Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Chirurgischer Das ol. absinthij welches erwärmet und stärcket/ sonderlich den Magen. Das ol. amygdal. dulcium welches alle Rauhigkeiten der Kehlen und des Halses benimpt/ ist mässig warm und feucht/ weßwegen es dann alle Unrechtmäsigkeiten sänfftiget und stil- let/ wird auch in die Röhr den stein- süchtigen und im Röhr-Geschwär hinein gesprützt. Das ol. amygdal. amararum, welches er- wärmet/ dün machet und zertheilet/ und deßwegen zu dem klingen und Sausen der Ohren gebrauchet wird/ wie auch zu den erkalteten Nerven/ und machet die rauhe Haut glat und sanfft. Das ol. anethinum ist ein schmertzenstillen- des Oehl/ machet weich und zerthei- let die rohen tumores ist den nervosi- schen Gliedern und Krämpffen dien- lich/ lindert auch das Haupt-Weh. Das ol. chamomillae ist auch ein Schmer- tzen-stillendes Oehl/ und wird des- wegen in den Blähungen und colica unter die Clystier gebraucht/ sänffti- get die phlegmones zertheilet mählich und hält die Flüsse auff/ in dem es mäßig
Chirurgiſcher Das ol. abſinthij welches erwaͤrmet und ſtaͤrcket/ ſonderlich den Magen. Das ol. amygdal. dulcium welches alle Rauhigkeiten der Kehlen und des Halſes benimpt/ iſt maͤſſig warm und feucht/ weßwegen es dann alle Unrechtmaͤſigkeiten ſaͤnfftiget und ſtil- let/ wird auch in die Roͤhr den ſtein- ſuͤchtigen und im Roͤhr-Geſchwaͤr hinein geſpruͤtzt. Das ol. amygdal. amararum, welches er- waͤrmet/ duͤn machet und zertheilet/ und deßwegen zu dem klingen und Sauſen der Ohren gebrauchet wird/ wie auch zu den erkalteten Nerven/ und machet die rauhe Haut glat und ſanfft. Das ol. anethinum iſt ein ſchmertzenſtillen- des Oehl/ machet weich und zerthei- let die rohen tumores iſt den nervoſi- ſchen Gliedern und Kraͤmpffen dien- lich/ lindert auch das Haupt-Weh. Das ol. chamomillæ iſt auch ein Schmer- tzen-ſtillendes Oehl/ und wird des- wegen in den Blaͤhungen und colica unter die Clyſtier gebraucht/ ſaͤnffti- get die phlegmones zertheilet maͤhlich und haͤlt die Fluͤſſe auff/ in dem es maͤßig
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Chirurgiſcher
Das ol. abſinthij welches erwaͤrmet und
ſtaͤrcket/ ſonderlich den Magen.
Das ol. amygdal. dulcium welches alle
Rauhigkeiten der Kehlen und des
Halſes benimpt/ iſt maͤſſig warm
und feucht/ weßwegen es dann alle
Unrechtmaͤſigkeiten ſaͤnfftiget und ſtil-
let/ wird auch in die Roͤhr den ſtein-
ſuͤchtigen und im Roͤhr-Geſchwaͤr
hinein geſpruͤtzt.
Das ol. amygdal. amararum, welches er-
waͤrmet/ duͤn machet und zertheilet/
und deßwegen zu dem klingen und
Sauſen der Ohren gebrauchet wird/
wie auch zu den erkalteten Nerven/
und machet die rauhe Haut glat
und ſanfft.
Das ol. anethinum iſt ein ſchmertzenſtillen-
des Oehl/ machet weich und zerthei-
let die rohen tumores iſt den nervoſi-
ſchen Gliedern und Kraͤmpffen dien-
lich/ lindert auch das Haupt-Weh.
Das ol. chamomillæ iſt auch ein Schmer-
tzen-ſtillendes Oehl/ und wird des-
wegen in den Blaͤhungen und colica
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und haͤlt die Fluͤſſe auff/ in dem es
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Zitationshilfe: | Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/584>, abgerufen am 16.02.2025. |