielleicht zu klein geachtete Neben-Buhlerin,
die Hamburgiſche Bank, ihre ſo vorzuͤgliche Einrich-
tung ganz vollendet, und ſich nun auf den Fuß ge-
ſezt hatte, daß, wenn nicht ganz unabſehbare Revo-
lutionen eintreten, der Urenkel des jeztlebenden Kauf-
manns im ganzen Europa in ſeinen Umſaͤzen mit
Hamburg auf eben den Silberwehrt in der Hambur-
giſchen Bank wird hinausrechnen koͤnnen, auf wel-
chen jezt ſein Ahnherr rechnet. Man ſehe mein Wort
zu ſeiner Zeit uͤber die Hamburgiſche Bank
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Eine Zettelbank tuht nicht eben dieſe Dienſte,
auch wenn ſie in dem beſten Beſtande iſt, und ihre
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