[Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786.Bord stoben. Ein armer Teufel, wel- Ver- E 2
Bord ſtoben. Ein armer Teufel, wel- Ver- E 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0086" n="67"/> Bord ſtoben. Ein armer Teufel, wel-<lb/> cher gerade oben das Hauptſegel bey-<lb/> legte, flog wenigſtens drey Meilen weit<lb/> vom Schiffe weg, ehe er zu Waſſer<lb/> fiel. Allein er rettete noch dadurch gluͤck-<lb/> lich ſein Leben, daß er, waͤhrend er in<lb/> der Luft flog, den Schwanz einer Roth-<lb/> gans ergriff, welches nicht nur ſeinen<lb/> Sturz in das Waſſer milderte, ſondern<lb/> ihm auch Gelegenheit gab, auf ihrem<lb/> Ruͤcken, oder vielmehr zwiſchen Hals und<lb/> Fittigen, ſo lange nach zu ſchwimmen,<lb/> bis er endlich wieder an Bord genom-<lb/> men werden konnte. Ein anderer Be-<lb/> weis von der Gewalt des Stoßes war<lb/> dieſer, daß alles Volk zwiſchen den Ver-<lb/> decken empor gegen die Kopfdecke ge-<lb/> ſchnellt ward. Mein Kopf ward da-<lb/> durch ganz in den Magen hinabgepufft,<lb/> und es dauerte wohl einige Monathe,<lb/> ehe er ſeine natuͤrliche Stellung wieder<lb/> bekam. Noch befanden wir uns insge-<lb/> ſamt in einem Zuſtande des Erſtaunens<lb/> und einer allgemeinen unbeſchreiblichen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [67/0086]
Bord ſtoben. Ein armer Teufel, wel-
cher gerade oben das Hauptſegel bey-
legte, flog wenigſtens drey Meilen weit
vom Schiffe weg, ehe er zu Waſſer
fiel. Allein er rettete noch dadurch gluͤck-
lich ſein Leben, daß er, waͤhrend er in
der Luft flog, den Schwanz einer Roth-
gans ergriff, welches nicht nur ſeinen
Sturz in das Waſſer milderte, ſondern
ihm auch Gelegenheit gab, auf ihrem
Ruͤcken, oder vielmehr zwiſchen Hals und
Fittigen, ſo lange nach zu ſchwimmen,
bis er endlich wieder an Bord genom-
men werden konnte. Ein anderer Be-
weis von der Gewalt des Stoßes war
dieſer, daß alles Volk zwiſchen den Ver-
decken empor gegen die Kopfdecke ge-
ſchnellt ward. Mein Kopf ward da-
durch ganz in den Magen hinabgepufft,
und es dauerte wohl einige Monathe,
ehe er ſeine natuͤrliche Stellung wieder
bekam. Noch befanden wir uns insge-
ſamt in einem Zuſtande des Erſtaunens
und einer allgemeinen unbeſchreiblichen
Ver-
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