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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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Nun Spas apart! Und hör' Er an,
Fals ihm mein Ernst beliebig.
Ist denn nicht auch für ihren Man
Poeterei ergiebig?
Bedenk' Er 'mal! Wie schön das ist!
Verleger, wolgezogen,
Bezalen oft, zu dieser Frist,
Mit Louisd'or den Bogen.
Wächst nun im zehnten sauren Jahr
Zehn Bogen stark sein Bändchen,
So schnapt Er ja an Trankgeld baar
Zehn Blinde, ohne Rändchen.
Und das ist doch kein Kazendrek,
Wofür man sich kasteiet.
Es kömt ja kein gebratner Spek
Umsonst ins Maul geschneiet.

Herr
Nun Spas apart! Und hoͤr’ Er an,
Fals ihm mein Ernſt beliebig.
Iſt denn nicht auch fuͤr ihren Man
Poeterei ergiebig?
Bedenk’ Er ’mal! Wie ſchoͤn das iſt!
Verleger, wolgezogen,
Bezalen oft, zu dieſer Friſt,
Mit Louisd’or den Bogen.
Waͤchſt nun im zehnten ſauren Jahr
Zehn Bogen ſtark ſein Baͤndchen,
So ſchnapt Er ja an Trankgeld baar
Zehn Blinde, ohne Raͤndchen.
Und das iſt doch kein Kazendrek,
Wofuͤr man ſich kaſteiet.
Es koͤmt ja kein gebratner Spek
Umſonſt ins Maul geſchneiet.

Herr
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[254/0329] Nun Spas apart! Und hoͤr’ Er an, Fals ihm mein Ernſt beliebig. Iſt denn nicht auch fuͤr ihren Man Poeterei ergiebig? Bedenk’ Er ’mal! Wie ſchoͤn das iſt! Verleger, wolgezogen, Bezalen oft, zu dieſer Friſt, Mit Louisd’or den Bogen. Waͤchſt nun im zehnten ſauren Jahr Zehn Bogen ſtark ſein Baͤndchen, So ſchnapt Er ja an Trankgeld baar Zehn Blinde, ohne Raͤndchen. Und das iſt doch kein Kazendrek, Wofuͤr man ſich kaſteiet. Es koͤmt ja kein gebratner Spek Umſonſt ins Maul geſchneiet. Herr

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/329>, abgerufen am 22.11.2024.