Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Noch mehr! Des Dichters Fantasei Verräth es seiner Leier, Daß ihre Lippe süsser sey, Als Honig und Tokaier. Ihr schlanker Wuchs -- Doch wie vermag Ich jeden Reiz zu singen? Kaum reicht' ein langer Sommertag, Ihr Loblied zu volbringen. Sie weichet nicht in Griechenland Der schönen Namensschwester; Doch hält ihr Herz das güldne Band Der Liebestreu' weit fester. -- Einst hätten in der Wunderzeit Der Riesen und der Moren Die Paladine weit und breit Zur Dame sie erkoren. Ihr G 4
Noch mehr! Des Dichters Fantaſei Verraͤth es ſeiner Leier, Daß ihre Lippe ſuͤſſer ſey, Als Honig und Tokaier. Ihr ſchlanker Wuchs — Doch wie vermag Ich jeden Reiz zu ſingen? Kaum reicht’ ein langer Sommertag, Ihr Loblied zu volbringen. Sie weichet nicht in Griechenland Der ſchoͤnen Namensſchweſter; Doch haͤlt ihr Herz das guͤldne Band Der Liebestreu’ weit feſter. — Einſt haͤtten in der Wunderzeit Der Rieſen und der Moren Die Paladine weit und breit Zur Dame ſie erkoren. Ihr G 4
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Noch mehr! Des Dichters Fantaſei
Verraͤth es ſeiner Leier,
Daß ihre Lippe ſuͤſſer ſey,
Als Honig und Tokaier.
Ihr ſchlanker Wuchs — Doch wie vermag
Ich jeden Reiz zu ſingen?
Kaum reicht’ ein langer Sommertag,
Ihr Loblied zu volbringen.
Sie weichet nicht in Griechenland
Der ſchoͤnen Namensſchweſter;
Doch haͤlt ihr Herz das guͤldne Band
Der Liebestreu’ weit feſter. —
Einſt haͤtten in der Wunderzeit
Der Rieſen und der Moren
Die Paladine weit und breit
Zur Dame ſie erkoren.
Ihr
G 4
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Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/172>, abgerufen am 16.02.2025. |