Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
An den Traumgott.

Im Julius 1770.

Du Schwärmer um die Ruhebetten
Von Moos und Flaum,
O Brüderchen der Amoretten,
Geliebter Traum!
Wo fandest du, sie nachzubilden,
Den Stof so fein? --
In überirdischen Gefilden
Gewis allein!
Zu freundlich nur für Adelinen
War dies ihr Bild.
Wann wäre sie mir selbst erschienen
So sanft, so mild? --
Verkündigst du wol noch mir Armen
Barmherzigkeit? --
Nein! Nein! sie fühlet kein Erbarmen
In Ewigkeit!

O
An den Traumgott.

Im Julius 1770.

Du Schwaͤrmer um die Ruhebetten
Von Moos und Flaum,
O Bruͤderchen der Amoretten,
Geliebter Traum!
Wo fandeſt du, ſie nachzubilden,
Den Stof ſo fein? —
In uͤberirdiſchen Gefilden
Gewis allein!
Zu freundlich nur fuͤr Adelinen
War dies ihr Bild.
Wann waͤre ſie mir ſelbſt erſchienen
So ſanft, ſo mild? —
Verkuͤndigſt du wol noch mir Armen
Barmherzigkeit? —
Nein! Nein! ſie fuͤhlet kein Erbarmen
In Ewigkeit!

O
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0107" n="40"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">An den Traumgott</hi>.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Im Julius 1770</hi>.</hi> </p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">D</hi>u Schwa&#x0364;rmer um die Ruhebetten</l><lb/>
              <l>Von Moos und Flaum,</l><lb/>
              <l>O Bru&#x0364;derchen der Amoretten,</l><lb/>
              <l>Geliebter Traum!</l><lb/>
              <l>Wo fande&#x017F;t du, &#x017F;ie nachzubilden,</l><lb/>
              <l>Den Stof &#x017F;o fein? &#x2014;</l><lb/>
              <l>In u&#x0364;berirdi&#x017F;chen Gefilden</l><lb/>
              <l>Gewis allein!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Zu freundlich nur fu&#x0364;r Adelinen</l><lb/>
              <l>War dies ihr Bild.</l><lb/>
              <l>Wann wa&#x0364;re &#x017F;ie mir &#x017F;elb&#x017F;t er&#x017F;chienen</l><lb/>
              <l>So &#x017F;anft, &#x017F;o mild? &#x2014;</l><lb/>
              <l>Verku&#x0364;ndig&#x017F;t du wol noch mir Armen</l><lb/>
              <l>Barmherzigkeit? &#x2014;</l><lb/>
              <l>Nein! Nein! &#x017F;ie fu&#x0364;hlet kein Erbarmen</l><lb/>
              <l>In Ewigkeit!</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">O</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[40/0107] An den Traumgott. Im Julius 1770. Du Schwaͤrmer um die Ruhebetten Von Moos und Flaum, O Bruͤderchen der Amoretten, Geliebter Traum! Wo fandeſt du, ſie nachzubilden, Den Stof ſo fein? — In uͤberirdiſchen Gefilden Gewis allein! Zu freundlich nur fuͤr Adelinen War dies ihr Bild. Wann waͤre ſie mir ſelbſt erſchienen So ſanft, ſo mild? — Verkuͤndigſt du wol noch mir Armen Barmherzigkeit? — Nein! Nein! ſie fuͤhlet kein Erbarmen In Ewigkeit! O

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/107
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/107>, abgerufen am 22.12.2024.