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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von der ANATOMIA.
Die vena arterialis, welche deßwegen arte-
riosa
genandt wird/ weil sie das Blut auß der
rechten Seiten des Hertzens/ der Lungen/
wegen der Nahrung zuführet. Arteria ve-
nosa
welche auß der lincken Seiten entsprin-
get/ und deßwegen arteria genandt wird/
weil sie pulsiret/ wird aber venosa genandt/
ihrer Substantz wegen/ weil sie bestehet von
einer einfachen Haut. Ihr Ampt ist/ in
dem sich das Hertz außbreitet/ den Lufft auß
der Lungen zugleich mit dem zurück fliessen-
dem Geblüht zu empfangen/ damit die Le-
bens-Geister zu formiren/ und die Lebens-
Wärmbde gleichsam zu nehren und abzu-
kühlen. Arteri magna wird in zwey Aeste
abgetheilet/ nemlich in den Auffsteigenden
und absteigenden/ wird fast allezeit mit der
vena cava begleitet/ und theilet eben wie die
vena cava allen Gliedern die Lebens-Geister
mit/ dem arteriosischen Nahrungs-Ge-
blüth/ so wol zur Nahrung/ als zum Leben;
Damit aber solches nicht möge zurück ge-
hen/ sind drey valvulae oder Thürlein dabey
gesetzet.

84. Wie hat der Pulß seinen Ur-
sprung?

Der Pulß ist die Bewegung des Her-
tzens/ welche durch das einfliessende Ge-
blühte und pulsirende Macht verursachet

wird/

von der ANATOMIA.
Die vena arterialis, welche deßwegen arte-
rioſa
genandt wird/ weil ſie das Blut auß deꝛ
rechten Seiten des Hertzens/ der Lungen/
wegen der Nahrung zufuͤhret. Arteria ve-
noſa
welche auß der lincken Seiten entſprin-
get/ und deßwegen arteria genandt wird/
weil ſie pulſiret/ wird aber venoſa genandt/
ihrer Subſtantz wegen/ weil ſie beſtehet von
einer einfachen Haut. Ihr Ampt iſt/ in
dem ſich das Hertz außbreitet/ den Lufft auß
der Lungen zugleich mit dem zuruͤck flieſſen-
dem Gebluͤht zu empfangen/ damit die Le-
bens-Geiſter zu formiren/ und die Lebens-
Waͤrmbde gleichſam zu nehren und abzu-
kuͤhlen. Arteri magna wird in zwey Aeſte
abgetheilet/ nemlich in den Auffſteigenden
und abſteigenden/ wird faſt allezeit mit der
vena cava begleitet/ und theilet eben wie die
vena cava allen Gliedern die Lebens-Geiſter
mit/ dem arterioſiſchen Nahrungs-Ge-
bluͤth/ ſo wol zur Nahrung/ als zum Leben;
Damit aber ſolches nicht moͤge zuruͤck ge-
hen/ ſind drey valvulæ oder Thuͤrlein dabey
geſetzet.

84. Wie hat der Pulß ſeinen Ur-
ſprung?

Der Pulß iſt die Bewegung des Her-
tzens/ welche durch das einflieſſende Ge-
bluͤhte und pulſirende Macht verurſachet

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[43/0065] von der ANATOMIA. Die vena arterialis, welche deßwegen arte- rioſagenandt wird/ weil ſie das Blut auß deꝛ rechten Seiten des Hertzens/ der Lungen/ wegen der Nahrung zufuͤhret. Arteria ve- noſa welche auß der lincken Seiten entſprin- get/ und deßwegen arteria genandt wird/ weil ſie pulſiret/ wird aber venoſa genandt/ ihrer Subſtantz wegen/ weil ſie beſtehet von einer einfachen Haut. Ihr Ampt iſt/ in dem ſich das Hertz außbreitet/ den Lufft auß der Lungen zugleich mit dem zuruͤck flieſſen- dem Gebluͤht zu empfangen/ damit die Le- bens-Geiſter zu formiren/ und die Lebens- Waͤrmbde gleichſam zu nehren und abzu- kuͤhlen. Arteri magna wird in zwey Aeſte abgetheilet/ nemlich in den Auffſteigenden und abſteigenden/ wird faſt allezeit mit der vena cava begleitet/ und theilet eben wie die vena cava allen Gliedern die Lebens-Geiſter mit/ dem arterioſiſchen Nahrungs-Ge- bluͤth/ ſo wol zur Nahrung/ als zum Leben; Damit aber ſolches nicht moͤge zuruͤck ge- hen/ ſind drey valvulæ oder Thuͤrlein dabey geſetzet. 84. Wie hat der Pulß ſeinen Ur- ſprung? Der Pulß iſt die Bewegung des Her- tzens/ welche durch das einflieſſende Ge- bluͤhte und pulſirende Macht verurſachet wird/

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/65>, abgerufen am 24.11.2024.