Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 1. Von den Waaren überhaupt. nannt, die nur an den Maldivischen Inseln gefun-den und diesen Völkern von den Europäern zugeführt werden, seitdem sie einen solchen Gefallen daran finden, daß man bei ihnen für solche Schnekken alles kaufen kann. Manches Ding ist daher nur so lange eine Waare, §. 3. 2) Das Produkt muß, um eine Waare für den Cap. 1. Von den Waaren uͤberhaupt. nannt, die nur an den Maldiviſchen Inſeln gefun-den und dieſen Voͤlkern von den Europaͤern zugefuͤhrt werden, ſeitdem ſie einen ſolchen Gefallen daran finden, daß man bei ihnen fuͤr ſolche Schnekken alles kaufen kann. Manches Ding iſt daher nur ſo lange eine Waare, §. 3. 2) Das Produkt muß, um eine Waare fuͤr den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0147" n="125"/><fw place="top" type="header">Cap. 1. Von den Waaren uͤberhaupt.</fw><lb/> nannt, die nur an den Maldiviſchen Inſeln gefun-<lb/> den und dieſen Voͤlkern von den Europaͤern zugefuͤhrt<lb/> werden, ſeitdem ſie einen ſolchen Gefallen daran<lb/> finden, daß man bei ihnen fuͤr ſolche Schnekken alles<lb/> kaufen kann.</p><lb/> <p>Manches Ding iſt daher nur ſo lange eine Waare,<lb/> als die Meinung, man beduͤrfe deſſen, oder der Ge-<lb/> fallen daran beſteht. Vor dreiſſig Jahren waren die<lb/> Steine in den Koͤpfen der Krebſe eine ſehr geſuchte<lb/> Waare, welche zu ſammeln man in Ungarn die<lb/> Krebſe bei tauſenden fing, ſie zu Tode quetſchte,<lb/> laͤngſt den Ufern verfaulen ließ, weil es an genug-<lb/> ſamen Verzehrern der Krebſe ſelbſt fehlte, und dann<lb/> nur die Steine ſammelte. Ich erinnere mich der<lb/> Zeit, da auch die Kinnbakken der Hechte eine Apo-<lb/> theker-Waare waren, weil die Aerzte jener Zeit ihnen<lb/> beſondere Heilkraͤfte zutrauten. Wie ſehr der durch<lb/> die Neuheit erregte Gefalle manches Kunſt-Produkt<lb/> zu einer ſchnell verkaͤuflichen Waare mache, ſieht<lb/> jedermann an den Modewaaren, und eben ſo wol,<lb/> wie eine andere es zu ſein aufhoͤre, wenn ſich dieſe<lb/> Neuheit verliert.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 3.</head><lb/> <p>2) Das Produkt muß, um eine Waare fuͤr den<lb/> Handel zu werden, nicht von jedermann und ohne<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0147]
Cap. 1. Von den Waaren uͤberhaupt.
nannt, die nur an den Maldiviſchen Inſeln gefun-
den und dieſen Voͤlkern von den Europaͤern zugefuͤhrt
werden, ſeitdem ſie einen ſolchen Gefallen daran
finden, daß man bei ihnen fuͤr ſolche Schnekken alles
kaufen kann.
Manches Ding iſt daher nur ſo lange eine Waare,
als die Meinung, man beduͤrfe deſſen, oder der Ge-
fallen daran beſteht. Vor dreiſſig Jahren waren die
Steine in den Koͤpfen der Krebſe eine ſehr geſuchte
Waare, welche zu ſammeln man in Ungarn die
Krebſe bei tauſenden fing, ſie zu Tode quetſchte,
laͤngſt den Ufern verfaulen ließ, weil es an genug-
ſamen Verzehrern der Krebſe ſelbſt fehlte, und dann
nur die Steine ſammelte. Ich erinnere mich der
Zeit, da auch die Kinnbakken der Hechte eine Apo-
theker-Waare waren, weil die Aerzte jener Zeit ihnen
beſondere Heilkraͤfte zutrauten. Wie ſehr der durch
die Neuheit erregte Gefalle manches Kunſt-Produkt
zu einer ſchnell verkaͤuflichen Waare mache, ſieht
jedermann an den Modewaaren, und eben ſo wol,
wie eine andere es zu ſein aufhoͤre, wenn ſich dieſe
Neuheit verliert.
§. 3.
2) Das Produkt muß, um eine Waare fuͤr den
Handel zu werden, nicht von jedermann und ohne
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