Wer blies so lichthell, schön und rein, Die fromme Seel' dem Mädel ein? -- Wer anders hat's, als Er gethan, Der Seraphim erschaffen kan; Der blies so lichthell, schön und rein Die Engelseel' dem Mädel ein. --
Lob sey, o Bildner, deiner Kunst! Und hoher Dank für deine Gunst! Daß du dein Abbild ausstaffirt, Mit allem, was die Schöpfung ziert. Lob sey, o Bildner, deiner Kunst! Und hoher Dank für deine Gunst!
Doch ach! für wen auf Erden lacht Das Mädel so in Liebespracht? -- O Gott! bei deinem Sonnenschein! Bald möcht' ich nie geboren seyn, Wenn nie in solcher Liebespracht Das Mädel mir auf Erden lacht.
Schwa-
Wer blies ſo lichthell, ſchoͤn und rein, Die fromme Seel’ dem Maͤdel ein? — Wer anders hat’s, als Er gethan, Der Seraphim erſchaffen kan; Der blies ſo lichthell, ſchoͤn und rein Die Engelſeel’ dem Maͤdel ein. —
Lob ſey, o Bildner, deiner Kunſt! Und hoher Dank fuͤr deine Gunſt! Daß du dein Abbild ausſtaffirt, Mit allem, was die Schoͤpfung ziert. Lob ſey, o Bildner, deiner Kunſt! Und hoher Dank fuͤr deine Gunſt!
Doch ach! fuͤr wen auf Erden lacht Das Maͤdel ſo in Liebespracht? — O Gott! bei deinem Sonnenſchein! Bald moͤcht’ ich nie geboren ſeyn, Wenn nie in ſolcher Liebespracht Das Maͤdel mir auf Erden lacht.
Schwa-
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Wer blies ſo lichthell, ſchoͤn und rein,
Die fromme Seel’ dem Maͤdel ein? —
Wer anders hat’s, als Er gethan,
Der Seraphim erſchaffen kan;
Der blies ſo lichthell, ſchoͤn und rein
Die Engelſeel’ dem Maͤdel ein. —
Lob ſey, o Bildner, deiner Kunſt!
Und hoher Dank fuͤr deine Gunſt!
Daß du dein Abbild ausſtaffirt,
Mit allem, was die Schoͤpfung ziert.
Lob ſey, o Bildner, deiner Kunſt!
Und hoher Dank fuͤr deine Gunſt!
Doch ach! fuͤr wen auf Erden lacht
Das Maͤdel ſo in Liebespracht? —
O Gott! bei deinem Sonnenſchein!
Bald moͤcht’ ich nie geboren ſeyn,
Wenn nie in ſolcher Liebespracht
Das Maͤdel mir auf Erden lacht.
Schwa-
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/313>, abgerufen am 16.02.2025.
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