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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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1. Buch. Vom Gelde.
Italien Lira. Die Deutschen Handels-Städte und
übrigen Staaten namen das halbe Pfund oder die
Mark zum Gewigt der edlen Metalle an, nach wel-
chem sie in grossen Summen einander zahlten. Die
Münzen waren Teile dieser Mark in verschiedener
Grösse und Benennung. Im ganzen deutschen Reiche
hat man späterhin die Cöllnische Mark angenommen.
Capitalien wurden in Marken lötigen Silbers nicht
angeliehen, und Grundstükke darnach verpfändet
oder verkauft. Noch jezt bestimmen die Reichsge-
richte ihre Geldstrafen in Marken lötigen Goldes.

§. 3.

So selten Silber und Gold in den mittlern
Zeiten waren, so behielt man doch lange die schweren
Münzen und die Bezahlung nach dem Gewigte bei.
In spätern Zeiten aber haben die Fürsten und Staa-
ten die Münze immer leichter gemacht, aber meh-
renteils die alten Benennungen beibehalten. Die
größten Veränderungen hat das Französische Geld
gelitten, wo der Livre jezt ungefähr der 110te Teil
eines Pfundes ist. Indessen wird in den meisten
Münz-Verordnungen noch immer der Gehalt einer
Münze aus der Mark fein bestimmt. Z. E. unser
Hamburger oder Dänisch Mark Curant soll 34 mal
genommen eine Mark fein Silber enthalten. Ja
man hat auch nach 1763 in dem größten Teil Deutsch-

1. Buch. Vom Gelde.
Italien Lira. Die Deutſchen Handels-Staͤdte und
uͤbrigen Staaten namen das halbe Pfund oder die
Mark zum Gewigt der edlen Metalle an, nach wel-
chem ſie in groſſen Summen einander zahlten. Die
Muͤnzen waren Teile dieſer Mark in verſchiedener
Groͤſſe und Benennung. Im ganzen deutſchen Reiche
hat man ſpaͤterhin die Coͤllniſche Mark angenommen.
Capitalien wurden in Marken loͤtigen Silbers nicht
angeliehen, und Grundſtuͤkke darnach verpfaͤndet
oder verkauft. Noch jezt beſtimmen die Reichsge-
richte ihre Geldſtrafen in Marken loͤtigen Goldes.

§. 3.

So ſelten Silber und Gold in den mittlern
Zeiten waren, ſo behielt man doch lange die ſchweren
Muͤnzen und die Bezahlung nach dem Gewigte bei.
In ſpaͤtern Zeiten aber haben die Fuͤrſten und Staa-
ten die Muͤnze immer leichter gemacht, aber meh-
renteils die alten Benennungen beibehalten. Die
groͤßten Veraͤnderungen hat das Franzoͤſiſche Geld
gelitten, wo der Livre jezt ungefaͤhr der 110te Teil
eines Pfundes iſt. Indeſſen wird in den meiſten
Muͤnz-Verordnungen noch immer der Gehalt einer
Muͤnze aus der Mark fein beſtimmt. Z. E. unſer
Hamburger oder Daͤniſch Mark Curant ſoll 34 mal
genommen eine Mark fein Silber enthalten. Ja
man hat auch nach 1763 in dem groͤßten Teil Deutſch-

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[42/0064] 1. Buch. Vom Gelde. Italien Lira. Die Deutſchen Handels-Staͤdte und uͤbrigen Staaten namen das halbe Pfund oder die Mark zum Gewigt der edlen Metalle an, nach wel- chem ſie in groſſen Summen einander zahlten. Die Muͤnzen waren Teile dieſer Mark in verſchiedener Groͤſſe und Benennung. Im ganzen deutſchen Reiche hat man ſpaͤterhin die Coͤllniſche Mark angenommen. Capitalien wurden in Marken loͤtigen Silbers nicht angeliehen, und Grundſtuͤkke darnach verpfaͤndet oder verkauft. Noch jezt beſtimmen die Reichsge- richte ihre Geldſtrafen in Marken loͤtigen Goldes. §. 3. So ſelten Silber und Gold in den mittlern Zeiten waren, ſo behielt man doch lange die ſchweren Muͤnzen und die Bezahlung nach dem Gewigte bei. In ſpaͤtern Zeiten aber haben die Fuͤrſten und Staa- ten die Muͤnze immer leichter gemacht, aber meh- renteils die alten Benennungen beibehalten. Die groͤßten Veraͤnderungen hat das Franzoͤſiſche Geld gelitten, wo der Livre jezt ungefaͤhr der 110te Teil eines Pfundes iſt. Indeſſen wird in den meiſten Muͤnz-Verordnungen noch immer der Gehalt einer Muͤnze aus der Mark fein beſtimmt. Z. E. unſer Hamburger oder Daͤniſch Mark Curant ſoll 34 mal genommen eine Mark fein Silber enthalten. Ja man hat auch nach 1763 in dem groͤßten Teil Deutſch-

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/64>, abgerufen am 24.11.2024.