Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Cap. 2. Vom Commissions-Handel.
Zucker ein sehr wichtiges Geschäfte, aber gewis gleich
vorteilhaft für die Fabriken und die Abnehmer, wenn
gleich die Kosten dadurch vermehrt werden.

§. 7.

Der Commissionshandel bringt einen beträchtli-
chen, und in so fern sicherern Gewinn, als der
Eigne Handel, weil derselbe nicht von dem Aus-
schlage des Geschäftes abhängt, auf welches die
Commission sich bezieht. Allein in dem Gange dieser
Geschäfte mischen sich viele Umstände ein, die deren
Gewinn sehr mindern, und eine Ursache werden,
daß in jeder Commissions-Handlung auf die Länge
viele böse Schulden entstehen, und mancher redliche
Commissionär wol gar dabei zu Grunde geht. Nicht
um den schon ausgelernten Kaufmann zu belehren,
sondern um den Jüngling und selbst den jungen
Mann zu warnen, der oft mit zu vielem Muht seine
Geschäfte antritt, will ich dies, so gut ich dazu im
Stande bin, aus einander zu sezen suchen.

Die Commissionen sind teils Einkaufs- teils
Verkaufs-Commissionen. Die Einkaufs-
Commissionen machen so, wie sie ausgerichtet
werden, den Commissionär zum Schuldner an
dem Orte des Einkaufs. Genießt er dann gleich
Credit, so entgeht ihm die in den Preis ge-

Cap. 2. Vom Commiſſions-Handel.
Zucker ein ſehr wichtiges Geſchaͤfte, aber gewis gleich
vorteilhaft fuͤr die Fabriken und die Abnehmer, wenn
gleich die Koſten dadurch vermehrt werden.

§. 7.

Der Commiſſionshandel bringt einen betraͤchtli-
chen, und in ſo fern ſicherern Gewinn, als der
Eigne Handel, weil derſelbe nicht von dem Aus-
ſchlage des Geſchaͤftes abhaͤngt, auf welches die
Commiſſion ſich bezieht. Allein in dem Gange dieſer
Geſchaͤfte miſchen ſich viele Umſtaͤnde ein, die deren
Gewinn ſehr mindern, und eine Urſache werden,
daß in jeder Commiſſions-Handlung auf die Laͤnge
viele boͤſe Schulden entſtehen, und mancher redliche
Commiſſionaͤr wol gar dabei zu Grunde geht. Nicht
um den ſchon ausgelernten Kaufmann zu belehren,
ſondern um den Juͤngling und ſelbſt den jungen
Mann zu warnen, der oft mit zu vielem Muht ſeine
Geſchaͤfte antritt, will ich dies, ſo gut ich dazu im
Stande bin, aus einander zu ſezen ſuchen.

Die Commiſſionen ſind teils Einkaufs- teils
Verkaufs-Commiſſionen. Die Einkaufs-
Commiſſionen machen ſo, wie ſie ausgerichtet
werden, den Commiſſionaͤr zum Schuldner an
dem Orte des Einkaufs. Genießt er dann gleich
Credit, ſo entgeht ihm die in den Preis ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0235" n="213"/><fw place="top" type="header">Cap. 2. Vom Commi&#x017F;&#x017F;ions-Handel.</fw><lb/>
Zucker ein &#x017F;ehr wichtiges Ge&#x017F;cha&#x0364;fte, aber gewis gleich<lb/>
vorteilhaft fu&#x0364;r die Fabriken und die Abnehmer, wenn<lb/>
gleich die Ko&#x017F;ten dadurch vermehrt werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 7.</head><lb/>
                <p>Der Commi&#x017F;&#x017F;ionshandel bringt einen betra&#x0364;chtli-<lb/>
chen, und in &#x017F;o fern &#x017F;icherern Gewinn, als der<lb/>
Eigne Handel, weil der&#x017F;elbe nicht von dem Aus-<lb/>
&#x017F;chlage des Ge&#x017F;cha&#x0364;ftes abha&#x0364;ngt, auf welches die<lb/>
Commi&#x017F;&#x017F;ion &#x017F;ich bezieht. Allein in dem Gange die&#x017F;er<lb/>
Ge&#x017F;cha&#x0364;fte mi&#x017F;chen &#x017F;ich viele Um&#x017F;ta&#x0364;nde ein, die deren<lb/>
Gewinn &#x017F;ehr mindern, und eine Ur&#x017F;ache werden,<lb/>
daß in jeder Commi&#x017F;&#x017F;ions-Handlung auf die La&#x0364;nge<lb/>
viele bo&#x0364;&#x017F;e Schulden ent&#x017F;tehen, und mancher redliche<lb/>
Commi&#x017F;&#x017F;iona&#x0364;r wol gar dabei zu Grunde geht. Nicht<lb/>
um den &#x017F;chon ausgelernten Kaufmann zu belehren,<lb/>
&#x017F;ondern um den Ju&#x0364;ngling und &#x017F;elb&#x017F;t den jungen<lb/>
Mann zu warnen, der oft mit zu vielem Muht &#x017F;eine<lb/>
Ge&#x017F;cha&#x0364;fte antritt, will ich dies, &#x017F;o gut ich dazu im<lb/>
Stande bin, aus einander zu &#x017F;ezen &#x017F;uchen.</p><lb/>
                <p>Die Commi&#x017F;&#x017F;ionen &#x017F;ind teils <hi rendition="#g">Einkaufs-</hi> teils<lb/><hi rendition="#g">Verkaufs-Commi&#x017F;&#x017F;ionen</hi>. Die Einkaufs-<lb/>
Commi&#x017F;&#x017F;ionen machen &#x017F;o, wie &#x017F;ie ausgerichtet<lb/>
werden, den Commi&#x017F;&#x017F;iona&#x0364;r zum Schuldner an<lb/>
dem Orte des Einkaufs. Genießt er dann gleich<lb/>
Credit, &#x017F;o entgeht ihm die in den Preis ge-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0235] Cap. 2. Vom Commiſſions-Handel. Zucker ein ſehr wichtiges Geſchaͤfte, aber gewis gleich vorteilhaft fuͤr die Fabriken und die Abnehmer, wenn gleich die Koſten dadurch vermehrt werden. §. 7. Der Commiſſionshandel bringt einen betraͤchtli- chen, und in ſo fern ſicherern Gewinn, als der Eigne Handel, weil derſelbe nicht von dem Aus- ſchlage des Geſchaͤftes abhaͤngt, auf welches die Commiſſion ſich bezieht. Allein in dem Gange dieſer Geſchaͤfte miſchen ſich viele Umſtaͤnde ein, die deren Gewinn ſehr mindern, und eine Urſache werden, daß in jeder Commiſſions-Handlung auf die Laͤnge viele boͤſe Schulden entſtehen, und mancher redliche Commiſſionaͤr wol gar dabei zu Grunde geht. Nicht um den ſchon ausgelernten Kaufmann zu belehren, ſondern um den Juͤngling und ſelbſt den jungen Mann zu warnen, der oft mit zu vielem Muht ſeine Geſchaͤfte antritt, will ich dies, ſo gut ich dazu im Stande bin, aus einander zu ſezen ſuchen. Die Commiſſionen ſind teils Einkaufs- teils Verkaufs-Commiſſionen. Die Einkaufs- Commiſſionen machen ſo, wie ſie ausgerichtet werden, den Commiſſionaͤr zum Schuldner an dem Orte des Einkaufs. Genießt er dann gleich Credit, ſo entgeht ihm die in den Preis ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/235
Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/235>, abgerufen am 22.12.2024.