Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 4. In Ansehung des Manuf. Handels. hundert insonderheit, und Spanien bis an unsereZeit geben Beispiele davon. Aber die inländische Cir- culation und deren Erhaltung haben die Regenten mehr in ihrer Macht. Auch selbst ohne deren Befehl wird sich ein Volk nicht leicht gewöhnen von denen Manufacturen wieder abzugehen, mit welchen es sich im Lande selbst zu versorgen gewohnt worden ist, wenn deren Preis und Güte sich nicht verändern. §. 5. Indessen ist gewiß jede Nation, die es dahin ge- C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels. hundert inſonderheit, und Spanien bis an unſereZeit geben Beiſpiele davon. Aber die inlaͤndiſche Cir- culation und deren Erhaltung haben die Regenten mehr in ihrer Macht. Auch ſelbſt ohne deren Befehl wird ſich ein Volk nicht leicht gewoͤhnen von denen Manufacturen wieder abzugehen, mit welchen es ſich im Lande ſelbſt zu verſorgen gewohnt worden iſt, wenn deren Preis und Guͤte ſich nicht veraͤndern. §. 5. Indeſſen iſt gewiß jede Nation, die es dahin ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0223" n="215"/><fw place="top" type="header">C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels.</fw><lb/> hundert inſonderheit, und Spanien bis an unſere<lb/> Zeit geben Beiſpiele davon. Aber die inlaͤndiſche Cir-<lb/> culation und deren Erhaltung haben die Regenten<lb/> mehr in ihrer Macht. Auch ſelbſt ohne deren Befehl<lb/> wird ſich ein Volk nicht leicht gewoͤhnen von denen<lb/> Manufacturen wieder abzugehen, mit welchen es ſich<lb/> im Lande ſelbſt zu verſorgen gewohnt worden iſt,<lb/> wenn deren Preis und Guͤte ſich nicht veraͤndern.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 5.</head><lb/> <p>Indeſſen iſt gewiß jede Nation, die es dahin ge-<lb/> bracht hat, daß ihre Manufactur-Waaren zum Aus-<lb/> laͤnder gehen, ſicherer davon, daß ſie auch im Lande<lb/> allein verbraucht werden, als diejenige, welche es<lb/> nur darauf anlegt, fuͤr den inlaͤndiſchen Vertrieb zu<lb/> arbeiten. Leztere koͤnnen ſich nur durch Handlungs-<lb/> Verbote, durch Praͤmien und andere den natuͤrlichen<lb/> Gang der Gewerbe veraͤndernde Erfindungen erhal-<lb/> ten, leiden dennoch aber immer ſehr durch die Con-<lb/> trabande. Erſtere brauchen dies alles nicht. Eben<lb/> die Gruͤnde, welche dem Auslaͤnder ſie angenehm ma-<lb/> chen, ſichern auch ihren Vorzug bei dem Inlaͤnder.<lb/> Es koͤmmt alſo zum ſichern Beſtande einer Manufactur<lb/> im allgemeinen darauf an, daß ſie im Preiſe und in<lb/> der Guͤte die Manufacturen anderer Nationen uͤber-<lb/> treffe. Freilich haben inlaͤndiſche Manufacturen<lb/> groſſe Feinde an den Kraͤmern und Ausſchnittern,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [215/0223]
C. 4. In Anſehung des Manuf. Handels.
hundert inſonderheit, und Spanien bis an unſere
Zeit geben Beiſpiele davon. Aber die inlaͤndiſche Cir-
culation und deren Erhaltung haben die Regenten
mehr in ihrer Macht. Auch ſelbſt ohne deren Befehl
wird ſich ein Volk nicht leicht gewoͤhnen von denen
Manufacturen wieder abzugehen, mit welchen es ſich
im Lande ſelbſt zu verſorgen gewohnt worden iſt,
wenn deren Preis und Guͤte ſich nicht veraͤndern.
§. 5.
Indeſſen iſt gewiß jede Nation, die es dahin ge-
bracht hat, daß ihre Manufactur-Waaren zum Aus-
laͤnder gehen, ſicherer davon, daß ſie auch im Lande
allein verbraucht werden, als diejenige, welche es
nur darauf anlegt, fuͤr den inlaͤndiſchen Vertrieb zu
arbeiten. Leztere koͤnnen ſich nur durch Handlungs-
Verbote, durch Praͤmien und andere den natuͤrlichen
Gang der Gewerbe veraͤndernde Erfindungen erhal-
ten, leiden dennoch aber immer ſehr durch die Con-
trabande. Erſtere brauchen dies alles nicht. Eben
die Gruͤnde, welche dem Auslaͤnder ſie angenehm ma-
chen, ſichern auch ihren Vorzug bei dem Inlaͤnder.
Es koͤmmt alſo zum ſichern Beſtande einer Manufactur
im allgemeinen darauf an, daß ſie im Preiſe und in
der Guͤte die Manufacturen anderer Nationen uͤber-
treffe. Freilich haben inlaͤndiſche Manufacturen
groſſe Feinde an den Kraͤmern und Ausſchnittern,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |