Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 1. Von der Eignen Handlung. sein Waarenlager holt, und hier die Folgen einerConjunctur erwartet, oder, wenn er ja sie von Hause aus dahin versendet, wo die Conjunctur sich hervortuht, ausser den vergrösserten Kosten auch die Zeit verliert, welche eine zwiefache Reise mehr, als Eine, erfodert. Dieser Art von Handel weiß ich keine besondre Cap. 1. Von der Eignen Handlung. ſein Waarenlager holt, und hier die Folgen einerConjunctur erwartet, oder, wenn er ja ſie von Hauſe aus dahin verſendet, wo die Conjunctur ſich hervortuht, auſſer den vergroͤſſerten Koſten auch die Zeit verliert, welche eine zwiefache Reiſe mehr, als Eine, erfodert. Dieſer Art von Handel weiß ich keine beſondre <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0227" n="205"/><fw place="top" type="header">Cap. 1. Von der Eignen Handlung.</fw><lb/> ſein Waarenlager holt, und hier die Folgen einer<lb/> Conjunctur erwartet, oder, wenn er ja ſie von<lb/> Hauſe aus dahin verſendet, wo die Conjunctur ſich<lb/> hervortuht, auſſer den vergroͤſſerten Koſten auch die<lb/> Zeit verliert, welche eine zwiefache Reiſe mehr, als<lb/> Eine, erfodert.</p><lb/> <p>Dieſer Art von Handel weiß ich keine beſondre<lb/> Benennung zu geben. Er bedarf deren auch nicht.<lb/> Er iſt der Zwiſchenhandel der vorzuͤglichſten Art.<lb/> In Deutſchland haben die Buͤrger keiner Stadt ihn<lb/> ſo lebhaft betrieben, als die von Iſerlohn, einer<lb/> Stadt, welcher ihre Lage jeden andern Zwiſchenhan-<lb/> del damals inſonderheit unmoͤglich machte, als die<lb/> Bergwege ihrer Gegend kaum einem Karren fahrbar<lb/> waren, und ihr uͤbriger Wolſtand auf einigen Drahte<lb/> und aͤhnlichen Fabriken beruhete. Daß es aber auf<lb/> den Kopf und auf gruͤndliche Handelskenutniſſe derer<lb/> ankomme, die ihn treiben, hat ſich auch dort be-<lb/> wieſen. Dieſe ſchoͤne Periode jener Stadt hat ſich<lb/> mit dem Tode derer Maͤnner, die ihn um die Mitte<lb/> dieſes Jahrhunderts betrieben, ſchon ſehr geaͤndert,<lb/> da die Erben der durch denſelben reich gewordene<lb/> Vaͤter ihn groſſenteils, ich weiß nicht, ob mit min-<lb/> derer Einſicht oder mit minderem Gluͤck, getrieben<lb/> haben. Doch iſt auch zu bemerken, daß der Vorteil<lb/> der Stadt, von welcher aus ein ſolcher Handel ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0227]
Cap. 1. Von der Eignen Handlung.
ſein Waarenlager holt, und hier die Folgen einer
Conjunctur erwartet, oder, wenn er ja ſie von
Hauſe aus dahin verſendet, wo die Conjunctur ſich
hervortuht, auſſer den vergroͤſſerten Koſten auch die
Zeit verliert, welche eine zwiefache Reiſe mehr, als
Eine, erfodert.
Dieſer Art von Handel weiß ich keine beſondre
Benennung zu geben. Er bedarf deren auch nicht.
Er iſt der Zwiſchenhandel der vorzuͤglichſten Art.
In Deutſchland haben die Buͤrger keiner Stadt ihn
ſo lebhaft betrieben, als die von Iſerlohn, einer
Stadt, welcher ihre Lage jeden andern Zwiſchenhan-
del damals inſonderheit unmoͤglich machte, als die
Bergwege ihrer Gegend kaum einem Karren fahrbar
waren, und ihr uͤbriger Wolſtand auf einigen Drahte
und aͤhnlichen Fabriken beruhete. Daß es aber auf
den Kopf und auf gruͤndliche Handelskenutniſſe derer
ankomme, die ihn treiben, hat ſich auch dort be-
wieſen. Dieſe ſchoͤne Periode jener Stadt hat ſich
mit dem Tode derer Maͤnner, die ihn um die Mitte
dieſes Jahrhunderts betrieben, ſchon ſehr geaͤndert,
da die Erben der durch denſelben reich gewordene
Vaͤter ihn groſſenteils, ich weiß nicht, ob mit min-
derer Einſicht oder mit minderem Gluͤck, getrieben
haben. Doch iſt auch zu bemerken, daß der Vorteil
der Stadt, von welcher aus ein ſolcher Handel ge-
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