Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Wer zält die Gaben alle? Wer? Zält Jemand auch den Sand am Meer? Wer ist, der an dem Firmament Die Summe der Gestirne nent? -- Von dieser Unzal weg der Blik! Zurük, mein Geist, in dich zurük! In diesem engumschränkten Bau, Gott! welcher Gaben Wunderschau! Du flössest Geist den Nerven ein, Mit Kraft erfülst du mein Gebein, Strömst in die Adern reines Blut, Und in die Brust gesunden Mut. Ich fühle deinen schönen Mai, Und Philomelens Melodei, Des Sommers wollustvolle Luft, Der Blumen Farbenglanz und Duft. Vor
Wer zaͤlt die Gaben alle? Wer? Zaͤlt Jemand auch den Sand am Meer? Wer iſt, der an dem Firmament Die Summe der Geſtirne nent? — Von dieſer Unzal weg der Blik! Zuruͤk, mein Geiſt, in dich zuruͤk! In dieſem engumſchraͤnkten Bau, Gott! welcher Gaben Wunderſchau! Du floͤſſeſt Geiſt den Nerven ein, Mit Kraft erfuͤlſt du mein Gebein, Stroͤmſt in die Adern reines Blut, Und in die Bruſt geſunden Mut. Ich fuͤhle deinen ſchoͤnen Mai, Und Philomelens Melodei, Des Sommers wolluſtvolle Luft, Der Blumen Farbenglanz und Duft. Vor
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Wer zaͤlt die Gaben alle? Wer?
Zaͤlt Jemand auch den Sand am Meer?
Wer iſt, der an dem Firmament
Die Summe der Geſtirne nent? —
Von dieſer Unzal weg der Blik!
Zuruͤk, mein Geiſt, in dich zuruͤk!
In dieſem engumſchraͤnkten Bau,
Gott! welcher Gaben Wunderſchau!
Du floͤſſeſt Geiſt den Nerven ein,
Mit Kraft erfuͤlſt du mein Gebein,
Stroͤmſt in die Adern reines Blut,
Und in die Bruſt geſunden Mut.
Ich fuͤhle deinen ſchoͤnen Mai,
Und Philomelens Melodei,
Des Sommers wolluſtvolle Luft,
Der Blumen Farbenglanz und Duft.
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