Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Buch. Von dem Waarenhandel.
Vollendung giebt, mit welcher der lezte Verbraucher
allererst zufrieden ist.

Ich werde diesen Unterschied zwischen den vollen-
denden und nicht vollendenden Manufacturen im
5ten Buche sehr benuzzen, und merke hier nur vor-
läufig an, daß nicht ein jedes Land der lezten Vollen-
dung der Mannfactur-Waaren, zu welchen es selbst die
Materialien hervorbringt, oder die es durch seinen
Colonie-Handel an sich zieht, sich annehmen könne.

Anmerkung.

Manufactur ist die allgemeine Benennung
für jede Kunstarbeit, durch welche irgend ein Natur-
Product ganz oder zum Teil zu dessen eigentlichem
Verbrauch vorbereitet wird, was auch für Hülfs-
mittel dazu angewandt werden. Fabrik ist der
Ableitung des Worts nach die Werkstätte jeder Kunst-
arbeit, welche Feuer und Hammer, oder wenigstens
den Hammer und schneidende oder hauende Werk-
zeuge zu Hülfe nimmt. Es ist daher falsch und
unter den Schriftstellern, welche den Ausdruk über-
legen, nicht mehr gewöhnlich, lezteres Wort als
dem ersterern gleichgeltend zu nehmen. Man sollte
billig nie von Leinen- oder Wollen-Fabriken
reden. Es ist auch schon fehlerhaft, wenn man Fa-
briken und Manufacturen neben einander nennt.

2. Buch. Von dem Waarenhandel.
Vollendung giebt, mit welcher der lezte Verbraucher
allererſt zufrieden iſt.

Ich werde dieſen Unterſchied zwiſchen den vollen-
denden und nicht vollendenden Manufacturen im
5ten Buche ſehr benuzzen, und merke hier nur vor-
laͤufig an, daß nicht ein jedes Land der lezten Vollen-
dung der Mannfactur-Waaren, zu welchen es ſelbſt die
Materialien hervorbringt, oder die es durch ſeinen
Colonie-Handel an ſich zieht, ſich annehmen koͤnne.

Anmerkung.

Manufactur iſt die allgemeine Benennung
fuͤr jede Kunſtarbeit, durch welche irgend ein Natur-
Product ganz oder zum Teil zu deſſen eigentlichem
Verbrauch vorbereitet wird, was auch fuͤr Huͤlfs-
mittel dazu angewandt werden. Fabrik iſt der
Ableitung des Worts nach die Werkſtaͤtte jeder Kunſt-
arbeit, welche Feuer und Hammer, oder wenigſtens
den Hammer und ſchneidende oder hauende Werk-
zeuge zu Huͤlfe nimmt. Es iſt daher falſch und
unter den Schriftſtellern, welche den Ausdruk uͤber-
legen, nicht mehr gewoͤhnlich, lezteres Wort als
dem erſterern gleichgeltend zu nehmen. Man ſollte
billig nie von Leinen- oder Wollen-Fabriken
reden. Es iſt auch ſchon fehlerhaft, wenn man Fa-
briken und Manufacturen neben einander nennt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0176" n="154"/><fw place="top" type="header">2. Buch. Von dem Waarenhandel.</fw><lb/>
Vollendung giebt, mit welcher der lezte Verbraucher<lb/>
allerer&#x017F;t zufrieden i&#x017F;t.</p><lb/>
                <p>Ich werde die&#x017F;en Unter&#x017F;chied zwi&#x017F;chen den vollen-<lb/>
denden und nicht vollendenden Manufacturen im<lb/>
5ten Buche &#x017F;ehr benuzzen, und merke hier nur vor-<lb/>
la&#x0364;ufig an, daß nicht ein jedes Land der lezten Vollen-<lb/>
dung der Mannfactur-Waaren, zu welchen es &#x017F;elb&#x017F;t die<lb/>
Materialien hervorbringt, oder die es durch &#x017F;einen<lb/>
Colonie-Handel an &#x017F;ich zieht, &#x017F;ich annehmen ko&#x0364;nne.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>Anmerkung.</head><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Manufactur</hi> i&#x017F;t die allgemeine Benennung<lb/>
fu&#x0364;r jede Kun&#x017F;tarbeit, durch welche irgend ein Natur-<lb/>
Product ganz oder zum Teil zu de&#x017F;&#x017F;en eigentlichem<lb/>
Verbrauch vorbereitet wird, was auch fu&#x0364;r Hu&#x0364;lfs-<lb/>
mittel dazu angewandt werden. <hi rendition="#g">Fabrik</hi> i&#x017F;t der<lb/>
Ableitung des Worts nach die Werk&#x017F;ta&#x0364;tte jeder Kun&#x017F;t-<lb/>
arbeit, welche Feuer und Hammer, oder wenig&#x017F;tens<lb/>
den Hammer und &#x017F;chneidende oder hauende Werk-<lb/>
zeuge zu Hu&#x0364;lfe nimmt. Es i&#x017F;t daher fal&#x017F;ch und<lb/>
unter den Schrift&#x017F;tellern, welche den Ausdruk u&#x0364;ber-<lb/>
legen, nicht mehr gewo&#x0364;hnlich, lezteres Wort als<lb/>
dem er&#x017F;terern gleichgeltend zu nehmen. Man &#x017F;ollte<lb/>
billig nie von <hi rendition="#g">Leinen</hi>- oder <hi rendition="#g">Wollen-Fabriken</hi><lb/>
reden. Es i&#x017F;t auch &#x017F;chon fehlerhaft, wenn man Fa-<lb/>
briken und Manufacturen neben einander nennt.<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[154/0176] 2. Buch. Von dem Waarenhandel. Vollendung giebt, mit welcher der lezte Verbraucher allererſt zufrieden iſt. Ich werde dieſen Unterſchied zwiſchen den vollen- denden und nicht vollendenden Manufacturen im 5ten Buche ſehr benuzzen, und merke hier nur vor- laͤufig an, daß nicht ein jedes Land der lezten Vollen- dung der Mannfactur-Waaren, zu welchen es ſelbſt die Materialien hervorbringt, oder die es durch ſeinen Colonie-Handel an ſich zieht, ſich annehmen koͤnne. Anmerkung. Manufactur iſt die allgemeine Benennung fuͤr jede Kunſtarbeit, durch welche irgend ein Natur- Product ganz oder zum Teil zu deſſen eigentlichem Verbrauch vorbereitet wird, was auch fuͤr Huͤlfs- mittel dazu angewandt werden. Fabrik iſt der Ableitung des Worts nach die Werkſtaͤtte jeder Kunſt- arbeit, welche Feuer und Hammer, oder wenigſtens den Hammer und ſchneidende oder hauende Werk- zeuge zu Huͤlfe nimmt. Es iſt daher falſch und unter den Schriftſtellern, welche den Ausdruk uͤber- legen, nicht mehr gewoͤhnlich, lezteres Wort als dem erſterern gleichgeltend zu nehmen. Man ſollte billig nie von Leinen- oder Wollen-Fabriken reden. Es iſt auch ſchon fehlerhaft, wenn man Fa- briken und Manufacturen neben einander nennt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/176
Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/176>, abgerufen am 23.11.2024.