ches nicht leicht Statt haben kann. Dies galt auch vom Golde überhaupt in Frankreich.
Das Gold kostet im Verhältnis zu seinem Wehrt am wenigsten zu münzen. Grobe Silber-Münzen kosten weniger, als kleine. Die Scheide-Münzen kosten das meiste. Um diese Kosten gut zu machen, giebt man ihnen mehr Zusatz, und münzt die Mark fein zu einem grössern Zahlwehrt aus. Z. E. im Hamburger Courant wird alles grobe Geld bis zu 2 Schilling-Stükken zu 34 Mark die Mark fein ausgemünzt. Allein Schillinge werden zu 36, und Sechslinge und Dreilinge zu 38 die Mark fein vermünzt.
Sehr kleine Münzen verlieren sich leicht, wel- ches immer Verlust für die Nation ist. Es ist also nicht gut, wenn in einem Staate zu viel Scheide- münze ist, und eben daher ist es rahtsam, das ge- ringe Geld von Kupfer zu machen. Wenigstens soll- ten die Obern keines Staats lange dabei ruhig sein, wenn das Land wenig oder gar keine andre als kleine Silber-Münze hat. Denn der Geldesvorraht des Volks nimmt bloß durch diese Ursache fortdauernd ab.
§. 6.
Das Gold hat bei allen Völkern einen viel grössern Wehrt, als das Silber, aber bei den han-
Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt.
ches nicht leicht Statt haben kann. Dies galt auch vom Golde uͤberhaupt in Frankreich.
Das Gold koſtet im Verhaͤltnis zu ſeinem Wehrt am wenigſten zu muͤnzen. Grobe Silber-Muͤnzen koſten weniger, als kleine. Die Scheide-Muͤnzen koſten das meiſte. Um dieſe Koſten gut zu machen, giebt man ihnen mehr Zuſatz, und muͤnzt die Mark fein zu einem groͤſſern Zahlwehrt aus. Z. E. im Hamburger Courant wird alles grobe Geld bis zu 2 Schilling-Stuͤkken zu 34 Mark die Mark fein ausgemuͤnzt. Allein Schillinge werden zu 36, und Sechslinge und Dreilinge zu 38 die Mark fein vermuͤnzt.
Sehr kleine Muͤnzen verlieren ſich leicht, wel- ches immer Verluſt fuͤr die Nation iſt. Es iſt alſo nicht gut, wenn in einem Staate zu viel Scheide- muͤnze iſt, und eben daher iſt es rahtſam, das ge- ringe Geld von Kupfer zu machen. Wenigſtens ſoll- ten die Obern keines Staats lange dabei ruhig ſein, wenn das Land wenig oder gar keine andre als kleine Silber-Muͤnze hat. Denn der Geldesvorraht des Volks nimmt bloß durch dieſe Urſache fortdauernd ab.
§. 6.
Das Gold hat bei allen Voͤlkern einen viel groͤſſern Wehrt, als das Silber, aber bei den han-
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Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt.
ches nicht leicht Statt haben kann. Dies galt auch
vom Golde uͤberhaupt in Frankreich.
Das Gold koſtet im Verhaͤltnis zu ſeinem Wehrt
am wenigſten zu muͤnzen. Grobe Silber-Muͤnzen
koſten weniger, als kleine. Die Scheide-Muͤnzen
koſten das meiſte. Um dieſe Koſten gut zu machen,
giebt man ihnen mehr Zuſatz, und muͤnzt die Mark
fein zu einem groͤſſern Zahlwehrt aus. Z. E. im
Hamburger Courant wird alles grobe Geld bis zu
2 Schilling-Stuͤkken zu 34 Mark die Mark fein
ausgemuͤnzt. Allein Schillinge werden zu 36, und
Sechslinge und Dreilinge zu 38 die Mark fein
vermuͤnzt.
Sehr kleine Muͤnzen verlieren ſich leicht, wel-
ches immer Verluſt fuͤr die Nation iſt. Es iſt alſo
nicht gut, wenn in einem Staate zu viel Scheide-
muͤnze iſt, und eben daher iſt es rahtſam, das ge-
ringe Geld von Kupfer zu machen. Wenigſtens ſoll-
ten die Obern keines Staats lange dabei ruhig ſein,
wenn das Land wenig oder gar keine andre als kleine
Silber-Muͤnze hat. Denn der Geldesvorraht des
Volks nimmt bloß durch dieſe Urſache fortdauernd ab.
§. 6.
Das Gold hat bei allen Voͤlkern einen viel
groͤſſern Wehrt, als das Silber, aber bei den han-
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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/35>, abgerufen am 16.02.2025.
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