[Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786.ter steht, die bequemste Art zu reisen Der arme Teufel dauerte mich von mel
ter ſteht, die bequemſte Art zu reiſen Der arme Teufel dauerte mich von mel
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="18"/> ter ſteht, die bequemſte Art zu reiſen<lb/> iſt. Denn man riskirt alsdann we-<lb/> der mit irgend einem <hi rendition="#fr">hoͤflichen</hi> deut-<lb/> ſchen Poſtmeiſter eine <hi rendition="#aq">Affaire d’honneur</hi><lb/> zu bekommen, noch von ſeinem durſti-<lb/> gen Poſtilion vor jede Schenke geſchleppt<lb/> zu werden. Ich war nur leicht beklei-<lb/> det, welches ich ziemlich uͤbel empfand,<lb/> jeweiter ich gegen Nordoſt hin kam.<lb/> Nun kann man ſich einbilden, wie bey<lb/> ſo ſtrengem Wetter, unter dem rauhe-<lb/> ften Himmelsſtriche, einem armen alten<lb/> Manne zu Muthe ſeyn mußte, den ich<lb/> in Pohlen unter einem Haſelbuſche an<lb/> der Heerſtraße antraf, wie er ſo huͤlf-<lb/> los und ſchaudernd dalag und kaum hatte,<lb/> womit er ſeine Schaambloͤße bedecken<lb/> konnnte.</p><lb/> <p>Der arme Teufel dauerte mich von<lb/> ganzer Seele. Ob mir nun gleich ſelbſt<lb/> das Herz im Leibe fror, ſo warf ich<lb/> dennoch meinen Reiſemantel uͤber ihn her.<lb/> Ploͤzlich erſcholl eine Stimme vom Him-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mel</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0023]
ter ſteht, die bequemſte Art zu reiſen
iſt. Denn man riskirt alsdann we-
der mit irgend einem hoͤflichen deut-
ſchen Poſtmeiſter eine Affaire d’honneur
zu bekommen, noch von ſeinem durſti-
gen Poſtilion vor jede Schenke geſchleppt
zu werden. Ich war nur leicht beklei-
det, welches ich ziemlich uͤbel empfand,
jeweiter ich gegen Nordoſt hin kam.
Nun kann man ſich einbilden, wie bey
ſo ſtrengem Wetter, unter dem rauhe-
ften Himmelsſtriche, einem armen alten
Manne zu Muthe ſeyn mußte, den ich
in Pohlen unter einem Haſelbuſche an
der Heerſtraße antraf, wie er ſo huͤlf-
los und ſchaudernd dalag und kaum hatte,
womit er ſeine Schaambloͤße bedecken
konnnte.
Der arme Teufel dauerte mich von
ganzer Seele. Ob mir nun gleich ſelbſt
das Herz im Leibe fror, ſo warf ich
dennoch meinen Reiſemantel uͤber ihn her.
Ploͤzlich erſcholl eine Stimme vom Him-
mel
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786/23 |
Zitationshilfe: | [Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786/23>, abgerufen am 31.07.2024. |