[Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786.Einem Manne, meine Herren, der geritten
Einem Manne, meine Herren, der geritten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0065" n="52"/> <p>Einem Manne, meine Herren, der<lb/> einen Gaul, wie mein Lithauer war, zu<lb/> reiten vermochte, koͤnnen Sie auch wohl<lb/> noch ein anderes Voltigir- und Reiter-<lb/> ſtuͤckchen zutrauen, welches außerdem<lb/> vielleicht ein wenig fabelhaft klingen<lb/> moͤchte. Wir belagerten nehmlich, ich<lb/> weiß nicht mehr welche Stadt, und dem<lb/> Feldmarſchal war ganz erſtaunlich viel<lb/> an genauer Kundſchaft gelegen, wie die<lb/> Sachen in der Feſtung ſtuͤnden. Es<lb/> ſchien aͤußerſt ſchwehr, ja faſt unmoͤg-<lb/> lich, durch alle Vorpoſten, Wachen und<lb/> Feſtungswerke hinein zu gelangen, auch<lb/> war eben kein tuͤchtiges Subject vorhan-<lb/> den, wodurch man ſo was gluͤcklich aus-<lb/> zurichten haͤtte hoffen koͤnnen. Vor<lb/> Muth und Dienſteifer faſt ein wenig allzu<lb/> raſch, ſtellte ich mich neben eine der groͤß-<lb/> ten Kanonen, die ſo eben nach der Fe-<lb/> ſtung abgefeuert ward, und ſprang im<lb/> Hui auf die Kugel, in der Abſicht, mich<lb/> in die Feſtung hineintragen zu laſſen.<lb/> Als ich aber halbweges durch die Luft<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geritten</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0065]
Einem Manne, meine Herren, der
einen Gaul, wie mein Lithauer war, zu
reiten vermochte, koͤnnen Sie auch wohl
noch ein anderes Voltigir- und Reiter-
ſtuͤckchen zutrauen, welches außerdem
vielleicht ein wenig fabelhaft klingen
moͤchte. Wir belagerten nehmlich, ich
weiß nicht mehr welche Stadt, und dem
Feldmarſchal war ganz erſtaunlich viel
an genauer Kundſchaft gelegen, wie die
Sachen in der Feſtung ſtuͤnden. Es
ſchien aͤußerſt ſchwehr, ja faſt unmoͤg-
lich, durch alle Vorpoſten, Wachen und
Feſtungswerke hinein zu gelangen, auch
war eben kein tuͤchtiges Subject vorhan-
den, wodurch man ſo was gluͤcklich aus-
zurichten haͤtte hoffen koͤnnen. Vor
Muth und Dienſteifer faſt ein wenig allzu
raſch, ſtellte ich mich neben eine der groͤß-
ten Kanonen, die ſo eben nach der Fe-
ſtung abgefeuert ward, und ſprang im
Hui auf die Kugel, in der Abſicht, mich
in die Feſtung hineintragen zu laſſen.
Als ich aber halbweges durch die Luft
geritten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |