Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

4. Buch. Von Hülfsgeschäften der Handl.
klärt, was er über diesen Handel zu notiren habe,
womit dann schon seine Curtage verdient ist. Ich
werde bald mehr Gründe anführen, welche den Kauf-
mann in diesem Verfahren leiten.

§. 4.

Den dritten Dienst leistet der Makler dem Kauf-
mann durch seine Kenntnis der Waaren. Ich habe
B. 2. C. 1. und B. 3. Cap. 2. von der Nohtwen-
digkeit dieser Hülfe, insonderheit im Commissions-
Handel, so viel gesagt, daß ich mich darüber nicht
weiter ausbreiten mag; aber auch hinzugesezt, daß
deswegen der Kaufmann sich nicht der Bemühung
entschlagen dürfe, welche ihm die Erwerbung einer
guten Waarenkenntnis kostet.

Indessen ist die Schwierigkeit einer zuverlässigen
Waarenkenntnis so groß, daß eben dadurch ein Mak-
ler in grossen Handelspläzen von seinem Verdienste
gewisser wird, als durch irgend eine andere Fähigkeit.
Die Folge davon aber ist auch, daß die Makler sich
gewissermassen nach den Waaren teilen, in deren Be-
handlung sie zuverlässig brauchbar sind. Ein allge-
meiner Waarenkenner, ein solcher Kenner, auf den
sich der Kaufmann bei allen möglichen Waaren ver-
lassen könnte, ist ein Ideal, von welchem das Sub-
ject nicht existirt. Zwar ist es eine Aushülfe für

4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl.
klaͤrt, was er uͤber dieſen Handel zu notiren habe,
womit dann ſchon ſeine Curtage verdient iſt. Ich
werde bald mehr Gruͤnde anfuͤhren, welche den Kauf-
mann in dieſem Verfahren leiten.

§. 4.

Den dritten Dienſt leiſtet der Makler dem Kauf-
mann durch ſeine Kenntnis der Waaren. Ich habe
B. 2. C. 1. und B. 3. Cap. 2. von der Nohtwen-
digkeit dieſer Huͤlfe, inſonderheit im Commiſſions-
Handel, ſo viel geſagt, daß ich mich daruͤber nicht
weiter ausbreiten mag; aber auch hinzugeſezt, daß
deswegen der Kaufmann ſich nicht der Bemuͤhung
entſchlagen duͤrfe, welche ihm die Erwerbung einer
guten Waarenkenntnis koſtet.

Indeſſen iſt die Schwierigkeit einer zuverlaͤſſigen
Waarenkenntnis ſo groß, daß eben dadurch ein Mak-
ler in groſſen Handelsplaͤzen von ſeinem Verdienſte
gewiſſer wird, als durch irgend eine andere Faͤhigkeit.
Die Folge davon aber iſt auch, daß die Makler ſich
gewiſſermaſſen nach den Waaren teilen, in deren Be-
handlung ſie zuverlaͤſſig brauchbar ſind. Ein allge-
meiner Waarenkenner, ein ſolcher Kenner, auf den
ſich der Kaufmann bei allen moͤglichen Waaren ver-
laſſen koͤnnte, iſt ein Ideal, von welchem das Sub-
ject nicht exiſtirt. Zwar iſt es eine Aushuͤlfe fuͤr

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0128" n="120"/><fw place="top" type="header">4. Buch. Von Hu&#x0364;lfsge&#x017F;cha&#x0364;ften der Handl.</fw><lb/>
kla&#x0364;rt, was er u&#x0364;ber die&#x017F;en Handel zu notiren habe,<lb/>
womit dann &#x017F;chon &#x017F;eine Curtage verdient i&#x017F;t. Ich<lb/>
werde bald mehr Gru&#x0364;nde anfu&#x0364;hren, welche den Kauf-<lb/>
mann in die&#x017F;em Verfahren leiten.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 4.</head><lb/>
                <p>Den dritten Dien&#x017F;t lei&#x017F;tet der Makler dem Kauf-<lb/>
mann durch &#x017F;eine Kenntnis der Waaren. Ich habe<lb/>
B. 2. C. 1. und B. 3. Cap. 2. von der Nohtwen-<lb/>
digkeit die&#x017F;er Hu&#x0364;lfe, in&#x017F;onderheit im Commi&#x017F;&#x017F;ions-<lb/>
Handel, &#x017F;o viel ge&#x017F;agt, daß ich mich daru&#x0364;ber nicht<lb/>
weiter ausbreiten mag; aber auch hinzuge&#x017F;ezt, daß<lb/>
deswegen der Kaufmann &#x017F;ich nicht der Bemu&#x0364;hung<lb/>
ent&#x017F;chlagen du&#x0364;rfe, welche ihm die Erwerbung einer<lb/>
guten Waarenkenntnis ko&#x017F;tet.</p><lb/>
                <p>Inde&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t die Schwierigkeit einer zuverla&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen<lb/>
Waarenkenntnis &#x017F;o groß, daß eben dadurch ein Mak-<lb/>
ler in gro&#x017F;&#x017F;en Handelspla&#x0364;zen von &#x017F;einem Verdien&#x017F;te<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;er wird, als durch irgend eine andere Fa&#x0364;higkeit.<lb/>
Die Folge davon aber i&#x017F;t auch, daß die Makler &#x017F;ich<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;erma&#x017F;&#x017F;en nach den Waaren teilen, in deren Be-<lb/>
handlung &#x017F;ie zuverla&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig brauchbar &#x017F;ind. Ein allge-<lb/>
meiner Waarenkenner, ein &#x017F;olcher Kenner, auf den<lb/>
&#x017F;ich der Kaufmann bei allen mo&#x0364;glichen Waaren ver-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnte, i&#x017F;t ein Ideal, von welchem das Sub-<lb/>
ject nicht exi&#x017F;tirt. Zwar i&#x017F;t es eine Aushu&#x0364;lfe fu&#x0364;r<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0128] 4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl. klaͤrt, was er uͤber dieſen Handel zu notiren habe, womit dann ſchon ſeine Curtage verdient iſt. Ich werde bald mehr Gruͤnde anfuͤhren, welche den Kauf- mann in dieſem Verfahren leiten. §. 4. Den dritten Dienſt leiſtet der Makler dem Kauf- mann durch ſeine Kenntnis der Waaren. Ich habe B. 2. C. 1. und B. 3. Cap. 2. von der Nohtwen- digkeit dieſer Huͤlfe, inſonderheit im Commiſſions- Handel, ſo viel geſagt, daß ich mich daruͤber nicht weiter ausbreiten mag; aber auch hinzugeſezt, daß deswegen der Kaufmann ſich nicht der Bemuͤhung entſchlagen duͤrfe, welche ihm die Erwerbung einer guten Waarenkenntnis koſtet. Indeſſen iſt die Schwierigkeit einer zuverlaͤſſigen Waarenkenntnis ſo groß, daß eben dadurch ein Mak- ler in groſſen Handelsplaͤzen von ſeinem Verdienſte gewiſſer wird, als durch irgend eine andere Faͤhigkeit. Die Folge davon aber iſt auch, daß die Makler ſich gewiſſermaſſen nach den Waaren teilen, in deren Be- handlung ſie zuverlaͤſſig brauchbar ſind. Ein allge- meiner Waarenkenner, ein ſolcher Kenner, auf den ſich der Kaufmann bei allen moͤglichen Waaren ver- laſſen koͤnnte, iſt ein Ideal, von welchem das Sub- ject nicht exiſtirt. Zwar iſt es eine Aushuͤlfe fuͤr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/128
Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/128>, abgerufen am 22.11.2024.