Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Für meinen Part, mit grossen Herrn,
Und Meister Urian,
Aess' ich wol keine Kirschen gern.
Man läuft verdamt oft an.
Sie werfen einem, wie man spricht,
Gern Stiel und Stein ins Angesicht.
Drum rath' ich immer: Lieber Christ,
Las dich mit keinem ein!
Wann der Kontrakt geschlossen ist,
Bricht man dir Hals und Bein.
Troz allen Klauseln, glaube du,
Macht jeder dir ein X für U. --
Goldmacherei und Lotterie,
Nach reichen Weibern frei'n,
Und Schäze graben, segnet nie,
Wird manchen noch gereu'n.
Mein Sprüchlein heist: Auf Gott vertrau,
Arbeite brav und leb genau!

Ein
Fuͤr meinen Part, mit groſſen Herrn,
Und Meiſter Urian,
Aeſſ’ ich wol keine Kirſchen gern.
Man laͤuft verdamt oft an.
Sie werfen einem, wie man ſpricht,
Gern Stiel und Stein ins Angeſicht.
Drum rath’ ich immer: Lieber Chriſt,
Las dich mit keinem ein!
Wann der Kontrakt geſchloſſen iſt,
Bricht man dir Hals und Bein.
Troz allen Klauſeln, glaube du,
Macht jeder dir ein X fuͤr U. —
Goldmacherei und Lotterie,
Nach reichen Weibern frei’n,
Und Schaͤze graben, ſegnet nie,
Wird manchen noch gereu’n.
Mein Spruͤchlein heiſt: Auf Gott vertrau,
Arbeite brav und leb genau!

Ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0221" n="152"/>
            </l>
            <lg n="6">
              <l>Fu&#x0364;r meinen Part, mit gro&#x017F;&#x017F;en Herrn,</l><lb/>
              <l>Und Mei&#x017F;ter Urian,</l><lb/>
              <l>Ae&#x017F;&#x017F;&#x2019; ich wol keine Kir&#x017F;chen gern.</l><lb/>
              <l>Man la&#x0364;uft verdamt oft an.</l><lb/>
              <l>Sie werfen einem, wie man &#x017F;pricht,</l><lb/>
              <l>Gern Stiel und Stein ins Ange&#x017F;icht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Drum rath&#x2019; ich immer: Lieber Chri&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Las dich mit keinem ein!</l><lb/>
              <l>Wann der Kontrakt ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Bricht man dir Hals und Bein.</l><lb/>
              <l>Troz allen Klau&#x017F;eln, glaube du,</l><lb/>
              <l>Macht jeder dir ein X fu&#x0364;r U. &#x2014;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="8">
              <l>Goldmacherei und Lotterie,</l><lb/>
              <l>Nach reichen Weibern frei&#x2019;n,</l><lb/>
              <l>Und Scha&#x0364;ze graben, &#x017F;egnet nie,</l><lb/>
              <l>Wird manchen noch gereu&#x2019;n.</l><lb/>
              <l>Mein Spru&#x0364;chlein hei&#x017F;t: Auf Gott vertrau,</l><lb/>
              <l>Arbeite brav und leb genau!</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0221] Fuͤr meinen Part, mit groſſen Herrn, Und Meiſter Urian, Aeſſ’ ich wol keine Kirſchen gern. Man laͤuft verdamt oft an. Sie werfen einem, wie man ſpricht, Gern Stiel und Stein ins Angeſicht. Drum rath’ ich immer: Lieber Chriſt, Las dich mit keinem ein! Wann der Kontrakt geſchloſſen iſt, Bricht man dir Hals und Bein. Troz allen Klauſeln, glaube du, Macht jeder dir ein X fuͤr U. — Goldmacherei und Lotterie, Nach reichen Weibern frei’n, Und Schaͤze graben, ſegnet nie, Wird manchen noch gereu’n. Mein Spruͤchlein heiſt: Auf Gott vertrau, Arbeite brav und leb genau! Ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/221
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/221>, abgerufen am 25.11.2024.