Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.An Themiren. Nach dem Horaz. Ach, würden falsche Schwüre Durch Zeichen an dir kund! Verfärbte sich, Themire, Dein frevelhafter Mund! O, daß ein Zahn sich schwärzte, Meineidige! daß nur Ein Fingerchen dir schmerzte, Das sich erhob zum Schwur! So glaubt' ich, Götter hielten Noch was auf Treu' und Pflicht, Und falsche Mädchen spielten Mit theuren Eiden nicht. -- Doch
An Themiren. Nach dem Horaz. Ach, wuͤrden falſche Schwuͤre Durch Zeichen an dir kund! Verfaͤrbte ſich, Themire, Dein frevelhafter Mund! O, daß ein Zahn ſich ſchwaͤrzte, Meineidige! daß nur Ein Fingerchen dir ſchmerzte, Das ſich erhob zum Schwur! So glaubt’ ich, Goͤtter hielten Noch was auf Treu’ und Pflicht, Und falſche Maͤdchen ſpielten Mit theuren Eiden nicht. — Doch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0178" n="109"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">An Themiren</hi>.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Nach dem Horaz.<lb/> Im Fruͤhjahr 1773</hi>.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>ch, wuͤrden falſche Schwuͤre</l><lb/> <l>Durch Zeichen an dir kund!</l><lb/> <l>Verfaͤrbte ſich, Themire,</l><lb/> <l>Dein frevelhafter Mund!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>O, daß ein Zahn ſich ſchwaͤrzte,</l><lb/> <l>Meineidige! daß nur</l><lb/> <l>Ein Fingerchen dir ſchmerzte,</l><lb/> <l>Das ſich erhob zum Schwur!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>So glaubt’ ich, Goͤtter hielten</l><lb/> <l>Noch was auf Treu’ und Pflicht,</l><lb/> <l>Und falſche Maͤdchen ſpielten</l><lb/> <l>Mit theuren Eiden nicht. —</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Doch</fw><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0178]
An Themiren.
Nach dem Horaz.
Im Fruͤhjahr 1773.
Ach, wuͤrden falſche Schwuͤre
Durch Zeichen an dir kund!
Verfaͤrbte ſich, Themire,
Dein frevelhafter Mund!
O, daß ein Zahn ſich ſchwaͤrzte,
Meineidige! daß nur
Ein Fingerchen dir ſchmerzte,
Das ſich erhob zum Schwur!
So glaubt’ ich, Goͤtter hielten
Noch was auf Treu’ und Pflicht,
Und falſche Maͤdchen ſpielten
Mit theuren Eiden nicht. —
Doch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/178 |
Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/178>, abgerufen am 16.02.2025. |