Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 4. In Ansehung des Manuf. Handels. arbeitet, die allenfalls von Pferden getrieben wer-den müssen, oder die vieles allenfalls in kleine Ge- mächer verteiltes Licht bedarf. Zu einer kleinen Zuk- kersiederei, so lange derer Betrieb nicht an Hundert- tausende von Pfunden in einem Jahre steigt, läßt sich fast ein jedes Gebäude einrichten, zumal, wenn deren Unternehmer noch kein Wolleben in reinlicher und geschmükter Wohnung für sich und seine Familie kennt. Doch sehen die grössern Zukkersieder jezt mehr und mehr dahin, und bauen vorzüglich solche Häuser aus, die einen breiten Speicher haben, in welchem viel Raum auf grossen luftigen Böden sich gewin- nen läßt, und weniger Zeit und Arbeit im Auf- und Niederschleppen des Fabrikats und der Materialien verloren geht. Weit grössere Schwierigkeit aber hat es bei Anlegung einer Cattunmanufactur, und Ham- burg würde dazu nicht Häuser genug nach deren ge- wöhnlicher Bauart darbieten können, wenn deren so viel wären oder entstehen könnten, als der Zukker- siedereien. Ich habe eine solche gekannt, wo man dem Pferde, das den Calander treiben mußte, nur einen Zirkel von dreizehn Fuß im Durchmesser zum Ziehen gegeben hatte, welches gewiß jährlich wenig- stens Ein Pferd kostet, aus Gründen, die man §. 60 meiner Mechanik nachlesen kann. Ich habe mich über diese klein scheinenden Umstände ausgedehnt, um die Bemerkung vorzubereiten, daß, wenn in 2ter Teil. Q
C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels. arbeitet, die allenfalls von Pferden getrieben wer-den muͤſſen, oder die vieles allenfalls in kleine Ge- maͤcher verteiltes Licht bedarf. Zu einer kleinen Zuk- kerſiederei, ſo lange derer Betrieb nicht an Hundert- tauſende von Pfunden in einem Jahre ſteigt, laͤßt ſich faſt ein jedes Gebaͤude einrichten, zumal, wenn deren Unternehmer noch kein Wolleben in reinlicher und geſchmuͤkter Wohnung fuͤr ſich und ſeine Familie kennt. Doch ſehen die groͤſſern Zukkerſieder jezt mehr und mehr dahin, und bauen vorzuͤglich ſolche Haͤuſer aus, die einen breiten Speicher haben, in welchem viel Raum auf groſſen luftigen Boͤden ſich gewin- nen laͤßt, und weniger Zeit und Arbeit im Auf- und Niederſchleppen des Fabrikats und der Materialien verloren geht. Weit groͤſſere Schwierigkeit aber hat es bei Anlegung einer Cattunmanufactur, und Ham- burg wuͤrde dazu nicht Haͤuſer genug nach deren ge- woͤhnlicher Bauart darbieten koͤnnen, wenn deren ſo viel waͤren oder entſtehen koͤnnten, als der Zukker- ſiedereien. Ich habe eine ſolche gekannt, wo man dem Pferde, das den Calander treiben mußte, nur einen Zirkel von dreizehn Fuß im Durchmeſſer zum Ziehen gegeben hatte, welches gewiß jaͤhrlich wenig- ſtens Ein Pferd koſtet, aus Gruͤnden, die man §. 60 meiner Mechanik nachleſen kann. Ich habe mich uͤber dieſe klein ſcheinenden Umſtaͤnde ausgedehnt, um die Bemerkung vorzubereiten, daß, wenn in 2ter Teil. Q
