Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Fünffter Theil
dafern man solches mit strecken nicht kan
willig hineinbringen/ oder die Wunde er-
weiteren/ welches sich aber ohne Unter-
scheid/ sonderlich bey den Gelencken und
grossen Adern und Arterien nicht wil thun
lassen; Die Wunde muß man vom Blut
sauberen/ die Lefftzen so woll/ als die umb-
liegende Oerter salben mit dem ungv. ro-
sat,
oder ol. rosar. omphacino, die Wülstlein
und Binden in halb Eßig und Rosen-Was-
ser getunckt/ gebührlich anlegen/ aber mit
dem Eintuncken über 5. oder 6. Tag nicht
anhalten/ dann es verstopfft die Schweiß-
löcher/ und veruhrsachet Jucken/ Geschwär
und andere Zufäll; Auch soll man die
Binden eben so woll auch über die Wun-
de gehen lassen/ es sey dann ein grosser
Schmertz dabey/ dann wann die Binden
nicht über die Wunde gehen/ werden die
Feuchtigkeiten durch die umbliegende Bin-
den/ so woll von oben/ als von unten zur
Wunden getrieben/ und allerhand Zufäll
verursachet.

77. Worbey ist abzunehmen/
obetzliche Stück der Kno-
chen gar abgerissen oder
loß seyn?
Paraeus.

Solches wird erkant aus dem dünnen
und unzeitigen Wundschweiß/ so aus der

Wun-

Fuͤnffter Theil
dafern man ſolches mit ſtrecken nicht kan
willig hineinbringen/ oder die Wunde er-
weiteren/ welches ſich aber ohne Unter-
ſcheid/ ſonderlich bey den Gelencken und
groſſen Adern und Arterien nicht wil thun
laſſen; Die Wunde muß man vom Blut
ſauberen/ die Lefftzen ſo woll/ als die umb-
liegende Oerter ſalben mit dem ungv. ro-
ſat,
oder ol. roſar. omphacino, die Wuͤlſtlein
und Binden in halb Eßig und Roſen-Waſ-
ſer getunckt/ gebuͤhrlich anlegen/ aber mit
dem Eintuncken uͤber 5. oder 6. Tag nicht
anhalten/ dann es verſtopfft die Schweiß-
loͤcher/ und veruhrſachet Jucken/ Geſchwaͤr
und andere Zufaͤll; Auch ſoll man die
Binden eben ſo woll auch uͤber die Wun-
de gehen laſſen/ es ſey dann ein groſſer
Schmertz dabey/ dann wann die Binden
nicht uͤber die Wunde gehen/ werden die
Feuchtigkeiten durch die umbliegende Bin-
den/ ſo woll von oben/ als von unten zur
Wunden getrieben/ und allerhand Zufaͤll
verurſachet.

77. Worbey iſt abzunehmen/
obetzliche Stuͤck der Kno-
chen gar abgeriſſen oder
loß ſeyn?
Paræus.

Solches wird erkant aus dem duͤnnen
und unzeitigen Wundſchweiß/ ſo aus der

Wun-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0532" n="510"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Theil</hi></fw><lb/>
dafern man &#x017F;olches mit &#x017F;trecken nicht kan<lb/>
willig hineinbringen/ oder die Wunde er-<lb/>
weiteren/ welches &#x017F;ich aber ohne Unter-<lb/>
&#x017F;cheid/ &#x017F;onderlich bey den Gelencken und<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Adern und Arterien nicht wil thun<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en; Die Wunde muß man vom Blut<lb/>
&#x017F;auberen/ die Lefftzen &#x017F;o woll/ als die umb-<lb/>
liegende Oerter &#x017F;alben mit dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ungv. ro-<lb/>
&#x017F;at,</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ol. ro&#x017F;ar. omphacino,</hi></hi> die Wu&#x0364;l&#x017F;tlein<lb/>
und Binden in halb Eßig und Ro&#x017F;en-Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er getunckt/ gebu&#x0364;hrlich anlegen/ aber mit<lb/>
dem Eintuncken u&#x0364;ber 5. oder 6. Tag nicht<lb/>
anhalten/ dann es ver&#x017F;topfft die Schweiß-<lb/>
lo&#x0364;cher/ und veruhr&#x017F;achet Jucken/ Ge&#x017F;chwa&#x0364;r<lb/>
und andere Zufa&#x0364;ll; Auch &#x017F;oll man die<lb/>
Binden eben &#x017F;o woll auch u&#x0364;ber die Wun-<lb/>
de gehen la&#x017F;&#x017F;en/ es &#x017F;ey dann ein gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Schmertz dabey/ dann wann die Binden<lb/>
nicht u&#x0364;ber die Wunde gehen/ werden die<lb/>
Feuchtigkeiten durch die umbliegende Bin-<lb/>
den/ &#x017F;o woll von oben/ als von unten zur<lb/>
Wunden getrieben/ und allerhand Zufa&#x0364;ll<lb/>
verur&#x017F;achet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">77. Worbey i&#x017F;t abzunehmen/<lb/>
obetzliche Stu&#x0364;ck der Kno-<lb/>
chen gar abgeri&#x017F;&#x017F;en oder<lb/>
loß &#x017F;eyn?</hi> </head><lb/>
          <note place="left"> <hi rendition="#aq">Paræus.</hi> </note>
          <p>Solches wird erkant aus dem du&#x0364;nnen<lb/>
und unzeitigen Wund&#x017F;chweiß/ &#x017F;o aus der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wun-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[510/0532] Fuͤnffter Theil dafern man ſolches mit ſtrecken nicht kan willig hineinbringen/ oder die Wunde er- weiteren/ welches ſich aber ohne Unter- ſcheid/ ſonderlich bey den Gelencken und groſſen Adern und Arterien nicht wil thun laſſen; Die Wunde muß man vom Blut ſauberen/ die Lefftzen ſo woll/ als die umb- liegende Oerter ſalben mit dem ungv. ro- ſat, oder ol. roſar. omphacino, die Wuͤlſtlein und Binden in halb Eßig und Roſen-Waſ- ſer getunckt/ gebuͤhrlich anlegen/ aber mit dem Eintuncken uͤber 5. oder 6. Tag nicht anhalten/ dann es verſtopfft die Schweiß- loͤcher/ und veruhrſachet Jucken/ Geſchwaͤr und andere Zufaͤll; Auch ſoll man die Binden eben ſo woll auch uͤber die Wun- de gehen laſſen/ es ſey dann ein groſſer Schmertz dabey/ dann wann die Binden nicht uͤber die Wunde gehen/ werden die Feuchtigkeiten durch die umbliegende Bin- den/ ſo woll von oben/ als von unten zur Wunden getrieben/ und allerhand Zufaͤll verurſachet. 77. Worbey iſt abzunehmen/ obetzliche Stuͤck der Kno- chen gar abgeriſſen oder loß ſeyn? Solches wird erkant aus dem duͤnnen und unzeitigen Wundſchweiß/ ſo aus der Wun-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/532
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/532>, abgerufen am 25.11.2024.