äussert. Der Gewinn zeigt sich in demselben, wenn einer für Ein Product so viel von einem andern be- kömmt, daß er bei abermaliger Veräusserung des Eingetauschten mehr bekommen kann, als er wegge- tauscht hat. Z. E. Paul vertauscht an Peter 10 Scheffel Rokken für Einen Ochsen, und ihm werden für diesen Ochsen 12 Scheffel Rokken wieder ange- boten, so ist durch dies blosse Bot schon sein Gewinn entscheiden.
§. 3.
Der Gebrauch des Geldes hat den Tauschhan- del fast ganz aus allen polizirten Völkern verdrängt. Der aus jedem Handel entstehende Gewinn zeigt sich so leicht und geschwind in dem Unterschiede des Gel- des, welches einer für die erhandelte Waare gibt und wieder empfängt, daß es keines Beispiels zur Erläuterung davon bedarf. Doch ist das Geld noch immer ein nicht ganz notwendiges Hülfsmittel und auch nicht der eigentliche Gegenstand der Handlung.
§. 4.
Die natürliche Ordnung würde mich daher lei- ten, zuvörderst von den Gegenständen aller Hand- lung, d. i. von den Waaren zu reden, darauf die verschiedenen Arten der Handlung, sowol in allge- meiner Rüksicht, wie sie von Volk zu Volk betrie-
Einleitung.
aͤuſſert. Der Gewinn zeigt ſich in demſelben, wenn einer fuͤr Ein Product ſo viel von einem andern be- koͤmmt, daß er bei abermaliger Veraͤuſſerung des Eingetauſchten mehr bekommen kann, als er wegge- tauſcht hat. Z. E. Paul vertauſcht an Peter 10 Scheffel Rokken fuͤr Einen Ochſen, und ihm werden fuͤr dieſen Ochſen 12 Scheffel Rokken wieder ange- boten, ſo iſt durch dies bloſſe Bot ſchon ſein Gewinn entſcheiden.
§. 3.
Der Gebrauch des Geldes hat den Tauſchhan- del faſt ganz aus allen polizirten Voͤlkern verdraͤngt. Der aus jedem Handel entſtehende Gewinn zeigt ſich ſo leicht und geſchwind in dem Unterſchiede des Gel- des, welches einer fuͤr die erhandelte Waare gibt und wieder empfaͤngt, daß es keines Beiſpiels zur Erlaͤuterung davon bedarf. Doch iſt das Geld noch immer ein nicht ganz notwendiges Huͤlfsmittel und auch nicht der eigentliche Gegenſtand der Handlung.
§. 4.
Die natuͤrliche Ordnung wuͤrde mich daher lei- ten, zuvoͤrderſt von den Gegenſtaͤnden aller Hand- lung, d. i. von den Waaren zu reden, darauf die verſchiedenen Arten der Handlung, ſowol in allge- meiner Ruͤkſicht, wie ſie von Volk zu Volk betrie-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0026"n="4"/><fwplace="top"type="header">Einleitung.</fw><lb/>
aͤuſſert. Der Gewinn zeigt ſich in demſelben, wenn<lb/>
einer fuͤr Ein Product ſo viel von einem andern be-<lb/>
koͤmmt, daß er bei abermaliger Veraͤuſſerung des<lb/>
Eingetauſchten mehr bekommen kann, als er wegge-<lb/>
tauſcht hat. Z. E. Paul vertauſcht an Peter 10<lb/>
Scheffel Rokken fuͤr Einen Ochſen, und ihm werden<lb/>
fuͤr dieſen Ochſen 12 Scheffel Rokken wieder ange-<lb/>
boten, ſo iſt durch dies bloſſe Bot ſchon ſein Gewinn<lb/>
entſcheiden.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 3.</head><lb/><p>Der Gebrauch des Geldes hat den Tauſchhan-<lb/>
del faſt ganz aus allen polizirten Voͤlkern verdraͤngt.<lb/>
Der aus jedem Handel entſtehende Gewinn zeigt ſich<lb/>ſo leicht und geſchwind in dem Unterſchiede des Gel-<lb/>
des, welches einer fuͤr die erhandelte Waare gibt<lb/>
und wieder empfaͤngt, daß es keines Beiſpiels zur<lb/>
Erlaͤuterung davon bedarf. Doch iſt das Geld noch<lb/>
immer ein nicht ganz notwendiges Huͤlfsmittel und<lb/>
auch nicht der eigentliche Gegenſtand der Handlung.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 4.</head><lb/><p>Die natuͤrliche Ordnung wuͤrde mich daher lei-<lb/>
ten, zuvoͤrderſt von den Gegenſtaͤnden aller Hand-<lb/>
lung, d. i. von den <hirendition="#g">Waaren</hi> zu reden, darauf die<lb/>
verſchiedenen Arten der Handlung, ſowol in allge-<lb/>
meiner Ruͤkſicht, wie ſie von Volk zu Volk betrie-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[4/0026]
Einleitung.
aͤuſſert. Der Gewinn zeigt ſich in demſelben, wenn
einer fuͤr Ein Product ſo viel von einem andern be-
koͤmmt, daß er bei abermaliger Veraͤuſſerung des
Eingetauſchten mehr bekommen kann, als er wegge-
tauſcht hat. Z. E. Paul vertauſcht an Peter 10
Scheffel Rokken fuͤr Einen Ochſen, und ihm werden
fuͤr dieſen Ochſen 12 Scheffel Rokken wieder ange-
boten, ſo iſt durch dies bloſſe Bot ſchon ſein Gewinn
entſcheiden.
§. 3.
Der Gebrauch des Geldes hat den Tauſchhan-
del faſt ganz aus allen polizirten Voͤlkern verdraͤngt.
Der aus jedem Handel entſtehende Gewinn zeigt ſich
ſo leicht und geſchwind in dem Unterſchiede des Gel-
des, welches einer fuͤr die erhandelte Waare gibt
und wieder empfaͤngt, daß es keines Beiſpiels zur
Erlaͤuterung davon bedarf. Doch iſt das Geld noch
immer ein nicht ganz notwendiges Huͤlfsmittel und
auch nicht der eigentliche Gegenſtand der Handlung.
§. 4.
Die natuͤrliche Ordnung wuͤrde mich daher lei-
ten, zuvoͤrderſt von den Gegenſtaͤnden aller Hand-
lung, d. i. von den Waaren zu reden, darauf die
verſchiedenen Arten der Handlung, ſowol in allge-
meiner Ruͤkſicht, wie ſie von Volk zu Volk betrie-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/26>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.