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0249" n="241"/><fw place="top" type="header">C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels.</fw><lb/> arbeitet, die allenfalls von Pferden getrieben wer-<lb/> den muͤſſen, oder die vieles allenfalls in kleine Ge-<lb/> maͤcher verteiltes Licht bedarf. Zu einer kleinen Zuk-<lb/> kerſiederei, ſo lange derer Betrieb nicht an Hundert-<lb/> tauſende von Pfunden in einem Jahre ſteigt, laͤßt<lb/> ſich faſt ein jedes Gebaͤude einrichten, zumal, wenn<lb/> deren Unternehmer noch kein Wolleben in reinlicher<lb/> und geſchmuͤkter Wohnung fuͤr ſich und ſeine Familie<lb/> kennt. Doch ſehen die groͤſſern <choice><sic>Znkkerſieder</sic><corr>Zukkerſieder</corr></choice> jezt mehr<lb/> und mehr dahin, und bauen vorzuͤglich ſolche Haͤuſer<lb/> aus, die einen breiten Speicher haben, in welchem<lb/> viel Raum auf groſſen luftigen Boͤden ſich gewin-<lb/> nen laͤßt, und weniger Zeit und Arbeit im Auf- und<lb/> Niederſchleppen des Fabrikats und der Materialien<lb/> verloren geht. Weit groͤſſere Schwierigkeit aber hat<lb/> es bei Anlegung einer Cattunmanufactur, und Ham-<lb/> burg wuͤrde dazu nicht Haͤuſer genug nach deren ge-<lb/> woͤhnlicher Bauart darbieten koͤnnen, wenn deren<lb/> ſo viel waͤren oder entſtehen koͤnnten, als der Zukker-<lb/> ſiedereien. Ich habe eine ſolche gekannt, wo man<lb/> dem Pferde, das den Calander treiben mußte, nur<lb/> einen Zirkel von dreizehn Fuß im Durchmeſſer zum<lb/> Ziehen gegeben hatte, welches gewiß jaͤhrlich wenig-<lb/> ſtens Ein Pferd koſtet, aus Gruͤnden, die man §. 60<lb/> meiner Mechanik nachleſen kann. Ich habe mich<lb/> uͤber dieſe klein ſcheinenden Umſtaͤnde ausgedehnt,<lb/> um die Bemerkung vorzubereiten, daß, wenn in<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">2ter Teil.</hi> Q</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [241/0249]
C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels.
arbeitet, die allenfalls von Pferden getrieben wer-
den muͤſſen, oder die vieles allenfalls in kleine Ge-
maͤcher verteiltes Licht bedarf. Zu einer kleinen Zuk-
kerſiederei, ſo lange derer Betrieb nicht an Hundert-
tauſende von Pfunden in einem Jahre ſteigt, laͤßt
ſich faſt ein jedes Gebaͤude einrichten, zumal, wenn
deren Unternehmer noch kein Wolleben in reinlicher
und geſchmuͤkter Wohnung fuͤr ſich und ſeine Familie
kennt. Doch ſehen die groͤſſern Zukkerſieder jezt mehr
und mehr dahin, und bauen vorzuͤglich ſolche Haͤuſer
aus, die einen breiten Speicher haben, in welchem
viel Raum auf groſſen luftigen Boͤden ſich gewin-
nen laͤßt, und weniger Zeit und Arbeit im Auf- und
Niederſchleppen des Fabrikats und der Materialien
verloren geht. Weit groͤſſere Schwierigkeit aber hat
es bei Anlegung einer Cattunmanufactur, und Ham-
burg wuͤrde dazu nicht Haͤuſer genug nach deren ge-
woͤhnlicher Bauart darbieten koͤnnen, wenn deren
ſo viel waͤren oder entſtehen koͤnnten, als der Zukker-
ſiedereien. Ich habe eine ſolche gekannt, wo man
dem Pferde, das den Calander treiben mußte, nur
einen Zirkel von dreizehn Fuß im Durchmeſſer zum
Ziehen gegeben hatte, welches gewiß jaͤhrlich wenig-
ſtens Ein Pferd koſtet, aus Gruͤnden, die man §. 60
meiner Mechanik nachleſen kann. Ich habe mich
uͤber dieſe klein ſcheinenden Umſtaͤnde ausgedehnt,
um die Bemerkung vorzubereiten, daß, wenn in
2ter Teil. Q
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |