Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Winterlied. 1772. Der Winter hat mit kalter Hand Die Pappel abgelaubt; Und hat das grüne Maigewand Der armen Flur geraubt; Hat Blümchen, blau und rot und weis, Begraben unter Schnee und Eis. Doch liebe Blümchen hoffet nicht Von mir ein Sterbelied. Ich weis ein lieblich Angesicht, Worauf ihr alle blüht. Blau ist des Augensternes Rund, Die Stirne weis, und rot der Mund. Was
Winterlied. 1772. Der Winter hat mit kalter Hand Die Pappel abgelaubt; Und hat das gruͤne Maigewand Der armen Flur geraubt; Hat Bluͤmchen, blau und rot und weis, Begraben unter Schnee und Eis. Doch liebe Bluͤmchen hoffet nicht Von mir ein Sterbelied. Ich weis ein lieblich Angeſicht, Worauf ihr alle bluͤht. Blau iſt des Augenſternes Rund, Die Stirne weis, und rot der Mund. Was
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Winterlied.
1772.
Der Winter hat mit kalter Hand
Die Pappel abgelaubt;
Und hat das gruͤne Maigewand
Der armen Flur geraubt;
Hat Bluͤmchen, blau und rot und weis,
Begraben unter Schnee und Eis.
Doch liebe Bluͤmchen hoffet nicht
Von mir ein Sterbelied.
Ich weis ein lieblich Angeſicht,
Worauf ihr alle bluͤht.
Blau iſt des Augenſternes Rund,
Die Stirne weis, und rot der Mund.
Was
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Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/146>, abgerufen am 23.02.2025. |