Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.1. Buch. Vom Gelde. dem Bezogenen dessen Valuta remittirt hat, unddieser bricht, bevor der Inhaber die Bezahlung hebt, so ist er diesem noch immer gehalten. Wenn indeß ein Kaufmann nicht umhin kann, Anmerkung. Wie nötig diese Vorsicht sind, beweist folgender 1. Buch. Vom Gelde. dem Bezogenen deſſen Valuta remittirt hat, unddieſer bricht, bevor der Inhaber die Bezahlung hebt, ſo iſt er dieſem noch immer gehalten. Wenn indeß ein Kaufmann nicht umhin kann, Anmerkung. Wie noͤtig dieſe Vorſicht ſind, beweiſt folgender <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0098" n="76"/><fw place="top" type="header">1. Buch. Vom Gelde.</fw><lb/> dem Bezogenen deſſen Valuta remittirt hat, und<lb/> dieſer bricht, bevor der Inhaber die Bezahlung hebt,<lb/> ſo iſt er dieſem noch immer gehalten.</p><lb/> <p>Wenn indeß ein Kaufmann nicht umhin kann,<lb/> einen groſſen Wechſel auf Sicht auszuſtellen, ſo<lb/> macht die Vorſicht folgendes Verfahren rahtſam: Er<lb/> gebe nur Ein Exemplar des Wechſels an den Kaͤufer<lb/> deſſelben, und ſende ein Zweites an den Ort des<lb/> Bezogenen zur Beſorgung der Acceptation irgend<lb/> einem Correſpondenten zu. Hat er nun nicht auf<lb/> Credit gezogen, ſondern die Valuta dem Bezogenem<lb/> eingeſandt, oder iſt dieſer ſonſt ſein Schuldener, ſo<lb/> praͤſentirt der Correſpondent dieſem den Wechſel zur<lb/> Acceptation. Gewoͤhnlich werden ſolche Wechſel von<lb/> kurzer Friſt <hi rendition="#g">auf einige Tage nach Sicht</hi> ge-<lb/> ſtellt. Erſcheint nun der Inhaber des Hauptwech-<lb/> ſels nicht vor deren Ablauf, ſo iſt der Correſpondent<lb/> befugt, die Depoſition der Valuta von dem Bezo-<lb/> genen zu verlangen, und dieſer darf ſich deren nicht<lb/> weigern. Denn er hat den Wechſel <hi rendition="#g">geſehen und<lb/> acceptirt</hi>.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>Anmerkung.</head><lb/> <p>Wie noͤtig dieſe Vorſicht ſind, beweiſt folgender<lb/> Vorfall. Ein Mann reiſete vor nicht gar vielen<lb/> Jahren durch Hamburg nach Kopenhagen, in der<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0098]
1. Buch. Vom Gelde.
dem Bezogenen deſſen Valuta remittirt hat, und
dieſer bricht, bevor der Inhaber die Bezahlung hebt,
ſo iſt er dieſem noch immer gehalten.
Wenn indeß ein Kaufmann nicht umhin kann,
einen groſſen Wechſel auf Sicht auszuſtellen, ſo
macht die Vorſicht folgendes Verfahren rahtſam: Er
gebe nur Ein Exemplar des Wechſels an den Kaͤufer
deſſelben, und ſende ein Zweites an den Ort des
Bezogenen zur Beſorgung der Acceptation irgend
einem Correſpondenten zu. Hat er nun nicht auf
Credit gezogen, ſondern die Valuta dem Bezogenem
eingeſandt, oder iſt dieſer ſonſt ſein Schuldener, ſo
praͤſentirt der Correſpondent dieſem den Wechſel zur
Acceptation. Gewoͤhnlich werden ſolche Wechſel von
kurzer Friſt auf einige Tage nach Sicht ge-
ſtellt. Erſcheint nun der Inhaber des Hauptwech-
ſels nicht vor deren Ablauf, ſo iſt der Correſpondent
befugt, die Depoſition der Valuta von dem Bezo-
genen zu verlangen, und dieſer darf ſich deren nicht
weigern. Denn er hat den Wechſel geſehen und
acceptirt.
Anmerkung.
Wie noͤtig dieſe Vorſicht ſind, beweiſt folgender
Vorfall. Ein Mann reiſete vor nicht gar vielen
Jahren durch Hamburg nach Kopenhagen, in der
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