Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Schön Suschen. Im Februar 1776. Schön Suschen kant' ich lange Zeit: Schön Suschen war wol fein; Vol Tugend war's und Sitsamkeit: Das sah ich klärlich ein. Ich kam und ging, ich ging und kam, Wie Ebb' und Flut zur See. Ganz wol mir that es, wann ich kam, Doch, wann ich ging, nicht weh. Und es geschah, daß nach der Zeit, Gar andres ich vernam: Da thats mir, wann ich schied, so leid, So wol mir, wann ich kam: Da hatt' ich keinen Zeitvertreib, Und kein Geschäft, als sie: Da fühlt' ich ganz an Seel' und Leib, Und fühlte nichts, als sie. Ich
Schoͤn Suschen. Im Februar 1776. Schoͤn Suschen kant’ ich lange Zeit: Schoͤn Suschen war wol fein; Vol Tugend war’s und Sitſamkeit: Das ſah ich klaͤrlich ein. Ich kam und ging, ich ging und kam, Wie Ebb’ und Flut zur See. Ganz wol mir that es, wann ich kam, Doch, wann ich ging, nicht weh. Und es geſchah, daß nach der Zeit, Gar andres ich vernam: Da thats mir, wann ich ſchied, ſo leid, So wol mir, wann ich kam: Da hatt’ ich keinen Zeitvertreib, Und kein Geſchaͤft, als ſie: Da fuͤhlt’ ich ganz an Seel’ und Leib, Und fuͤhlte nichts, als ſie. Ich
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Schoͤn Suschen.
Im Februar 1776.
Schoͤn Suschen kant’ ich lange Zeit:
Schoͤn Suschen war wol fein;
Vol Tugend war’s und Sitſamkeit:
Das ſah ich klaͤrlich ein.
Ich kam und ging, ich ging und kam,
Wie Ebb’ und Flut zur See.
Ganz wol mir that es, wann ich kam,
Doch, wann ich ging, nicht weh.
Und es geſchah, daß nach der Zeit,
Gar andres ich vernam:
Da thats mir, wann ich ſchied, ſo leid,
So wol mir, wann ich kam:
Da hatt’ ich keinen Zeitvertreib,
Und kein Geſchaͤft, als ſie:
Da fuͤhlt’ ich ganz an Seel’ und Leib,
Und fuͤhlte nichts, als ſie.
Ich
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