Apoll hält solchen Tand für schwach, Nährt sich vier stolze Schimmel, Und gallopiret, Tag vor Tag, Eins durch den weiten Himmel.
Auch, sagt man, hält er einen Schwan, Des wunderbarer Schnabel Troz Roms Kastraten singen kan; Doch halt' ich dies für Fabel.
Lyäus läst den Wagen gar Von zamen Tigern führen, Und ohne Sorge vor Gefar, Sich durch die Welt kutschiren.
Vor Plutons schwarzer Pforte belt Der gröste Bullenbeisser, Und macht die Qual der Unterwelt, Durch sein Geheul noch heisser. --
Von
Apoll haͤlt ſolchen Tand fuͤr ſchwach, Naͤhrt ſich vier ſtolze Schimmel, Und gallopiret, Tag vor Tag, Eins durch den weiten Himmel.
Auch, ſagt man, haͤlt er einen Schwan, Des wunderbarer Schnabel Troz Roms Kaſtraten ſingen kan; Doch halt’ ich dies fuͤr Fabel.
Lyaͤus laͤſt den Wagen gar Von zamen Tigern fuͤhren, Und ohne Sorge vor Gefar, Sich durch die Welt kutſchiren.
Vor Plutons ſchwarzer Pforte belt Der groͤſte Bullenbeiſſer, Und macht die Qual der Unterwelt, Durch ſein Geheul noch heiſſer. —
Von
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Apoll haͤlt ſolchen Tand fuͤr ſchwach,
Naͤhrt ſich vier ſtolze Schimmel,
Und gallopiret, Tag vor Tag,
Eins durch den weiten Himmel.
Auch, ſagt man, haͤlt er einen Schwan,
Des wunderbarer Schnabel
Troz Roms Kaſtraten ſingen kan;
Doch halt’ ich dies fuͤr Fabel.
Lyaͤus laͤſt den Wagen gar
Von zamen Tigern fuͤhren,
Und ohne Sorge vor Gefar,
Sich durch die Welt kutſchiren.
Vor Plutons ſchwarzer Pforte belt
Der groͤſte Bullenbeiſſer,
Und macht die Qual der Unterwelt,
Durch ſein Geheul noch heiſſer. —
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/247>, abgerufen am 16.02.2025.
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