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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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"Ihr Blut dich verklaget vor Gottes Gericht;
Das dir dein blutiges Urthel schon spricht."
Rasch zukte der Alte den blinkenden Dolch,
Und bohrte danieder den spanischen Molch.
"Lenardo, du Armer! Blandine, mein Kind! --
O heiliger Himmel! Verzeih' mir die Sünd'!
Nicht mich auch verklaget vor Gottes Gericht!
Ich bin ja -- bin Vater! -- Verklaget mich nicht!" --
So weinte der König, so reut' ihn zu spat,
Schwer reut' ihn die himmelanschreiende That.
Drauf lies er wol machen ein'n silbernen Sarg,
Worein er die Leichen der Liebenden barg.



Das
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„Ihr Blut dich verklaget vor Gottes Gericht;
Das dir dein blutiges Urthel ſchon ſpricht.„
Raſch zukte der Alte den blinkenden Dolch,
Und bohrte danieder den ſpaniſchen Molch.
„Lenardo, du Armer! Blandine, mein Kind! —
O heiliger Himmel! Verzeih’ mir die Suͤnd’!
Nicht mich auch verklaget vor Gottes Gericht!
Ich bin ja — bin Vater! — Verklaget mich nicht!„ —
So weinte der Koͤnig, ſo reut’ ihn zu ſpat,
Schwer reut’ ihn die himmelanſchreiende That.
Drauf lies er wol machen ein’n ſilbernen Sarg,
Worein er die Leichen der Liebenden barg.



Das
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[229/0300] „Ihr Blut dich verklaget vor Gottes Gericht; Das dir dein blutiges Urthel ſchon ſpricht.„ Raſch zukte der Alte den blinkenden Dolch, Und bohrte danieder den ſpaniſchen Molch. „Lenardo, du Armer! Blandine, mein Kind! — O heiliger Himmel! Verzeih’ mir die Suͤnd’! Nicht mich auch verklaget vor Gottes Gericht! Ich bin ja — bin Vater! — Verklaget mich nicht!„ — So weinte der Koͤnig, ſo reut’ ihn zu ſpat, Schwer reut’ ihn die himmelanſchreiende That. Drauf lies er wol machen ein’n ſilbernen Sarg, Worein er die Leichen der Liebenden barg. Das P 3

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/300>, abgerufen am 25.11.2024.